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1.
Erscheinungsdatum:
08.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Center-Investor Unibail am Pranger
Zwischenüberschrift:
Warum CDU-Fraktionschef Brickwedde Beifall von den Linken bekommt
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mit
einem
Aufschrei
reagiert
der
Rat
auf
die
Hinhaltetaktik
des
Center-
Investors
Unibail
Rodamco
Westfield.
Über
den
Deutschen
Städtetag
soll
der
Konzern
mit
Sitz
in
Paris
an
den
Pranger
gestellt
werden.
Ein
entsprechender
Vorstoß
von
Fritz
Brickwedde
brachte
dem
CDU-
Fraktionschef
sogar
Beifall
von
der
Linken
ein.
Am
Neumarkt
verrotten
die
leer
stehenden
Gebäude,
die
dem
Einkaufszentrum
weichen
sollten,
aber
Unibail
Rodamco
Westfield
(URW)
hat
fünf
Monate
nach
seiner
Absage
noch
nicht
einmal
den
Bauantrag
zurückgezogen.
Stattdessen
versucht
der
Konzern,
das
mehr
und
mehr
vom
Verfall
bedrohte
Areal
als
baureifes
Grundstück
zu
vermarkten.
Darüber
ist
die
Stadt
verärgert,
weil
auf
unabsehbare
Zeit
Stillstand
droht.
Im
Rat
ist
inzwischen
Konsens,
das
Quartier
nach
den
Vorschlägen
der
Konzeptgruppe
Plan
B
neu
zu
ordnen.
Das
Thema
im
Rat:
CDU-
Fraktionschef
Fritz
Brickwedde
hat
die
Initiative
ergriffen,
um
den
Druck
auf
den
Konzern
zu
erhöhen.
Es
gebe
landes-
und
bundesweit
auch
andere
Fälle,
in
denen
Kommunen
von
großen
Investoren
hingehalten
würden,
um
dann
zu
erleben,
wie
deren
lange
geplanten
Projekte
fallen
gelassen
würden.
Solche
Praktiken
sollten
auf
der
Jahrestagung
des
Städtetages
aufgegriffen
werden.
So
lasse
sich
eine
überregionale
Öffentlichkeit
für
das
Thema
erzeugen.
Investoren
wie
URW
müssten
dann
mit
einem
Imageverlust
rechnen.
Vereint
gegen
Unibail:
Mit
den
Worten
„
Kauft
zum
Buchwert,
sonst
passiert
hier
jahrelang
nichts!
″
drückte
Brickwedde
aus,
wie
er
die
Haltung
des
Konzerns
gegenüber
der
Stadt
versteht.
Das
entspreche
dem
sonst
von
Linken
verwendeten
Klischee
von
einer
Sozialisierung
der
Verluste
und
einer
Privatisierung
der
Gewinne.
„
Sie
haben′s
gelernt!
″,
rief
die
Linke-
Fraktionsvorsitzende
Giesela
Brandes-
Steggewentz
ihrem
bisherigen
politischen
Gegner
anerkennend
zu.
„
Wir
werden
nicht
akzeptieren,
dass
es
weiterhin
einen
jahrelangen
Stillstand
am
Neumarkt
gibt″,
legte
Brickwedde
nach.
Seine
Fraktionskollegin
Anette
Meyer
zu
Strohen
nannte
es
„
unverschämt″,
wie
Unibail
Rodamco
Westfield
mit
der
Stadt
und
den
Politikern
umgehe.
Es
sei
wichtig,
ein
starkes
Signal
nach
Paris
zu
senden.
Der
Antrag
der
CDU:
„
Der
Oberbürgermeister
und
die
Verwaltung
werden
gebeten,
Kontakt
mit
anderen
Kommunen
aufzunehmen,
in
denen
Bauprojekte
des
Konzerns
Unibail-
Rodamco-
Westfield
gescheitert
sind.
Das
Thema
soll
im
Anschluss
gemeinsam
auf
dem
Deutschen
Städtetag
eingebracht
und
erörtert
werden″.
Die
anderen
Fraktionen:
Etwas
zugeknöpft
reagierte
der
SPD-
Politiker
Heiko
Panzer
auf
die
von
der
CDU
losgetretene
Breitseite
gegen
den
Center-
Investor.
In
der
Intention
sei
man
sich
zwar
einig,
meinte
er,
es
bestehe
aber
eine
Absprache,
solche
Schritte
erst
gemeinsam
zu
besprechen.
Für
politische
Ränkespiele
sei
das
Thema
nicht
geeignet.
„
Diese
Kritik
verstehe
ich
nicht
so
ganz″,
meinte
Michael
Hagedorn
von
den
Grünen.
Unibail
sei
nicht
„
auf
die
paar
Millionen″
am
Neumarkt
angewiesen.
Mit
dem
trostlosen
Anblick
seiner
Immobilie
versuche
der
Konzern,
die
Stadt
unter
Druck
zu
setzen.
Da
sei
es
nur
konsequent,
diesen
„
Erpressungsversuch″
öffentlich
zu
machen.
Unterstützung
gab
es
auch
von
den
anderen
Fraktionen,
aber
einem
Ratsmitglied
ging
der
Antrag
nicht
weit
genug.
Pirat
Nils
Ellmers
nahm
Anstoß
an
einer
Formulierung:
„,
Der
Oberbürgermeister
wird
gebeten′
ist
zu
schwach
formuliert″,
meinte
er
und
enthielt
sich
bei
der
Abstimmung.
Alle
anderen
Ratsmitglieder
votierten
aber
für
die
Attacke
gegen
den
Konzern.
Bildtext:
Es
geht
nicht
voran
am
Neumarkt,
weil
der
Center-
Investor
URW
die
Flächen
nicht
freigibt.
Foto:
David
Ebener
Kommentar
Peanuts
Alles
eine
Frage
des
Preises?
Na
ja,
Branchenkenner
schätzen,
dass
Unibail
Rodamco
Westfield
für
die
Flächen
am
Neumarkt
30
Millionen
Euro
gezahlt
hat.
Als
der
Konzern
das
Center
fallen
ließ,
rutschte
der
Preis
für
die
Immobilie
ab.
Wenn
der
Vorstand
nicht
aufpasst,
rutscht
auch
der
Börsenwert
des
Unternehmens.
URW
wird
das
Fehlinvestment
vom
Neumarkt
verschmerzen
und
mindestens
ein
Drittel
des
ursprünglichen
Immobilienwerts
abschreiben
müssen.
Die
Manager
wären
gut
beraten,
sich
bald
darauf
einzulassen,
denn
ihr
Zögern
lässt
ein
wichtiges
innerstädtisches
Quartier
veröden.
Das
erzeugt
Frust,
und
den
wird
der
Konzern
noch
spüren.
Innerhalb
eines
Jahres
hat
seine
Aktie
schon
10,
6
Prozent
eingebüßt.
Nicht
gerade
eine
Einladung
für
Anleger.
Mit
Aktionen
wie
in
Osnabrück
droht
URW
ein
Rufschaden.
An
der
Börse
kann
daraus
schnell
ein
größerer
Verlust
werden.
Dagegen
sind
die
verlorenen
Millionen
vom
Neumarkt
nur
Peanuts.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert