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1.
Erscheinungsdatum:
08.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schalom Aleikum: Nur Begegnung führt zum Frieden
Zwischenüberschrift:
Juden und Muslime kommen in der Synagoge miteinander ins Gespräch / Nicht nur die Speisevorschriften verbinden
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Schalom
Aleikum:
Das
ist
der
Titel
eines
Projekts,
das
Juden
und
Muslime
ins
Gespräch
bringen
will.
Jetzt
machte
es
in
der
Osnabrücker
Synagoge
Station.
„
Osnabrück
ist
die
ideale
Stadt
für
ein
solches
Projekt″,
sagt
Michael
Grünberg,
der
Vorsitzende
der
Jüdischen
Gemeinde
Osnabrück.
„
Hier
hat
es
eine
große
Tradition,
dass
die
Menschen
verschiedener
Religionen
einander
kennen,
einander
begegnen
und
einander
unterstützen.″
Doch
das
ist
nicht
überall
so.
Es
gibt
nicht
wenige
Juden,
die
kennen
keinen
einzigen
Muslim
persönlich,
sind
sich
aber
sicher,
dass
„
die″
Muslime
eine
potenzielle
Bedrohung
sind.
Und
es
gibt
nicht
wenige
Muslime,
die
kennen
keinen
einzigen
Juden
persönlich,
sind
sich
aber
sicher,
dass
„
die″
Juden
an
allem
Bösen
in
der
Welt
schuld
sind.
„
Wenn
wir
uns
nicht
kennenlernen
und
uns
nicht
gegenseitig
zuhören,
werden
wir
diese
Vorurteile
nicht
abbauen″,
sagt
Dmitrij
Belkin.
Der
Historiker
leitet
beim
Zentralrat
der
Juden
das
Projekt
„
Schalom
Aleikum″.
Das
hebräisch-
arabische
Kunstwort
zeigt,
worum
es
geht:
um
Frieden
zwischen
Juden
und
Muslimen.
„
Wir
bringen
Menschen
beider
Religionen
zusammen″,
sagt
Belkin.
„
Ganz
normale
Menschen,
keine
Funktionäre,
die
sich
auf
Podien
treffen.″
Seit
Juli
läuft
das
Projekt,
das
von
der
Beauftragten
der
Bundesregierung
für
Migration,
Flüchtlinge
und
Integration,
Annette
Widmann-
Mauz,
finanziell
gefördert
wird.
Drei
Treffen
quer
durch
Deutschland
hat
es
bislang
gegeben,
bei
denen
jüdische
und
muslimische
Start-
up-
Unternehmer,
Familien
und
Frauen
einander
begegnet
sind.
Jetzt,
beim
vierten
Treffen
in
Osnabrück,
standen
ältere
Menschen
im
Mittelpunkt.
„
Ich
habe
sofort
Ja
gesagt,
als
der
Zentralrat
gefragt
hat,
ob
wir
das
in
Osnabrück
machen
können″,
sagt
Michael
Grünberg.
„
Ich
wusste,
dass
das
klappt.″
Und
tatsächlich
sind
an
diesem
Abend
etwa
100
Männer
und
Frauen
in
die
Osnabrücker
Synagoge
gekommen,
Mitglieder
der
jüdischen
Gemeinde,
aber
auch
auffallend
viele
muslimische
Frauen.
Das
Buffet:
„
Koscher
und
halal″,
sagt
Michael
Grünberg.
Die
religiösen
Speisevorschriften
–
etwas,
das
Judentum
und
Islam
verbindet.
Dass
beide
Religionen
einiges
verbindet,
betonen
auch
die
vier
lebenserfahrenen
Menschen
auf
der
Bühne.
„
Es
ist
mir
eine
große
Ehre,
mit
einem
Imam
das
Sofa
zu
teilen″,
sagt
der
Jude
Semen
Vassermann,
der
aber
zugleich
zugibt:
„
Eigentlich
kenne
ich
nämlich
keine
Muslime.″
Ja,
bei
der
Arbeit
habe
er
schon
Kollegen,
die
vermutlich
muslimischen
Glaubens
sind.
„
Aber
da
ist
Religion
kein
Thema.″
Imam
Abdul-
Jalil
Zeitun
erzählt
hingegen
davon,
dass
er
„
schon
immer″
Juden
kennt
–
auch
früher
in
seiner
Heimat
bei
Damaskus.
Nach
seiner
Ankunft
in
Deutschland
habe
er
immer
bei
einem
jüdischen
Schlachter
eingekauft,
um
an
religiös
erlaubtes
Fleisch
zu
kommen.
„
Wenn
ich
nicht
genug
Geld
hatte,
hat
er
auch
schon
mal
gesagt:
Du
kannst
morgen
bezahlen″,
sagt
Zeitun.
Ähnliches
hat
Inessa
Goldmann
erlebt
–
nur
umgekehrt.
Als
die
Jüdin
aus
der
damaligen
Sowjetunion
nach
Osnabrück
kam,
kaufte
ihre
Familie
immer
beim
Türken
um
die
Ecke
ein.
Firouz
Vladi
erzählte
von
seiner
Schulzeit,
als
er
Ende
der
1950er-
und
Anfang
der
1960er-
Jahre
der
einzige
Muslim
unter
evangelischen
Christen
an
seinem
Hamburger
Gymnasium
war.
„
Ich
musste
nicht
am
Religionsunterricht
teilnehmen″,
erinnert
sich
der
Sohn
eines
iranischen
Import-
Export-
Kaufmanns,
„
aber
ich
wollte.
Allerdings
wollten
die
Lehrer
meine
kritischen
Fragen
nicht.″
Einig
waren
sich
alle
darin,
dass
ein
Abend
wie
dieser
der
richtige
Weg
ist:
Begegnung.
Die
Drei-
Religionen-
Schule,
in
der
christliche,
jüdische
und
muslimische
Kinder
miteinander
lernen
und
miteinander
die
Feste
ihrer
Religionen
feiern,
sei
ein
anderes
Beispiel
für
einen
Weg
in
ein
friedliches
Miteinander.
Genauso
wie
der
Osnabrücker
„
Runde
Tisch
der
Religionen″
oder
die
Einladung,
Feste
wie
Chanukka
oder
das
Zuckerfest
gemeinsam
zu
feiern.
„
Schalom
Aleikum″:
An
diesem
Abend
in
dieser
Stadt
in
dieser
Synagoge
wurde
der
Wunsch
Wirklichkeit.
Bildtext:
Teilen
sich
mit
Freude
ein
Sofa:
Der
Muslim
Abdul-
Jalil
Zeitun
(links)
und
der
Jude
Semen
Vassermann.
Foto:
Thomas
Osterfeld
Autor:
Susanne Haverkamp