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1.
Erscheinungsdatum:
13.07.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Allein auf weiter Flur
Zwischenüberschrift:
Gasthaus „Meyer im grünen Tal″ in Hellern
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Seit
1986
gibt
es
in
Hellern
die
„
Alte
Kasse″
als
Stadtteiltreff.
Doch
was
war
vorher,
wo
kamen
die
Helleraner
gesellig
zusammen?
Einen
beliebten
Ort
zeigt
die
Postkartenansicht
aus
den
1930er-
Jahren:
das
Kaffeehaus
„
Meyer
im
grünen
Tal″,
Besitzer
Gustav
Meyer,
an
der
Großen
Schulstraße.
Mit
Kaffeegarten
und
Kegelbahn
verfügte
die
Gaststätte
über
die
typischen
Attribute,
die
der
Kranz
von
Ausflugslokalen
in
angenehmer
Spaziergangsentfernung
rund
um
Osnabrück
aufbot,
um
das
„
geschätzte
Publikum″
aus
der
Stadt
anzulocken.
Die
Straßenbahn
ging
bis
zum
Schweizerhaus
an
der
Rheiner
Landstraße,
später
bis
zum
Heger
Friedhof,
und
von
dort
aus
war
Meyer
in
einer
bequemen
halben
Stunde
zu
erreichen.
Das
„
grüne
Tal″
der
Düte
kam
dem
im
19.Jahrhundert
erwachten
Naturverständnis
und
dem
wachsenden
Bedürfnis
nach
Erholung
entgegen.
Wie
auf
dem
Bild
zu
erkennen,
war
das
Gasthaus
von
„
Naturpur″
umgeben.
Die
heutige
fast
geschlossene
Bebauung
der
Großen
Schulstraße
auf
beiden
Straßenseiten
lag
noch
in
weiter
Ferne.
Aber
auch
für
die
Geselligkeit
und
das
Vereinswesen
in
der
bis
1972
eigenständigen
Landgemeinde
Hellern
spielte
das
Gasthaus
Meyer
einewichtige
Rolle.
Den
alteingesessenen
Bewohnern
des
heutigen
Osnabrücker
Stadtteils
ist
der
wohlbeleibte
Wirt
mit
dem
Spitznamen
„
Pönnsken-
Meyer″
noch
ein
Begriff.
Vielleicht
bekam
er
diesen
Beinamen,
damit
er
nicht
mit
„
Schnotten-
Meyer″
verwechselt
wurde,
dem
Bäcker
am
Pottgraben.
Der
verdankte
seinen
wenig
schmeichelhaften
Scherznamen
bekanntlich
den
Gebäckteilchen
mit
Puddingfüllung
–
wegen
deren
schwer
zu
beschreibender
Farbgebung.
„
Pönnsken-
Meyer″
jedenfalls
war
ein
beliebter
Wirt,
der
es
verstand,
Vereine
und
Gesellschaften
an
sein
Lokal
zu
binden.
Der
„
Skatvereinim
grünen
Tal″
hatte
den
Namen
gleich
mit
adoptiert.
Die
Karnevalisten
von
„
Hermania
Hellern″
feierten
hier
so
manche
Sitzung.
Deren
langjähriger
Präsident
Franz
(„
Fränzi″)
Wagener
rühmt
besonders
den
Grünkohl,
den
Meyers
Küche
bereitete:
„
Der
war
unübertroffen,
dafür
kamen
die
Leute
von
weither.″
Links
von
der
Eingangstür
war
ein
kleiner
Kramladen.
Generationen
von
Schulkindern
kamen
dort
nach
der
Schule
vorbei.
Es
gab
nicht
nur
Schreibbedarf,
sondern
für
wenige
Groschen
auch
die
beliebten
„
Heinerle″-
Wundertüten,
die
Überraschungseier
der
Fünfzigerjahre.
Im
Gegensatz
zu
den
späteren
Ü-
Eiern
boten
sie
den
Vorteil,
dass
sich
vor
dem
Kauf
ertasten
ließ,
was
drin
war.
Bei
etwas
Glück
und
ausreichender
Geduld
der
Verkäuferin
konnte
man
dann
die
Plastilin-
Figur
des
Indianers
mit
der
bedrohlicher
hobenen
Tomahawk-
Axtergattern,
wenn
einem
dienoch
fehlte.
Schräg
gegenüber,
etwas
weiter
in
Richtung
Schule,
erhob
sich
noch
bis
in
die
Sechzigerjahre
ein
begrünter
Bunker.
Im
letzten
Krieg
sollte
er
den
Schulkindern
Schutz
vor
Bombenangriffen
bieten,
damit
sie
nicht
jedes
Mal
bei
den
häufiger
werdenden
Luftalarmen
nach
Hause
laufen
mussten.
Er
wurde
aber
nie
fertiggestellt.
Nachkriegsschulkinder
werden
sich
daran
erinnern,
dass
die
Klassenfotos
stets
vor
dem
Hintergrund
des
Schulbunkers
geknipst
wurden.
Heute
ist
von
alldem
nichts
mehr
zu
sehen,
beide
Seiten
der
Großen
Schulstraße
sind
bebaut.
Die
Gaststätte
„
Meyer
im
grünen
Tal″
ging
mit
entkernter
Bausubstanz
im
linken
Teil
des
„
Gesundheitszentrums
Hellern″
auf.
Unternehmer
Ralf
Oeverhaus,
der
das
leer
stehende
Gasthaus
zu
Beginn
der
Neunzigerjahre
erwarb,
hat
hier
ein
Sub-
Zentrum
für
den
Stadtteil
entwickelt.
Arztpraxen,
Apotheke
und
andere
„
gesundheitsnahe
Dienstleister″
haben
sich
in
dem
auffälligen
gelben
Gebäudekomplex
eingerichtet.
Das
„
grüne
Tal″
lebt
im
Namen
der
Apotheke
und
einer
Siedlungsstraße
fort.
Bildtexte:
Ein
beliebtes
Ausflugslokal
war
das
Kaffeehaus
„
Meyer
im
grünen
Tal″
an
der
Großen
Schulstraße
in
Hellern
–
damals
noch
selbstständige
Landgemeinde,
heute
Osnabrücker
Stadtteil.
Ansichtskarte
aus
den
1930er-
Jahren
nach
einem
Foto
von
H.
Veith
(Sammlung
Helmut
Riecken)
Von
Grün
zu
Gelb:
Ein
Gesundheitszentrum
nimmt
heute
den
Platz
des
Gasthauses
ein.
Foto:
Joachim
Dierks
Autor:
Joachim Dierks