User Online: 2 |
Timeout: 03:02Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
26.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Schokolade und Gin aus der Eisengießerei
Genuss im Industrie-Ambiente
Zwischenüberschrift:
Alte Eisengießerei Schmidt wird zum Eldorado für Schokolade, Kaffee und Gin
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Kaum
jemand
kennt
die
Metallgießerei
Schmidt
an
der
Hannoverschen
Straße,
die
vor
zwei
Jahren
in
die
Insolvenz
gegangen
ist.
Aber
das
könnte
sich
bald
ändern.
Am
Montag
beginnt
ein
neues
Kapitel
für
den
Industriebetrieb,
der
86
Jahre
lang
an
seinem
Standort
Gussprodukte
hergestellt
hat.
Mit
der
industriellen
Produktion
ist
es
allerdings
vorbei,
bei
der
neuen
Nutzung
kommt
es
auf
das
Ambiente
an.
Drei
Investoren
aus
Osnabrück
wollen
das
4000
qm
große
Areal
in
eine
Genusswelt
verwandeln,
in
der
vor
den
Augen
der
Besucher
Kaffee
geröstet,
Schokolade
conchiert
und
edler
Gin
eingeschenkt
wird.
Auf
dem
Gelände
ist
aber
auch
noch
Platz
für
andere
Nutzungen.
Osnabrück
Kaffee
rösten
und
Schokolade
conchieren
in
einer
ehemaligen
Eisengießerei,
alles
aus
den
besten
Zutaten,
alles
vor
den
Augen
der
Kunden
–
das
ist
der
Traum,
den
sich
drei
wagemutige
Investoren
im
Industriegebiet
Fledder
erfüllen
wollen.
Die
staubige
Immobilie
der
Metallgießerei
Schmidt
an
der
Hannoverschen
Straße
soll
zu
einem
Eldorado
für
Genießer
werden.
Alte
Kräne
und
Schmelzöfen,
roter
Ziegel
und
Sheddächer
–
dieses
Ambiente
haben
Rene
Strothmann,
Christoph
Sierp
und
Achim
Weitkamp
lange
gesucht.
Und
keiner
der
drei
hätte
gedacht,
dass
sich
ihr
Sehnsuchtsort
so
innenstadtnah
im
vorderen
Teil
der
Hannoverschen
Straße
finden
würde.
Vor
zwei
Jahren
ging
die
Metallgießerei
Wilhelm
Schmidt
in
die
Insolvenz,
zum
zweiten
Mal
schon
und
damit
endgültig,
nachdem
ein
Sanierungsversuch
gescheitert
war.
45
Mitarbeiter
verloren
ihren
Job.
Seit
1931
hatte
der
Betrieb
Werkstücke
gegossen
und
gedreht,
inzwischen
ist
das
Unternehmen
abgewickelt,
und
die
wichtigsten
Maschinen
sind
verkauft.
Für
das
Erbpachtgrundstück,
das
dem
Klosterrentamt
gehört,
fand
sich
kein
Investor
mit
industriellen
Ambitionen.
Stattdessen
soll
das
etwa
4000
Quadratmeter
große
Areal
als
„
Alte
Gießerei
Genusshöfe″
frischen
Esprit
in
die
alten
Mauern
bringen.
„
Das
wird
Bombe″,
sagt
Rene
Strothmann
voller
Begeisterung.
Als
Geschäftsmann
verdient
er
sein
Geld
mit
der
Sanderstrothmann
Cosmetic
&
Healthcare
Factory
und
leistet
sich
zum
Vergnügen,
wie
er
betont,
den
Spirituosenhandel
Spirit
49,
in
Osnabrück
bekannt
für
den
Gin
O
49.
Seine
Partner,
Genussmenschen
wie
er,
sind
der
Veranstaltungsmanager
Christoph
Sierp,
der
auch
Ferdinands
Kaffeerösterei
betreibt,
und
der
Immobilienspezialist
Achim
Weitkamp,
zugleich
Gründer
der
„
Schokojungs″-
Schokoladenmanufaktur.Wie
im
Tatort-
Krimi
Die
drei
haben
große
Pläne
für
ihr
Gießereiprojekt
im
Fledder,
an
dem
sie
seit
einem
Jahr
arbeiten.
Und
das
soll
sich
nicht
auf
Kaffee,
Schokolade
und
Gin
beschränken.
Auf
dem
Gelände
ist
viel
Platz,
und
deshalb
werden
Mieter
gesucht,
die
sich
auf
hochwertige
Speisen
und
Getränke
spezialisiert
haben.
In
den
alten
Mauern
sollen
aber
auch
Events
und
Veranstaltungen
stattfinden.
Sierp
und
Strothmann
sind
überzeugt,
dass
der
Industriekomplex
die
ideale
Kulisse
für
Hochzeitsfeiern,
Geburtstagspartys
und
Betriebsfeste
ist.
Am
Montag
sollen
die
Umbauarbeiten
auf
dem
Areal
an
der
Hannoverschen
Straße
13–15
beginnen.
Den
drei
Initiatoren
liegt
sehr
daran,
dass
der
Charme
der
alten
Gießerei
erhalten
bleibt.
Im
Mittelpunkt
ihrer
Pläne
steht
eine
Halle
aus
der
Anfangszeit
des
Betriebes,
dessen
Sheddach
zum
Markenzeichen
der
Genusshöfe
werden
soll.
Um
den
Blick
auf
die
markante
Zackenarchitektur
mit
dem
roten
Ziegelmauerwerk
freizugeben,
müssen
allerdings
diverse
Anbauten
verschwinden,
mit
denen
die
Metallgießerei
Schmidt
im
Laufe
der
Jahrzehnte
gewachsen
ist.
Dazu
gehört
eine
Kranhalle
auf
der
Nordseite,
die
sich
als
düstere,
aber
stimmungsvolle
Kulisse
für
manchen
Tatort-
Krimi
anbieten
würde,
wegen
der
baulichen
Anforderungen
aber
nicht
ins
Genuss-
Zeitalter
hinübergerettet
werden
kann.
Die
Kräne,
eine
Waage
und
die
alten
Deckenleuchten
wollen
Sierp
und
Strothmann
aber
unbedingt
erhalten,
damit
ihre
Location
nach
Arbeit
aussieht.
Oder
nach
dem,
was
man
sich
früher
einmal
darunter
vorgestellt
hat.
Bestandsschutz
haben
die
Investoren
auch
den
20
Meter
hohen
Rundsilos
verordnet,
in
denen
der
Sand
für
die
Gießerei
gelagert
wurde.
Rene
Strothmann
konnte
es
beim
Ortstermin
nicht
lassen,
die
senkrechte
Leiter
zur
Plattform
über
den
Behältern
zu
erklimmen,
um
den
Blick
über
das
verwinkelte
Betriebsgelände
schweifen
zu
lassen.
Auf
dem
Grundstück
ist
übrigens
auch
noch
Platz
für
andere
Nutzungen.
So
ist
auf
der
stadtauswärts
gelegenen
Seite
ein
Trakt
mit
Büros
geplant.
Für
eine
Halle
im
Westen
soll
es
schon
einen
Interessenten
geben,
der
ein
stilvolles
Geschäftslokal
sucht.
Die
Investoren
sind
zuversichtlich,
dass
die
Genusshöfe
beim
Publikum
gut
ankommen
werden.
Ende
2020
sollen
die
ersten
Betriebe
eröffnen,
mit
der
endgültigen
Fertigstellung
wird
2021
gerechnet.
Bildtexte:
Das
sieht
nach
Arbeit
aus:
Rene
Strothmann
und
Christoph
Sierp
haben
noch
viel
vor
mit
der
ehemaligen
Metallgießerei
Schmidt
an
der
Hannoverschen
Straße.
Ein
neues
Kapitel
für
einen
alten
Industriebetrieb:
die
Eisengießerei
Schmidt
im
Fledder.
Fotos:
Michael
Gründel
Kommentar
Etwas
Verrücktes
wagen
Das
Vorhaben
ist
fast
so
kühn
wie
Loriots
Behauptung,
rein
produktionstechnisch
bestehe
zwischen
einem
Schützenpanzerwagen
und
einer
Marzipankartoffel
kein
nennenswerter
Unterschied.
Die
Idee,
in
einer
ehemaligen
Eisengießerei
edle
Speisen
und
Getränke
zu
kredenzen,
hat
einen
umwerfenden
Charme.
Gut,
dass
es
Leute
gibt,
die
den
Mut
haben,
so
etwas
Verrücktes
zu
wagen.
Die
Genusshöfe,
die
in
dem
verlassenen
Industriebetrieb
an
der
Hannoverschen
Straße
entstehen
sollen,
können
Osnabrück
zu
einem
neuen
gastronomischen
Highlight
verhelfen.
Es
ist
gut
zu
wissen,
dass
hinter
dem
Konzept
drei
Investoren
stehen,
die
in
der
Osnabrücker
Szene
verwurzelt
sind
und
einen
guten
Ruf
zu
verlieren
haben.
Die
drei
brennen
vor
Begeisterung,
und
sie
verstehen
es,
auch
andere
mitzureißen,
wenn
es
etwas
zu
bewegen
gilt.
Sie
sind
nah
dran
und
bringen
sich
selbst
ein.
Das
ist
der
wohltuende
Unterschied
gegenüber
den
Managern
von
Unibail
Rodamco
Westfield,
die
am
grünen
Tisch
ein
Einkaufscenter
geplant
und
dann
verworfen
haben.
Die
Ortsnähe
der
drei
Investoren
ist
noch
kein
Garant
für
den
Erfolg.
Aber
sie
macht
einen
Erfolg
wahrscheinlicher.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert