User Online: 1 |
Timeout: 01:47Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
25.06.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Der verschleierte Mord und die falsche Asche
Zwischenüberschrift:
Ein Stolperstein erinnert an den Lehrer und Schriftsteller Wilhelm Dallmeyer
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Brief
mit
der
traurigen
Nachricht
kam
im
Sommer
1941
aus
der
Heil-
und
Pflegeanstalt
Hadamar
in
Hessen.
Darin
heißt
es,
Wilhelm
Dallmeyer
sei
„
plötzlich
und
unerwartet″
gestorben
–
an
Lungenentzündung.
Tatsächlich
handelte
es
sich
um
einen
Mord.
Nationalsozialisten
hatten
den
Lehrer
und
Schriftsteller
mit
Gas
umgebracht.
Die
Angehörigen
erhielten
auch
eine
Urne.
Aber
die
Asche
darin
dürfte
kaum
die
des
Osnabrückers
gewesen
sein.
Jetzt
erinnert
ein
Stolperstein
an
dieses
Opfer
des
NS-
Regimes.
Wilhelm
Dallmeyer
wurde
ermordet,
weil
er
psychisch
krank
geworden
war.
Auch
70
Jahre
später
macht
sich
Entsetzen
über
die
Tat
breit.
Elisabeth
Benne
und
Günter
Flake
vom
Plattdeutschen
Förderverein
stehen
während
der
Stolpersteinverlegung
auf
dem
Bürgersteig
am
Johannistorwall:
genau
dort,
wo
sich
einst
die
Tür
befand,
die
zu
Wilhelm
Dallmeyers
Wohnung
führte.
Damals
lautete
die
Adresse
Johannismauer
36b,
heute
gehört
das
Eckhaus
zur
Süsterstraße.
Für
die
Zeremonie
trägt
Elisabeth
Benne
eine
Tracht
aus
dem
19.
Jahrhundert,
wie
sie
auch
dem
Ermordeten
bekannt
gewesen
sein
dürfte.
Sie
trägt
ein
Gedicht
von
ihm
vor:
Fründskup
(Freundschaft)
.
Wilhelm
Dallmeyer
arbeitete
als
Lehrer,
zunächst
in
Georgsmarienhütte,
dann
in
Astrup
in
der
heutigen
Gemeinde
Bissendorf,
später
in
Schinkel
und
schließlich
in
Osnabrück
an
der
Pottgrabenschule.
1900
erschien
im
Osnabrücker
Verlag
Meinders
&
Elstermann
sein
Werk
„
Plattdeutsche
Dichtungen″.
Eine
Reihe
von
Büchern
folgte,
unter
ihnen
der
heitere
Roman
„
Dat
Schützenfest″(
1905)
.
Bis
1913
folgten
weitere
Bände.1906
kam
Wilhelm
Dallmeyer
erstmals
in
die
Provinzial-
Heil-
und
Pflegeanstalt
auf
dem
Gertrudenberg.
Er
war
psychisch
erkrankt.
Zwar
war
von
„
Wahnideen″
die
Rede,
doch
mehr
ist
darüber
nicht
bekannt.
Ein
Jahr
später
wurde
er
aus
dem
Schuldienst
entlassen,
doch
als
Schriftsteller
arbeitete
erweiter.
Dann
holte
ihn
die
Krankheit
wieder
ein:
Schließlich
kam
er
auf
Dauer
in
die
Heil-
und
Pflegeanstalt.
Dort
soll
er
bis
kurz
vor
seinem
Lebensende
kreativ
gewesen
sein.
Bis
1935
besuchte
er
seine
Familie
an
der
damaligen
Johannismauer.
Doch
dann
durfte
er
nicht
mehr
nach
Hause.
Die
Nationalsozialisten
hatten
es
ihm
als
„
Irren″
verboten.
Und
dann
kam
aus
Berlin
die
„
Tötungsermächtigung″.
Die
Machthaber
sprachen
von
Euthanasie
(Sterbehilfe)
,
doch
es
handelte
sich
um
Massenmord
an
Hunderttausenden
psychisch
Kranken
und
geistig
Behinderten.
Unter
ihnen
befand
sich
Wilhelm
Dallmeyer.
Mit
66
fiel
er
dem
Rassenwahnder
Nazis
zum
Opfer.
Bildtexte:
Der
Lehrer
und
seine
Schüler:
1896
unterrichtete
Wilhelm
Dallmeyer
in
Astrup
in
der
heutigen
Gemeinde
Bissendorf.
Johannismauer
lautete
damals
die
Adresse
von
Wilhelm
Dallmeyer.
Doch
1935
verboten
ihm
Nationalsozialisten
sein
Zuhause.
Das
Gebäude
steht
an
der
Ecke
Süsterstraße/
Johannistorwall.
Foto:
Jörn
Martens
Stolpersteine
in
Osnabrück
Die
in
den
Gehwegen
verlegten
Stolpersteine
aus
Messing
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
je-
weils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Juden,
Sinti,
Deserteure,
Menschen,
die
aus
politischen
und
religiösen
Gründen,
wegen
ihrer
sexuellen
Orientierung,
einer
psychischen
Erkrankung
oder
einer
Behinderung
verfolgt
und
ermordet
wurden.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts,
dem
sich
bisher
etwa
600
Kommunen
angeschlossen
haben.
Pate
des
Stolpersteins
für
Wilhelm
Dallmeyer
ist
der
Plattdeutsche
Förderverein
Region
Osnabrück.
Schüler
des
Berufsschulzentrums
am
Westerberg
haben
die
Gedenktafel
verlegt:
Simon
Bartsch,
Jannik
Hollenborg,
Maurice
Hüpel
und
Nico
Seidel.
Autor:
Jann Weber