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1.
Erscheinungsdatum:
16.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Krematorium soll erweitert werden
Konkurrenz für das Krematorium?
Zwischenüberschrift:
Erweiterung in Osnabrück hängt von Entwicklung in Lingen ab
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Wandel
der
Bestattungskultur
zwingt
die
Stadt
wahrscheinlich
zu
einer
Millioneninvestition:
Das
Krematorium
soll
um
einen
Anbau
mit
Kühlkammern
und
Funktionsräumen
erweitert
werden.
Unklar
ist,
ob
ein
dritter
Ofen
nötig
wird.
Osnabrück
Der
Trend
zur
Feuerbestattung
bringt
das
Osnabrücker
Krematorium
an
seine
Grenzen.
Es
soll
erweitert
werden.
Doch
der
Plan
birgt
ein
Risiko.
Mitte
der
Neunzigerjahre
wurden
noch
zwei
Drittel
der
Verstorbenen
in
der
Erde
bestattet,
ein
Drittel
verbrannt.
Inzwischen
hat
sich
das
Verhältnis
umgekehrt.
Das
Krematorium
verbrennt
pro
Jahr
4500
Leichname
und
kommt
damit
an
seine
Kapazitätsgrenzen.
Vor
allem
die
würdige
Lagerung
der
Toten
bis
zur
Kremierung
kann
zum
Problem
werden,
wenn
plötzlich
viele
Särge
angeliefert
werden.
Deshalb
plant
der
Osnabrücker
Service-
Betrieb
(OSB)
,
in
dessen
Zuständigkeit
das
Krematorium
liegt,
eine
schrittweise
Erweiterung.
Zunächst
soll
ein
Zweckbau
mit
zwei
weiteren
Kühlkammern
und
einem
angemessenen
Raum
für
die
amtsärztliche
Schlussuntersuchung
geschaffen
werden.
Darüber
hinaus
soll
es
einen
neuen
Abschiedsraum
für
Angehörige
von
Verstorbenen
geben.
„
Das
ist
mir
besonders
wichtig″,
sagte
Eva
Güse,
beim
OSB
für
Friedhöfe
und
Bestattungswesen
zuständig.
„
Der
Umgang
mit
Trauer
hat
sich
verändert,
dem
wollen
wir
damit
Rechnung
tragen.″
Der
Erweiterungsbau
von
1993
sei
unter
anderen
Gesichtspunkten
gebaut
worden
–
nämlich
unter
technischen.
Der
neue
Abschiedsraum
werde
die
Technik
verbergen
und
eine
angenehmere
Atmosphäre
schaffen.
Im
zweiten
Schritt
ist
eine
Erweiterung
um
einen
dritten
Ofen
möglich.
Der
Neubau
soll
so
gestaltet
werden,
dass
die
Anlage
komplikationslos
eingebaut
werden
kann.
Das
Krematorium
ist
ein
Ort,
an
dem
tiefste
menschliche
Gefühle
mit
hocheffizienter
Technik
und
knallharter
Wirtschaftlichkeit
aufeinandertreffen.
Pietätvoll
muss
es
zugehen,
gleichzeitig
darf
die
Verbrennungsanlage
inmitten
städtischer
Besiedlung
nicht
den
Hauch
irgendwelcher
Schadstoffe
aus
dem
Zwillingsschornstein
entweichen
lassen.
Und
natürlich
muss
das
Krematorium
wirtschaftlich
arbeiten
und
die
Gebühren
für
die
Bürger
möglichst
gering
halten.
Der
Service-
Betrieb
kalkuliert
mit
Kosten
für
den
Zweckbau
von
3,
1
Millionen
Euro.
Darin
sind
die
Investitionen
für
die
dritte
Ofenlinie
nicht
enthalten.
Dem
Finanzausschuss
liegen
für
die
Sitzung
in
der
kommenden
Woche
mehrere
Szenarien
über
die
künftige
wirtschaftliche
Entwicklung
des
Krematoriums
vor.
Der
Unterschied
liegt
in
einem
Punkt:
Wird
es
bald
ein
konkurrierendes
Krematorium
in
Lingen
geben?
Sollte
der
Plan
dort
umgesetzt
werden,
dürften
die
Einäscherungen
in
Osnabrück
deutlich
teurer
werden.
Gebühren
steigen
Für
die
Emsländer
ist
Osnabrück
das
nächstgelegene
Krematorium.
Fast
ein
Fünftel
der
Kremierungen
auf
dem
Heger
Friedhof
entfallen
auf
Kunden
aus
dem
Emsland.
In
Lingen
steht
nun
ein
Investor
bereit.
Auch
die
Politik
ist
gewillt,
der
gesellschaftlichen
Veränderung
Rechnung
zu
tragen
und
eine
ortsnahe
Einäscherung
zu
ermöglichen.
Allein
am
Standort
der
geplanten
Anlage
in
Lingen-
Brögbern
wehren
sich
Bürger
gegen
den
Bau
eines
Krematoriums.
Diese
Ungewissheit
in
Lingen
bringt
eine
Variable
in
die
Osnabrücker
Kalkulation:
Kommt
die
Konkurrenz
an
der
Ems,
rechnet
der
OSB
mit
einem
Rückgang
der
Zahl
der
Einäscherungen
um
960
pro
Jahr.
Tritt
das
ein,
steigen
hier
die
Kosten
pro
Einäscherung.
Die
Rechnung
bezahlen
die
Bürger:
Die
Gebühren
würden
dann
nach
OSB-
Berechnungen
bis
2031
um
40
bis
50
Prozent
steigen.
Zurzeit
kostet
eine
Einäscherung
235
Euro.
Kommt
Lingen
auf
den
Markt,
werden
die
Gebühren
in
Osnabrück
auf
345
bis
375
Euro
steigen.
Hinzu
kommen
Gebühren
für
die
amtsärztliche
Untersuchung
(derzeit
53
Euro)
und
die
Urnenbestattung
(75
Euro)
.
Wird
die
Anlage
an
der
Ems
nicht
realisiert,
rechnet
der
OSB
mit
einer
Gebühr
von
275
bis
280
Euro
–
was
der
normalen
Inflationsentwicklung
(18
Prozent
über
zehn
Jahre)
entsprechen
würde.
Der
Stadtrat
hat
im
Juni
dem
OSB
den
Auftrag
erteilt,
einen
Vorentwurf
und
eine
Kostenschätzung
zu
erarbeiten.
Am
Dienstag
befasst
sich
der
Finanzausschuss
damit,
am
5.
November
entscheidet
der
Rat,
ob
die
Erweiterung
in
Angriff
genommen
wird.
Bildtexte:
4500
Einäscherungen
pro
Jahr,
Tendenz
(vermutlich)
steigend.
Deshalb
braucht
das
Krematorium
unter
anderem
mehr
Kühlräume.
Ob
es
einen
dritten
Ofen
geben
wird,
hängt
von
der
Entwicklung
in
anderen
Orten
ab.
Bürgerinitiative
gegen
Bau
eines
Krematoriums
in
Brögbern
bei
Lingen.
Fotos:
Archiv/
David
Ebener,
Thomas
Osterfeld,
Ludger
Jungeblut
Kommentar
Neue
Wege
Wer
sich
mit
dem
Wandel
der
Bestattungskultur
und
der
Zukunft
des
Krematoriums
beschäftigt,
muss
den
Blick
zwingend
auch
auf
die
Friedhöfe
richten.
Nicht
nur
in
Osnabrück
bahnen
sich
erhebliche
Probleme
an.
Durch
die
sinkende
Zahl
der
Erdbestattungen
ist
das
Friedhofswesen
längst
ein
Zuschussgeschäft
für
die
Stadt.
Über
eine
Million
Euro
fließen
jährlich
aus
dem
Kernhaushalt
in
die
Friedhofsbewirtschaftung.
Wollte
der
OSB
die
Gebühren
kostendeckend
machen,
müssten
Erdbestattungen
um
55
Prozent
teurer
werden,
Das
kann
niemand
wollen.
Die
Stadt
steht
wie
viele
andere
Kommunen
vor
der
Wahl,
immer
mehr
Geld
in
die
Pflege
der
zu
groß
gewordenen
Friedhofe
zu
stecken
oder
neue
Wege
zu
gehen:
Aus
Friedhöfen
werden
Parks,
aus
früheren
Friedhofserweiterungsflächen
Bauplätze.
Und
auch
der
nächste
Schritt
muss
ernsthaft
zu
Ende
gedacht
werden:
die
Bebauung
früherer
Bestattungsflächen.
Heute
noch
ein
Tabu,
in
zehn
Jahren
vielleicht
gesellschaftlich
akzeptiert.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs