User Online: 1 |
Timeout: 19:29Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Gewässer in Niedersachsen stark belastet
Zwischenüberschrift:
Stickstoff-Grenzwert soll sinken
Artikel:
Originaltext:
Hannover
Angesichts
einer
anhaltend
schlechten
Qualität
niedersächsischer
Flüsse
und
Seen
fordern
Behörden
weniger
Nährstoffeinträge.
Eine
landesweite
Nährstoffmodellierung,
die
der
Niedersächsische
Landesbetrieb
für
Wasserwirtschaft,
Küsten-
und
Naturschutz
(NLWKN)
bei
einem
Gewässerforum
am
Montag
vorstellen
will,
stellt
konkrete
Forderungen:
Nach
Informationen
unserer
Redaktion
fordert
der
NLWKN
eine
jährliche
Reduktion
des
Stickstoffeintrags
um
bis
zu
37
000
Tonnen
in
die
Oberflächengewässer.
Beim
Phosphor
rechnen
die
Experten
mit
einem
Reduktionsziel
von
1400
Tonnen
pro
Jahr.
Damit
überträgt
der
Landesbetrieb
den
Stickstoff-
Grenzwert
für
die
Küstengewässer
von
2,
8
Milligramm
pro
Liter
ins
Binnenland,
erklärte
NLWKN-
Direktorin
Anne
Rickmeyer.
Grund
sei,
dass
die
Stickstoffeinträge
zu
großen
Teilen
aus
dem
Binnenland
in
die
Küstengewässer
gelangten.
Landwirtschaft
im
Fokus
Für
die
Einträge
sind
demnach
vor
allem
die
Landwirtschaft,
industrielle
Direkteinleiter
und
kommunale
Kläranlagen
verantwortlich.
Mithilfe
eines
auf
100
mal
100
Meter
heruntergebrochenen
Rastermodells
will
der
NLWKN
künftig
lokale
Handlungsschwerpunkte
festlegen.
Die
Forscher
haben
zuletzt
zahlreiche
Rückstände
künstlicher
Substanzen
in
Niedersachsens
Gewässern
nachgewiesen,
viele
davon
erstmals.
Unter
anderem
wurden
Spuren
von
Arzneimitteln,
Industrie-
und
Haushaltschemikalien
oder
Pflanzenschutzmitteln
gefunden.
So
wiesen
zwei
Drittel
der
25
Messstellen
Rückstände
von
Antibiotika
auf.
Auch
andere
Stoffe
wie
Quecksilber
wurden
demnach
in
niedrigen
Konzentrationen
nahezu
flächendeckend
gefunden.
Laut
Umweltministerium
ist
der
ökologische
Zustand
der
niedersächsischen
Oberflächengewässer
besorgniserregend.
Nur
ein
Bruchteil
der
Flüsse
und
Seen
erfüllt
demnach
die
Vorgaben
der
EU-
Wasserrahmenrichtlinie.
Lies
sieht
Handlungsdruck
Umweltminister
Olaf
Lies
(SPD)
warnt
vor
dramatischen
Folgen.
„
Bei
der
ökologischen
Qualität
der
Gewässer
in
Niedersachsen
haben
wir
von
den
100
Prozent,
die
wir
2027
erreichen
müssen,
erst
zwei
Prozent
erreicht″,
sagte
er
unserer
Redaktion.
Der
Handlungsdruck
sei
mitunter
noch
größer
als
bei
der
Nitratbelastung
des
Grundwassers.
Wegen
zu
hoher
Nitratwerte
unter
der
Erde
drängt
die
EU
Deutschland
derzeit
zur
Verschärfung
der
Düngeregeln.
Große
Seen
wie
der
Dümmer
seien
hoch
belastet,
viele
Gewässer
in
der
Vergangenheit
begradigt
oder
einbetoniert
worden,
klagte
Lies.
Er
warnte
davor,
das
Problem
zu
verschleppen.
„
Wir
haben
einen
enormen
Handlungsbedarf,
wo
wir
auch
heute
noch
handeln
können″,
sagte
der
Minister.
Sollte
man
aber
erst
einmal
abwarten,
„
wird
der
große
Hammer
fallen″.
Kommentar
Nicht
beirren
lassen
Als
hätte
es
noch
einer
weiteren
Statistik
bedurft,
um
den
Ernst
der
Lage
zu
belegen:
Die
Erhebung
des
Niedersächsischen
Landesbetriebs
für
Wasserwirtschaft,
Küsten-
und
Naturschutz
attestiert
den
Flüssen
und
Seen
hierzulande
eine
anhaltend
schlechte
Qualität.
In
erster
Linie
geht
es
um
Stickstoff
und
Phosphor.
Nun
werden
Landwirte
argumentieren,
dass
auch
Kläranlagen
und
andere
Verursacher
das
Wasser
verunreinigen.
Auch
über
Grenzwerte
mag
gestritten
werden.
An
der
grundsätzlichen
Erkenntnis
können
diese
Einwände
aber
nichts
ändern:
Flüsse,
Seen
und
Grundwasser
sind
übermäßig
belastet,
gerade
in
Niedersachsen
und
gerade
durch
die
Landwirtschaft.
Die
EU-
Kommission
kann
Deutschland
mit
seinen
halbherzigen
Versuchen,
das
zu
ändern,
schon
lange
nicht
mehr
überzeugen.
Von
den
massenhaften
Protesten
von
Landwirten,
die
in
der
kommenden
Woche
zu
erwarten
sind,
sollte
sich
die
Politik
nicht
beirren
lassen.
Dem
gegenüber
stehen
die
übrigen
Wähler,
die
irgendwann
fragen
werden,
warum
es
zunehmend
Probleme
mit
dem
Trinkwasser
gibt.
Ohne
rote
Gebiete
und
Sanktionen
wird
es
nicht
gehen.
Dabei
sollte
die
Gesellschaft
aber
auch
die
Landwirte
nicht
alleinlassen.
Ansonsten
droht
eine
Entwicklung
hin
zu
immer
größeren
Betrieben
–
und
die
wollen
am
Ende
auch
die
wenigsten.
s.witte@
noz.de
Autor:
Klaus Wieschemeyer, Stefanie Witte