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1.
Erscheinungsdatum:
27.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zoo: Ein neues Präsidium und eine Klage
Streit im Zoo wird wohl vor Gericht entschieden
Zwischenüberschrift:
Trägergesellschaft hat ein neues Präsidium, aber ob die Wahl Bestand hat, werden Juristen klären müssen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Mehr
als
400
Teilnehmer
sind
zur
außerordentlichen
Mitgliederversammlung
der
Zoogesellschaft
gekommen.
Wohl
mehrheitlich
in
dem
Glauben
und
von
dem
Wunsch
beseelt,
einen
Schlussstrich
unter
den
Streit
der
vergangenen
Wochen
ziehen
zu
können.
Dieser
Wunsch
wurde
ihnen
aber
nur
unter
Vorbehalt
erfüllt.
Zwar
ist
das
Präsidium
des
Vereins
durch
die
Wahl
von
Diana
Coppenrath,
John
McGurk
und
Marco
Athen
nun
wieder
komplett,
nachdem
auf
der
vorangegangenen
Sitzung
bereits
Fritz
Brickwedde
und
Michael
Wendt
in
die
Ämter
des
Präsidenten
und
des
Schatzmeisters
gewählt
wurden.
Ob
diese
Wahl
aber
auch
Bestand
hat,
wird
voraussichtlich
ein
Gericht
entscheiden
müssen.
Offenbar
wurde
von
einem
Mitglied
bereits
Klage
eingereicht.
Osnabrück
Die
gute
Nachricht
zuerst:
Die
Osnabrücker
Zoogesellschaft
hat
ein
neues
Präsidium.
Die
Mitglieder
wählten
am
Mittwochabend
Diana
Coppenrath,
John
McGurk
und
Marco
Athen
an
die
Seite
von
Zoopräsident
Fritz
Brickwedde
und
Schatzmeister
Michael
Wendt.
Jetzt
die
schlechte
Nachricht:
Ob
die
Wahl
Bestand
hat,
muss
wahrscheinlich
ein
Gericht
klären.
Wie
nicht
anders
zu
erwarten,
war
die
außerordentliche
Mitgliederversammlung
in
den
Räumen
des
Zentrums
für
Umweltkommunikation
der
Bundesstiftung
Umwelt
zunächst
geprägt
von
einem
juristischen
Schlagabtausch.
Gegenstand
war
die
am
21.
August
durchgeführte
Mitgliederversammlung,
an
deren
Ende
nach
chaotischem
Verlauf
Reinhard
Sliwka
als
Präsident
abgewählt
worden
und
das
Restpräsidium
zurückgetreten
war.
In
einem
neuen
Wahlgang
hatte
sich
Fritz
Brickwedde
bereit
erklärt,
das
Präsidentenamt
interimsweise
zu
übernehmen,
um
die
Zoogesellschaft
und
damit
auch
die
Zoo
gGmbH
wieder
in
ruhigeres
Fahrwasser
zu
führen.
Ob
ihm
am
Mittwochabend
ein
Schritt
in
diese
Richtung
gelungen
ist,
liegt
letztendlich
in
der
Hand
derjenigen,
die
dem
Vernehmen
nach
Klage
gegen
die
Versammlung
vom
21.
August
eingereicht
haben.
Um
wen
genau
es
sich
handelt,
ist
nicht
bekannt.
Die
Klage
soll
aber,
so
viel
war
am
Rande
der
Veranstaltung
zu
hören,
aus
den
Reihen
des
alten
Präsidiums
kommen.
Er
sei
nicht
involviert,
betonte
Reinhard
Sliwka
auf
Nachfrage,
ebenso
wie
Wolfgang
Schenk.
Claudia
Haarmann
und
Karin
Bruchhausen
waren
zu
einer
Stellungnahme
zu
diesem
Thema
nicht
bereit.
Haarmann
erklärte
auf
Nachfrage
zu
wissen,
wer
die
Klage
eingereicht
habe,
wolle
den
Namen
aber
nicht
preisgeben.
Wird
die
Klage
nicht
zurückgezogen,
dürfte
vor
Gericht
fortgesetzt
werden,
was
auf
der
Versammlung
begann
–
nämlich
der
Austausch
juristischer
Argumente
über
die
Rechtmäßigkeit
der
Augustsitzung,
wie
in
der
Folge
dann
wahrscheinlich
auch
über
diejenige
der
Versammlung
am
Mittwochabend.
Darauf
wies
auch
Moritz
Gallenkamp,
Rechtsanwalt
und
Mitglied
der
Zoogesellschaft,
hin.
Gallenkamp
schlug
deshalb
vor,
den
Abend
lediglich
zu
einer
Aussprache
zu
nutzen.
Danach
könne
formgerecht
zu
einer
neuen
Versammlung
eingeladen
und
sämtliche
Beschlüsse
rechtssicher
neu
gefasst
werden.
Dieses
Vorgehen
lehnte
Brickwedde
ab.
In
einer
Stellungnahme
erklärte
der
von
Brickwedde
um
seine
Einschätzung
gebetene
Rechtsanwalt
Tjark
Symalla,
dass
die
erste
Versammlung
juristisch
sauber
gelaufen
sei.
Es
bestehe
kein
Zweifel
daran,
dass
die
seinerzeit
zurückgetretenen
Präsidiumsmitglieder
rechtswirksam
ihre
Ämter
aufgegeben
hätten.
Die
Vereinssatzung
lasse
keinen
anderen
Schluss
zu.
Das
muntere
Hin
und
Her
der
Argumente
fand
auch
kein
Ende,
als
Wolfgang
Schenk,
Mitglied
des
alten
Präsidiums,
die
Annullierung
der
letzten
Versammlung
beantragte
unter
der
Maßgabe,
dass
bei
einer
Neuwahl
weder
Sliwka
noch
Brickwedde
antreten
sollten.
Auch
dieses
Anliegen
wurde
von
Brickwedde
negativ
beschieden,
weil
die
Rechtslage
eindeutig
sei.
Zudem
könne
es
keinen
Mitgliederbeschluss
geben,
der
Sliwka
oder
ihm
die
freie
Entscheidung
für
oder
gegen
eine
Kandidatur
versage.Strittige
Neueintritte
Und
so
nahm
die
Aufarbeitung
der
vergangenen
Wochen
ihren
Lauf.
Wieder
mit
im
Themenkarussell:
der
überraschende
Mitgliederzuwachs
vor
der
Versammlung
im
August.
Brickwedde
erinnert
daran,
dass
es
einen
ähnlichen
Vorgang
vor
etwa
15
Jahren
bei
der
Beschlussfassung
über
den
Bau
des
Unterirdischen
Zoos
schon
einmal
gegeben
habe.
Auch
seinerzeit
hätten
sich
viele
Freunde
des
Zoos
für
eine
Mitgliedschaft
entschieden,
um
das
Vorhaben
durchzusetzen,
das
dann
–
auch
dank
des
Einsatzes
des
damaligen
Präsidiumsmitglieds
Reinhard
Sliwka
–
realisiert
worden
sei.
Vor
allem
aber
legte
Brickwedde
Wert
darauf
festzustellen,
dass
die
Zoomitarbeiter
den
Vorgang
„
Neumitgliedschaften″
korrekt
und
nach
der
in
vielen
Jahren
zuvor
geübten
Praxis
abgewickelt
hätten.
Sliwka
stellte
diese
Aussage
abermals
infrage.
Er
sprach
von
einem
„
durchschaubaren
Masseneintritt″.
Dann
wurde
Sliwka
persönlich.
„
Andreas,
ich
muss
dir
sagen,
nach
über
20
Jahren
hätte
ich
so
was
persönlich
und
menschlich
nicht
für
möglich
gehalten″,
wandte
er
sich
Zoogeschäftsführer
Andreas
Busemann
zu,
um
dann
mit
der
Ankündigung
zu
schließen,
dass
er
„
in
dieser
Zoogesellschaft
für
kein
Amt
mehr
zur
Verfügung″
stehe.
Busemann
bedauerte
die
Verschlechterung
des
Klimas
zwischen
ihm
und
dem
ehemaligen
Zoo-
Präsidenten.
In
den
vergangenen
zwei
Jahren
sei
für
ihn
die
Arbeit
immer
schwieriger
geworden,
auch
weil
gemeinsam
gefundene
Kompromisse
nicht
eingehalten
worden
seien.
Busemann
betonte
noch
einmal,
dass
er
mit
seinem
Rücktrittsangebot
drei
Wochen
vor
dem
21.
August
eine
Lösung
herbeiführen
und
den
Weg
für
eine
Wiederwahl
Sliwkas
habe
bereiten
wollen.
Dass
das
Präsidium
auf
dieses
Angebot
nicht
reagiert
habe,
habe
ihn
tief
enttäuscht.
Auch
die
Frage
der
Neumitgliedschaften
ließ
Busemann
nicht
aus.
„
Meine
Mitarbeiter
haben
korrekt
gearbeitet.″
Deshalb
habe
er
sich
auch
schützend
vor
eine
Kollegin
gestellt,
als
ihr
mit
der
Staatsanwaltschaft
gedroht
worden
sei.
Nach
einer
fast
zweistündigen
Aussprache
stellte
Brickwedde
das
Protokoll
der
Versammlung
vom
21.
August
zur
Abstimmung,
das
die
Mitglieder
mit
großer
Mehrheit
verabschiedeten.
Ob
dieses
Votum
Bestand
hat,
wird
sich
zeigen
müssen.
Brickwedde
zumindest
zeigte
sich
überzeugt,
dass
alle
Beschlüsse
gerichtsfest
sind.
Mit
den
anschließenden
Wahlen
endete
eine
Mitgliederversammlung
der
Zoogesellschaft,
die
in
der
nunmehr
83-
jährigen
Geschichte
des
Vereins
einmalig
sein
dürfte.
Dass
Diana
Coppenrath
als
Vizepräsidentin
in
das
Präsidium
gewählt
wurde,
sollte
versöhnlich
stimmen.
Sie
folgt
ihrem
2017
verstorbenen
Vater
Reinhard
Coppenrath
nach.
Der
Konditormeister
hatte
die
Zoogesellschaft
lange
Jahre
als
Präsident
geleitet
und
war
dem
Verein
nach
seinem
Ausscheiden
aus
dem
Amt
als
Ehrenpräsident
verbunden
geblieben.
Bildtext:
Das
neue
Präsidium
der
Zoogesellschaft:
Michael
Wendt,
Fritz
Brickwedde,
Diana
Coppenrath,
Marco
Athen
und
John
McGurk
(von
links)
.
Foto:
Dietmar
Kröger
Kommentar
Klage
zurückziehen
Der
Zoff
im
Zoo
hätte
am
Mittwoch
ein
Ende
haben
können.
Mit
dem
jetzt
kompletten
Neupräsidium
kann
der
Neuanfang
gelingen.
Aber
nein:
Es
ist
noch
eine
Klage
auf
dem
Weg.
Wer
auch
immer
sie
eingereicht
hat
–
er
oder
sie
mochte
sich
offensichtlich
nicht
dazu
bekennen.
Sollte
die
Klage
tatsächlich
aus
den
Reihen
des
ehemaligen
Präsidiums
kommen
oder
von
diesem
unterstützt
werden
–
was
sehr
wahrscheinlich
ist
–,
ist
dies
ein
Armutszeugnis.
Zu
behaupten,
nur
das
Beste
für
den
Zoo
zu
wollen,
im
gleichen
Atemzug
aber
per
Klage
diesen
guten
Willen
ad
absurdum
zu
führen,
ist
nicht
mehr
nachvollziehbar.
Denn
wie,
bitte,
soll
denn
eine
juristische
Auseinandersetzung
zur
Befriedung
auf
dem
Schölerberg
beitragen?
Löbliche
Ausnahme
ist
hier
das
ehemalige
Präsidiumsmitglied
Wolfgang
Schenk,
der
nach
Ende
der
Versammlung
auf
Fritz
Brickwedde
zuging
und
ihm
die
Hand
reichte.
Alle
anderen
haben
mit
ihrem
Verhalten
den
Mitgliedern
der
Zoogesellschaft
die
letzte
Bestätigung
dafür
gegeben,
dass
ein
Neuanfang
mit
einem
neuen
Präsidium
der
beste
Weg
ist.
Schade
ist
nur,
dass
sich
die
Mitglieder
des
alten
Präsidiums
so
um
die
eigentlich
verdienten
Früchte
ihres
jahrelangen
ehrenamtlichen
Einsatzes
gebracht
haben.
Begrenzen
können
sie
den
Schaden
für
sich
und
den
Zoo
nur,
wenn
sie
die
Klage
zurückziehen.
d.kroeger@
noz.de
Autor:
Dietmar Kröger