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1.
Erscheinungsdatum:
25.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Serie:
Innovation
&
Nachhaltigkeit
Überschrift:
Reisen mit gutem Gewissen
CO2 per Zahlung ausgleichen
Zu viele Touristen ein Problem
Zwischenüberschrift:
Wie nachhaltig reagieren große Reiseveranstalter auf den Klimawandel?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Kann
man
angesichts
des
Klimawandels
noch
mit
gutem
Gewissen
Reisen
machen?
Die
großen
Veranstalter
sind
darum
bemüht,
solche
Bedenken
bei
Urlaubern
zu
zerstreuen.
Keiner
von
ihnen
kommt
mehr
ohne
Nachhaltigkeitsstrategie
aus.
Was
bringt
das?
Was
erst
einmal
auffällt:
Je
nach
Veranstalter
gibt
es
eine
Vielzahl
an
unterschiedlichen
Maßnahmen,
wie
Nachfragen
bei
Tui,
DER
Touristik
und
FTI
zeigen.
Die
Bandbreite
reicht
von
zertifizierten,
nachhaltigen
Hotels
über
den
reduzierten
CO2-
Ausstoß
in
den
Konzernzentralen
und
weniger
Plastik
in
allen
Bereichen
bis
hin
zu
neuen
Ausflugsprogrammen,
bei
denen
die
Unterstützung
der
lokalen
Bevölkerung
im
Mittelpunkt
steht.
Mehr
als
Marketing
Glaubt
man
den
Veranstaltern,
geht
es
bei
all
den
Konzepten
um
mehr
als
nur
Marketing.
„
Wir
setzen
ganzheitlich
an″,
sagt
Franziska
Tritscher,
Nachhaltigkeitsmanagerin
von
Tui
Deutschland.
Das
fange
bei
Reisebüros
an,
gehe
bei
Fliegern,
Bussen
und
Schiffen
weiter
bis
hin
zu
den
Hotels
in
den
Urlaubsregionen.
Man
versuche
an
„
jedem
Schräubchen
der
Reise″
zu
drehen.
Das
fängt
im
Kleinen
an
und
endet
im
Großen:
So
werden
beispielsweise
auf
den
Schiffen
von
Tui
Cruises
Badeschlappen
nicht
mehr
in
Plastikhüllen
gepackt
und
statt
Einwegbehältern
in
den
Bädern
nachfüllbare
Shampoo-
Flaschen
eingesetzt.
Auf
den
neuen
Schiffen
sollen
Silikonbeschichtungen
an
der
Bordaußenwand
unter
Wasser
helfen,
Kraftstoff
zu
sparen.
DER
Touristik
hat
nach
eigenen
Angaben
rund
2000
Hotels
im
Portfolio,
die
durch
Nachhaltigkeitsstandards
zertifiziert
seien.
FTI
nennt
eine
ähnliche
große
Zahl
an
nachhaltigen
Unterkünften
in
seinem
Angebot.
Ganz
neu
ist
das
Thema
allerdings
nicht.
Schon
in
den
80er
Jahren
haben
erste
Veranstalter
Umweltbeauftragte
gehabt,
erklärt
die
Tourismusforscherin
Prof.
Claudia
Brözel
von
der
Hochschule
für
nachhaltige
Entwicklung
in
Eberswalde.
Nur:
„
Im
Gegensatz
zu
den
Achtzigern
scheint
es
bei
allen
großen
Veranstaltern
so
zu
sein,
dass
nun
das
Bemühen
um
Nachhaltigkeit
eine
strategische
Entscheidung
ist,
die
auf
das
ganze
Unternehmen
wirkt.″
Die
ganze
Produktpalette
kann
das
aus
Brözels
Sicht
aber
nicht
erfassen.
Denn
die
klassischen
Veranstalter
bedienten
auch
Segmente,
in
denen
sie
preissensibel
sind,
zum
Beispiel
Kurzreisen.
Dort
spiele
Nachhaltigkeit
vermutlich
eine
untergeordnete
Rolle.
„
Die
Veranstalter
werden
also
nicht
übermorgen
total
eco
werden,
weil
es
dafür
gar
nicht
die
Nachfrage
gibt″,
so
Brözel.
Dabei
betonen
die
Veranstalter
alle,
dass
Kunden
Nachhaltigkeit
grundsätzlich
wichtiger
werde.
Entscheidend
ist
sie
bei
der
Auswahl
der
Reise
allerdings
eher
selten.
Es
gibt
aber
eine
Tendenz:
FTI
berichtet
von
einer
stetig
steigenden
Nachfrage
nach
nachhaltigen
Reisen,
ohne
jedoch
konkrete
Zahlen
zu
nennen.
In
seinem
aktuellen
Nachhaltigkeitsbericht
gibt
Tui
an,
dass
2018
konzernweit
mehr
als
9,
2
Millionen
Gäste
in
für
Nachhaltigkeit
zertifizierten
Hotels
übernachtet
haben,
rund
elf
Prozent
mehr
als
im
Vorjahr.
Doch
hier
zeigt
sich
ein
weiteres
Problem:
Zertifizierungen
gibt
es
viele.
Welche
Nachhaltigkeitsbemühungen
im
Einzelnen
dahinterstecken,
ist
auf
den
ersten
Blick
nicht
immer
zu
erkennen.
Viola
Wohlgemuth
von
Greenpeace
sieht
die
Öko-
Label
im
Tourismus-
Bereich
kritisch:
Viele
seien
nicht
unabhängig,
intransparent
und
nicht
direkt
vergleichbar.
Sie
spricht
von
einem
„
Siegel-
Dschungel″.
Aus
Sicht
von
Wohlgemuth
sind
die
Siegel
zudem
Feigenblätter.
Flugreisen
und
auch
Kreuzfahrten
seien
„
ein
Schlag
ins
Gesicht
für
jede
Klimaschutzbemühung″,
erklärt
die
Expertin.
„
Sie
sind
klimaschädlich
und
lassen
sich
auch
durch
Öko-
Labels
nicht
schönreden.″
Während
bei
Landwirtschaft
und
dem
Verkehrsaufkommen
angesichts
des
Klimawandels
inzwischen
kontrovers
über
die
Treibhausgas-
Emissionen
diskutiert
werde,
blende
man
solche
Faktoren
beim
Thema
Reisen
„
gerne
aus″,
kritisiert
Wohlgemuth.
CO2-
Kompensation
Einige
Veranstalter
bieten
den
Kunden
aber
inzwischen
an,
mit
Spenden
an
Klimaschutzorganisationen
die
CO2-
Emissionen
ihrer
Reise
zumindest
zu
kompensieren.
Aber
kann
das
die
Lösung
sein?
Oder
wäre
der
konsequente
Weg
nicht
eher,
weniger
Flugreisen
und
Kreuzfahrten
verkaufen
zu
wollen?
Tourismusforscherin
Claudia
Brözel
sieht
solche
Ansätze
skeptisch.
Auf
Flüge
zu
verzichten
und
nur
noch
in
der
Nähe
Urlaub
machen,
sei
nicht
die
Lösung,
findet
sie.
Denn
das
gehe
zum
einen
zu
Lasten
der
Menschen,
die
vom
Tourismus
leben,
also
der
sozialen
Nachhaltigkeit.
Zum
anderen
gehe
es
bei
Urlauben
nicht
nur
um
Erholung,
sondern
auch
darum,
durch
andere
Eindrücke
neue
Kraft
zu
gewinnen.
Bildtext:
Mit
Ausflügen
in
besonderem
Maß
die
lokale
Bevölkerung
unterstützen
–
das
ist
ein
Ansatz,
mit
dem
sich
Veranstalter
bemühen,
ihr
Angebot
nachhaltiger
zu
machen.
Foto:
Frank
Rumpenhorst/
dpa-
tmn
Osnabrück
Urlauber
können
etwas
für
die
Umwelt
tun,
indem
sie
zum
Ausgleich
für
den
CO2-
Ausstoß
durch
ihren
Flug
Geld
an
Klimaschutzprojekte
zahlen.
Im
Internet
gibt
es
zahlreiche
Anbieter
für
solche
Kompensationszahlungen.
Die
Idee:
Das
durch
den
Flug
ausgestoßene
CO2
wird
an
anderer
Stelle
eingespart.
Hierfür
kauft
der
Reisende
Emissionszertifikate.
Achten
sollte
man
bei
der
Auswahl
eines
Projekt
darauf,
dass
es
ohne
die
Zertifikatserlöse
nicht
hätte
durchgeführt
werden
können,
erläutert
das
Umweltbundesamt
(UBA)
in
seinem
neuen
Ratgeber
„
Freiwillige
CO2-
Kompensation
durch
Klimaschutzprojekte″.
Beispiele
sind
Projekte
zur
Aufforstung
von
Wäldern
oder
für
die
Regeneration
von
Mooren.
Hier
wird
CO2
gebunden.
Seriöse
Anbieter
erkenne
man
unter
anderem
daran,
dass
sie
nicht
nur
an
Kompensationen
ein
Interesse
zeigen,
sondern
ihren
Kunden
auch
raten,
Emissionen
möglichst
zu
vermeiden
oder
zu
verringern.
Sie
sollten
auch
offenlegen,
welchen
Projekten
in
welchen
Ländern
die
Zahlungen
zukommen.
Hilfreich
können
Qualitätsstandards
sein,
an
die
sich
die
Projekte
halten.
Zu
den
international
am
weitesten
verbreiteten
gehören
laut
UBA
der
„
Gold
Standard″
und
der
″
Verified
Carbon
Standard″.
Manche
Airlines
bieten
direkt
bei
der
Buchung
Ausgleichszahlungen
an.
Hier
sollte
man
sich
die
Berechnungsmethode
des
sogenannten
CO2-
Fußabdrucks
genau
anschauen.
Wird
sie
nicht
transparent
erläutert,
raten
die
Experten
des
Umweltbundesamtes
zum
Nachrechnen.
Bildtext:
Flugreisende
können
den
verursachten
CO2-
Ausstoß
finanziell
kompensieren,
Foto:
Rumpenhorst/
dpa-
tmn
Osnabrück
Proteste
gegen
Touristen
auf
Mallorca,
Klagen
in
Kreuzfahrtzielen
wie
Venedig
und
Dubrovnik,
Besuchermassen
in
Rom
und
Amsterdam:
„
Overtourism″
ist
derzeit
ein
viel
diskutiertes
Thema.
Vielerorts
herrscht
der
Eindruck:
Es
ist
einfach
zu
viel.
Für
den
Tourismusforscher
Prof.
Torsten
Kirstges
von
der
Jade-
Hochschule
in
Wilhelmshaven
ein
schwierig
zu
regulierendes
Thema:
„
Die
Besucherzahlen
zu
begrenzen,
geht
nur
bei
bestimmten
Sehenswürdigkeiten.
Der
Zugang
mit
Kreuzfahrtschiffen
zu
einer
Insel
lässt
sich
beschränken
oder
der
Eintritt
in
Nationalparks.
Aber
die
meisten
Urlaubsziele,
vor
allem
die
Städte,
haben
nur
eine
natürliche
Begrenzung:
die
Zahl
der
Unterkünfte
und
Betten.″
Dort
könne
man
den
Aufenthalt
zumindest
verteuern
oder
erschweren.
Kirstges
rät
Reisenden,
möglichst
auf
die
Nebensaison
auszuweichen.
„
Und
wer
unbedingt
in
der
Hochsaison
besondere
Hotspots
besuchen
will,
muss
seine
Reise
gut
planen.
Angemeldete
Gruppen
werden
bei
vielen
Sehenswürdigkeiten
zum
Beispiel
schneller
reingelassen.
Und
wer
sich
am
Massentourismus
wirklich
stört,
der
wird
immer
Destinationen
finden,
die
sich
erholsam
und
nachhaltig
bereisen
lassen.
Meist
treten
sich
die
Touristen
nur
an
wenigen
Orten
wirklich
auf
die
Füße.″
Autor:
dpa, tmn, Tom Nebe