User Online: 2 |
Timeout: 15:34Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
01.10.2019
aus Zeitung:
Tageszeitung (TAZ)
Überschrift:
Kurzstrecke als Köder
Zwischenüberschrift:
Der stark defizitäre Flughafen Münster/Osnabrück sucht nach Passagieren. Die sollen mit billigen Urlaubstickets und neuen Inlands-Kurzstrecken überzeugt werden
Artikel:
Originaltext:
Es
gibt
Augenblicke,
da
denkt
man,
die
Flugscham
ist
Realität,
allen
Passagierzuwächsen
zum
Trotz,
die
uns
das
Statistische
Bundesamt
vorrechnet.
Wer
den
Flughafen
Münster/
Osnabrück
(FMO)
besucht,
erlebt
solche
Augenblicke
oft.
Nur
rund
20
Maschinen
heben
hier
derzeit
pro
Tag
ab,
oft
sind
die
Terminals
fast
menschenleer.
Magere
1,
017
Millionen
Passagiere
hatte
er
2018,
weniger
als
1997.
Da
sind
die
FMO-
Gesellschafter,
zu
über
95
Prozent
Kommunen
aus
dem
Umland,
froh
um
jeden
Anbieter,
der
Traffic
generiert.
Schließlich
müssen
sie
Bilanzen
verdauen,
in
denen
Millionendefizite
stehen.
Die
Folge:
Urlauber
werden
von
Billigfluglinien
mit
Tickets
zum
Schleuderpreis
geködert.
Für
Geschäftsreisende
werden
Inlands-
Kurzstrecken
maßgeschneidert.
Derzeit
besonders
in
der
Kritik:
Ab
Anfang
November
startet
AIS
Airlines
zweimal
am
Tag
nach
Berlin,
montags
bis
freitags.
„
Wünschenswert
ist
solches
Kurzstreckenfliegen
natürlich
nicht″,
sagt
Michael
Hagedorn,
Ratsmitglied
der
Grünen
in
Osnabrück,
spezialisiert
auf
Wirtschafts-
und
Finanzpolitik.
„
Die
Klimabilanz
einer
Bahnfahrt
ist
ja
weit
besser.″
„
Viele
Geschäftsleute
der
Region
haben
auf
eine
Verbindung
gedrungen,
die
es
ihnen
ermöglicht,
in
Berlin
Vormittagstermine
wahrzunehmen,
ohne
schon
am
Vortag
anreisen
zu
müssen″,
verteidigt
FMO-
Sprecher
Andrés
Heinemann
die
neue
Linie.
Mit
der
Bahn
gehe
das
„
nicht
zufriedenstellend″.
Keine
Ankunft
in
Berlin
vor
9
Uhr.
Der
neue
Fernverkehrszug
Ecx
ersetzt
den
alten
IC
hier
tatsächlich
erst
2023.
Aber
zeitnah
eine
konferenzfreundliche
Zugverbindung
einrichten,
das
sollte
doch
gehen?
„
Wir
müssen
die
Bahn
entscheidend
stärken″,
betont
Hagedorn.
„
Ganz
grundsätzlich!
Die
Schieflage
zwischen
den
Verkehrssystemen
ist
erschreckend.″
Den
FMO
kennt
er
genau.
Von
2011
bis
2015
war
er
Mitglied
im
Aufsichtsrat.
Zeitlich
kann
die
Bahn
mit
dem
Flieger
schon
heute
konkurrieren,
auch
zwischen
Osnabrück
und
Berlin.
„
Sie
bringt
mich
ja
direkt
von
Innenstadt
zu
Innenstadt″,
sagt
Hagedorn.
„
Wenn
ich
beim
Fliegen
den
Weg
zum
und
vom
Airport
dazurechne,
und
alle
Abfertigungsformalitäten,
das
kommt
ungefähr
aufs
Gleiche
raus.″
Auch
Filiz
Polat,
Bundestagsabgeordnete
der
Grünen
aus
Bramsche
bei
Osnabrück,
hält
die
neue
Fluglinie
für
„
das
völlig
falsche
Signal″.
Aber
die
Geschäftsreisenden
kann
sie
verstehen.
Sie
sitzt
ja
oft
selbst
in
der
Bahn,
wenn
in
Berlin
Sitzungswocheist,
und
wünscht
sich
Zeitersparnis.
Ebenfalls
in
der
Kritik:
Billigflüge.
Für
25,
99
Euro
nach
Wien,
mit
Laudamotion?
Für
39,
99
Euro
nach
Antalya,
mit
Corendan
Airlines?
Tobias
Demircioglu,
Vorsitzender
des
Kreisverbands
Osnabrück
des
ökologischen
Verkehrsclubs
Deutschland
(VCD)
,
findet
das
empörend:
„
Völlig
indiskutabel,
angesichts
der
Klimakrise!
Sowas
darf
einfach
nicht
mehr
möglich
sein!
″
Fliegen
müsse
teurer
werden.
„
Momentan
ist
das
ja
hochsubventioniert.″
Demircioglu
würde
den
FMO
am
liebsten
komplett
schließen:
„
Die
Kommunen
versenken
da
massenhaft
Geld,
und
wenn
du
mal
vorbeifährst,
herrscht
gähnende
Leere.
Absolute
Idiotie!
″
Von
der
Bundesregierung
fordert
er
„
endlich
Maßnahmen
mit
klarer
Lenkungswirkung″.
Ihr
„
Klimapaket″
ernüchtert
ihn:
„
Klar,
die
Verringerung
der
Mehrwertsteuer
auf
Bahntickets
geht
in
die
richtige
Richtung.
Aber
immer
noch
keine
Steuer
auf
Flugbenzin!
Und
10
Euro
pro
Tonne
Kohlendioxid,
als
Festpreis
für
Verschmutzungsrechte?
Lächerlich!
″
Billigtickets,
Kurzstrecken?
Dass
beides
das
Klimabewusstsein
aushebelt
und
so
für
den
FMO
zum
Imageproblem
wird,
weist
Andrés
Heinemann
zurück:
„
Nachhaltigkeit
ist
uns
sehr
wichtig.″
Eins
seiner
Beispiele:
Die
Umstellung
auf
LEDs.
Am
1.
Oktober
geht
es
im
Osnabrücker
Rat
erneut
um
frisches
Geld
für
den
dahinsiechenden
Flughafen,
und
gleich
in
Absatz
1
der
Beschlussvorlage
bekennen″
sich
die
Gesellschafter,
auch
die
Stadt
Osnabrück,
„
ausdrücklich
zu
der
wichtigen
regionalpolitischen
Bedeutung
des
FMO″.
Welche
das
ist,
steht
da
nicht.
Aber
Darlehen
von
1,
2
Millionen
Euro
pro
Jahr
stehen
zur
Debatte,
für
2021
bis
2025.
Augen
zu
und
durch.
Hagedorn
sieht
dieses
Bekenntnis
kritisch:
„
Der
FMO
stellt
ja
keine
Daseinsvorsorge
dar
wie
der
ÖPNV.
Wir
setzen
da
öffentliche
Gelder
ein,
nur
für
ein
paar
Urlaubs-
und
Geschäftsflieger.
Man
muss
sich
fragen,
ob
das
auf
Dauer
zu
rechtfertigen
ist,
ob
wir
eine
Infrastruktur
wie
diese
wirklich
brauchen.″
Zumindest
hat
der
FMO-
Aufsichtsrat
Ende
2017
den
Plan
aufgegeben,
auch
noch
eine
60
Millionen
Euro
teure
Start-
und
Landebahnverlängerung
zu
bauen.
Hagedorn:
„
Da
war
nicht
immer
nur
Realitätssinn
im
Spiel.″
Autor:
Harff-Peter Schönherr