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1.
Erscheinungsdatum:
07.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gelbe Tonnen ersetzen gelben Sack
Die gelbe Tonne kommt
Zwischenüberschrift:
OSB verteilt 40000 Behälter: Ab wann darf sie benutzt werden? Was gehört rein? Was, wenn Platz fehlt?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Für
Osnabrücker
Bürger
wird
es
Zeit,
Platz
im
Keller
oder
vor
dem
Haus
zu
schaffen:
Denn
am
Dienstag
beginnt
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
mit
der
Verteilung
der
ersten
gelben
Tonnen.
Diese
sollen
ab
Januar
den
gelben
Sack
ersetzen.
Insgesamt
40
000
der
Behälter
sollen
bis
Ende
des
Jahres
verteilt
werden.
Der
Anfang
wird
in
der
Innenstadt
und
in
Haste
gemacht.
Jahrelang
wurde
in
der
Stadt
um
Sack
und
Tonne
gerungen.
Die
Sack-
Gegner
ärgern
sich
über
die
dünnen
Tüten,
die
leicht
aufreißen.
Außerdem
sehen
sie
kritisch,
dass
neue
Plastiksäcke
produziert
werden
müssen,
nur
um
darin
Abfall
zu
sammeln.
Die
Tonnen-
Gegner
haben
meist
mit
dem
Problem
zu
tun,
dass
neben
der
schwarzen,
brauen
und
blauen
Tonne
auf
dem
Hof
kaum
Platz
für
eine
vierte
Farbe
ist.
Osnabrück
Am
Dienstag
werden
die
ersten
gelben
Tonnen
in
Osnabrück
vor
die
Häuser
gestellt.
40
000
Tonnen
insgesamt
bringt
der
Osnabrücker
Servicebetrieb
(OSB)
bis
Ende
des
Jahres
unters
Volk.
Was
gehört
in
die
Tonne?
Was
kostet
sie?
Und
was
tue
ich,
wenn
ich
als
Hausbesitzer
keinen
Platz
habe?
Fragen
über
Fragen
–
und
hier
sind
die
Antworten.
Wann
und
wie
bekommen
Hausbesitzer
die
Tonne?
Knapp
10
000
schwarze
Tonnen
mit
gelben
Deckeln
sind
aktuell
auf
dem
Gelände
des
Abfallwirtschaftszentrums
am
Piesberg
zwischengelagert.
Nagelneu
und
bereit
zum
Verteilen.
Am
Dienstag
geht
es
los
–
und
zwar
in
der
Innenstadt
und
in
Haste.
In
der
Innenstadt
deshalb,
weil
es
in
den
Straßen
eng
wird,
sobald
der
Weihnachtsmarkt
aufgebaut
ist
–
und
in
Haste,
weil
das
nicht
weit
weg
ist
vom
Piesberg,
erläutert
Detlef
Schnier,
Leiter
der
Abfallwirtschaft
beim
OSB.
Wer
in
den
übrigen
Stadtteilen
wohnt,
wird
sich
von
der
Tonne
überraschen
lassen
müssen;
eine
Liste,
wann
welche
Straße
dran
ist,
gibt
es
nicht.
„
Es
ist
schwer
berechenbar,
wie
die
Verteiler
durchkommen″,
sagt
Schnier.
Ziel
sei,
bis
Weihnachten
fertig
zu
sein.
Lieferant
der
Tonnen
ist
die
Firma
Sulo
aus
Herford,
deren
Schriftzug
an
den
Tonnen
prangt.
Die
Verteilung
übernimmt
die
Firma
c-
trace
aus
Bielefeld.
Eine
Anmeldung
ist
nicht
nötig;
die
Tonnen
werden
ungefragt
vor
die
Häuser
gestellt
und
bekommen
einen
kleinen
Info-
Anhänger.
Was
kostet
das?
Nichts,
zumindest
nicht
direkt.
Indirekt
zahlen
Verbraucher
das
Recycling
schon
im
Supermarkt
an
der
Kasse:
Die
gelbe
Tonne
wird
ebenso
wie
bislang
der
gelbe
Sack
durch
die
dualen
Systeme
finanziert,
und
von
denen
bekommt
die
Stadt
das
Geld.
Aktuell
gibt
es
acht
Systembetreiber,
etwa
den
„
Grünen
Punkt″
und
„
Veolia″.
Die
städtischen
Müllgebühren
werden
von
der
gelben
Tonne
nicht
berührt,
betont
der
OSB.
Wie
groß
ist
die
gelbe
Tonne?
Es
gibt
drei
Größen:
120
Liter
für
Haushalte
bis
einschließlich
vier
Personen,
240
Liter
bis
20
Personen
und
bei
mehr
als
20
Personen
sind
es
Großbehälter
mit
1100
Liter
Fassungsvermögen.
Die
Stadt
rechnet
mit
15
Liter
Verpackungsmüll
pro
Einwohner
pro
Woche.
Was,
wenn
ich
eine
kleinere
Tonne
möchte?
Standardmäßig
wird
eine
fünfköpfige
Familie
für
ihr
Haus
direkt
die
240-
Liter-
Tonne
bekommen.
Wem
das
zu
groß
ist,
der
muss
sich
an
den
OSB
wenden
(per
E-
Mail
an
gelbetonne@
osnabrueck.de)
und
erst
mal
Geduld
mitbringen.
„
Es
wird
eine
Vielzahl
an
Rückmeldungen
geben,
da
bitten
wir
um
Nachsicht″,
sagt
Schnier.
Wer
jetzt
eine
E-
Mail
mit
Änderungswünschen
schickt,
ist
zu
spät.
„
Die
Verteillisten
sind
raus
und
die
Aufkleber
drauf″,
so
Schnier.
Denn
jede
Tonne
bekommt
einen
Aufkleber,
auf
dem
die
Hausadresse
und
ein
Barcode
stehen.
Ob
nun
zu
klein
oder
zu
groß:
„
Beide
Gruppen
würden
wir
bitten,
das
erst
mal
ein
paar
Wochen
auszuprobieren.″
Und
wenn
ich
keinen
Platz
habe?
Hausbesitzer
können
die
gelbe
Tonne
auch
schriftlich
abbestellen.
Der
OSB
weist
allerdings
darauf
hin,
dass
nach
dem
Verpackungsgesetz
die
Pflicht
zur
Getrenntsammlung
besteht.
Verpackungsabfälle
können
kostenlos
auch
am
Piesberg
und
an
den
drei
Recyclinghöfen
Ellerstraße/
Knollstraße
(Dodesheide)
,
St.-
Florian-
Straße
(Sutthausen)
und
Limberger
Straße
(Wüste)
abgegeben
werden.
Kann
ich
die
Tonne
mit
Nachbarn
teilen?
Ja.
Gibt
es
jetzt
schon
Gemeinschaften,
hat
der
OSB
das
mit
Blick
auf
die
Altpapiercontainer
bereits
berücksichtigt.
Wer
künftig
nur
die
gelbe
Tonne
teilen
möchte,
muss
das
separat
anmelden.
Was
kommt
in
die
Tonne?
Einfache
Antwort
des
OSB:
Verpackungsmüll.
Darunter
fallen
nicht
nur
Milchpackungen
und
Verpackungsfolien,
sondern
sogar
auch
Holzstiegen,
in
denen
etwa
Mandarinen
verpackt
waren.
Restmüllsäcke
haben
in
der
gelben
Tonne
nichts
zu
suchen,
dasselbe
gilt
für
Papier
und
Altglas.
Im
Zweifelsfall
lassen
die
OSB-
Mitarbeiter
die
Tonne
ungeleert
stehen
und
hängen
einen
Zettel
dran,
der
als
„
Ermutigung
nachzusortieren″
verstanden
werden
möge,
so
Schnier.
Muss
ich
Joghurtbecher
vorspülen?
Nein.
Auslöffeln
reicht.
Der
OSB
hat
aber
eine
Bitte:
die
Verpackungen
nicht
in
Säcken
in
die
Tonnen
packen.
Gerade
bei
den
kleinen
120-
Liter-
Tonnen
komme
es
sonst
zu
einem
„
Unterdruckeffekt″,
wie
Schnier
sich
ausdrückt:
Der
Müll
hängt
dann
fest
und
lässt
sich
beim
Abholen
nicht
mehr
leicht
aus
der
Tonne
kippen.
Schnier:
„
Wir
werden
nicht
kostenlos
eine
Nachleerung
machen,
nur
weil
der
Sack
nicht
rausgeht.″
Ab
wann
darf
ich
die
Tonne
nutzen?
Erst
ab
Januar,
auch
wenn
sie
schon
früher
da
ist.
Solange
gehört
der
Verpackungsmüll
weiterhin
in
den
gelben
Sack.
Der
OSB
hat
bei
der
öffentlichen
Ausschreibung
den
Zuschlag
für
die
Entsorgung
ab
Januar
2020
bekommen
und
löst
damit
die
OAG
(Osnabrücker
Abfallwirtschaftsgesellschaft)
,
eine
Tochterfirma
von
Meyer-
Entsorgung,
ab.
Fünf
Müllwagen
mit
je
zwei
Mitarbeitern
werden
für
die
Leerung
der
gelben
Tonnen
im
gesamten
Stadtgebiet
unterwegs
sein.
Wann
wird
die
gelbe
Tonne
geleert?
Der
Turnus
bleibt
derselbe
wie
bislang
beim
gelben
Sack:
alle
zwei
Wochen
zusammen
mit
dem
Biomüll.
Ende
November
werden
alle
Osnabrücker
wieder
die
Müllabfuhrkalender
für
das
kommende
Jahr
in
ihren
Briefkästen
haben.
Statt
Abrisskarten
für
den
gelben
Sack
werden
diesmal
Infos
zur
gelben
Tonne
mitgeliefert.
Darf
ich
den
gelben
Sack
weiter
nutzen?
Nein.
Die
Tonne
löst
den
Sack
komplett
ab.
Ab
Januar
werden
die
Säcke
nicht
mehr
eingesammelt.
Warum
löst
die
Tonne
den
Sack
ab?
Im
Dezember
2018
gab
der
Osnabrücker
Rat
dem
OSB
den
Auftrag,
mit
den
Systembetreibern
zu
verhandeln
und
ihnen
die
Tonne
vorzugeben.
Zuvor
war
in
der
Stadt
jahrelang
um
die
Frage
„
Sack
oder
Tonne?
″
gerungen
worden.
Tonnen-
Gegner
argumentierten
mit
dem
zusätzlichen
Platzverbrauch,
Sack-
Gegner
konterten,
dass
die
dünnen
Tüten
leicht
aufreißen
und
sich
der
Inhalt
bei
Wind
auf
der
Straße
verteilt.
Außerdem
ist
der
gelbe
Sack
zusätzlicher
Verpackungsmüll.
Der
OSB
hat
zudem
die
Hoffnung,
dass
die
Osnabrücker
besser
trennen
und
etwa
leere
Fisch-
Konservendosen,
die
stinken
und
den
gelben
Sack
leicht
aufreißen,
nun
eher
in
die
gelbe
Tonne
werfen.
Und:
Vier
Millionen
gelbe
Säcke
wurden
jährlich
ausgegeben
–
aber
nur
die
Hälfte
kam
voll
zurück.
Bildtext:
40000
gelbe
Tonnen
warten
auf
ihre
Verteilung:
Die
OSB-
Mitarbeiter
Torsten
Paul
(Projektleiter)
und
André
Richtering
(Leiter
Logistik)
überprüfen
die
Lieferung.
Foto:
Gert
Westdörp
Kommentar
Ob
Tonne
oder
Sack:
Das
System
ist
absurd
Plastikmüll
ist
in
Deutschland
nicht
gleich
Plastikmüll.
Oma
schenkt
mir
zum
Geburtstag
eine
Flasche
Wein
und
packt
sie
dafür
liebevoll
in
Cellophan
ein.
Mit
Kräuselband
drum
rum.
Ist
das
jetzt
eine
Verpackung?
Darf
die
Folie
in
die
gelbe
Tonne?
Oder
muss
sie
in
den
Restmüll,
weil
Oma
das
Cellophan
in
einer
anderen
Verpackung
gekauft
hat?
Und
das
Geschenkband?
Solche
Fragen
muss
sich
der
gewissenhafte
Deutsche
stellen,
wenn
er
sehr
korrekt
seinen
Müll
trennen
möchte.
Als
Standardbeispiel
wird
gern
der
Kleiderbügel
angeführt:
Überreicht
ihn
der
Händler
zusammen
mit
dem
Sakko,
dann
ist
er
eine
Verpackung
und
gehört
in
die
gelbe
Tonne.
Kaufe
ich
Kleiderbügel
im
Drogeriemarkt
und
will
die
wieder
loswerden,
gehören
sie
in
den
Restmüll.
Und
werden
verbrannt.
Sinnvolles
Recycling
sieht
anders
aus.
Osnabrück
hatte
in
Eversburg
mal
als
Testprojekt
die
sogenannte
Wertstofftonne
eingeführt.
Die
kam
super
an,
denn
da
mussten
sich
die
Bewohner
diese
Fragen
nicht
stellen.
Kunststoffe,
Verpackungen,
Verbundstoffe,
Metalle:
Alles
kam
in
die
Tonne
mit
dem
orangefarbenen
Deckel.
Doch
diese
sinnvolle
Form
der
Mülltrennung
ist
gesetzlich
nicht
gewollt.
Der
jüngste
Vorstoß
zur
Einführung
eines
Wertstoffgesetzes
scheiterte
vor
ein
paar
Jahren.
Würde
die
Stadt
die
verbraucherfreundliche
Wertstofftonne
trotzdem
einführen,
müssten
dafür
laut
OSB
die
Müllgebühren
in
Osnabrück
um
fünf
Prozent
steigen.
Egal
ob
gelber
Sack
oder
Tonne:
Akzeptanz
schafft
das
duale
System
nicht.
Bevor
sich
jemand
darüber
den
Kopf
zerbricht,
wo
Omas
Cellophan
nun
hineingehört,
wird
er
es
wohl
in
den
Restmüll
pfeffern.
Hauptsache
weg
damit.
s.dorn@
noz.de
Autor:
Sandra Dorn