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1.
Erscheinungsdatum:
05.11.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Nachhaltigkeit statt Konsum
Zwischenüberschrift:
Die grüne Nische auf Instagram: Wie Influencerinnen sich für den Umweltschutz starkmachen
Artikel:
Originaltext:
Frankfurt
Auf
einem
Schiff
ist
kein
Platz
für
unendlich
viel
Kram.
Deshalb
lernte
Laura
Mitulla
schon
früh,
sich
auf
das
Wesentliche
zu
beschränken.
Von
ihrer
minimalistischen
Lebensweise,
geprägt
durch
die
Kindheit
auf
einem
Binnenschiff,
berichtet
die
24-
jährige
Berlinerin
seit
2016
bei
Instagram
und
in
dem
Onlinemagazin
„
The
OGNC″.
„
Es
fühlte
sich
falsch
an,
den
Laptop
zu
schließen
und
niemandem
zu
zeigen
und
zu
beweisen,
wie
vielfältig
eine
nachhaltige
Lebensweise
sein
kann″,
sagt
Mitulla.
So
ist
die
24-
jährige
Bloggerin
und
Influencerin
mittlerweile
Teil
eines
Gegenpols
zu
dem
Lifestyle,
der
oft
auf
Instagram
vorgelebt
wird.
Mit
all
den
perfekt
wirkenden
Reisebildern,
vorteilhaft
inszenierten
Körpern,
vorgegaukeltem
Glück
und
massenweise
Influencer-
Marketing
hat
das
Bilder-
Netzwerk
zwar
eher
den
Ruf
einer
Konsum-
und
Scheinwelt.
In
den
vergangenen
Jahren
hat
sich
auf
der
Plattform
allerdings
eine
Gegenbewegung
gebildet
– „
Sinnfluencerinnen″,
eine
Art
grüne
Nische.
Jung
und
weiblich
Ein
Großteil
der
Szene
ist
jung
und
weiblich:
Vreni
Jäckle,
Jana
Braunmüller
und
Nina
Lorenzen
setzen
sich
auf
dem
Kanal
„
Fashion
Changers″
für
mehr
Transparenz
und
faire
Bedingungen
in
der
Textilindustrie
ein.
Shia
Su
zeigt
auf
dem
Account
„
Wasteland
Rebel″,
wie
man
Zero
Waste
leben
kann,
also
ohne
Müll
zu
verursachen.
Louisa
Dellert
hat
sich
von
einer
Fitness-
Bloggerin
zur
Klima-
Aktivistin
entwickelt,
spricht
mit
Politikern
und
Unternehmerinnen
über
Umweltfragen
und
informiert
etwa
über
Ökostrom
und
Umweltbilanzen
von
Produkten.
Madeleine
Alizadeh
zeigt
auf
ihrem
Account
„
DariaDaria″,
dass
ein
Leben
weitgehend
ohne
tierische
Produkte,
mit
sozialem
Engagement
und
fair
produzierter
Kleidung
nicht
Selbstkasteiung
bedeuten
muss,
sondern
Spaß
machen
kann.
Das
soziale
Netzwerk
eigne
sich
mit
seinem
Fokus
auf
visuelle
Kommunikation,
Inhalte
prägnant
und
wenn
nötig
emotional
zu
vermitteln,
sagt
der
Medienwissenschaftler
Jan-
Hinrich
Schmidt.
Am
Hamburger
Hans-
Bredow-
Institut
forscht
er
zu
digitalen
Medien
und
politischer
Kommunikation.
„
Die
Influencerinnen
können
Themen
ganz
anders
kommunizieren,
als
es
Ministerien
und
Fachmagazine
könnten″,
erklärt
er.
„
Durch
die
Personalisierung
fällt
es
Nutzerinnen
und
Nutzern
leichter,
komplexe
Sachverhalte
zu
verstehen.″
Zwischen
Influencerinnen
und
Nutzern
bestehe
eine
enge,
„
fast
schon
persönliche
Beziehung″,
erklärt
Benjamin
Borgerding,
Digital
Campaigner
bei
Greenpeace
Deutschland.
Deshalb
beeinflussten
sie
ihre
Follower
deutlich
stärker
als
klassische
Markenbotschafter.
„
Das
gilt
auch
für
positives
oder
wünschenswertes
Verhalten
–
wie
einen
bewussteren
Umgang
mit
Konsum,
Nahrung
oder
Plastik″,
sagte
Borgerding.
Kritisch
sieht
er
es
allerdings,
wenn
sich
Influencerinnen
nur
oberflächlich
für
ein
Thema
interessierten,
weil
es
gerade
im
Trend
sei.
Dann
bestehe
die
Gefahr,
„
dass
ein
bestimmtes
Problem
trivialisiert
wird,
weil
es
nur
mal
eben
schnell
zur
Selbstdarstellung
benutzt
wird″,
gibt
der
Digitalstratege
zu
bedenken.
Hinzu
kommt:
Um
von
ihrer
Arbeit
bei
Instagram
leben
zu
können,
sind
viele
darauf
angewiesen,
Kooperationen
mit
Unternehmen
einzugehen
und
Werbung
für
Produkte,
Firmen
oder
Organisationen
zu
machen.
Einige
verkaufen
auch
eigene
Produkte:
Dellert
betreibt
einen
Onlineshop
für
nachhaltige
Gebrauchsgegenstände
wie
Einkaufsnetze
und
Brotdosen,
Alizadeh
eine
fair
produzierte
Modelinie.
Zwar
sehe
sie
den
Verkauf
von
Neuware
„
auch
als
problematisch″
und
mahne
immer
wieder,
nur
das
zu
kaufen,
was
auch
wirklich
gebraucht
werde,
sagte
Alizadeh
der
„
Süddeutschen
Zeitung″.
Trotzdem
sei
es
ihr
lieber,
wenn
die
Leute
„
fair″
bei
ihr
kauften
als
bei
herkömmlichen
Herstellern.
„
Weg
vom
Überkonsum″
Die
Zero
Waste
Bloggerin
Shia
Su
geht
noch
einen
Schritt
weiter.
Sie
heiße
selbst
nachhaltigen
Konsum
ohne
Reduktion
nicht
gut,
„
denn
das
trägt
dazu
bei,
das
kapitalistische,
auf
Wachstum
basierte
System
zu
erhalten
und
behindert
die
dringend
nötigen
systematischen
Änderungen″,
sagte
sie.
Um
wirksam
gegen
den
Klimawandel
vorzugehen,
müsse
man
weg
vom
Überkonsum.
Das
Engagement
der
Influencerinnen
findet
nicht
nur
online
statt.
So
erklärt
Mitulla
in
Workshops,
wie
ein
klimaschonender
Lebensstil
funktionieren
kann:
„
Wenn
ich
es
schaffe,
mehrere
Tausend
Menschen
zu
inspirieren,
weniger
und
bewusster
zu
konsumieren,
dann
ist
es
mir
relativ
egal,
auf
welchem
Medium
das
passiert″,
sagt
sie.
„
Hauptsache,
es
passiert.
Und
es
wird
gehandelt
statt
diskutiert.″
Bildtext:
Grüne
Minimalistin:
Laura
Mitulla
berichtet
als
Bloggerin,
wie
ein
umweltfreundlicher
Lebensstil
funktioniert.
Foto:
epd/
Christian
Ditsch
Influencer
Laut
einer
Studie
des
Beratungsunternehmens
Goldmedia
gab
es
2018
rund
30
000
Influencer,
also
digitale
Meinungsführer,
im
deutschsprachigen
Raum
in
den
sozialen
Medien.
Sie
sind
vor
allem
bei
Instagram,
Youtube,
Facebook,
Twitter,
Snapchat
und
auf
eigenen
Blogs
aktiv.
Das
sogenannte
Influencer-
Marketing
hat
sich
zu
einem
neuen
Feld
für
Werbung
entwickelt.
Mit
dieser
Art
der
Werbung
wurden
laut
Goldmedia
schon
2017
netto
rund
560
Millionen
Euro
im
deutschsprachigen
Raum
umgesetzt.
Unter
den
klassischen
Influencern
liegen
die
Social-
Media-
Zwillinge
Lisa
und
Lena
(15
Millionen)
und
die
Beautybloggerin
Bianca
Heinicke
von
„
Bibis
Beautypalace″
(6,
6
Millionen)
vorne.
Seit
einigen
Jahren
bekommen
auch
Accounts
zum
Thema
Nachhaltigkeit
und
Klimaschutz
Zulauf.
Verglichen
mit
den
Top-
Influencern,
ist
die
Nische
allerdings
eher
klein.
Der
Klima-
Aktivistin
Louisa
Dellert
folgen
rund
384
000
Nutzerinnen,
bei
der
Fair-
Fashion-
Influencerin
DariaDaria
(Madeleine
Daria
Alizadeh)
sind
es
rund
237
000
Follower,
und
der
Zero-
Waste-
Bloggerin
Shia
Su
folgen
102
000
Menschen.
Autor:
Nora Frerichmann, epd