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1.
Erscheinungsdatum:
12.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der Tag, an dem die Trabis nach Osnabrück kamen
Zwischenüberschrift:
Warum der Stadtkämmerer vor 30 Jahren einen Fleischer anpumpte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Als
die
DDR
ihre
Grenzen
öffnete,
war
das
auch
in
Osnabrück
schnell
zu
spüren.
Am
11.
November
1989,
einem
Samstagmorgen,
tauchten
die
ersten
Trabis
in
der
Stadt
auf,
und
im
Rathaus
ließen
sich
die
Insassen
jeweils
100
Mark
Begrüßungsgeld
auszahlen.
Der
Stadtkasse
drohte
schon
das
Geld
auszugehen
–
da
sprang
ein
Fleischermeister
ein.
Sie
kamen
aus
Magdeburg,
aus
Weimar,
aus
Greifswald
und
aus
Ost-
Berlin:
Hunderttausende
aus
der
Deutschen
Demokratischen
Republik
nutzten
ihre
neue
Reisefreiheit,
um
mit
der
Reichsbahn
oder
mit
dem
Auto
in
den
Westen
zu
fahren.
Ein
kleiner
Teil
davon
landete
am
ersten
Wochenende
nach
dem
Mauerfall
in
Osnabrück,
und
obwohl
die
Stadtverwaltung
ja
eigentlich
dienstfrei
hatte,
wurde
kurzfristig
und
unbürokratisch
dafür
gesorgt,
dass
alle
198
Antragsteller
ihre
100
DM
erhielten.
Dieses
Begrüßungsgeld
war
eine
einmalige
Zahlung,
die
einreisenden
DDR-
Bürgern
von
der
Bundesrepublik
Deutschland
zuerkannt
wurde.
Für
die
Auszahlung
waren
die
Städte
und
Gemeinden
zuständig.
Am
frühen
Morgen
des
11.
November
1989,
als
Hausmeister
Helmut
Broxtermann
seinen
Dienst
antreten
wollte,
standen
schon
zwei
Besucher
aus
Magdeburg
vor
dem
Rathausportal.
Geld
konnte
er
ihnen
nicht
aushändigen,
stattdessen
kochte
er
ihnen
Kaffee.
Der
eilends
herbeigerufene
Kultusdezernent
Reinhard
Sliwka
plünderte
die
Portokasse
und
zahlte
die
ersten
200
Mark
aus.
Aber
schon
kamen
die
nächsten
Gäste
aus
dem
Arbeiter-
und-
Bauern-
Staat,
und
an
das
Geld
der
Stadtkasse
kam
Sliwka
nicht
heran,
weil
die
gesamte
Barschaft
im
Tresor
durch
ein
Zeit-
Sicherheitsschloss
bis
zum
Montagmorgen
eingeschlossen
war.
Einige
Mitarbeiter
der
Stadtverwaltung
hoben
an
Geldautomaten
ein
paar
Hunderter
von
ihren
Privatkonten
ab,
um
die
Besucher
nicht
mit
leeren
Händen
gehen
zu
lassen.
Aber
das
Geld
war
schnell
verbraucht,
und
der
Andrang
nahm
zu.
Stadtkämmerer
Bolko
Schubert
hatte
schließlich
den
rettenden
Einfall.
Er
ging
zur
Fleischerei
seines
Vertrauens
und
pumpte
sich
10
000
Mark
aus
der
Geschäftskasse.
Ein
Darlehnsvertrag
war
nicht
nötig:
Fleischermeister
Franz
Mandel
genügte
ein
Handschlag.
Die
Besucher
aus
der
DDR
waren
überglücklich:
„
Alle
sind
unheimlich
nett
zu
uns!
″,
lautete
der
allgemeine
Tenor.
Und
ein
großer
Teil
der
ausgezahlten
19
800
Mark
wurde
gleich
in
Osnabrück
verkonsumiert.
Bildtext:
Ein
ungewöhnlicher
Anblick
waren
die
Trabis,
die
vor
30
Jahren
in
Osnabrück
auftauchten.
Strahlende
Gesichter:
Für
jeden
Besucher
aus
der
DDR
gab
es
100
Mark
Begrüßungsgeld.
Fotos:
Archiv/
Michael
Hehmann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert