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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Das Fahrrad muss draußen bleiben
Zwischenüberschrift:
Warum Zweiräder in Bussen in Osnabrück weitgehend tabu bleiben
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Nur selten dürfen Radfahrer ihr Rad mit in einen Osnabrücker Bus nehmen. Und daran wird sich wohl auch so bald nichts ändern. Die Nachfrage sei gering, sagen die Stadtwerke. Doch gilt hier nicht das Prinzip: Wo kein Angebot, da keine Nachfrage?

Der Ist-Zustand: Den Stadtwerken zufolge werden in Osnabrück nur rund 100 Fahrradtickets pro Monat verkauft. In den Verkehrsbestimmungen der Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS) ist geregelt: Fahrräder dürfen montags bis freitags erst ab 19 Uhr sowie samstags, sonntags und an Feiertagen ganztägig mit dem Fahrradticket für 1, 70 Euro mitgenommen werden. Die berühmte letzte Meile kann der Pendler morgens also nicht mit dem Rad zurücklegen. Zudem dürfen maximal zwei Räder in einem Bus mitfahren.

Auch Falt- und Klappräder dürfen werktags erst nach 19 Uhr in die Busse immerhin werden für sie keine 1, 70 Euro fällig. Zusammengeklappte (elektrische) Tretroller gelten als Handgepäck und dürfen kostenlos mitgenommen werden. Nicht zusammengeklappte Roller gelten als Fahrrad.

Bevorzugt werden Kunden mit einem Mobilabo zum Preis von 59, 90 Euro pro Monat: Sie dürfen ihr Rad jederzeit und kostenlos im Bus transportieren lassen.

Den Osnabrücker Grünen gehen diese Regelungen nicht weit genug sie wollen Räder öfter im Bus sehen und fragten die Verwaltung, wie das im Bereich der VOS zu machen wäre. Es sei erst einmal eine Anfrage zur Informationsgewinnung konkrete Ideen, wie man das Angebot verbessern könnte, habe die Fraktion nicht, sagte Fraktionschef Volker Bajus auf Nachfrage. Wir wollten uns erst mal schlau machen und dann nach Lösungen gucken.″ Zufriedenstellend sei das jetzige Angebot jedenfalls nicht.

Was spricht gegen eine Erweiterung? In ihrer Antwort fallen den Stadtwerken gleich mehrere Gründe gegen eine Erweiterung der Fahrradmitnahme ein. Da wäre zum einen das Ein- und Ausladen, das Zeit erfordere Verspätungen seien die Folge. Ferner würden andere Fahrgäste beim Ein- und Aussteigen behindert. Nicht zuletzt sei der Platz nun mal beschränkt, und den wenigen Platz müssten sich die Räder gegebenenfalls mit Rollstühlen, Rollatoren und Kinderwagen teilen.

Wie ließe sich das Angebot erweitern? Um mehr Räder in den Bus zu bekommen, müssten Sitzplätze weichen, was die Stadtwerke nicht begrüßen. Fahrradanhänger erfordern Busse mit Anhängerkupplungen, doch nicht die gesamte Flotte ließe sich damit ausrüsten. Die vielen Gelenkbusse etwa dürfen keine Anhänger ziehen, und nicht auf allen Strecken sei genug Platz für Busse samt Anhänger.

Nicht zuletzt zeige der Freizeitbus mit seinem Anhänger, dass das Auf- und Abladen häufig die Hilfe des Busfahrers erfordere was wiederum dem Busfahrplan abträglich wäre. Aber man könnte ja durchaus mal prüfen, wie es mit anderen modernen Mitnahmemöglichkeiten am oder im Bus″ aussähe, meinen die Stadtwerke. Solche Möglichkeiten sind allerdings oftmals nicht umsetzbar aus gefährdungstechnischen oder rechtlichen Gründen. Ein Beispiel hierfür sind Fahrradgepäckträger vorne am Bus wie etwa in Kanada″, sagte Stadtwerke-Sprecher Marco Hörmeyer auf Nachfrage. Denkbar wäre hingegen, die Fahrradmitnahme auf ausschließlich zusammengefaltete Räder zu beschränken. Diese könnten dann kostenlos und ohne zeitliche Einschränkung als Handgepäck mitfahren.

Ein Punkt verwundert in der Antwort der Stadtwerke: Das Unternehmen schreibt, die Nachfrage sei mit 100 verkauften Fahrradtickets pro Monat trotz der guten Mitnahmemöglichkeiten samstags, sonntags und an Feiertagen ganztägig″ gering.

Natürlich ist nicht auszuschließen, dass insbesondere Berufspendler das Fahrradticket vermehrt nutzen würden, wenn die Zeiten ausgeweitet werden könnten. Eine Ausweitung insbesondere auf die Zeiten des Berufsverkehrs kommt aber aus räumlichen Kapazitätsgründen nicht in Betracht″, so Hörmeyer.

Bildtext:
Berufspendler müssen sich entscheiden: Sie können ihr Fahrrad nicht mit in den Bus nehmen.
Foto:
Jörn Martens
Autor:
Jörg Sanders


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