User Online: 2 |
Timeout: 15:52Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
25.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Klimawandel und Borkenkäfer schlagen zu
Zwischenüberschrift:
Die Heger Laischaft macht sich große Sorgen um ihr Heger Holz
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Extreme
Trockenheit
und
Borkenkäfer
bedrohen
den
Baumbestand
in
den
Osnabrücker
Wäldern.
Das
betrifft
auch
das
Heger
Holz
und
das
Natruper
Holz.
Die
Heger
Laischaft,
in
deren
Besitz
sich
diese
Wälder
befinden,
ist
alarmiert.
Man
müsse
sich
„
ernste
Sorgen″
machen
um
den
Zustand
des
300
Jahre
alten
Waldes,
sagte
Gerd
Gust
nun
bei
der
Generalversammlung
im
Rathaus.
Als
Chef
der
traditionsreichen
Laischaft,
die
es
mindestens
seit
1560
gibt,
trägt
er
den
für
heutige
Ohren
ungewöhnlichen
Titel
„
Wort-
und
Buchhalter″.
Zuvor
hatte
Gust
den
Interessenten
(Mitgliedern)
der
genossenschaftlichen
Forst-
und
Weidegemeinschaft
anhand
von
Bildern
anschaulich
gezeigt,
welche
Auswirkungen
Trockenheit
und
Schädlinge
haben.
Da
sind
die
ungewöhnlich
vielen
und
großen
Astabbrüche
und
Schneisen,
die
das
Sturmtief
Friederike
in
den
Wald
geschlagen
hat.
Sie
sind
aber
längst
nicht
alle
Symptome
für
„
waldtypische
Gefahren″,
denen
das
Holz
in
den
vergangenen
24
Monaten
ausgesetzt
war.
Eine
„
nie
geahnte
Trockenheit″,
die
sich
nicht
nur
in
den
Sommermonaten
über
mehr
als
ein
halbes
Jahr
lang
hingezogen
hat,
habe
für
einen
extremen
Wassermangel
in
den
Gräben
und
eine
„
unzureichende
Spannung″
im
Holz
gesorgt
-
und
aufgrund
der
hohen
Publikumsfrequenz
im
Heger
Holz
auch
die
„
Angst
vor
einer
Waldbrandsituation″
genährt,
führte
Gust
aus.
Dazu
komme
ein
„
Dauergefecht″
nicht
nur
gegen
den
Eichenprozessionsspinner,
sondern
auch
und
vor
allem
gegen
den
Borkenkäfer,
dessen
Anzahl
sich
laut
Gust
fast
verdreifacht
hat
und
der
dem
hohen
Fichtenbestand
zu
schaffen
macht.
Gut
zu
sehen
war
auf
den
Bildern
des
Wort-
und
Buchhalters,
wie
binnen
zweier
Wochen
aus
grünen
Bäumen
braune
werden,
die
nicht
mehr
zu
retten
sind.
Erschwerend
komme
hinzu,
dass
das
zwangsweise
dem
Wald
entnommene
und
entwertete
„
Käferholz″
auf
einem
übersättigten
Markt
nicht
mehr
verkäuflich
sei,
betonte
der
Forstenvorsteher
der
Laischaft,
Ulrich
Läer.
Das
gelte
auch
für
das
von
Pilzen
befallene
Eschenholz.
Mit
zu
Poltern
aufgeschichteten,
nicht
absetzbarem
und
auch
nicht
für
Kaminfeuer
geeignetem
„
Problemholz″
am
Wegesrand
werden
Waldbesucher
also
noch
eine
Weile
leben
müssen.
Auch
eine
kostspielige
Durchforstung
und
Neubepflanzung
der
infolge
der
„
Entfichtung″
kleinteilig
kahl
gestellten,
inselartigen
Flächen
im
Wald
gestalte
sich
nicht
einfach.
Zum
einen
müsse
gut
überlegt
werden,
welche
Baumarten
für
welche
Standorte
und
Bodenverhältnisse
geeignet
seien
–
und
zum
anderen
müsse
aufgrund
des
„
Wilddrucks″
jede
Aufforstungsmaßnahme
mit
einer
Umzäunung
begleitet
werden,
um
die
Naturverjüngung
nicht
durch
Abbisse
zu
gefährden.
Ein
Beispiel
für
Bäume,
die
dem
Klimawandel
trotzen
könnten,
sind
jene
Esskastanien,
die
der
Heger
Laischaft
kürzlich
von
der
Stadt
gespendet
und
die
im
vergangenen
Jahr
mit
dem
Titel
„
Baum
des
Jahres″
ausgezeichnet
wurden
–
so
wie
in
diesem
die
Flatterulme.
Die
extreme
Trockenheit
habe
aber
auch
positive
Aspekte,
hieß
es
vonseiten
des
Laischaftsvorstehers
Ingo
Klute,
immerhin
seien
keinerlei
Schäden
an
Wegen
und
Gräben
zu
beheben
gewesen.
Er
berichtete
auch
von
Investitionen,
die
im
vergangenen
Geschäftsjahr
getätigt
werden
konnten.
Neben
einer
Außentreppe
für
eine
vor
sechs
Jahren
neu
gebaute
Scheune
konnte
vor
allem
der
alte
Traktor
der
Laischaft
gegen
ein
neues
Modell
ausgetauscht
werden,
das
die
Genossenschaft
in
Zukunft
in
die
Lage
versetzen
wird,
laufende
Arbeiten
wie
das
Fällen
und
den
Abtransport
trockener
Fichten
nicht
mehr
an
Fremdunternehmer
vergeben
zu
müssen,
sondern
selbst
durchzuführen.
Bei
allen
Sorgen
um
den
Baumbestand
und
Probleme
mit
dem
Waldumbau
konnte
so
auch
Positives
vermeldet
werden.
Dazu
gehörte
auch
ein
Rückblick
auf
den
Schnatgang
im
vergangenen
Jahr.
Alle
sieben
Jahre
schreitet
die
Laischaft
die
Grenzen
der
von
ihr
bewirtschafteten
Flächen
ab
–
begleitet
vom
Ruf
„
Olle
Use″,
der
so
viel
bedeutet
wie
„
das
gehört
alles
uns″.
Kapellen
der
Angelaschule
und
des
Ratsgymnasiums
begleiteten
den
Fackelzug
mit
Waldhorn
und
alter
Wolfstrommel
durch
die
Altstadt.
Bereits
heute
gebe
es
Anfragen
für
die
Teilnahme
am
nächsten
großen
Schnatgang
im
Jahr
2025,
verriet
Gust.
Gespannt
darf
man
heute
darauf
sein,
wie
dann
das
gebeutelte
Heger
Holz
aussehen
wird.
Bildtext:
Der
Rückblick
auf
einen
gelungenen
Schnatgang
ließ
die
Laischafts-
Interessenten
einen
Moment
lang
die
Sorge
um
ihren
Wald
vergessen,
der
den
Abend
ansonsten
überschattete.
Foto:
Matthias
Liedtke
Autor:
Matthias Liedtke