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1.
Erscheinungsdatum:
21.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Was Archäologen hinter dem Sinn-Leffers-Haus suchen
Zwischenüberschrift:
Ausgrabungen liefern erstaunliche erste Funde
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Seit
einigen
Tagen
wird
hinter
dem
ehemaligen
Sinn-
Leffers-
Gebäude
an
der
Osnabrücker
Johannisstraße
gegraben.
Archäologen
der
Stadt
wollen
im
Boden
etwas
über
die
Vergangenheit
des
Ortes
herausfinden.
Erste
Funde
lassen
bereits
Erstaunliches
zu
Tage
treten.
Einen
Teil
des
ehemaligen
Parkplatzes
hat
ein
Bagger
für
die
Suche
nach
Hinweisen
L-
förmig
aufgegraben.
An
einer
Stelle
ist
er
mehr
als
zwei
Meter
tief,
an
anderer
Stelle
nur
rund
einen
halben.
Studierende
der
Universität
Münster
tragen
mit
Spachteln
und
kleinen
Schaufeln
Schicht
für
Schicht
die
Erde
ab
und
sammeln
ein,
was
sie
finden.
Einiges
haben
sie
bereits
entdeckt:
Tonpfeifen,
die
bereits
im
Dreißigjährigen
Krieg
verwendet
wurden,
Westerwälder
Keramik
aus
dem
17.
oder
18.
Jahrhundert,
glasierte
Keramik,
sogenannte
Weser-
Werra-
Ware
aus
der
Zeit
um
1700,
den
Kranzsims
eines
noch
einmal
rund
100
Jahre
älteren
Kachelofens.
Erstaunt
sind
Grabungsleiterinnen
Sara
Snowadsky
und
Ellinor
Fischer
vom
Fachdienst
Archäologische
Denkmalpflege
für
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
über
eine
Vielzahl
an
Muschelresten.
Die
Meerestiere
haben
allerdings
nicht
in
der
Sumpflandschaft
gelebt,
die
sich
früher
an
dieser
Stelle
befand.
Es
handelt
sich
vielmehr
um
Speisereste.
Die
große
Masse
an
Funden
besteht
jedoch
aus
etwas
anderem:
Schutt.
Ende
des
17.
oder
Anfang
des
18.
Jahrhunderts
wurde
der
sumpfige
Bereich
nämlich
damit
verfüllt,
um
ihn
bebauen
zu
können.
„
Zwischen
der
Johanniskirche
und
dem
Neumarkt
war
die
Johannisstraße
einst
Teil
eines
Sumpfgebiets″,
wird
Ellinor
Fischer
in
einer
Mitteilung
der
Stadtverwaltung
zitiert.
„
Direkt
an
der
Johannisstraße
wurde
es
zur
Bebauung
schon
im
Mittelalter
verfüllt,
an
unserer
Ausgrabungsstätte
erst
später.″
Bebaut
wurde
das
Grundstück
jedoch
nicht.
„
Alten
Karten
können
wir
entnehmen,
dass
der
Bereich
parzelliert
war″,
sagt
Snowadsky.
„
Vielleicht
befanden
sich
hier
mehrere
kleine
Gemüsegärten.″
Es
ist
nicht
die
erste
Ausgrabung
in
den
jüngeren
Vergangenheit
an
der
Johannisstraße:
Im
Frühjahr
wurde
bereits
vor
der
Hausnummer
90
gebuddelt,
wo
in
den
kommenden
Monaten
ein
neues
Gebäude
des
Stephanswerks
entstehen
soll.
Dort
stießen
die
Archäologen
auf
Hinweise
auf
einen
türkischstämmigen
Bewohner
Osnabrücks,
der
im
19.
Jahrhundert
zu
Reichtum
gekommen
war
und
an
Ort
und
Stelle
residierte.Hoffen
auf
Holzfunde
Wichtig
ist
Fischer
und
Snowadsky
bei
der
neuen
Grabung
besonders,
Aufschlüsse
über
die
Topografie
des
Bereichs
zu
erhalten.
Auf
den
alten
Karten
ist
auch
ein
Bachlauf
zu
sehen,
der
dort
als
Wiesenbach
eingezeichnet
ist
und
–
je
nach
Karte
–
auf
Höhe
der
Gemüsegärten
endet
oder
sich
bis
zur
Johannisstraße
erstreckt.
Die
Grabungsleiterinnen
haben
die
Theorie,
dass
sich
der
Bach
an
der
Stelle
befand,
wo
nun
der
Fußgänger-
Durchgang
liegt,
der
die
Straße
Am
Landgericht
mit
der
Johannisstraße
verbindet.
Um
hierzu
genauere
Aussagen
treffen
zu
können,
hoffen
die
Archäologinnen,
Reste
einer
Befestigung
zu
finden.
„
Auch
Holzfunde
sind
für
uns
viel
wert″,
sagt
Ellinor
Fischer.
„
Holz
ist
gut
geeignet,
um
Zusammenhänge
erklären
zu
können,
weil
man
das
Alter
von
Holz
sehr
genau
bestimmen
kann.″
Derzeit
gehen
die
Expertinnen
davon
aus,
dass
der
Wiesenbach
Ende
des
19.
Jahrhunderts
zugeschüttet
wurde.
Kurz
darauf
wurde
bereits
das
alte
Leffers-
Gebäude
gebaut,
das
1912
fertiggestellt
wurde.
Im
Ersten
Weltkrieg
diente
es
als
Lazarett,
ehe
es
als
Kaufhaus
genutzt
und
im
Zweiten
Weltkrieg
völlig
zerstört
wurde.
Dasselbe
Schicksal
ereilte
die
alte
Stadthalle
in
der
Straße
Am
Landgericht.
Die
Zerstörung
dieser
beiden
Gebäude
erklärt
nach
Einschätzungen
der
Grabungsleiterinnen
die
Schutt-
und
Steinschicht,
die
sie
direkt
unter
dem
Parkplatz
gefunden
haben,
auf
dem
die
Grabungen
stattfinden.
„
Wir
haben
dort
Ziegel
und
Steine
gefunden,
aber
keine
alten
Nägel,
Draht
oder
zerborstene
Fensterrahmen″,
so
Snowadsky.
Sie
schließt
daraus,
dass
die
Überreste
der
Gebäude
zunächst
sortiert
und
erst
dann
dort
eingebracht
wurden.
Der
Grund
für
diese
erneute
Verfüllung
des
Geländes
mit
Schutt
könnte
nach
Einschätzung
Snowadskys
sein,
dass
Höhenunterschiede
zur
Johannisstraße
ausgeglichen
werden
sollten.
Für
die
Grabungen
ist
ein
Zeitraum
bis
Weihnachten
eingeplant.
Den
Abriss
des
ehemaligen
Sinn-
Leffers-
Gebäudes
beeinträchtigen
sie
nicht.
Anstelle
des
Gebäudes
soll
ein
Hotel
entstehen.
Bildtexet:
Welche
Funde
verbergen
sich
in
der
Erde?
Ellinor
Fischer
und
Sara
Snowadsky
vom
Fachdienst
Archäologische
Denkmalpflege
für
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
in
dem
Zelt,
das
einen
Teil
der
Grabungsstätte
abdeckt.
Hinter
dem
ehemaligen
Sinn-
Leffers-
Gebäude
(Bildmitte)
und
dem
Parkhaus
am
Kollegienwall
finden
aktuell
Grabungen
statt.
Foto:
Stadt
Osnabrück,
Simon
Vonstein
Screenshot:
Google
Maps/
NOZ
Autor:
Sebastian Philipp