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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schadet die Böllerei der Gesundheit?
Zwischenüberschrift:
Mediziner zu Verbots-Debatte
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Deutsche
Umwelthilfe
(DUH)
will
das
Böllern
an
Silvester
in
Osnabrück
und
97
weiteren
deutschen
Städten
wegen
der
Feinstaubbelastung
verbieten
lassen.
Thomas
Lob-
Corzilius,
Umweltmediziner
und
Kinderarzt
aus
Osnabrück,
hält
den
Antrag
der
DUH
aus
umweltmedizinischer
Sicht
für
„
nachvollziehbar″.
Bringt
uns
die
Silvesterböllerei
um?
„
Eine
klare
Antwort:
Sie
bringt
akut
niemanden
um″,
sagt
Lob-
Corzilius
im
Gespräch
mit
unserer
Redaktion.
„
Aber
sie
kann
insbesondere
bei
kleinen
Kindern
und
kranken
Erwachsenen
zu
Gesundheitsbeeinträchtigungen
führen″,
sagt
der
renommierte
Experte.
Er
blickt
auf
eine
30-
jährige
Karriere
als
Umweltmediziner
und
Kinderarzt
zurück.
Er
habe
Kinder
behandelt,
die
aufgrund
der
Luftverschmutzung
mit
entsprechenden
Symptomen
an
Neujahr
zu
ihm
gekommen
seien.
Insbesondere
Asthmatiker
könnten
in
der
Silvesternacht
akute
Probleme
mit
dem
Feinstaub
(PM10)
kriegen
–
dazu
könne
die
einmalig
erhöhte
Belastung
durch
Raketen
und
Knaller
ausreichen.
Das
Spektrum
der
Folge
könne
bis
zu
einer
„
bedrohlichen
Atemnot″
reichen,
so
Lob-
Corzilius.
Ein
gut
kontrollierter
Asthmatiker
müsse
sich
aber
keine
großen
Sorgen
machen,
sofern
nicht
andere
Dinge
wie
ein
Infekt
hinzukämen.
Gefährdeter
seien
Menschen
mit
anderen
Lungenkrankheiten,
die
sich
nicht
so
gut
in
den
Griff
bekommen
ließen
wie
Asthma,
so
Lob-
Corzilius
weiter.
Hier
könne
„
ein
Feuerwerk
zu
Krankheitsverschlechterungen
führen″.
Die
Deutsche
Umwelthilfe
hatte
vergangene
Woche
Verbotsanträge
an
98
deutsche
Städte
geschickt.
Das
Ziel:
ein
Verbot
der
Silvesterböllerei.
Die
DUH
begründet
ihre
Anträge
mit
der
Feinstaubbelastung
an
Neujahr,
die
in
manchen
Städten
förmlich
explodiert.
In
Osnabrück
hatte
sie
in
den
vergangenen
drei
Jahren
zwischen
12
und
67
Mikrogramm
betragen.
Keine
Panik
verbreiten
Alarmismus
würde
Lob-
Corzilius
aber
nicht
machen.
„
Das
macht
die
Umwelthilfe
auch
nicht.″
Ein
gesunder
erwachsener
Mensch
„
muss
sich
bei
einem
einmaligen
Peak
keine
Sorgen
machen″,
versichert
er.
Rauchen
und
auch
Passivrauchen,
inbesondere
in
geschlossenen
Räumen,
seien
„
allemal
schädlicher″.
„
Aus
umweltmedizinischer
Sicht
ist
der
Antrag
aber
berechtigt″,
sagt
Lob-
Corzilius.
Schließlich
würde
ein
Siebtel
der
Feinstaubbelastung
eines
Jahres
an
Silvester
in
die
Luft
geblasen
– „
ein
Problem,
das
im
Kern
gar
nicht
nötig
ist″,
sagt
er.
In
anderen
Ländern
wie
Frankreich
oder
Spanien
„
wird
schließlich
auch
nicht
so
viel
geböllert″.
Allerdings
wäre
ein
Verbot
kaum
zu
kontrollieren.
„
Eine
Kontrolle
ginge
nur
über
Kaufverbote.″
Verbot
wohl
nicht
möglich
Die
Stadt
Osnabrück
kommt
in
einer
vorläufigen
Einschätzung
zu
dem
Ergebnis:
Ein
pauschales
Feuerwerksverbot
ist
rechtlich
wohl
nicht
zu
halten.
CDU
und
SPD
lehnen
ein
solches
ohnehin
ab,
die
Grünen
hingegen
begrüßen
die
Diskussion
und
verweisen
eben
auf
die
Belastung
für
Kinder
und
kranke
Menschen.
Der
Umweltmediziner
erachtet
die
Grenzwerte
der
EU
als
zu
lasch.
Sie
begrenzt
den
Jahresmittelwert
auf
40µg/
m³.
35-
mal
im
Jahr
dürfen
binnen
24
Stunden
mehr
als
50
Mikrogramm
gemessen
werden.
„
Formal
werden
die
EU-
Normen
in
Osnabrück
erfüllt,
und
dennoch
sind
diese
doppelt
so
hoch,
wie
die
Weltgesundheitsorganisation
empfiehlt″,
sagt
Lob-
Corzilius.
„
Nur
weil
die
EU-
Werte
eingehalten
werden,
ist
Feinstaub
nicht
kein
Problem.″
Im
Übrigen
sei
nicht
nur
Feinstaub
mit
einem
aerodynamischen
Durchmesser
von
weniger
als
zehn
Mikrometern
(PM10)
problematisch,
sondern
auch
der
mit
einer
Größe
von
2,
5
(PM2,
5)
.
Der
sei
sogar
„
besonders
problematisch″
aufgrund
der
möglichen
daraus
resultierenden
Langzeitfolgen,
so
Lob-
Corzilius.
Dem
Umweltbundesamt
zufolge
können
die
feinen
Partikel
tiefer
in
die
Atemwege
eindringen,
dort
länger
verbleiben
und
die
Lunge
nachhaltig
schädigen.
Und
ist
der
Umweltmediziner
in
der
Silvesternacht
selbst
draußen?
Nein,
draußen
sei
er
nicht
mehr
häufig,
„
und
geknallt
habe
ich
schon
lange
nicht
mehr″.
Bildtexte:
Schön,
laut,
bunt
–
aber
auch
unbedenklich?
Umweltmediziner
Dr.
Thomas
Lob-
Corzilius
sieht
die
jährliche
Silversterböllerei
kritisch.
Umweltmediziner
Dr.
Thomas
Lob-
Corzilius.
Fotos:
Archiv/
Gert
Westdörp,
Archiv/
Jörn
Martens
Autor:
Jörg Sanders