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1.
Erscheinungsdatum:
25.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
60 Buchen müssen gefällt werden
Rund 60 Bäume sind tot
Zwischenüberschrift:
Für Waldarbeiter lebensgefährlich: Heute beginnen die Fällarbeiten am Schölerberg
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Trockenheit
der
beiden
zurückliegenden
Jahre
fordert
weiteren
Tribut.
Auf
dem
Schölerberg
müssen
von
heute
an
aus
Sicherheitsgründen
rund
60
abgestorbene
Buchen
gefällt
werden.
Für
die
Waldarbeiter
ist
der
Einsatz
lebensgefährlich.
Osnabrück
Eine
Buche
ist
bereits
auf
einen
der
Spazierwege
auf
dem
Schölerberg
gestürzt.
Am
heutigen
Montag
rücken
Waldarbeiter
an,
um
all
diejenigen
Bäume
zu
fällen,
die
für
Passanten
zur
Gefahr
werden
könnten.
Für
die
Arbeiter
selbst
ist
das
lebensgefährlich.
Und
für
Tiere,
die
in
den
Bäumen
leben,
auch.
„
Trocken
gewordene
Buchen
zu
fällen,
ist
die
gefährlichste
Arbeit
im
Wald
überhaupt″,
sagt
Jens
Kohlbrecher.
Der
Revierleiter
vom
Forstamt
Ankum
betreut
die
städtischen
Wälder,
rund
20
Hektar
sind
das.
Als
im
September
noch
Blätter
an
den
Bäumen
hingen,
haben
er
und
seine
Kollegen
alle
Bäume
in
der
Nähe
der
Spazierwege
mit
rosa
Punkten
markiert,
die
die
letzten
beiden
trockenen
Jahre
nicht
überlebt
haben.
Rund
60
sind
es
auf
dem
Schölerberg,
vielleicht
auch
mehr,
überwiegend
Buchen,
einige
gut
100
Jahre
alt.
„
Gerade
bei
der
Buche
geht
die
Holzzersetzung
extrem
schnell″,
sagt
der
Fachmann.
Wir
stehen
am
Wanderparkplatz
„
Am
Waldzoo″.
Kohlbrecher
zeigt
nach
oben
in
die
Krone
einer
Buche:
„
Die
ersten
Äste
zerbröseln
schon.″
Im
vorigen
Jahr
wird
diese
Buche
noch
gesund
gewesen
sein,
vermutet
er.
Jetzt
blättert
am
Stamm
die
Rinde
ab.
„
Sonnenbrand″,
erklärt
der
Revierleiter.
Erste
Bohrlöcher
von
Insekten
sind
darunter
schon
zu
sehen.
„
Die
ziehen
Pilze
nach
sich.″
Und
dann
startet
die
Zersetzung.
Außen
am
Stamm
sind
erst
dunkle
Schleimflussflecken
zu
erkennen,
innen
setzt
die
Weißfäule
ein.
Wenn
dann
auch
noch
sogenannte
Konsolenpilze
sich
außen
auf
dem
Stamm
zeigen,
ist
alles
zu
spät.
„
Der
Baum
ist
mausetot″,
sagt
Kohlbrecher.
Und
damit
kann
er
jederzeit
umfallen.
Am
Wegesrand
steht
noch
der
Baumstumpf
von
der
Buche,
die
bereits
umgefallen
ist
und
glücklicherweise
niemanden
getroffen
hat.
Das
Innere
des
Stammes
fühlt
sich
an
wie
vollgesogene
Kleintierstreu
und
bietet
keinerlei
Halt
mehr.
Hunderte
Bäume
in
Osnabrück
dürften
von
innen
derzeit
genauso
aussehen.
Von
den
aktiven
Forstleuten
hat
niemand
so
etwas
jemals
erlebt.
Ende
der
1950er-
Jahre
habe
es
wohl
ein
Baumsterben
in
ähnlichem
Ausmaß
erinnern,
weiß
Kohlbrecher
von
seinen
Vorgängern
zu
berichten
–
aber
ohne
den
massiven
Befall
von
Fichten
durch
den
Borkenkäfer
wie
in
diesem
Jahr.
„
Der
Klimawandel
ist
voll
da″,
sagt
der
Revierleiter.
Auf
dem
Schölerberg
sind
die
letzten
Fichten
längst
abgestorben.
Der
Standort
ist
ein
steiniger
Kalkrücken
und
der
Baumbestand
(vor
allem
Buche,
Eiche,
Kirsche,
Ahorn
und
Esche)
entsprechend
anfällig
für
Trockenperioden.
Kohlbrecher
zeigt
auf
eine
Buche,
deren
Blätter
nicht
goldgelb
sind,
sondern
braun.
„
Die
sind
schon
im
Sommer
am
Baum
vertrocknet″,
sagt
er.
Der
Regen
der
letzten
Wochen
hilft
diesem
Baum
nicht
mehr
–
aber
er
erleichtert
den
anderen
womöglich
den
Start
ins
nächste
Jahr.
Alle
Bäume
im
Umkreis
von
30
Metern
von
den
Spazierwegen,
die
abgestorben
sind,
werden
ab
heute
gefällt.
Und
sie
mahnen,
dass
sich
Spaziergänger
wegen
der
Gefahr
bitte
an
die
Absperrungen
halten.
Wenn
die
Waldarbeiter
die
Säge
ansetzen,
gerät
der
Baum
in
Schwingung,
und
jederzeit
können
Äste
oder
die
gesamte
Krone
abbrechen.
Wann
immer
es
geht,
versuchen
die
Waldarbeiter
bei
Bäumen,
die
voller
Nisthöhlen
sind,
nur
die
Krone
abzuschneiden
und
den
Rest
als
sogenannte
Habitat-
Bäume
stehen
zu
lassen.
Viele
Siebenschläfer
leben
auf
dem
Schölerberg.
Sie
bemerken
nichts
von
all
der
Aufregung
um
die
abgestorbenen
Buchen.
Sie
schlummern
in
ihren
Baumhöhlen
und
warten
auf
das
nächste
Frühjahr.
„
Wenn
wir
solche
Bäume
feststellen,
versuchen
wir
sie
abzusägen
und
den
Stamm
hinzulegen″,
erläutert
Frank
Bludau
vom
städtischen
Fachbereich
Umwelt
und
Klimaschutz.
Auch
zahlreiche
Graureiher
werden
ihre
Behausungen
verlieren.
Gut
40
Nester
befinden
sich
in
den
Baumkronen,
20
dieser
Horste
waren
im
Februar
besetzt,
weiß
Bludau.
„
Wahrscheinlich
würden
die
Nester
im
nächsten
Jahr
sowieso
herunterfallen,
weil
die
Äste
abbrechen.″
Dann
lieber
jetzt
absägen,
bevor
die
Reiher
brüten.
„
Wir
versuchen,
einen
Kompromiss
zu
finden
zwischen
Naturschutz
und
Verkehrssicherungspflicht″,
sagt
Thomas
Maag,
Abteilungsleiter
Stadtgrün
beim
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
. „
Die
Alternative
zum
Bäumefällen
wäre:
Wir
sperren
den
ganzen
Schölerberg.″
Der
Wald
ist
kein
Wirtschafts-
,
sondern
ein
Erholungswald,
daher
geht
kein
wirtschaftlicher
Schaden
für
die
Stadt
einher.
Und
einen
Großteil
der
Stämme
werden
die
Waldarbeiter
liegen
lassen.
Neue
Bäume
sollen
nicht
gepflanzt
werden.
Sie
sind
schon
da.
Winzig
klein
warten
Spitzahorne,
Buchen
und
Ulmen
darauf,
dass
sie
mehr
Licht
bekommen
und
in
die
Höhe
wachsen
können.
„
Ein
naturverjüngter
Wald
ist
immer
klimaresilienter″,
sagt
Thomas
Maag.
Und
Revierleiter
Kohlbrecher
ist
sicher:
„
Das
wird
wieder
ein
bunter
Wald.
Aber
das
dauert.″
Bildtext:
Diese
Buche,
an
deren
Stamm
sich
schon
ein
Konsolenpilzfruchtkörper
zeigt,
ist
tot.
Michael
Denker
markiert
den
Stamm,
im
Hintergrund
machen
sich
(von
links)
Jens
Kohlbrecher,
Frank
Bludau
und
Thomas
Maag
Sorgen
darum,
wie
groß
die
Waldschäden
wirklich
sind.
Foto:
Jörg
Martens
Autor:
Sandra Dorn