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1.
Erscheinungsdatum:
27.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was tankt das Auto von morgen?
Zwischenüberschrift:
Wasserstoff, E-Fuel oder Strom – bei den Alternativen zu fossilen Brennstoffen gibt es viel Für und Wider
Artikel:
Originaltext:
Berlin
„
Grüner
Wasserstoff
ist
das
Erdöl
von
morgen″,
jubelt
Forschungs-
Staatssekretär
Michael
Meister
kürzlich
auf
einer
Wasserstoff-
Konferenz
in
Berlin.
Hydrogen
sei
„
einer
der
Kraftstoffe
der
Zukunft″,
sagt
Verkehrsminister
Andreas
Scheuer
(CSU)
.
Nach
langem
Zögern
arbeitet
die
Große
Koalition
mit
Hochdruck
an
einer
Wasserstoff-
Strategie,
damit
die
Verheißungen
der
C02-
freien
Energiequelle
Realität
werden.
Im
Dezember
soll
sie
vorgestellt
werden.
Tanken
wir
also
alle
bald
Wasserstoff?
Überlebt
gar
der
Verbrennungsmotor
dank
synthetischer
Kraftstoffe,
die
aus
Wasserstoff
(H2)
gewonnen
werden?
Oder
ist
Ökostrom
der
Antrieb
von
morgen?
Ein
Blick
in
die
Zukunft
auf
Deutschlands
Straßen:
Brennstoffzelle:
Die
Regierung
scheint
geradezu
im
Wasserstoff-
Rausch:
Wenige
Tage
nach
der
gemeinsamen
Hydrogen-
Konferenz
der
unionsgeführten
Verkehrs-
,
Wirtschafts-
,
Entwicklungs-
und
Forschungsministerien
lud
Umweltministerin
Svenja
Schulze
(SPD)
zum
„
Power
to
X″-
Meeting,
bei
dem
Wasserstoff
im
Zentrum
stand.
Der
Grund:
Aus
Wasser
lässt
sich
Treibstoff
gewinnen,
und
aus
Auspuff
oder
Flugzeug-
Turbine
kommen
nur
Wasserdampf.
Das
farb-
und
geruchlose
Gas
könnte
also
die
Welt
von
morgen
in
Bewegung
halten,
ohne
das
Klima
aufzuheizen.
Bei
Autos
funktioniert
das
per
Brennstoffzelle:
Die
verwandelt
Wasserstoff
in
Strom,
der
das
Auto
antreibt.
Baden-
Württembergs
grüner
Ministerpräsident
Winfried
Kretschmann
und
Regierungssprecher
Steffen
Seibert
lassen
sich
zeitweise
in
einem
Mercedes
GLC
F-
Cell
kutschieren
–
einem
Vorserienmodell.
Hyundai
und
Toyota
bauen
erste
Wasserstoff-
Wagen
in
Serie.
Die
Vorteile
gegenüber
dem
Stromer
liegen
auf
der
Hand:
Der
Tank
ist
minutenschnell
gefüllt,
die
Reichweite
groß,
der
Treibstoff
wiegt
fast
nichts.
Wären
da
nicht
die
vorgelagerten
Probleme:
Um
Wasserstoff
aus
Wasser
herzustellen,
wird
viel
Energie
gebraucht,
ebenso,
um
das
Gas
für
den
Autotank
zusammenzudrücken.
Für
letzteres
Problem
haben
Schweizer
Forscher
gerade
eine
verblüffende
Lösung
ausgetüftelt:
Einen
kühlschrankgroßen
Metall-
Hybriden
(HyCo)
,
der
Wasserstoff
wie
einen
Schwamm
aufnimmt
und
mit
Wärmezufuhr
statt
Strom
verdichtet.
HyCo-
Erfinder
Andreas
Züttel
vom
ETH
Lausanne
schwärmt
von
einem
„
Riesenvorteil″
und
hat
die
Vision
von
Mini-
Wasserstofftankstellen
„
in
jeder
Garage″.
Also
mit
Vollgas
in
die
Hydrogen-
Mobilität?
Experten
sind
sich
uneins.
„
Auto-
Papst″
Ferdinand
Dudenhöffer
von
der
Universität
Duisburg-
Essen
verweist
auf
die
geringe
Effizienz:
Von
der
Energie
zur
Wasserstoffproduktion
blieben
nur
25
Prozent
übrig,
um
die
Autos
anzutreiben.
„
Poor,
very
poor″,
sagt
der
Fachmann
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
„
Da
muss
man
Strom
fast
schon
verschenken.″
Überdies
ist
kein
Tankstellen-
Netz
in
Sicht,
derzeit
gibt
es
deutschlandweit
gerade
mal
knapp
90
Wasserstoff-
Zapfsäulen.
Dudenhöffers
Fazit:
„
Für
H2-
Pkw
sehe
ich
in
den
nächsten
30
Jahren
wenig
Chancen.″
Stefan
Bratzel,
Direktor
des
Center
of
Automotive
Management
(CAM)
,
ist
optimistischer.
„
Noch
ist
die
Technik
nicht
reif,
aber
mittel-
und
langfristig
kann
Wasserstoff
zur
echten
Alternative
werden,
etwa
für
lange
Strecken″,
sagt
er
und
verweist
auf
Daimlers
Beteiligung
am
Joint
Venture
„
H2
Mobility″,
das
ein
flächendeckendes
Wasserstoff-
Tankstellennetz
anstrebt.
„
Für
Busse
und
Lastwagen
wird
die
Brennstoffzelle
mit
Sicherheit
attraktiv″,
prognostiziert
der
Fachmann.
Synthetische
Kraftstoffe:
Öl
ist
viel
praktischer
als
Strom
oder
Wasserstoff,
weil
es
sich
so
leicht
aufbewahren
lässt.
Hier
kommen
sogenannte
E-
Fuels
ins
Spiel:
Aus
CO2
und
Wasserdampf
lassen
sich
Benzin,
Diesel
und
Kerosin
synthetisch
herstellen
und
dann
genauso
in
Fässern
und
Tanks
lagern
wie
fossile
Brennstoffe,
nur
eben
ohne
das
CO2-
Problem.
Am
Karlsruher
Institut
für
Technologie
(KIT)
steht
eine
erste
Versuchsanlage,
die
bald
200
Liter
E-
Fuel
pro
Tag
produzieren
soll.
Großer
Vorteil
des
Verfahrens:
Es
wird
Kohlendioxid
aus
der
Luft
gezogen,
anstatt
ausgepustet.
Der
Rohstoff
ist
überall
vorhanden.
Entsprechend
könnten
auch
„
überall
in
der
Welt″
Anlagen
gebaut
werden,
die
synthetische
Kraftstoffe
herstellen,
meint
man
beim
KIT.
Wird
E-
Fuel
zum
Retter
des
Verbrennungsmotors?
Überleben
Diesel
und
Benziner
dank
klimaneutraler
Treibstoffe?
„
Unmöglich
ist
das
nicht″,
sagt
Bratzel,
gibt
aber
zu
bedenken,
dass
die
Energieeffizienz
noch
schlechter
ausfällt
als
beim
Wasserstoff.
Mehr
als
zehn
bis
15
Prozent
bleiben
nicht
übrig,
weil
so
viel
Strom
gebraucht
wird,
um
aus
CO2
und
Wasserdampf
CO2-
freien
Kraftstoff
zu
machen.
Damit
ist
auch
nicht
abzusehen,
dass
E-
Diesel
und
E-
Benzin
billig
genug
produziert
werden
könnten,
um
sich
gegen
elektrische
Antriebe
durchzusetzen.
„
Da
sehe
ich
noch
kein
Geschäftsmodell″,
sagt
Auto-
Ökonom
Bratzel.
Das
könne
sich
aber
ändern,
wenn
die
Energiekosten
runtergehen
und
es
gelingt,
synthetische
Kraftstoffe
im
industriellen
Maßstab
preiswert
herzustellen.
Strom:
Dem
batterieelektrischen
Wagen
gehört
die
nähere
Zukunft,
da
sind
sich
Dudenhöffer
und
Bratzel
einig.
Die
Politik
ist
aufgewacht
und
sorgt
für
kräftige
Anschubhilfe.
Verkehrsminister
Scheuer
versprach
Mitte
der
Woche,
binnen
zwei
Jahren
50
000
Strom-
Tankstellen
aufzustellen.
Wenn
das
Netz
erst
dicht
genug
sei,
werde
sich
das
Reichweitenproblem
erledigen,
meint
CAM-
Direktor
Bratzel.
Dann
würden
Kunden
auch
Autos
kaufen,
deren
Batterien
„
nur″
für
250
Kilometer
reichen,
sofern
die
Stromer
nicht
mehr
teurer
sind
als
Diesel
oder
Benziner.
Ihre
Kaufprämie
für
Elektroautos
hat
die
Bundesregierung
gerade
von
4000
auf
6000
Euro
für
Wagen
bis
zu
40
000
Euro
erhöht.
Der
VW-
Konzern
investiert
33
Milliarden
Euro,
um
sich
bis
2024
in
einen
reinen
E-
Auto-
Hersteller
zu
verwandeln.
„
2030
rechnen
wir
mit
einem
Stromer-
Anteil
an
den
Neuzulassungen
von
60
Prozent″,
sagt
Bratzel
und
erwartet
große
Innovationssprünge.
Innovationen,
das
heißt:
Batterien,
die
schneller
aufladen,
länger
halten,
weniger
kosten
und
weniger
Kobalt
und
andere
problematische
Rohstoffe
enthalten.
Rund
um
den
Globus
wird
am
„
Wunder-
Akku″
gebastelt.
In
Pennsylvania
(USA)
wurde
gerade
ein
Akku
vorgestellt,
der
Blitz-
Aufladungen
verträgt.
Andernorts
wird
über
einer
neuen
Rezeptur
für
die
Elektrolyten
gebrütet.
Eine
halbe
Milliarde
Euro
vergab
das
Bundesforschungsministerium
kürzlich
für
die
Batteriezellforschung
an
der
Universität
Münster.
Für
Dudenhöffer
ist
es
die
optimale
Energie-
Ausnutzung,
die
den
Stromer
gegenüber
Wasserstoff-
oder
E-
Fuel-
Wagen
in
die
Poleposition
bringt:
„
Beim
Batterie-
Elektrischen
Auto
haben
wir
mehr
als
70
Prozent
Effizienz
statt
25
bei
der
Brennstoffzelle″,
sagt
er.
Man
brauche
nur
einen
Bruchteil
des
Stromes,
um
elektrisch
unterwegs
zu
sein.
Es
würden
also
weniger
Windmühlen
und
Solaranlagen
benötigt,
um
grüne
Energie
zu
tanken.
Bildtext:
Der
Wasserstoffantrieb
gilt
seit
Längerem
als
zukunftsträchtig
–
hat
aber
Probleme,
nicht
zuletzt
das
noch
sehr
dünne
Tankstellen-
Netz.
Auch
E-
Fuel,
das
aus
CO2
gewonnen
wird,
ist
eine
vielversprechende
Option.
E-
Fuel
aus
der
Forschungsanlage
KIT.
Foto:
dpa/
Sebastian
Kahnert,
Marijan
Murat
Autor:
Tobias Schmidt