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1.
Erscheinungsdatum:
28.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Investor steigt bei Leysieffer ein
Die Himmlischen haben die Hölle hinter sich
Zwischenüberschrift:
Leysieffer so gut wie gerettet / Elf Standorte und 296 Mitarbeiter bleiben
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Pralinenhersteller
Leysieffer
ist
so
gut
wie
gerettet.
Drei
Finanzinvestoren
stehen
nach
Angaben
des
Unternehmens
bereit.
Wer
zum
Zuge
kommt,
entscheide
sich
in
den
nächsten
sechs
Wochen,
sagt
Jan
Leysieffer.
Das
Traditionshaus
hatte
im
April
Insolvenzantrag
gestellt.
Osnabrück
Der
Osnabrücker
Confiseriehersteller
Leysieffer
ist
auf
bestem
Weg,
Anfang
2020
das
Insolvenzverfahren
in
Eigenregie
abschließen
zu
können.
„
Wir
liegen
gut
im
Plan″,
sagt
Inhaber
und
Geschäftsführer
Jan
Leysieffer.
Finanzinvestoren
stünden
bereit.
Die
„
Himmlischen″,
so
scheint
es,
haben
die
Hölle
hinter
sich.
Das
Amtsgericht
hat
am
Donnerstag
die
Vorläufigkeit
des
Insolvenzverfahrens
in
Eigenverantwortung
aufgehoben
und
ein
reguläres
Verfahren
in
Gang
gesetzt.
Jan
Leysieffer
führt
weiter
die
Geschäfte
und
ist
voll
handlungsfähig,
ihm
ist
als
Sachwalter
ein
Rechtsanwalt
zur
Seite
gestellt.
Bis
Ende
des
Jahres
will
Leysieffer
das
Familienunternehmen
wieder
wirtschaftlich
stabilisiert
haben
und
im
ersten
Quartal
neu
durchstarten:
mit
dem
altbewährten
Qualitätskonzept,
schlankeren
Strukturen
und
mit
der
Finanzhilfe
eines
Investors.
Drei
Interessenten
Aus
einer
großen
Anzahl
von
Kaufinteressenten
sind
nach
seinen
Angaben
drei
Finanzinvestoren
übrig
geblieben,
mit
denen
jetzt
intensiv
verhandelt
wird.
In
den
nächsten
sechs
Wochen,
so
Leysieffer,
werde
es
eine
Entscheidung
geben,
mit
wem
das
Traditionsunternehmen
die
Zukunft
in
Angriff
nehmen
werde.
Nähere
Angaben
zu
den
Investoren
machte
Leysieffer
nicht.
Der
Osnabrücker
Pralinenhersteller
hatte
Anfang
April
Insolvenzantrag
gestellt
und
in
Eigenverwaltung
einen
Sanierungsprozess
in
Gang
gesetzt.
Die
Zahl
der
Beschäftigten
sank
von
360
auf
aktuell
296.
Vier
Niederlassungen
sind
geschlossen
worden
–
zwei
in
Hamburg,
eine
in
Aachen
und
die
Filiale
auf
der
Königsallee
in
Düsseldorf
erst
vor
wenigen
Wochen.
Elf
Standorte
bleiben
erhalten:
in
Osnabrück
(2)
auf
Sylt
(2)
,
in
Berlin
(3)
,
München,
Hamburg,
Rottach
Egern
und
Münster.
Jan
Leysieffer
ist
eine
Botschaft
besonders
wichtig:
Das
Stammhaus
an
der
Krahnstraße
bleibt
auf
jeden
Fall
erhalten.
„
Jeden
Tag
fragen
Kunden,
wie
lange
es
uns
hier
noch
gibt″,
sagt
Leysieffer.
Diese
Zweifel
möchte
er
ein
für
alle
Mal
aus
der
Welt
schaffen.
Die
Verwaltung
am
Hauptsitz
in
Atter
ist
nach
seinen
Worten
neu
strukturiert
und
zum
Teil
personell
verändert
worden.
Auch
alle
Abläufe
und
Prozesse
wurden
überprüft.
Sortiment
verkleinert
Die
hohe
Qualität
der
Produkte
stehe
weiter
an
erster
Stelle,
versichert
Leysieffer.
„
Wir
haben
aber
das
Sortiment
verkleinert.″
Etwa
150
Produkte
wurden
aussortiert.
Beispiel:
„
Wir
machen
jetzt
nicht
mehr
60
Sorten
Konfitüre,
sondern
40.″
Aber,
so
der
Chef,
„
die
natürlich
in
der
gewohnten
Qualität
und
in
Handarbeit
wie
bisher.″
Auch
die
„
himmlischen″
Pralinen
wird
es
weiterhin
in
der
seit
69
Jahren
bewährten
Rezeptur
geben.
Und
das
Unternehmen
will
weiter
innovativ
nach
vorne
gehen.
Neu
auf
dem
Markt
sind
zum
Beispiel
Cocktail-
und
Wintertraumpralinen,
ein
Schokoladen-
Brotaufstrich
– „
ohne
Palmöl″,
wie
Leysieffer
betont.
Sehr
gut
angekommen
bei
der
Kundschaft
sei
auch
die
Schokolade
„
im
Becher
to
go″.
Der
Niedergang
des
Osnabrücker
Traditionsunternehmens
kam
für
die
Öffentlichkeit
überraschend,
nicht
aber
für
Branchenkenner,
die
die
im
Bundesanzeiger
veröffentlichten
Bilanzen
aufmerksam
gelesen
hatten.
Die
Umsätze
schrumpften
von
Jahr
zu
Jahr,
und
die
Jahresfehlbeträge
wurden
größer.
196
000
Euro
waren
es
im
Geschäftsjahr
2017/
18,
fast
1,
1
Millionen
im
Jahr
davor
und
1,
17
Millionen
Euro
im
Geschäftsjahr
2015/
16.
Jan
Leysieffer,
Unternehmensnachfolger
in
vierter
Generation,
lässt
durchklingen,
wie
sehr
ihn
persönlich
die
Krise
mitgenommen
hat.
„
Eine
harte
Zeit
mit
vielen
Nächten
ohne
Schlaf″
liege
hinter
ihm,
sagt
er.
Von
der
öffentlichen
Aufmerksamkeit
wurde
er
in
der
ersten
Zeit
nach
der
Insolvenzanmeldung
geradezu
überrollt.
Die
Medienwelle,
so
die
Einschätzung
von
erfahrenen
Insolvenzverwaltern,
war
im
Fall
Leysieffer
größer
als
im
Fall
Gerry
Weber.
Nun
überwiege
der
Optimismus,
sagt
Leysieffer
– „
auch
weil
ich
ein
gutes
Team
an
meiner
Seite
habe″.
Die
Mitarbeiter
stünden
zur
Firma,
„
das
höre
und
spüre
ich
jeden
Tag″.
Bildtext:
Seit
69
Jahren
ein
Erfolgsrezept
von
Leysieffer:
die
„
Himmlischen
Pralinen″.
Es
wird
sie
auch
in
Zukunft
geben,
denn
das
Familienunternehmen
wird
voraussichtlich
Anfang
2020
das
Insolvenzverfahren
in
Eigenverwaltung
zu
Ende
bringen
können.
Foto:
Michael
Gründel
Kommentar
Befreiungsschlag
Vor
sieben
Jahren
erst
hat
der
Gesetzgeber
die
Insolvenzordnung
geändert
und
das
Verfahren
in
Eigenverwaltung
eingeführt.
Ziel
ist,
Unternehmen
zu
retten,
statt
abzuwickeln.
Diese
Neuerung
hat
sich
sehr
bewährt,
wie
auch
das
Beispiel
Leysieffer
zeigt.
Allein
in
Osnabrück
konnten
sich
in
den
vergangenen
Jahren
mehrere
kleine
und
große
Unternehmen
durch
dieses
Verfahren
retten:
die
Paracelsus-
Kliniken,
Berner
Ladenbau
oder
Wölfer
Maschinenfabrik,
um
nur
drei
Namen
zu
nennen.
Auch
Sinn-
Leffers
nutzte
die
Chance,
sich
aus
eigener
Kraft
aus
dem
Schlamassel
zu
befreien.
Der
Insolvenzantrag
verschafft
bedrohten
Unternehmen
erst
mal
Luft,
weil
die
Lohnkosten
für
drei
Monate
wegfallen.
Die
übernimmt
die
Arbeitsagentur
in
Form
von
Insolvenzausfallgeld.
Die
Unternehmen
können
sich
aus
Verträgen
lösen,
die
sie
bislang
gefesselt
haben.
Dem
Management
werden
Sachwalter
und
Sanierungsexperten
zur
Seite
gestellt,
die
den
Blick
von
außen
mitbringen
und
die
Rechte
der
Gläubiger
wahren.
Der
größte
Gewinn
dieses
Verfahrens
aber
ist,
dass
das
fachliche
Know-
how
für
den
Neustart
im
Unternehmen
erhalten
bleibt.
Im
Fall
Leysieffer
wirkte
der
Insolvenzantrag
wie
ein
Befreiungsschlag,
auch
wenn
die
Nachricht
zunächst
eine
Schockwelle
auslöste.
Nach
dieser
Selbstreinigung
stehen
die
Aussichten
sehr
gut,
dass
das
Traditionshaus
bald
wieder
auf
festem
Fundament
stehen
wird
–
und
Osnabrück
ein
Vorzeigeunternehmen
und
Werbeträger
erhalten
bleibt.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs