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1.
Erscheinungsdatum:
01.10.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Rückenwind für Sunglider in Osnabrück
Wie realistisch ist der Sunglider?
Zwischenüberschrift:
Machbarkeitsstudie soll fahrerlose Solar-Schwebebahn für Osnabrück untersuchen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Noch
besteht
der
Sunglider
–
eine
fahrerlose
Solar-
Schwebebahn
aus
dem
3-
D-
Drucker
–
nur
in
den
Köpfen
ihrer
Osnabrücker
Entwickler.
Doch
das
könnte
sich
schon
bald
ändern:
Eine
Machbarkeitsstudie
soll
die
Idee
jetzt
auf
Herz
und
Nieren
prüfen.
Die
Stadtwerke
Osnabrück
haben
dazu
beim
Land
Niedersachsen
Fördermittel
beantragt.
Das
kommunale
Verkehrsunternehmen
sieht
im
Sunglider
einen
„
höchst
innovativen
und
genialen
Ansatz
für
die
Mobilität
der
Zukunft″,
deren
Realisierungschancen
„
unbedingt
intensiv
untersucht″
werden
sollten.
Die
für
den
Sunglider
ebenfalls
sehr
aufgeschlossene
FDP
trägt
das
Thema
mit
einem
Unterstützungsantrag
in
die
heutige
Ratssitzung.
Doch
es
werden
auch
Zweifel
an
dem
Projekt
laut
–
insbesondere
unter
den
Befürwortern
einer
Stadtbahn.
Osnabrück
Die
Idee
einer
selbstfahrenden
Solar-
Schwebebahn
aus
dem
3-
D-
Drucker
begeistert
die
Verkehrsexperten:
Eine
Machbarkeitsstudie
soll
das
Osnabrücker
Sunglider-
Projekt
deshalb
jetzt
auf
Herz
und
Nieren
prüfen.
Heute
beschäftigt
sich
erstmals
der
Rat
mit
dem
Thema.
Kritik
am
Vorhaben
kommt
aus
der
Stadtbahn-
Ecke.
Osnabrücker
Unternehmer
um
den
Professor
Dieter
Otten
haben
ein
Konzept
entwickelt,
das
städtischen
Verkehrs-
und
Umweltproblemen
ein
neuartiges
Nahverkehrsmittel
entgegensetzt:
den
Sunglider
(auf
Deutsch:
Sonnengleiter)
.
Dabei
handelt
es
sich
im
Kern
um
eine
vollautomatische
Hochbahn,
die
in
einem
regional
gespannten
Liniennetz
sowohl
Personen
befördern
als
auch
Güter
transportieren
soll.
Ihre
im
3-
D-
Druckverfahren
hergestellten
Züge
hängen
meterhoch
an
einer
Schiene
über
der
Straße
und
werden
mit
Solarenergie
angetrieben.
Den
Strom
bezieht
das
System
aus
seiner
mit
Fotovoltaik
überdachten
Trasse.
Stadtwerke
machen
mit
Die
Stadtwerke
Osnabrück
bewerten
den
Sunglider
als
„
eine
höchst
innovative
Idee″.
Werner
Linnenbrink,
Leiter
Mobilitätsangebot,
sagt:
„
Auch
wenn
sie
auf
den
ersten
Blick
vielleicht
futuristisch
erscheinen
mag
und
natürlich
viele
Fragen
aufwirft,
kann
der
Sunglider-
Ansatz
für
die
Mobilität
der
Zukunft
zugleich
genial
sein.″
Bekannte
Fahrzeugkomponenten
einer
Seilbahn,
einer
Schwebebahn
und
autonomer
Fahrzeuge
würden
beim
Sunglider
„
intelligent
neu
kombiniert″,
erklärt
der
Stadtwerke-
Chef.
Das
System
erzeuge
mithilfe
der
Fotovoltaik
mehr
Energie,
als
es
verbraucht,
könne
die
zunehmenden
Verkehrsprobleme
in
mittleren
Großstädten
lösen
und
somit
als
Verkehrsträger
einen
wichtigen
Beitrag
für
mehr
Lebensqualität
und
Klimaschutz
leisten.
So
weit
die
Theorie.
Aber
stimmt
das
alles
überhaupt?
Die
Planer
wollen
es
jetzt
genau
wissen.
Beim
niedersächsischen
Ministerium
für
Umwelt,
Energie,
Bauen
und
Klimaschutz
in
Hannover
haben
die
Stadtwerke
im
August
Fördermittel
für
eine
Machbarkeitsstudie
beantragt.
Gegenstand
der
Untersuchung,
die
schätzungsweise
mehrere
Hunderttausend
Euro
verschlingen
dürfte,
sind
die
technischen,
organisatorischen,
rechtlichen
und
finanziellen
Fragestellungen.
„
Falls
das
Ministerium
uns
diesen
Antrag
noch
2019
bewilligt,
könnten
Ergebnisse
in
der
zweiten
Jahreshälfte
2020
vorliegen″,
kündigt
Linnenbrink
an.
Dann
seien
auch
konkrete
Aussagen
darüber
möglich,
was
das
gesamte
Vorhaben
kostet
und
wann
es
sich
umsetzen
lässt.
Fest
steht:
Mit
dem
Sunglider
werde
„
die
Mobilität
von
morgen
neu
gedacht″.
Die
Chancen
einer
Realisierung
sollten
daher
nach
Ansicht
des
Stadtwerke-
Chefs
„
unbedingt
intensiv
untersucht
werden″.
FDP
stellt
Antrag
im
Rat
Das
findet
auch
die
Osnabrücker
FDP.
Nach
einer
öffentlichen
Fraktionssitzung
Ende
August,
bei
der
Sunglider-
Mastermind
Otten
den
Liberalen
das
Projekt
vorstellte,
tragen
sie
das
Thema
heute
in
den
Rat.
Ziel
ihres
Antrags:
die
Kommunalpolitik
hinter
dem
Vorhaben
und
der
Notwendigkeit
einer
Machbarkeitsstudie
zu
versammeln.
„
Wir
sehen
den
Sunglider
in
direktem
Zusammenhang
mit
innovativen
niedersächsischen
Ideen
wie
Magnetschwebebahn
oder
Expo-
Seilbahn
und
hoffen,
dass
sich
diese
Technologie
made
in
Osnabrück
durchsetzt″,
sagt
FDP-
Fraktionsvize
Oliver
Hasskamp.
Firma
will
Prototyp
bauen
Die
in
Lotte
ansässige
Sunglider
AG
arbeitet
derweil
an
der
unternehmerischen
Finanzierung
eines
Prototyps.
„
Wir
sind
mit
einigen
potenziellen
Investoren
in
viel
versprechenden
Gesprächen″,
berichtet
Professor
Otten.
Die
Entwicklung
solle
nach
Möglichkeit
parallel
zur
Machbarkeitsstudie
stattfinden,
um
keine
Zeit
zu
verlieren.
„
Klima-
Projekte
dürfen
jetzt
auf
keinen
Fall
mehr
jahrzehntelang
im
Behördendschungel
versanden″,
fordert
Otten
mit
Blick
auf
die
„
oftmals
unglaublich
komplizierten
und
langwierigen
Verfahren
in
Deutschland″.
Griechenland
hingegen
mache
mit
seinem
sogenannten
Fast-
Track-
Gesetz
vor,
wie
sich
strategische
Investitionen
beschleunigen
lassen.
Dabei
würden
sämtliche
Prüfungen
und
Genehmigungen
innerhalb
strenger
Fristen
von
einer
einzigen
Behörde
erledigt
und
mögliche
Klagen
nur
letztinstanzlich
verhandelt.
Otten:
„
Wir
brauchen
in
Deutschland
dringend
einen
Klima-
Fast-
Track!
″
Zweifel
am
Projekt
In
Osnabrück
werden
unterdessen
auch
Stimmen
laut,
die
den
Sunglider
skeptisch
sehen.
Sie
kommen
zum
Beispiel
aus
dem
Lager
der
Stadtbahn-
Initiative.
Mit
Thomas
Polewsky,
zugleich
Mitglied
im
Klimabeirat
der
Stadt,
stellt
eines
ihrer
bekanntesten
Gesichter
fest:
„
Selbst
wenn
der
Sunglider
bereits
heute
serienmäßig
angeboten
würde,
gibt
es
schwerwiegende
Gründe
dagegen,
ihn
einer
Straßen-
oder
Stadtbahn
vorzuziehen.″
Verkehrspolitisch
werde
beim
Sunglider
nicht
„
die
Raumverteilungsfrage
zulasten
des
motorisierten
Individualverkehrs″
gestellt,
erklärt
Polewsky.
Städtebaulich
seien
„
massive
Eingriffe
in
Stadt-
und
Landschaftsbild
unvermeidlich″.
Zudem
stellten
die
bislang
angenommenen
Zahlen
zur
Wirtschaftlichkeit
des
Vorhabens
nicht
mehr
als
„
vage
Hausnummern″
dar.
Es
gebe
zu
denken,
so
der
Initiator
des
Osnabrücker
Agenda-
21-
Projekts
Bürgerdialog
Verkehrswende
weiter,
dass
sowohl
Stadtbaurat
als
auch
der
für
Verkehr
zuständige
Stadtwerke-
Vorstand
sich
„
lobend
bis
euphorisch″
zum
Sunglider
äußerten,
beim
Thema
Stadtbahn
sich
aber
stets
„
abwiegelnd
bis
bremsend″
verhielten.
Im
Gegensatz
zur
Solar-
Schwebebahn
habe
die
Stadtbahn
„
seit
mehr
als
hundert
Jahren″
ihre
Tauglichkeit
unter
Beweis
gestellt.
Polewsky:
„
Eine
schienengebundene
Ergänzung
zum
derzeitigen
Bussystem
in
Osnabrück
sollte
auf
Bewährtes
und
Erprobtes
zurückgreifen,
um
kein
Scheitern
einzukaufen.″
Bildtext:
Elegant,
futuristisch
und
auf
Stelzen:
Ähnlich
wie
in
dieser
Visualisierung
könnte
in
den
Augen
der
Macher
eines
Tages
ein
Sunglider-
Bahnhof
in
Osnabrück
und
Umgebung
aussehen.
Foto:
Xoio
GmbH
im
Auftrag
von
Jeff
Berlin
GmbH
Kommentar
Idee
nimmt
erste
Hürde
Die
Vision
von
einer
fahrerlosen
Solar-
Schwebebahn
made
in
und
für
Osnabrück
ist
kurz
davor,
eine
entscheidende
Hürde
zu
nehmen.
Denn
erst
die
nötige
Machbarkeitsstudie
wird
zeigen,
ob
der
Sunglider
mehr
ist
als
nur
eine
gute
Idee
für
einen
hochleistungsfähigen
und
zugleich
klimafreundlichen
Nahverkehr.
Sollte
das
Land
Niedersachsen
die
von
den
Stadtwerken
beantragten
Fördermittel
für
eine
gründliche
Untersuchung
noch
2019
bereitstellen,
könnten
Antworten
auf
die
drängendsten
Fragen
schon
in
einem
Jahr
auf
dem
Tisch
liegen.
Dass
dem
hochinnovativen
Projekt
ausgerechnet
aus
dem
Lager
der
Stadtbahn-
Befürworter
die
größte
Skepsis
entgegenschlägt,
irritiert.
Möglicherweise
ist
hier
auch
etwas
Frust
und
Enttäuschung
im
Spiel.
Darüber,
dass
ein
bislang
nur
auf
dem
Papier
existierendes
ÖPNV-
System
auf
Anhieb
mächtig
Rückenwind
erfährt,
während
der
eigene,
auf
bewährtester
Technologie
basierende
Ansatz
in
Osnabrück
nie
eine
echte
Chance
erhielt.
s.stricker@
noz.de
Autor:
Sebastian Stricker