User Online: 1 |
Timeout: 15:31Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
16.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nitrat im Wasser: Umwelthilfe plant Klage
Zwischenüberschrift:
Verein will gegen Niedersachsen und NRW vorgehen / Neuer Streit um Düngeregeln
Artikel:
Originaltext:
Hannover
Die
Deutsche
Umwelthilfe
(DUH)
will
Niedersachsen
und
Nordrhein-
Westfalen
wegen
zu
hoher
Nitratwerte
im
Grundwasser
verklagen.
Die
zuständigen
Behörden
hätten
über
Jahre
dabei
versagt,
Grund-
und
Oberflächengewässer
ausreichend
zu
schützen
und
gesetzliche
Vorgaben
umzusetzen,
begründete
die
Umwelthilfe
den
Vorstoß.
Auch
die
Düngeverordnung
sei
nicht
ausreichend,
um
die
hohe
Nitratbelastung
des
Grundwassers
ausschlaggebend
zu
verringern.
Wegen
der
zu
hohen
Nitratwerte
hat
die
EU-
Kommission
ein
Verfahren
gegen
Deutschland
eingeleitet.
Unterdessen
sorgt
die
geplante
Umsetzung
schärferer
Düngeregeln
in
Niedersachsens
rot-
schwarzer
Koalition
für
Krach.
Bereits
am
vergangenen
Dienstag
hatte
das
Kabinett
die
Entscheidung
vertagt,
nun
wackelt
auch
der
Entscheid
in
der
kommenden
Woche.
Hintergrund
sind
Zweifel
der
CDU
an
den
Nitratmessungen,
die
in
die
Verantwortung
des
SPD-
geführten
Umweltministeriums
fallen.
CDU-
Landtagsfraktionschef
Dirk
Toepffer
forderte
gestern
eine
„
proaktive″
Überprüfung
aller
Messstellen,
mit
denen
die
Belastung
des
Grundwassers
gemessen
werden
soll.
Die
Werte
und
ihre
Herleitung
sind
insbesondere
für
die
Landwirtschaft
wichtig,
da
auf
ihrer
Basis
sogenannte
„
rote
Gebiete″
festgelegt
wurden,
in
denen
die
Düngung
massiv
eingeschränkt
werden
soll.
Diese
Gebiete
umfassen
derzeit
etwa
39
Prozent
der
landwirtschaftlichen
Nutzfläche
Niedersachsens.
Auch
sei
die
„
potenzielle
Nitratsickerwasserkonzentration″
an
der
Oberfläche
wichtiger
als
der
Nitratwert
im
Grundwasser.
Landwirte
zweifeln
an
der
Aussagekraft
der
Messungen.
Stationen
stünden
nahe
an
Klärgruben
oder
Güllelagern
oder
seien
trockengefallen.
Zudem
sei
die
Berechnung
der
betroffenen
Wasserkörper
zu
ungenau.
Auflagen
sollten
nicht
auf
große,
oft
Landkreise
übergreifende
Grundwasserkörper
bezogen
werden,
sondern
auf
Gemeindegebiete,
schlägt
die
CDU
vor.
Mit
einer
präziseren
Messung
könnten
nach
Schätzung
der
CDU
bis
185
000
Hektar
Nutzfläche
aus
den
roten
Gebieten
herausgelöst
werden.
Das
Umweltministerium
lehnte
eine
erneute
Überprüfung
der
Messstellen
gestern
ab
–
ein
Staatssekretärstreffen
blieb
ohne
Einigung.
Von
Streit
wollte
eine
Regierungssprecherin
aber
nicht
sprechen.
Es
seien
nur
noch
„
Detailfragen″
offen,
sagte
sie.
Kommentar
Politik,
die
vom
Himmel
fällt
Politik,
die
ihre
Entscheidungen
nicht
mehr
begründen
kann,
verliert
die
Akzeptanz.
Das
erleben
die
niedersächsischen
Landespolitiker
derzeit
im
Gespräch
mit
den
frustrierten
Landwirten
vor
Ort.
Denn
beide
Seiten
können
oder
wollen
nicht
verstehen,
was
Berlin
und
Brüssel
beim
Düngerecht
ausbaldowern.
Für
die
Landespolitik
ist
sogar
unklar,
ob
das
deutsche
Agrarministerium
oder
die
EU-
Kommission
auf
die
Idee
gekommen
ist,
die
Düngung
von
Grünland
einschränken
zu
wollen.
Ohne
Frage
muss
sich
Niedersachsen
in
Sachen
Nitratbelastung
bewegen:
Jahrzehntelang
hatten
Politik
und
Landwirtschaft
die
Mahnungen
der
EU
in
Sachen
Gewässerschutz
abgetan.
So
wurde
viel
Kredit
verspielt:
bei
Verbrauchern,
der
Wasserwirtschaft,
anderen
Bundesländern
und
der
EU.
Doch
selbst
das
rechtfertigt
keine
Beschlüsse,
die
unerklärt
vom
Himmel
fallen.
Die
Ungewissheit
zieht
zudem
politische
Nutznießer
an.
Dass
die
Deutsche
Umwelthilfe
(DUH)
sich
plötzlich
für
Nitrat
interessiert,
liegt
wohl
weniger
an
echter
Sorge
ums
Grundwasser
als
der
Abnutzung
ihres
Hauptthemas,
der
dicken
Luft
in
Städten.
Und
dass
die
CDU
sich
auf
die
Messstellen
einschießt,
liegt
auch
am
zuständigen
SPD-
Minister.
Olaf
Lies
gilt
als
Kronprinz
von
SPD-
Ministerpräsident
Stephan
Weil.
Dass
die
Union
sich
so
an
ihm
reibt,
dürfte
ein
Vorgeschmack
auf
den
2021
beginnenden
Landtagswahlkampf
sein.
k.wieschemeyer@
noz.de
Autor:
Klaus Wieschemeyer