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1.
Erscheinungsdatum:
07.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Stüveschacht wird zur „begehbaren Ruine″
Zwischenüberschrift:
Die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt sollen Ende November abgeschlossen sein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Jetzt
noch
eine
Rampe,
ein
paar
Gitterroste
und
Geländer,
dann
kann
der
Stüveschacht
wieder
betreten
werden.
Als
„
begehbare
Ruine″
soll
das
130
Jahre
alte
Zechengebäude
am
Piesberg
Ende
November
zeigen,
was
in
ihm
steckt.
Keine
Dampfmaschine
mehr,
aber
ein
Stück
Industriegeschichte,
das
zum
Nachdenken
anregt.
Hinter
den
historischen
Mauern
mit
den
neuromanischen
Rundbogenfenstern
soll
ein
Lernstandort
entstehen,
der
sich
der
Industriegeschichte
am
Piesberg
und
seiner
Kulturlandschaft
widmet.
Das
Vorhaben
wird
von
der
Stadt
Osnabrück
unterstützt
und
könnte
ein
Teil
des
Museums
Industriekultur
werden.
Aber
wenn
es
um
den
Stüveschacht
geht,
setzt
Franz
Heidemann
ganz
ruhig
einen
Schritt
vor
den
anderen.
Der
Vorsitzende
des
Fördervereins
weiß,
dass
er
noch
viel
Überzeugungsarbeit
bei
Stiftungen
und
Sponsoren
leisten
muss,
bis
aus
dem
immer
noch
offenen
Baudenkmal
ein
lebendiges
Haus
werden
kann.
Vor
zwei
Jahren
wuchsen
noch
Birken
aus
dem
Mauerwerk.
Wer
sich
ins
Innere
des
einstigen
Pumpenhauses
wagte,
musste
mit
herabfallenden
Steinen
rechnen.
Mit
dem
ersten
Bauabschnitt,
der
Anfang
dieses
Jahres
abgeschlossen
wurde,
ist
diese
Gefahr
gebannt.
371
000
Euro
hat
das
alles
gekostet,
und
am
Ende
war
das
Bauwerk
eine
–
immerhin
gesicherte
–
Ruine.
Jetzt
wird
schon
wieder
an
dem
130
Jahre
alten
Industriedenkmal
gearbeitet.
Das
Ziel
ist
eine
„
begehbare
Ruine″.
Zu
diesem
Zweck
wird
das
Pumpenhaus
des
Stüveschachts
mit
einer
Rampe
aus
verzinktem
Stahl
versehen,
die
einen
barrierefreien
Zutritt
ermöglicht.
Auch
im
Innern
des
Gebäudes
gibt
es
einiges
zu
tun:
Die
gemauerten
Gräben,
in
denen
die
Balanciers
der
Dampfmaschinen
auf
und
ab
stampften,
wurden
vom
Schutt
befreit,
und
nun
tun
sich
5,
40
Meter
tiefe
Abgründe
auf.
Sie
sollen
auf
der
einen
Seite
mit
Gitterrosten
und
auf
der
anderen
mit
einem
Geländer
gesichert
werden.
Ende
November,
so
hofft
Franz
Heidemann,
wird
die
zweite
Etappe
geschafft
sein,
für
die
der
Förderverein
116
000
Euro
aus
verschiedenen
Quellen
akquiriert
hat.
Wenn
sich
die
Stiftungen
und
Sponsoren
weiterhin
gnädig
erweisen,
kann
es
gleich
2020
weitergehen.
Architekt
und
Vereinsmitglied
Markus
Wiekowski
hat
die
Pläne
für
Bauabschnitt
Nr.
3
schon
fertig.
Mit
einem
Tonnendach
aus
Blech
wie
anno
1888
soll
das
offene
Baudenkmal
wetterfest
gemacht
werden.
Ein
Stromanschluss
ist
geplant
und
eine
Beleuchtung.
225
000
Euro
werden
für
diese
Arbeiten
veranschlagt,
und
die
Förderanträge
sind
gestellt.
Wenn
alle
diese
Arbeiten
ausgeführt
sind,
wird
immer
noch
der
Wind
durch
die
offenen
Rundbögen
pfeifen.
Fürs
Erste
sollen
Gitter
unerwünschte
Besucher
fernhalten.
Aber
wenn
es
eine
Vereinbarung
über
die
endgültige
Nutzung
gibt,
könnte
auch
der
Stüveschacht
Türen
und
Fenster,
vielleicht
auch
eine
Heizung
bekommen.
Bildtext:
Abgründe:
In
der
5,
40
Meter
tiefen
Grube
für
die
Balanciers
fanden
sich
Maschinenteile
aus
dem
19.
Jahrhundert.
Foto:
Michael
Gründel
Der
Stüveschacht
und
der
Kohleausstieg
am
Piesberg
Klimaschutz,
Fridays
for
Future:
Jeden
Tag
wird
darüber
gestritten,
ob
wir
es
uns
leisten
können,
erst
2038
aus
der
Kohleenergie
auszusteigen.
Aber
wie
war
das
eigentlich,
als
die
industrielle
Kohleförderung
begann?
An
der
Geschichte
des
Stüveschachts
lässt
sich
das
für
unsere
Region
gut
ablesen.
1873
wurde
der
Schacht
am
Nordhang
des
Piesberges
abgeteuft.
Am
Ende
war
er
210
Meter
tief.
In
der
Osnabrücker
Zeche,
die
vom
Georgsmarien-
Bergwerks-
und
Hütten-
Verein
(GMBV)
betrieben
wurde,
erschwerten
massive
Wassereinbrüche
die
Kohleförderung.
36
000
Liter
Grubenwasser
mussten
abgepumpt
werden,
nach
starken
Regenfällen
noch
mehr.
Der
GMBV
schaffte
immer
größere
Pumpen
an,
die
von
immer
größeren
Dampfmaschinen
angetrieben
wurden.
Die
gesamte
Zeche
war
ein
über
100
Meter
langer
Industriebau,
von
dem
nur
noch
das
Pumpenhaus
stehen
geblieben
ist.
In
diesem
Gebäude,
das
der
Förderverein
Stüveschacht
jetzt
restauriert,
liefen
ab
1890
zwei
mächtige
Dampfmaschinen
mit
zusammen
650
PS.
Weil
das
noch
nicht
reichte,
um
mit
den
Wassermassen
fertigzuwerden,
kamen
fünf
Jahre
später
zwei
weitere
Wasserhaltungsmaschinen
in
170
Meter
Tiefe
dazu.
Dieses
Tandem
brachte
es
auf
weitere
600
PS.
Gereicht
hat
das
alles
nicht.
Noch
eine
Dampfmaschine
war
schon
bestellt,
als
es
1898
zu
einem
Streik
der
Bergleute
kam.
Dabei
ging
es
nicht
etwa
um
mehr
Lohn
oder
um
mehr
Sicherheit
unter
Tage,
sondern
um
die
Beibehaltung
von
sieben
katholischen
Feiertagen.
Über
Monate
zog
sich
der
Streik
hin,
am
Ende
schloss
der
Georgsmarien-
Bergwerks-
und
Hütten-
Verein
die
Zeche.
Entscheidend
dürfte
gewesen
sein,
dass
die
aufwendig
gewonnene
Piesberger
Anthrazitkohle
mit
der
billigeren
Ruhrgebietskohle
nicht
konkurrieren
konnte.
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert