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1.
Erscheinungsdatum:
19.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Die Kraft, eine Betonbrücke zu versetzen
So wird eine Eisenbahnbrücke verschoben
Zwischenüberschrift:
17 Meter in acht Stunden: An der Petersburg bewegen Hydraulikpressen 1900 Tonnen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Dass
der
Glaube
Berge
versetzen
kann,
ist
nicht
gesichert,
aber
dass
moderne
Technik
Brücken
versetzen
kann,
schon.
An
der
Petersburg
im
Fledder
war
am
Freitag
zu
sehen,
wie
ein
1900
Tonnen
schweres
Teilstück
der
neuen
Eisenbahnüberführung
um
17
Meter
versetzt
wurde.
Für
12
Millionen
Euro
ersetzt
die
Deutsche
Bahn
die
110
Jahre
alte
Stahlbrücke
auf
der
Nord-
Süd-
Strecke
zwischen
Hamburg
und
dem
Ruhrgebiet
durch
einen
modernen
Betonbau.
Um
die
Zeit
einer
Streckensperrung
möglichst
kurz
zu
halten,
wurden
die
beiden
Teilstücke
der
neuen
Überführung
seitlich
der
Bahntrasse
errichtet,
um
sie
zum
Zeitpunkt
X
nach
dem
Abbruch
der
alten
Brücke
an
die
passende
Stelle
zu
rücken.
Bis
zuletzt
blieb
es
spannend,
ob
dieses
kühne
technische
Vorhaben
gelingen
würde.
Osnabrück
So
einen
schweren
Brocken
hat
in
Osnabrück
noch
niemand
verschoben.
An
der
Petersburg
wurde
am
Freitag
eine
1900
Tonnen
schwere
Eisenbahnbrücke
von
zwölf
Hydraulikpressen
an
ihren
endgültigen
Standort
gerückt.
Die
gewaltigen
Kräfte
bewegten
das
Bauwerk
zwar
langsam,
aber
immerhin
sichtbar
voran.
Wenn
auch
das
zweite
Teilstück
planmäßig
verschoben
ist,
können
Ende
Oktober
wieder
Züge
über
die
Eisenbahnüberführung
rollen.
Für
die
Bahn
war
die
Brückenverschiebung
im
Fledder
so
spektakulär,
dass
ein
ansehnliches
Grüppchen
von
Mitarbeitern
aus
Hamburg,
Hannover
und
anderen
Dienststellen
angereist
war,
um
dem
technischen
Schauspiel
zu
folgen.
In
Osnabrück
hatte
jedoch
kaum
jemand
etwas
von
dem
Ereignis
mitbekommen,
und
die
Passanten,
die
es
zufällig
an
die
Petersburg
verschlagen
hatte,
staunten
nur
über
die
vielen
Schaulustigen
mit
den
orangefarbenen
Warnwesten,
ohne
zu
wissen,
dass
da
etwas
Bedeutendes
im
Schneckentempo
bewegt
wurde.
Aber
die
Entdeckung
der
Langsamkeit
setzt
nun
einmal
voraus,
dass
der
Beobachter
selbst
für
eine
kurze
Zeitspanne
still
stehen
bleibt.
Unter
Zeitdruck
Einen
Weg
von
17
Metern
musste
das
Betonungetüm
zurücklegen,
um
ein
Teil
der
Eisenbahntrasse
zwischen
Bremen
und
Münster
zu
werden.
Acht
Stunden
haben
die
Bauingenieure
für
diese
Wegstrecke
kalkuliert,
das
entspricht
einer
Durchschnittsgeschwindigkeit
von
3,
5
Zentimetern
pro
Minute.
In
Wirklichkeit
geht
es
etwas
schneller,
und
wohl
deshalb
kann
das
menschliche
Auge
erkennen,
dass
da
etwas
geschoben
wird.
Zwischendurch
müssen
aber
immer
wieder
Pausen
eingelegt
werden,
um
die
Schubstangen
zu
verlängern,
die
den
Druck
der
Pressen
weitergeben.
Dass
die
neue
Überführung
nicht
gleich
in
„
Endlage″
gebaut
wurde,
ist
für
Projektleiter
Daniel
Groß
eine
Folge
von
Sachzwängen:
Der
Zugverkehr
auf
der
wichtigen
Nord-
Süd-
Achse
durfte
nur
für
möglichst
kurze
Zeit
unterbrochen
werden.
So
dringend
die
110
Jahre
alte
Stahlbrücke
ersetzt
werden
musste,
die
das
Ende
ihrer
Lebensdauer
erreicht
hat,
so
kurz
sollte
aber
auch
der
Zeitraum
für
eine
baustellenbedingte
Streckensperrung
sein.
Deshalb
setzte
die
Bahn
die
neue
Brücke
neben
die
Trasse,
um
sie
zum
Zeitpunkt
X
an
die
richtige
Stelle
zu
schieben.
Dieser
Zeitpunkt
ist
nun
gekommen.
Seit
einigen
Tagen
wird
der
Fernverkehr
über
Rheine
und
Bielefeld
umgeleitet,
für
den
Nahverkehr
springen
Busse
ein.
Die
alte
Überführung
von
1909,
zumindest
der
westliche
Teil
davon,
ist
inzwischen
abgetragen
worden.
Am
Freitag
um
12.07
Uhr
hieß
es
deshalb:
Bahn
frei
für
den
ungewöhnlichsten
Schwertransport,
den
Osnabrück
je
gesehen
hat!
Straße
bleibt
gesperrt
Von
Anfang
an
war
das
Bauwerk
so
konstruiert
worden,
dass
es
um
einige
Zentimeter
angehoben
und
vom
Fleck
bewegt
werden
kann.
Und
tatsächlich
rutschte
der
1900-
Tonnen-
Koloss
auf
zwei
mit
Teflonauflagen
bezogenen
Stahlträgern
Zentimeter
für
Zentimeter
seinem
Ziel
entgegen.
Für
diese
Hightech-
Beton-
Verschiebung
wurde
ein
Spezialistenteam
von
Thyssenkrupp
engagiert.
Die
Fachleute
haben
schon
etliche
Schwergewichte
von
A
nach
B
gehievt,
aber
jede
neue
Baustelle
ist
für
sie
eine
neue
Herausforderung.
Wer
über
die
Kraft
verfügt,
die
Berge
versetzen
kann,
muss
gut
dosiert
damit
umgehen.
Offenbar
ist
das
gelungen:
Am
Freitagnachmittag
war
schon
die
Hälfte
der
17-
Meter-
Bahn
geschafft.
Am
Wochenende
soll
es
ohne
Unterbrechung
weitergehen
im
Kreuzungsbereich
von
Klöntrupstraße,
Dammstraße,
Schepelerstraße
und
„
An
der
Petersburg″.
Um
den
straffen
Zeitplan
nicht
zu
gefährden,
wird
der
Bahndamm
links
und
rechts
von
der
neuen
Überführung
lagenweise
aufgefüllt,
schon
in
wenigen
Tagen
sollen
auch
die
Gleise
wiederhergestellt
werden.
Doch
damit
ist
die
„
EÜ
Klöntrupstraße″,
wie
die
Eisenbahnüberführung
im
Bahnjargon
genannt
wird,
noch
nicht
fertig.
An
der
östlichen
Seite
wiederholt
sich
die
Prozedur
mit
dem
zweiten
Teilstück.
Ein
1000
Tonnen
schwerer
Betonklotz
wartet
auf
seine
Verschiebung.
Zuvor
muss
aber
die
alte
Stahlbrücke
abgerissen
werden,
über
die
derzeit
noch
der
Haller
Willem
fährt.
12
Millionen
Euro
kostet
es
die
DB
Netz
AG,
das
gesamte
Bauwerk
zu
modernisieren.
Am
28.
Oktober
sollen
die
Gleise
wieder
befahrbar
sein.
Die
Straße
„
An
der
Petersburg″
wird
aber
bis
Mitte
November
gesperrt
bleiben,
weil
noch
Restarbeiten
zu
erledigen
sind,
wie
Egbert
Meyer
Lovis,
der
Pressesprecher
der
Deutschen
Bahn,
betont.
Er
bittet
die
Anwohner
um
Verständnis,
dass
auch
nachts
und
am
Wochenende
gearbeitet
wird.
Obwohl
modernste
Arbeitsgeräte
und
Technologien
eingesetzt
würden,
lasse
sich
der
Lärm
nicht
vermeiden.
Bildtexte:
Schiebung:
Als
dieses
Foto
entstand,
hatte
das
1900
Tonnen
schwere
Bauwerk
an
der
Petersburg
noch
einen
Weg
von
17
Metern
vor
sich.
Wer
die
Kraft
hat,
Berge
zu
versetzen,
muss
behutsam
damit
umgehen.
Um
17
Meter
musste
die
neue
Brücke
(links)
bis
zur
„
Endlage″
verschoben
werden.
Rechts
das
zweite
Teilstück
der
alten
Eisenbahnbrücke,
das
demnächst
abgerissen
wird.
Fotos:
Michael
Gründel
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert