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1.
Erscheinungsdatum:
12.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Affentheater im Zoo: Schimpanse Tatu muss gehen
Zwischenüberschrift:
Gruppe nun erst einmal ohne Männchen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Zwei
Jahre
lang
ging
es
bei
den
Schimpansen
drunter
und
drüber.
Jetzt
wollte
der
Zoo
Osnabrück
das
gefährliche
Affentheater
nicht
länger
mit
ansehen.
Hordenführer
Tatu
musste
den
Schölerberg
verlassen.
Zurück
bleibt
eine
neunköpfige
Gruppe
ohne
zuchtfähiges
Männchen.
Wie
der
Zoo
am
Freitag
mitteilte,
sei
Tatu
bereits
Anfang
der
Woche
an
den
Zoo
Basel
abgegeben
worden.
Als
Grund
werden
„
anhaltende
Spannungen
in
der
Schimpansengruppe″
genannt.
Dabei
hätten
die
Tiere
„
sehr
lange
Zeit
äußerst
harmonisch″
zusammengelebt,
berichtet
Kurator
Tobias
Klumpe.
Als
jedoch
die
Weibchen
vor
zwei
Jahren
damit
begannen,
die
Rangordnung
neu
festzulegen,
sei
es
mit
der
Eintracht
vorbei
gewesen.
Bis
zuletzt
habe
sich
unter
den
Primaten
am
Schölerberg
kein
Frieden
mehr
herstellen
lassen.
Und
das,
obwohl
dem
Zoo
Osnabrück
ein
internationales
Expertenteam
zur
Seite
stand
–
bestehend
aus
den
Mitgliedern
des
Europäischen
Erhaltungszuchtprogramms
für
Schimpansen
und
dem
sogenannten
„
Species
Committee″.
Dies
sind
Biologen
anderer
Zoos,
die
ebenfalls
sehr
erfahren
in
der
Haltung
von
Schimpansen
sind.
„
Wir
haben
die
Gruppe
nun
längere
Zeit
in
verschiedenen
Untergruppen
getrennt
gehalten.
Außerdem
haben
wir
versucht,
durch
zwei
neue
Weibchen
die
Gruppenstruktur
neu
aufzubauen″,
erklärt
Klumpe.
Leider
habe
sich
die
Situation
aber
nicht
entspannt,
weshalb
am
Ende
mit
dem
30-
jährigen
Tatu
das
einzige
ausgewachsene
Männchen
gehen
musste.
Sein
Platz
in
der
Osnabrücker
Schimpansenanlage,
die
zu
den
größten
in
Europa
gehört,
soll
jedoch
nur
vorübergehend
frei
bleiben.
Nach
einem
geeigneten
Nachfolger
werde
bereits
Ausschau
gehalten.
Klumpe:
„
Auch
in
der
Natur
übernehmen
Männchen
eine
Gruppe
von
Weibchen.
Um
den
passenden
Schimpansen
aus
einem
anderen
Zoo
zu
finden,
sind
wir
weiterhin
mit
den
zuständigen
Stellen
in
Kontakt.″
Allerdings
sei
Streit
auch
bei
einer
neuen
Zusammensetzung
der
Gruppe
nicht
ausgeschlossen.
„
Leider
können
Schimpansen
recht
aggressiv
werden,
sodass
die
Tiere
sich
eventuell
auch
gegenseitig
Verletzungen
zufügen″,
so
der
Kurator.
Auch
in
der
Natur
würden
Schimpansen
andere
Artgenossen
überfallen
oder
sogar
töten.
Ihr
Verhalten
sei
für
Menschen
oft
schwer
zu
verstehen.
Die
Osnabrücker
Schimpansengruppe
besteht
derweil
aus
neun
Schimpansen:
Weibchen
Lady
mit
Tochter
Tisa,
Weibchen
Vakanga
mit
Tochter
Tamika
und
Sohn
Mshango,
Weibchen
Vanessa
mit
Sohn
Helmut
sowie
den
Weibchen
Buba
und
Amelie.
Männchen
Tatu
lebte
seit
seiner
Geburt
im
Jahr
1989
im
Zoo
Osnabrück,
zeugte
dort
dutzendfach
Nachwuchs.
Entsprechend
schwer
fiel
den
Tierpflegern
der
Abschied:
„
Tatu
war
ein
liebevoller
Vater″,
sagt
Revierleiter
Wolfgang
Festl.
„
So
eine
Persönlichkeit
abzugeben
ist
für
uns
Tierpfleger
immer
schwierig.
Aber
ihn
hierzubehalten
war
keine
Option.
Und
die
ständige
Trennung
der
Gruppe
ist
auch
für
die
Tiere
selbst
keine
dauerhafte
Lösung.″
Im
Moment
sei
die
Weibchengruppe
recht
ruhig
und
scheint
auch
mit
Tatus
Rückkehr
zu
rechnen.
„
Ich
gehe
aber
davon
aus,
dass
die
Gruppe
sich
ab
Anfang
nächster
Woche
an
die
neue
Situation
gewöhnt
hat
und
dann
auch
eine
neue
Rangordnung
erarbeitet.
Dabei
kann
es
noch
mal
etwas
rabiat
zugehen″,
vermutet
Festl.
Die
systematische
Erhaltungszucht
von
Schimpansen
in
Zoos
ist
laut
Biologe
Klumpe
zwar
manchmal
herausfordernd,
aber
sehr
wichtig.
„
Auch
wenn
Zoogegner
die
Haltung
von
Menschenaffen
kritisieren,
muss
man
der
Entwicklung
in
der
Wildbahn
ins
Auge
sehen:
Die
Bestandszahlen
in
der
Natur
sind
dramatisch
zurückgegangen.″
Allein
die
Anzahl
der
frei
lebenden
Westafrikanischen
Schimpansen
–
also
jener
Unterart,
die
auch
der
Zoo
Osnabrück
hält
–
sei
in
den
vergangenen
20
Jahren
um
80
Prozent
geschrumpft:
auf
nur
noch
15
000
bis
20
000
Tiere.
Bildtext:
Schimpanse
Tatu
wurde
1989
im
Osnabrücker
Zoo
geboren
und
lebte
hier
30
Jahre.
Jetzt
musste
er
den
Schölerberg
in
Richtung
Schweiz
verlassen.
Foto:
Zoo
Osnabrück/
Lisa
Simon
Autor:
Sebastian Stricker