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1.
Erscheinungsdatum:
17.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Münster macht das Busfahren kostenlos
Gratis-Busfahrten im Advent
Zwischenüberschrift:
Münster macht öffentlichen Nahverkehr an vier Samstagen kostenlos – Vorbild für Osnabrück?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
Münster
wagt
in
der
Vorweihnachtszeit
ein
teures
Experiment:
An
allen
vier
Adventssamstagen
macht
sie
das
Busfahren
für
Nutzer
kostenlos.
Die
Gratis-
Aktion
soll
dazu
beitragen,
den
Autoverkehr
auf
den
Straßen
zu
verringern
und
so
die
Umwelt
zu
schonen.
Außerdem
hofft
die
Politik,
über
das
Lockangebot
viele
neue
Kunden
für
den
ÖPNV
zu
gewinnen.
Erwartet
werden
bis
zu
50
000
Fahrgäste
mehr
pro
Aktionstag.
Die
Stadtwerke
Münster
sprechen
von
einem
„
starken
verkehrspolitischen
Signal
mit
überregionaler
Strahlkraft″.
Allerdings
verursacht
die
Maßnahme
Zusatzkosten
in
Höhe
von
450
000
Euro.
Unsere
Redaktion
fragte
bei
den
Stadtwerken
Osnabrück
nach,
was
sie
von
der
Gratis-
Aktion
halten
und
ob
diese
auch
hier
zum
Vorbild
gereichen
könnte.
Osnabrück
In
Münster
fahren
in
diesem
Jahr
an
den
vier
Adventssamstagen
die
Busse
kostenlos.
Die
Aktion
soll
Straßen
und
Umwelt
entlasten,
außerdem
möglichst
viele
neue
ÖPNV-
Kunden
anlocken.
Der
Osnabrücker
Verkehrsbetrieb
betrachtet
den
Gratis-
Ansatz
jedoch
mit
Skepsis.
Münster
baut
in
der
Vorweihnachtszeit
sein
Angebot
im
öffentlichen
Nahverkehr
deutlich
aus.
Wie
der
Haupt-
und
Finanzausschuss
des
Rates
vorige
Woche
mit
schwarz-
grüner
Mehrheit
beschloss,
fahren
die
Busse
in
Osnabrücks
westfälischer
Nachbarstadt
an
den
vier
Samstagen
im
Advent
nicht
nur
häufiger,
sondern
auch
zum
Nulltarif.
Die
Stadtwerke
Münster
sprechen
von
einem
„
starken
verkehrspolitischen
Signal
mit
überregionaler
Strahlkraft″.
Hohe
Zusatzkosten
Durch
die
Gratis-
Aktion
entstehen
dem
kommunalen
Verkehrsunternehmen
nach
eigenen
Angaben
zusätzliche
Kosten
in
Höhe
von
450
000
Euro.
Allein
die
Taktverdichtung
sowie
die
Bereitstellung
zusätzlicher
Fahrzeuge
schlagen
mit
100
000
Euro
zu
Buche.
Darüber
hinaus
sind
Einnahmeausfälle
und
Ausgleichsleistungen
für
Abonnenten
in
Höhe
von
35
000
Euro
veranschlagt.
Die
Mehrausgaben
sollen
den
Stadtwerken
Münster
aus
dem
städtischen
Haushalt
erstattet
werden.
„
Wenn
man
den
Autoverkehr
in
Münster
an
den
Adventssamstagen
kennt,
weiß
man,
dass
sich
der
Aufwand
für
uns
lohnt″,
sagt
Stadtwerke-
Sprecher
Florian
Adler.
Insbesondere
um
die
Parkhäuser
herum
herrsche
regelmäßig
Stau,
sodass
Busse
oft
kaum
durchkämen.
Die
Folge
seien
Verspätungen
und
Fahrtausfälle.
Wenn
also
möglichst
viele
Besucher
der
Innenstadt
im
Aktionszeitraum
(30.
November,
7.
Dezember,
14.
Dezember
und
21.
Dezember)
auf
das
eigene
Auto
verzichten
und
stattdessen
auf
öffentliche
Verkehrsmittel
umsteigen
würden,
„
hilft
uns
das
auch
betrieblich
weiter″,
erklärt
Adler.
Darüber
hinaus
könne
kostenloses
Busfahren
für
viele
Menschen
ein
Anreiz
sein,
den
ÖPNV
auszuprobieren
–
um
ihn
anschließend
ganz
für
sich
zu
entdecken.
50
000
Fahrgäste
mehr
Politik
und
Verkehrsbetrieb
in
Münster
versprechen
sich
von
dem
Lockangebot
jedenfalls
massiven
Zulauf
bei
den
Fahrgästen.
Gerechnet
wird
örtlichen
Medien
zufolge
mit
118
000
bis
141
000
Fahrgästen
pro
Adventssamstag.
2018
seien
es
im
Mittel
rund
95
000
gewesen.
Laut
Stadtwerke-
Sprecher
Adler
gehört
es
zu
den
„
erwartbaren
Effekten″,
dass
die
Gratis-
Aktion
am
Ende
auch
neue
zahlende
Kundschaft
bringt.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
bezweifeln
das.
Zwar
werde
durch
den
Vorstoß
die
Umwelt
punktuell
entlastet.
„
Nach
unserer
Einschätzung
führt
ein
kostenloser
ÖPNV
an
Adventssamstagen
aber
nicht
automatisch
zu
einer
gewünschten
Werbung
für
den
Busverkehr″,
teilt
Sprecherin
Lisa
Hoff
auf
Anfrage
unserer
Redaktion
mit.
Vielmehr
würden
viele
Nutzer,
die
lediglich
vom
Nulltarif
profitieren
wollten,
feststellen,
„
dass
die
Busse
sehr
überfüllt
und
wegen
der
hohen
Verkehrsbelastung
an
diesen
Tagen
im
Stadtgebiet
unpünktlich
sind″.
Dies
wiederum
werde
„
eventuell
vorhandene
Vorurteile
bestätigen″
und
Schnupperkunden
davon
abhalten,
sich
dauerhaft
an
den
öffentlichen
Nahverkehr
zu
binden.
„
Eine
nachhaltige
Neukundengewinnung″
gelingt
nach
Ansicht
der
Stadtwerke
Osnabrück
vielmehr
durch
eine
konstante
Verbesserung
des
Grundangebots.
Beispiel
sei
das
neue
Osnabrücker
Liniennetz,
das
ab
Februar
2020
gilt
und
neben
Taktverdichtungen
erstmals
auch
eine
Ringlinie
bringt.
Würde
Osnabrück
es
Münster
mit
der
Adventsaktion
dennoch
gleichtun
wollen,
müsste
die
Stadt
wohl
auch
hier
tief
in
die
Tasche
greifen.
Hoff:
„
Wir
schätzen
die
zusätzlichen
Kosten
für
alle
vier
Samstage
auf
einen
mittleren
sechsstelligen
Betrag.″
Die
Entscheidung
über
ein
solches
Angebot
und
seine
Finanzierung
treffe
allerdings
die
örtliche
Politik.
SPD
macht
Vorschlag
Und
die
scheint
für
den
Gedanken,
Busfahren
vorübergehend
kostenlos
zu
machen,
wenig
aufgeschlossen.
„
Das
Ganze
kostet
viel
Geld,
ist
ein
Strohfeuer
und
hat
mit
Nachhaltigkeit
nichts
zu
tun″,
meint
SPD-
Fraktionsvorsitzender
Frank
Henning.
Im
Rat
würde
seine
Partei
einen
vergleichbaren
Beschluss
wie
in
Münster
deshalb
„
nach
gegenwärtigem
Stand
nicht
mittragen″.
Stattdessen
könnten
die
Genossen
sich
etwas
anderes
gut
vorstellen:
eine
„
gemeinsame
ÖPNV-
Werbestrategie
von
Osnabrücker
Stadtwerken
und
Einzelhandel″,
die
zum
Beispiel
in
der
Vorweihnachtszeit
ganz
bewusst
die
jeweiligen
Transportdienste
anpreist.
Nach
dem
Motto:
Der
Bus
holt
und
bringt
die
Kunden,
das
Geschäft
liefert
die
Pakete.
„
Denkbar
wäre
auch,
dass
der
Einzelhandel
Rabatte
auf
Weihnachtseinkäufe
gibt,
wenn
der
Kunde
seine
Busfahrkarte
vorlegt″,
so
Hennig
weiter.
„
Das
wäre
Werbung
für
den
öffentlichen
Nahverkehr
und
den
fortschrittlichen
Einzelhändler
gleichermaßen.″
Bildtext:
Ein
E-
Bus
der
Stadtwerke
Münster
auf
dem
Prinzipalmarkt.
An
den
Adventssamstagen
müssen
Fahrgäste
in
Münster
für
die
Nutzung
der
Stadtbusse
nichts
bezahlen.
Foto:
Stadtwerke
Münster/
Münster-
View/
HeinerWitte
Kommentar
Chauffieren,
nicht
echauffieren
Es
gibt
viele
Möglichkeiten,
potenzielle
Fahrgäste
für
den
öffentlichen
Nahverkehr
zu
interessieren.
Eine
davon
sind
günstige
Bustickets
–
oder
sogar
der
vollständige
Verzicht
darauf.
Wenn
die
Stadtwerke
Münster
also
in
diesem
Jahr
ihren
Busverkehr
an
den
vier
Adventssamstagen
erstmals
kostenlos
anbieten,
haben
sie
die
Aufmerksamkeit
der
Menschen
schon
mal
sicher.
Fraglich
ist,
wie
viele
neue
Kunden
nach
der
Gratis-
Aktion
bei
der
Stange
bleiben.
Ob
sie
den
ÖPNV
auch
dann
noch
für
das
Transportmittel
der
Wahl
halten,
wenn
sie
dafür
bezahlen
sollen.
Wobei
es
ohnehin
kühn
anmutet,
die
Menschen
ausgerechnet
an
solchen
Tagen
von
den
angeblichen
Vorzügen
einer
Busfahrt
überzeugen
zu
wollen,
wo
die
City
rappelvoll
und
so
gut
wie
jede
Straße
verstopft
ist.
ÖPNV
muss
die
Leute
chauffieren,
nicht
echauffieren.
Wenn
das
gut
klappt,
darf
er
auch
ruhig
etwas
kosten.
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker