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1.
Erscheinungsdatum:
23.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Von Amprion nicht einschüchtern lassen″
Zwischenüberschrift:
Bürgerinitiative „Keine 380-kV-Freileitung″: Nicht ein Konzern sagt, wo es langgeht, sondern die Politik
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Bis
2030
sollen
zwei
Drittel
des
in
Deutschland
benötigten
Stroms
aus
erneuerbaren
Energien
gewonnen
werden
–
fast
doppelt
so
viel
wie
bisher.
Um
dieses
ambitionierte
Klimaziel
zu
erreichen,
sollen
neue
Hochleistungstrassen
gebaut
werden,
die
den
sauberen
Strom
von
den
zum
Teil
noch
nicht
angeschalteten
Windparks
im
Norden
in
Richtung
Süden
weiterleiten
können.
Durch
seine
geografische
Lage
ist
davon
auch
der
Landkreis
Osnabrück
betroffen.
Sowenig
der
Strom
aber
bislang
im
Süden
ankommt,
so
wenig
gut
kommen
bei
vielen
hiesigen
Bürgern
die
Pläne
an,
dafür
eine
380-
kV-
Freileitung
zu
schaffen,
die
unter
anderem
quer
durch
ein
beliebtes
Naherholungsgebiet
verlaufen
würde.
Deshalb
hat
sich
im
Mai
in
den
Ortsteilen
Darum
und
Lüstringen
eine
lokale
Bürgerinitiative
gegründet,
die
sich
als
jüngste
von
insgesamt
sechs
der
Gesamtinitiative
„
Keine
380-
kV-
Freileitung
am
Teuto″
angeschlossen
und
seitdem
schon
einige
Diskussions-
und
Informationsveranstaltungen
organisiert
hat.
Die
bislang
größte
fand
am
vergangenen
Samstag
statt:
Bei
dem
bunten
Aktionstag
auf
dem
Gelände
des
Hofes
der
Familie
Vogt
in
Lüstringen
gab
es
Spiel-
und
Bastelangebote
für
Kinder,
selbst
gebackenen
Kuchen
und
Stände
auch
anderer
Initiativen.
Vertreten
war
etwa
das
Forschungsprojekt
„
Grüne
Finger″
für
eine
„
klimaresistente″
Stadt,
das
Umweltmobil
„
Grashüpfer″
oder
eine
Initiative
zur
Rettung
von
Rehkitzen
während
der
Mahd.
Nach
Live-
Auftritten
der
Band
Ombre
di
Luci
und
des
Männerchores
Osnabrück-
Gretesch
sowie
der
Vorführung
eines
neuen
Films
der
Bürgerinitiative
war
schließlich
die
Bühne
unter
dem
großen
Scheunendach
frei
für
eine
von
Dorothee
Kellermann
von
Schele
moderierte
Podiumsdiskussion
mit
kompetenten
Gästen,
die
die
zahlreichen
Besucher
an
diesem
sonnigen
Nachmittag
auf
den
neuesten
Stand
bringen
sollte.
Gesetzlicher
Rahmen
Einig
waren
sich
die
vier
Teilnehmer
darüber,
dass
die
geplante
Stromtrasse
möglichst
raum-
,
umwelt-
und
auch
sozialverträglich
gestaltet
werden
sollte.
Bernhard
Heidrich
vom
Amt
für
regionale
Landesentwicklung
Weser-
Ems
verwies
allerdings
darauf,
dass
alles
nur
„
innerhalb
des
gesetzlichen
Rahmens″
geschehen
könne.
Dass
genau
der
aber
aufgrund
des
Zeitdrucks
nicht
ausgereizt
werde,
bemerkte
Winfried
Wilkens
als
Vertreter
des
Landkreises.
Eine
zu
große
Annäherung
der
Leitung
an
Menschen
und
Naturschutzgebiete
als
sogenannte
„
Auslösekriterien″
für
eine
von
den
Bürgerinitiativen
favorisierte
Erdverkabelung
würden
vom
Vorhabenträger
Amprion
„
zu
wenig
berücksichtigt″,
kritisierte
der
Kreisrat.
Dem
stimmte
Heidrich
zu
und
versprach,
dem
Unternehmen
diesbezüglich
gemeinsam
auf
die
Finger
zu
schauen.
Wilkens
betonte,
dass
man
von
Amprion
erwarten
könne,
die
Chancen
des
gesetzlich
erreichten
„
Teilerdkabelpilotprojekts″
dort,
wo
die
Auslösekriterien
gegeben
seien,
auch
zu
nutzen.
Frank
Vornholt
bekräftigte
dagegen
als
Sprecher
der
Gesamtbürgerinitiative,
dass
man
an
der
Forderung
einer
Vollverkabelung
festhalten
wolle
–
zumal
sie
„
woanders″,
etwa
in
Bayern,
anscheinend
„
problemlos
möglich″
sei.
Amprion
müsse
klargemacht
werden,
dass
nicht
sie
die
Gesetze
machten,
sondern
der
Staat.
Auch
der
Vorsitzende
der
Waldschutzgenossenschaft
Osnabrück-
Süd,
Johannes
Meyer
zum
alten
Borgloh,
hält
die
Frage,
ob
eine
Freileitung
oder
eine
Erdverkabelung
gebaut
werde,
für
eine
rein
politische
Entscheidung.
Das
Kabel
unter
die
Erde
zu
legen
sei
aus
Gründen
des
Naturschutzes
und
im
Hinblick
auf
die
Akzeptanz
der
Bevölkerung
die
vernünftigste
Lösung.
Begeistert
von
einem
Graben
durch
das
Gelände,
der
Waldränder
erzeuge,
die
dann
nicht
mehr
nutzbar
seien,
sei
er
zwar
auch
nicht
–
er
sehe
aber
die
Notwendigkeit
der
Trasse.
Schonende
Technologien
Auf
die
Frage
eines
Landwirtes,
der
Ertragsausfälle
fürchtet,
bemerkte
Meyer
zum
alten
Borgloh,
dass
auch
bei
einer
Freileitung,
die
insgesamt
der
„
größere
Eingriff″
in
die
Natur
wäre,
die
Bodenstruktur
erwiesenermaßen
nicht
unbeschadet
bleibe.
Vornholt
verwies
in
diesem
Zusammenhang
einmal
mehr
darauf,
dass
für
die
Verlegung
von
Erdkabeln
die
noch
relativ
neue
AGS-
Kabelverlegetechnik
genutzt
werden
könne,
die
die
Breite
der
Trassen
und
damit
auch
der
Magnetfelder
deutlich
reduziere.
Warum
dies
anscheinend
bei
der
Planung
nicht
in
Erwägung
gezogen
wird,
blieb
am
Ende
ebenso
offen
wie
die
Fragen
der
Zuschauer,
warum
bestehende
Trassen
nicht
genutzt
würden
oder
wann
mit
einer
endgültigen
Entscheidung
zu
rechnen
sei.
Die
fachkundigen
Podiumsgäste
konnten
diesbezüglich
allenfalls
eine
grobe
Schätzung
abgeben:
Würden
alle
Klagemöglichkeiten
ausgeschöpft,
könne
sich
das
Verfahren
durchaus
bis
Ende
2023
hinziehen.
Da
aktuell
das
Raumordnungsverfahren
noch
nicht
abgeschlossen
sei,
riet
Vornholt
allen
Grundstückseigentümern,
von
denen
Amprion
derzeit
eine
Zutrittserlaubnis
erbittet,
diese
zu
verweigern.
Als
Betroffener
solle
man
sich
nicht
„
verunsichern
und
einschüchtern″
lassen,
mahnte
der
Sprecher
der
Gesamtbürgerinitiative.
Die
Entscheidungen
treffe
immer
noch
die
Politik
und
kein
Konzern.
Bildtexte:
Laternen
für
die
kommende
Martinsaktion
gegen
die
Freileitung
konnten
Kinder
basteln.
Kompetente
Gesprächsrunde
in
der
vollen
Scheune
(von
links)
:
Johannes
Meyer
zum
alten
Borgloh,
Frank
Vornholt,
Bernhard
Heidrich
und
Winfried
Wilkens.
Widerstand
nicht
erst
seit
gestern:
Auch
über
vergangene
Veranstaltungen
der
Bürgerinitiative
konnten
sich
die
Besucher
informieren.
Fotos:
David
Ebener
Autor:
Matthias Liedtke