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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Tempo 30 auf der Iburger Straße
 
Fuß vom Gas ab 2021
Zwischenüberschrift:
Land lässt testen: Was bringt Tempo 30 auf der Iburger Straße?
Artikel:
Kleinbild
 
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Originaltext:
Osnabrück Auf der Iburger Straße wird der Verkehr voraussichtlich ab 2021 langsamer rollen. Das Land Niedersachsen hat den Abschnitt zwischen Rosenplatz und Pattbrede (Shell-Tankstelle) in den Tempo-30-Modellversuch aufgenommen. Das teilte Verkehrsminister Bernd Althusmannn (CDU) gestern mit. Das Land will auf insgesamt sechs Hauptverkehrsstraßen in großen, mittleren und kleinen Städten testen, wie sich ein Tempolimit auf den Gesamtverkehr auswirkt und ob es bei den Menschen auf Akzeptenz stößt. Auch Georgsmarienhütte wollte an dem Test teilnehmen, kommt aber nicht zum Zuge. Die Osnabrücker Grünen begrüßen grundsätzlich den Versuch, halten den ausgewählten Abschnitt auf der Iburger Straße aber für zu kurz. Wird Tempo 30 zum Standard in der Innenstadt?

Osnabrück Berufspendler, die nach Feierabend zügig nach Hause rauschen wollen, werden sich ärgern. Radfahrer und Anwohner der Iburger Straße aber freuen: Das Land nimmt die Iburger Straße in den Modellversuch Tempo 30 auf. Die Frage ist: Kann man heute angesichts des dichten Verkehrs auf der Iburger Straße überhaupt schneller fahren?

Gutachter werden im kommenden Jahr auch dieser Frage nachgehen. Der Modellversuch ist als Vorher-nachher-Untersuchung angelegt, wie Verkehrsminister Bernd Althusmann (CDU) am Donnerstag mitteilte. Die Gutachter werden im Frühjahr 2020 mit ihren Berechungen und Messungen beginnen, um Daten für einen Vergleich für die Phase mit Tempo 30 zu haben, die voraussichtlich 2021 beginnen wird. Der Probelauf gilt nur für den Abschnitt zwischen Rosenplatz und Pattbrede (Ecke Shell-Tankstelle).

Nur kurzer Abschnitt

Eigentlich wollte Osnabrück viel mehr: Die bunte Ratsmehrheit aus SPD, Grünen, FDP, Linken und dem Mitglied der Piraten hatte 2017 beschlossen, Tempo 30 auf dem Schloss- und Johannistorwall, der Martinistraße sowie der Iburger Straße testen zu wollen. Dagegen stimmten CDU/ BOB, UWG und Oberbürgermeister Wolfgang Griesert (CDU). Geblieben ist davon nun der nicht ganz einen Kilometer lange Abschnitt auf der Iburger Straße.

Diese Reduzierung stößt auf Kritik bei den Osnabrücker Grünen. Fraktionschef Volker Bajus begrüßte in einer Stellungnahme zwar grundsätzlich den Testlauf, hätte aber dem Wallabschnitt zwischen Martinistraße und Johannistorwall den Vorzug gegeben. Denn hier ist neben extremem Straßenlärm auch noch eine besonders hohe Stickoxidbelastung. Dann hätten wir nicht nur das Thema Lärm, sondern zudem auch die Auswirkungen auf die NOx-Werte untersuchen können. Das ist eine verpasste Chance″, heißt es in einer Mitteilung der Grünen.

Die Partei äußert die Befürchtung, dass das Land den Modellversuch gar nicht zum Erfolg führen wolle. Sowohl die kritikwürdige Straßenauswahl als auch der lange Zeitraum, den das Land vom Beschluss bis zur Umsetzung gebraucht hat, zeigen: Der Wirtschaftsminister will gar nicht mehr Tempo 30. Damit aber ignoriert er den wachsenden Wunsch der betroffenen Bürger″, so Bajus.

In der Tat ist umstritten, welche Auswirkungen eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer auf die Schadstoffemissionen der Autos hat. Laut Umweltbundesamt liegen nur wenige Untersuchungen vor, die in der Praxis durchgeführt wurden. Als der Osnabrücker Rat 2017 mehrheitlich beschloss, sich um eine Teilnahme am Modellversuch zu bewerben, warnte CDU-Fraktionschef Fritz Brickwedde: Mit Tempo 30 haben wir mehr Giftausstoß, Verkehrschaos und Staus. Das kann nicht das Ziel sein.″

42 Bewerbungen

Die rot-grüne Landesregierung hatte den Modellversuch 2016 beschlossen. Nach dem Regierungswechsel zu Schwarz-Rot passierte lange nichts. 42 Kommunen in Niedersachsen bewarben sich um eine Teilnahme, darunter in unserer Region auch Georgsmarienhütte, Bissendorf und Hasbergen. 18 Kommunen kamen in die engere Wahl, darunter auch die Stadt Georgsmarienhütte, die das Tempolimit gerne auf der Klöcknerstraße (Oesede) und der Sutthauser Straße (Holzhausen) getestet hätte.

Anhand der Unterlagen habe ein Gutachterkonsortium, die IVU Umwelt GmbH mit Partnern, die vorgeschlagenen Streckenabschnitte mit Blick auf den zu erwartenden Erkenntnisgewinn und die Repräsentativität untersucht und bewertet, so Althusmann. Ausgewählt wurde Straßen in Göttingen, Garbsen, Seevetal, Edewecht, Friedland und Osnabrück.

Bildtext:
Tempo 30 auf der Iburger Straße: 2020 beginnt ein Modellversuch des Landes, voraussichtlich ab 2021 dann das Tempolimit.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Wilfried Hinrichs


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