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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Wohin mit dem Laub?
Zwischenüberschrift:
Im Stadtteil Wüste sehen sich Anwohner der Kehrseite des Herbstes ausgesetzt – und wünschen sich Hilfe
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Viele Bäume, die zum Jahresende ihr buntes Laub abwerfen das sieht schön aus, birgt aber offenbar auch Gefahren. Wüsten-Bewohner Thorsten Janssen warnte nun im gemeinsamen Bürgerforum für die Stadtteile Kalkhügel und Wüste: Auf der Straße geführte Radwege und Seitenstraßen sind durch Laub extrem rutschig.″

Seiner Beobachtung nach reinigt der Osnabrücker Servicebetrieb (OSB) die Straßen auch im Herbst nur alle zwei Wochen″ und das auch nur unzureichend. Das Kehrfahrzeug sei häufig überfüllt und verteilt nur das Laub″. Als Beispiele nannte er die Rehmstraße und die Wüstenstraße. In den Seitenstraßen bleibe das Laub wegen der parkenden Autos ganz liegen. Bürgermeisterin Birgit Strangmann (Grüne) interpretierte die Kritik des Anwohners auch bei diesen Beobachtungen so: Sie haben sicher Sorge, dass Bürger ausrutschen.″

Inwieweit ist die Stadt in der Pflicht? Kai Richter vom OSB berichtete, dass die betroffenen Straßen sowohl während der Blütezeiten wie auch während der Laubfallperioden″ je nach Bedarf bis zu zwölfmal zusätzlich gereinigt werden. Dazu gehörten auch die Wüstenstraße, die Kiwittstraße und der Schnatgang. Die Rehmstraße werde grundsätzlich wöchentlich gereinigt. Und weil so viel Laub anfällt, richte der OSB im Herbst über die ganze Stadt verteilt zusätzliche Abladeplätze ein, die von den Kehrmaschinen angefahren werden.

Dass nicht lange nach dem Kehren aber erneut Laub auf den Straßen liegt, hänge eben auch mit natürlichen Faktoren wie Wind und Regen zusammen, erläuterte Kai Richter.

Laub fällt aber auch auf Privatgrundstücken an. Und wo sollen die Anwohner damit hin? Anwohner Janssen stellte fest, dass die Biotonnen dafür nicht ausreichen. Und der Recyclinghof an der Limberger Straße nehme bei den Öffnungszeiten wenig Rücksicht auf die Arbeitszeiten der Anwohner. Er brachte diese Idee ein: Die Stadt könne doch Laubsammelkörbe aufstellen nach dem Vorbild anderer Kommunen.

Doch die Stadt sieht nur für den ersten Wunsch eine Chance. Aber den müsse sich der Anwohner selbst erfüllen: Finanzchef Thomas Fillep schlug ihm vor, eine größere Biotonne zu beantragen. Diese Antwort gefiel nicht allen Teilnehmern des Bürgerforums, denn schließlich falle ja hier und da auch das Laub städtischer Bäume auf private Grundstücke. OSB-Mann Kai Richter erinnerte daran, dass der Rat die Öffnungszeiten der Recyclinghöfe vor vier Jahren so gestaffelt habe, dass im Laufe einer Woche die Bandbreite zwischen 10 und 18 Uhr abgedeckt werde jeweils sechs Stunden am Tag. Finanzchef Fillep brachte zur Verteidigung der Stadt auch die hohe Dichte″ an Grünabfallsammelplätzen ins Spiel. In anderen Kommunen gebe es deutlich weniger.

Auch der Wunsch nach Laubsammelkörben dürfte wohl nicht in Erfüllung gehen. Bürgermeisterin Strangmann berichtete, dass über diese Idee vor Jahren sehr lange diskutiert″ worden und sie dann nicht weiterverfolgt worden sei. Aber warum? OSB-Mann Richter erläuterte, dass Laubkörbe mit einem erheblichen organisatorischen und finanziellen Mehraufwand″ verbunden seien. Das zeige der Blick auf andere Städte, die sich für den Einsatz solcher Körbe entschieden haben. Vergleiche zeigten, dass diese Kommunen oftmals nicht über eine vergleichbare Dichte von Grünsammelplätzen verfügten.

Dass parkende Autos die Straßenreinigung behindern, brachte Anwohner auf diese Idee: Wie wäre es mit einem wechselnden Halteverbot jeweils dort, wo die Kehrmaschinen unterwegs sind? Auch dafür gebe es Beispiele in anderen Städten. Doch Bürgermeisterin Strangmann wirkte skeptisch und wies auf den ohnehin schon hohen Parkdruck in der Wüste hin. Auch die Resonanz aus der Verwaltung blieb im Bürgerforum verhalten.

Offenbar bleibt es im Herbst in der Wüste auch künftig sowohl bei der Idylle als auch bei der Kehrseite.

Bildtext:
Wo Autos parken, bleibt das Laub liegen. Anwohner wünschen sich mehr Engagement von der Stadt.
Foto:
Stefanie Hiekmann
Autor:
Jann Weber


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