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1.
Erscheinungsdatum:
30.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Superradweg findet Eingang in Schwarzbuch
Wo öffentliches Geld verpulvert wird
Steuerzahlerbund: Hier wurde Geld verbrannt
Zwischenüberschrift:
Pkw-Maut, Speere und Haselmäuse: Bund der Steuerzahler prangert Verschwendung an
Schwarzbuch prangert Verschwendung in Osnabrück und Georgsmarienhütte an
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
430
000
Euro
für
165
Meter
Fahrradweg
–
der
Bund
der
Steuerzahler
hat
den
Bau
der
„
Protected
Bike
Lane″
in
Osnabrück
als
einen
drastischen
Fall
von
Steuergeldverschwendung
kritisiert
und
ihm
einen
eigenen
Eintrag
in
sein
am
Dienstag
veröffentlichtes
Schwarzbuch
gewidmet.
Es
ist
nicht
der
einzige
Fall
aus
der
Region:
In
Georgsmarienhütte
sind
seit
drei
Jahren
zwei
Aussichtstürme
gesperrt.
Lange
war
im
Gespräch,
einen
der
beiden
Türme
für
400
000
Euro
neu
zu
bauen.
Das
ist
jetzt
vom
Tisch,
die
Türme
werden
saniert.
Stolze
Summen,
doch
verglichen
mit
anderen
Einträgen,
die
sich
im
Schwarzbuch
finden,
sind
es
Peanuts:
Die
Rettung
der
Nord/
LB,
die
Sanierung
der
Gorch
Fock
oder
die
gescheiterte
Pkw-
Maut
kosteten
jeweils
Hunderte
Millionen
Euro
an
Steuergeldern.
Hannover
Eine
Million
Euro
für
alte
Holzspeere,
1,
5
Milliarden
für
eine
angeschlagene
Bank:
Der
Bund
der
Steuerzahler
hat
gestern
besonders
drastische
Fälle
von
Steuerverschwendung
in
Niedersachsen
und
Bremen
und
im
gesamten
Bundesgebiet
angeprangert.
Schöninger
Speere:
Zum
Millionengrab
hat
sich
ein
Museum
für
die
300
000
Jahre
alten
Schöninger
Speere
im
Landkreis
Helmstedt
entwickelt.
Eigentlich
sollte
sich
das
2013
eröffnete
Haus
selbst
tragen.
Die
nötigen
Besucher
blieben
aber
aus,
in
den
vergangenen
beiden
Jahren
war
jährlich
rund
eine
Million
Euro
nötig,
um
den
Betrieb
aufrechtzuerhalten.
NordLB:
Die
Nord/
LB
soll
vom
Steuerzahler
gerettet
werden
–
sofern
die
EU
ihr
Einverständnis
gibt.
Zur
Aufstockung
des
Eigenkapitals
benötigt
die
Bank
mindestens
3,
5
Milliarden
Euro.
Diese
Summe
soll
von
den
Ländern
Niedersachsen
und
Sachsen-
Anhalt
sowie
den
Sparkassen
aufgebracht
werden.
Die
Länder
wollen
dafür
sogar
neue
Kredite
aufnehmen.
Allein
Niedersachsen
soll
für
seine
Beteiligung
an
der
Bank
1,
5
Milliarden
Euro
bereitstellen.
Hinzukommen
Garantien
des
Landes
von
knapp
800
Millionen
Euro.
Das
verschwundene
Kunstwerk:
In
Bremen
kam
während
Bauarbeiten
eine
tonnenschwere
Stahlskulptur
abhanden.
Der
Verdacht:
Bauarbeiter
hielten
das
Kunstwerk
für
Schrott
und
entsorgten
es.
Der
Künstler
verklagte
die
Stadt,
die
sich
auf
einen
Vergleich
einließ.
Kosten
für
den
Steuerzahler:
40
000
Euro.
Das
nutzlose
Gerüst:
In
Hannover
war
der
„
Hellebardier″,
eine
Skulptur
am
Maschsee,
knapp
vier
Monate
eingerüstet.
Eigentlich
war
geplant,
die
Figur
streichen
zu
lassen.
Weil
die
Stadt
aber
keine
Genehmigung
hatte,
wurde
das
Gerüst
wieder
abgebaut.
Die
14
000
Euro
Miete
waren
trotzdem
fällig.
Geld
für
die
Tonne:
In
der
Region
Hannover
kostete
der
Versuch,
eine
Wertstofftonne
einzuführen,
die
Müllgebührenzahler
12
Millionen
Euro.
Die
Erlöse
der
Verwertung
lagen
so
weit
hinter
den
Erwartungen
zurück,
dass
die
„
O-
Tonne″
zum
Jahresende
wieder
abgeschafft
wird.
Hafenprojekt
steht
still:
Aus
Bremerhaven
sollten
Bauteile
für
Offshore-
Windparks
nach
ganz
Europa
verschifft
werden.
Das
Projekt
liegt
aber
seit
Jahren
auf
Eis,
weil
Umweltschützer
einen
Baustopp
erzwangen.
Da
sich
auch
Cuxhaven
als
Hafen
für
die
Offshore-
Zulieferung
etabliert,
drohen
die
bisher
aufgewandten
31
Millionen
Euro
verloren
zu
gehen.
Die
gescheiterte
Maut:
Der
Bund
der
Steuerzahler
kritisiert,
dass
Verkehrsminister
Andreas
Scheuer
(CSU)
die
Verträge
zur
Erhebung
und
Kontrolle
der
Maut
schloss,
bevor
endgültige
Rechtssicherheit
bestand.
„
Jetzt
stehen
Schadenersatzforderungen
der
gekündigten
Auftragnehmer
von
mehreren
Hundert
Millionen
Euro
im
Raum″,
heißt
es
im
Schwarzbuch.
Gorch
Fock:
Der
Verband
kritisiert,
dass
das
Schiff
für
bis
zu
135
Millionen
Euro
saniert
werden
soll
–
dabei
hätte
man
„
für
weniger
als
die
Hälfte
des
Geldes
und
deutlich
früher
als
jetzt″
einen
modernen
Neubau
bekommen
können.
Brücke
für
Haselmäuse:
In
Vilshofen
an
der
Donau
durchkreuzt
eine
neue
Umgehungsstraße
den
Lebensraum
von
Haselmäusen.
Deswegen
wurde
für
die
Tiere
eine
rund
sieben
Meter
hohe
und
knapp
20
Meter
lange
Brücke
gebaut.
Kosten:
rund
93
000
Euro.
Kommentar
Das
Lachen
bleibt
im
Halse
stecken
Was
der
Bund
der
Steuerzahler
Jahr
für
Jahr
an
Beispielen
für
die
Verschwendung
von
öffentlichen
Geldern
präsentiert,
lässt
einen
zuweilen
schmunzeln,
weil
es
einfach
so
skurril
ist.
Eine
Brücke,
die
plötzlich
zu
niedrig
ist,
ein
Kunstwerk,
das
auf
dem
Müll
landet,
ein
Prunkfest,
das
mit
öffentlichen
Finanzmitteln
unterstützt
wird,
und
ein
Luxus-
Radweg,
der
mehr
als
doppelt
so
teuer
wird
wie
ein
Standardradweg,
um
nur
einige
Beispiele
zu
nennen.
Zum
Lachen
ist
die
Steuergeld-
Verschwendung
aber
genau
genommen
ganz
und
gar
nicht.
Es
ist
vielmehr
ein
Unding,
wie
sorglos
offenbar
in
manchen
Amtsstuben
mit
dem
Geld
der
Bürger
umgegangen
wird.
Frei
nach
dem
Motto
„
Was
kostet
die
Welt?
″
wird
das
Geld
nur
so
rausgefeuert.
Kaum
ein
Privatmensch
würde
wohl
so
wirtschaften,
wie
der
Staat
es
teilweise
vormacht.
Und
je
voller
die
öffentlichen
Kassen
sind,
desto
leichtfertiger
wird
das
Geld
ausgegeben.
Gut,
dass
der
Steuerzahlerbund
die
gravierendsten
Fälle
alljährlich
in
seinem
Schwarzbuch
anprangert.
Ohne
diesen
öffentlichen
Druck,
durch
den
laxen
Umgang
mit
Steuergeld
womöglich
selbst
im
Schwarzbuch
zu
landen,
gäbe
es
vermutlich
noch
deutlich
mehr
Fälle.
Besser
aber
noch
wäre
es,
wenn
die
Verantwortlichen
für
ihre
Misswirtschaft
persönlich
zur
Rechenschaft
gezogen
würden.
aktuelles@
noz.de
Osnabrück
Einmal
im
Jahr
gibt
der
Bund
der
Steuerzahler
(BdSt)
sein
Schwarzbuch
heraus.
Er
will
damit
auf
Fälle
aufmerksam
machen,
bei
denen
nach
Ansicht
des
Vereins
Steuergelder
verschwendet
wurden.
In
diesem
Jahr
sind
neben
einigen
besonders
kuriosen
Fällen
auch
Beispiele
aus
Osnabrück
und
der
Region
aufgelistet.
So
ist
Osnabrück
im
diesjährigen
Schwarzbuch
mit
der
sogenannten
Protected
Bike
Lane
(PBL)
,
also
einer
„
geschützten
Fahrradspur″,
vertreten.
Dabei
handelt
es
sich
um
einen
165
Meter
langen
Abschnitt
am
Heger-
Tor-
Wall
zwischen
Dielinger-
und
Katharinenstraße.
Die
Stadt
wollte
mit
einem
solchen
extra
breiten
Radweg
die
„
potenziell
gefährliche″
Situation
entschärfen
und
plante
für
den
Bau
275
000
Euro
ein.
Am
Ende
waren
es
155
000
Euro
mehr
als
angedacht:
Für
den
Bau
des
neuen
Radweges
sind
insgesamt
430
000
Euro
ausgegeben
worden.
Wie
es
dazu
kam?
Der
Bund
der
Steuerzahler
fasst
es
mit
mangelnder
Erfahrung
und
Planungszeit
zusammen,
Stadtbaurat
Otte
führt
aus:
„
Wir
haben
von
der
ersten
Überarbeitungsphase
bis
zur
Ausführungsplanung
etwa
33
000
Euro
Kostensteigerung
gehabt,
zum
Beispiel
war
bei
der
Kostenschätzung
noch
nicht
klar,
welche
Oberfläche
wir
haben
werden.″
Zudem
wollte
die
Stadt
zumindest
„
Teile
der
Planungsleistung″
selbst
erbringen.
Das
war,
wie
Otte
erklärt,
nicht
realisierbar,
weswegen
externe
Firmen
mit
der
Planung
beauftragt
wurden.
Dafür
wurden
weitere
36
000
Euro
veranschlagt.
Neben
weiteren
Kostensteigerungen
bei
der
Ausschreibung
von
45
000
Euro
wurden
zuletzt
für
Beschleunigungsmaßnahmen
wie
Nachtarbeit
41
000
Euro
ausgegeben.
Das
sagt
der
Bund
der
Steuerzahler:
„
Beim
nötigen
Ausbau
des
Radwegenetzes
sollten
sich
die
Städte
am
gültigen
Stand
der
Technik
orientieren
und
auf
teure
Alleingänge
verzichten.
Zudem
sollte
über
Projekte
erst
abgestimmt
werden,
wenn
die
Planungen
ausgereift
sind
und
realistische
Kostenschätzungen
vorliegen.″
Ein
weiterer
Fall
aus
der
Region,
der
es
ins
Schwarzbuch
geschafft
hat,
fand
in
Georgsmarienhütte
statt.
Schon
seit
drei
Jahren
quält
sich
die
Stadt
mit
ihren
zwei
Aussichtstürmen
auf
dem
Dörenberg
und
am
Lammersbrink
herum:
Ende
2016
wurden
sie
aus
Sicherheitsgründen
gesperrt,
dann
begannen
die
Diskussionen
um
Neubau
oder
Sanierung.
Anfangs
hieß
es,
eine
Sanierung
sei
nicht
mehr
sinnvoll
–
für
die
Neubauten
beider
Türme
inklusive
einer
Erhöhung
von
zehn
Metern
wurden
140
000
Euro
angedacht.
Doch
diesmal
kommen
die
Steuerzahler
glimpflich
davon:
Im
September
2018
entschied
sich
der
Rat
einstimmig
für
die
Sanierung
statt
eines
Neubaus,
zumal
aus
den
erhofften
Fördergeldern
nichts
wurde.
Im
Frühsommer
war
ein
Osnabrücker
Ingenieursbüro
für
Bauwesen
damit
beauftragt,
ein
entsprechendes
Sanierungs-
beziehungsweise
Betoninstandsetzungskonzept
für
die
beiden
Türme
zu
erstellen.
Das
sollte
bis
Mitte
September
inklusive
einer
Kostenberechnung
abgeschlossen
sein,
sodass
die
Restaurierung
der
Türme
gegebenenfalls
im
Frühjahr
2020
realisierbar
ist.
Das
sagt
der
Bund
der
Steuerzahler
dazu:
„
Der
Fall
zeigt,
welche
Fehlanreize
sogenannte
Mischfinanzierungen
setzen,
bei
denen
Fördergelder
vermeintlich
vom
Himmel
fallen.
Dabei
wird
allzu
schnell
vergessen,
dass
sich
diese
Töpfe
ebenso
aus
Steuergeldern
speisen
wie
die
Haushalte
der
beantragenden
Kommunen.
Der
Zeitverlust
im
geschilderten
Fall
ist
ärgerlich
-
insbesondere
während
einer
Phase
stark
steigender
Baukosten.
Es
zeigt
sich
aber,
dass
es
sich
lohnt,
für
kostengünstige
Lösungen
zu
kämpfen.″
Bildtext:
Mit
der
Protected
Bike
Lane
hat
sich
Osnabrück,
mit
zwei
Aussichtstürmen
die
Stadt
Georgsmarienhütte
aus
Sicht
des
Steuerzahlerbundes
gehörig
verkalkuliert.
Fotos:
Jörn
Martens,
dpa/
Sina
Schuldt
Autor:
ll, fpj, dpa, Finja Jaquet