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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Kunstprojekt hinterlässt bleibende Spuren
Zwischenüberschrift:
Gemeinde St. Marien verstimmt: Streifen wohl noch Jahrzehnte sichtbar
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Als
temporäres
Kunstwerk
waren
die
vier
blauen
Kreise
gedacht,
die
in
Osnabrück
vor
zwei
Jahren
viele
Blicke
auf
sich
zogen.
Doch
die
Installation
des
Schweizer
Künstlers
Felice
Varini
hinterlässt
dauerhafte
Spuren
auf
dem
Kupferdach
der
Marienkirche.
Sie
zu
beseitigen
wäre
außerordentlich
teuer.
Die
Kirchengemeinde
drückt
gnädig
ein
Auge
zu.
Geometrische
Figuren,
die
im
Raum
zu
schweben
scheinen
–
für
viele
Osnabrücker
und
viele
Besucher
der
Stadt
war
es
ein
besonderes
Vergnügen,
sich
mit
einem
Selfie
vor
den
dunkelblauen
Ringen
zu
verewigen.
Es
gab
nur
eine
Stelle,
an
der
das
funktionierte,
und
die
befand
sich
unweit
des
Löwenpudels
vor
der
Bischöflichen
Kanzlei.
Natürlich
schwebten
die
Kreise
nicht
in
der
Luft
–
Felice
Varini
hatte
Klebestreifen
an
Gebäuden
anbringen
lassen,
die
überwiegend
zum
Eigentum
der
evangelischen
und
der
katholischen
Kirche
gehören.
Das
passte
dem
Künstler
gut
ins
Konzept,
denn
die
Installation
sollte
im
Lutherjahr
2017
an
das
Jubiläum
„
500
Jahre
Reformation″
erinnern.
Die
mit
blauer
Acrylfarbe
bemalte
Folie
wurde
auf
Fassaden
und
Fensterrahmen
geklebt,
auf
Dachrinnen
und
Gauben,
auf
die
gotischen
Sandsteinfialen
von
St.
Marien
und
sogar
auf
die
Kupfereindeckung
über
dem
Chor
der
Kirche.
Zuvor
hatte
Julia
Draganovic,
die
damalige
Leiterin
der
Kunsthalle
Dominikanerkirche,
das
Versprechen
abgegeben,
dass
alle
Bestandteile
der
Installation
nach
einem
halben
Jahr
rückstandsfrei
von
den
Oberflächen
entfernt
würden.
Dieses
Versprechen
konnten
Draganovic
und
Varini
allerdings
nicht
halten,
weil
sie
die
chemischen
Prozesse
auf
Kupferoberflächen
offensichtlich
falsch
eingeschätzt
hatten.
Mit
der
Folge,
dass
das
Dach
von
St.
Marien
wohl
noch
in
20
oder
30
Jahren
an
den
Kunstsommer
2017
erinnern
wird.
Ein
Umstand,
über
den
die
Kirchengemeinde
„
not
amused″
ist,
zumal
mit
der
Folie
am
Ende
auch
etwas
Material
vom
Sandstein
und
von
anderen
sensiblen
Bauteilen
abgetragen
wurde.
Aber
man
hat
sich
inzwischen
arrangiert.
Was
die
Klebefolie
auf
dem
Dach
des
Kirchenschiffs
angerichtet
hat,
erklärt
Pastor
Frank
Uhlhorn
so:
Die
Kupferhaut,
die
1982
erneuert
wurde,
setzt
langsam
eine
grüne
Patina
an,
weil
sie
an
der
Oberfläche
oxidiert.
An
der
Ostseite,
die
meist
beschattet
ist
und
weniger
Regen
abbekommt,
geschehen
diese
Prozesse
über
einen
längeren
Zeitraum
als
im
Süden
oder
Westen.
An
den
Stellen,
auf
denen
die
Klebefolie
haftete,
wird
sich
die
Oxidierung
noch
ein
wenig
verzögern,
sodass
sich
gegenüber
dem
unbeklebten
Kupfer
noch
für
Jahrzehnte
ein
deutlicher
Kontrast
zeigen
dürfte.
„
Kein
„
Materialschaden″
Ein
Experte
des
Kupferkonzerns
KME
hat
den
Kirchenleuten
aber
versichert,
dass
es
sich
nur
um
einen
„
ästhetischen
Schaden″
handelt
und
nicht
um
einen
„
Materialschaden″,
wie
Pastor
Uhlhorn
erleichtert
konstatiert.
Das
Kunstprojekt
war
zwar
versichert,
aber
eine
Wiederherstellung
des
gewohnten
Anblicks
„
hätte
ja
Zehntausende
gekostet″,
vielleicht
sogar
noch
mehr.
Und
dann
wäre
die
Kirche
wieder
für
unbestimmte
Zeit
zur
Baustelle
geworden.
Das
wollte
niemand,
und
deshalb
verzichtete
St.
Marien
auf
Schadenersatz.
Uhlhorn
räumt
ein,
dass
es
zeitweise
zu
einer
erheblichen
Verstimmung
mit
der
Leiterin
der
Kunsthalle
gekommen
ist.
Aber
im
Grunde,
fügt
er
hinzu,
„
fanden
wir
das
Kunstprojekt
alle
klasse″.
Letztlich
habe
die
Installation
der
Kirche
viel
Aufmerksamkeit
und
„
positive
Effekte″
beschert.
So
sieht
es
auch
Küster
Carsten
Niemeyer,
der
über
die
blauen
Ringe
sogar
nach
Jahrzehnten
wieder
Kontakt
zu
einem
früheren
Studienkollegen
bekommen
hat.
Dass
ihm
die
Streifen
auf
dem
Dach
als
langlebiges
„
Souvenir″
erhalten
bleiben,
sieht
er
mittlerweile
gelassen:
„
Die
Zeit
heilt
alle
Wunden!
″
Bildtexte:
Ein
ungewolltes
Souvenir
hat
der
Künstler
Felice
Varini
auf
dem
Kupferdach
der
Marienkirche
hinterlassen.
Vier
blaue
Kreise,
die
im
Raum
zu
schweben
scheinen
–
dieses
Kunstwerk
von
Felice
Varini
erfreute
die
Osnabrücker
vor
zwei
Jahren.
Fotos:
Michael
Gründel,
Swaantje
Hehmann
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert