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1.
Erscheinungsdatum:
23.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Es
tut
sich
was
in
der
Osnabrücker
Geschäftswelt
Überschrift:
Hotel an der Johannisstraße gibt auf
Hotelier hat endgültig die Nase voll
Angelaschüler protestieren gegen Stillstand in der Johannisstraße
Zwischenüberschrift:
Hotel Meyer glaubt nicht an einen baldigen Wandel in der Johannisstraße und sattelt um
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Das
Ende
eines
weiteren
Traditionsunternehmens
an
der
Johannisstraße
heizt
die
Debatte
über
die
Zukunft
des
Neumarkt-
Quartiers
weiter
an.
Hotelier
Stephan
Meyer
hat
in
einem
Brief
angekündigt,
den
Betrieb
seines
Hotels
zum
Jahresende
einzustellen.
Er
zieht
damit
die
Konsequenzen
aus
den
katastrophalen
Bedingungen
in
der
Johannisstraße
und
dem
zunehmenden
Wettbewerb
im
Hotelgewerbe
in
Osnabrück.
Unter
den
derzeitigen
Umständen
in
der
Straße
könne
er
weder
seinem
eigenen
Anspruch
noch
dem
seiner
Gäste
gerecht
werden.
„
Vielen
Dank
an
alle
Osnabrücker
und
an
die
vielen
auswärtigen
Gäste,
die
unserem
Hause
freundschaftlich
verbunden
sind″,
schreibt
Meyer.
Vom
Sofortprogramm,
das
die
Politik
angekündigt
hat,
erwartet
der
Unternehmer
keine
Besserung.
Osnabrück
Ende
des
Jahres
ist
Schluss:
Stephan
Meyer
wird
sein
kleines
Hotel
an
der
Johannisstraße
schließen,
weil
er
das
katastrophale
Erscheinungsbild
seinen
Gästen
und
sich
selbst
nicht
mehr
zumuten
will.
„
Ich
gebe
nicht
auf,
ich
verändere
mich″,
sagt
der
59-
Jährige.
In
Meyers
Seele,
so
scheint
es,
kämpfen
Resignation
und
Aufbruchstimmung
miteinander.
Der
Hotelier
hat
den
Glauben
verloren,
dass
die
Johannisstraße
in
absehbarer
Zeit
ein
„
einigermaßen
akzeptables
Erscheinungsbild″
erreichen
kann,
wie
er
in
einem
Brief
an
unsere
Redaktion
schreibt.
Aber:
„
Wir
bleiben
der
Johannisstraße
erhalten,
wechseln
nur
das
Gewand.″
Seit
85
Jahren
beherbergt
das
Familienunternehmen
Gäste
in
dem
Haus
an
der
Ecke
Johannisstraße/
Neumarkt.
Mit
seinen
nur
14
Zimmern
besetzt
es
eine
Nische
in
der
Osnabrücker
Hotellandschaft.
Viele
Stammgäste
kehren
bei
Meyer
ein,
die
die
familiäre
Atmosphäre
und
Nähe
zur
City
und
zur
Universität
schätzen.
Doch
immer
Gäste
fragten
sich,
was
mit
der
Johannisstraße
geschehe,
berichtet
Meyer.
Die
wohlwollenden
Gäste
hätten
es
so
ausgedrückt:
„
Das
ist
nicht
die
vornehmste
Straße
in
Osnabrück.″Trinkgelage
und
Bettelei
„
Ich
schäme
mich
dafür″,
sagt
Meyer.
Lange
habe
er
den
Gästen
gegenüber
die
Politik
verteidigt,
doch
jetzt
gerate
er
„
schwer
in
Erklärungsnotstand″.
Seine
Hoffnung
ruhte
auf
der
Annahme,
dass
der
Bau
des
Einkaufszentrums
dem
Quartier
ein
besseres
Gesicht
und
neuen
Schub
geben
würde.
Diese
Hoffnung
habe
sich
mit
der
Absage
durch
den
Centerentwickler
zerschlagen,
so
Meyer.
Vor
der
Johannisstraße
liege
jetzt
„
eine
weitere
sehr
lange
Leidenszeit″.
„
Tägliche
Trinkgelage,
lagernde
Personen,
Wildpinkeln,
aggressives
Betteln,
offener
Drogenhandel.
Die
ständigen
Baustellen
seit
den
Neunzigerjahren,
Baugruben,
geflicktes
Pflaster,
Lärm
und
Dreck,
das
sind
unsere
Begleiter
und
werden
es
auch
noch
eine
längere
Zeit
lang
bleiben″,
so
Meyer.
Eine
alternative
Nutzung
mit
einem
Mischkonzept
aus
Leben,
Wohnen,
Arbeiten
sowie
einer
zukunftsfähigen
Bibliothek
sei
„
eine
schöne
Idee,
die
aber,
wenn
überhaupt,
meine
Enkel
irgendwann
einmal
erleben
dürften″.
Geplant
war,
dass
in
diesem
Frühsommer
die
Bauarbeiten
zur
Neugestaltung
der
Johannisstraße
und
des
Neumarktes
beginnen.
Der
Baubeginn
ist
auf
unbestimmte
Zeit
verschoben,
weil
überraschend
Probleme
mit
dem
Beton
aufgetreten
sind,
der
dort
verbaut
werden
sollte.
Nach
dem
Aus
für
das
Einkaufszentrum
ist
darüber
hinaus
unklar,
wie
es
mit
den
Schrottimmobilien
weitergeht.
Der
Deutschland-
Chef
von
Centerentwickler
Unibail.Rodamco
Westfield
hatte
in
der
vergangenen
Woche
geunkt,
es
könnten
noch
zehn
Jahre
Stillstand
folgen.Sofortprogramm
Die
Grünen
im
Stadtrat
haben
in
der
Sitzung
Anfang
September
ein
Zehn-
Punkte-
Sofortprogramm
für
die
Johannisstraße
gefordert.
Es
solle
nach
Zwischennutzungen
für
die
leer
stehenden
Gebäude
gesucht
und
ein
Quartiersmanager
eingestellt
werden.
Kulturveranstaltungen
sollen
das
Viertel
beleben,
Stadtmöbel,
Außengastronomie
und
Grünflächen
die
Aufenthaltsqualität
verbessern,
die
Straßenreinigung
intensiviert
werden
–
bis
es
zu
einer
endgültigen
Lösung
kommt.
Der
Auftrag
liegt
nun
bei
der
Verwaltung,
ein
Hilfsprogramm
zu
entwickeln.
Stephan
Meyer
glaubt
nicht,
dass
ein
solches
Programm
umgesetzt
wird.
Von
der
Politik
habe
es
schon
„
zu
viele
leere
Versprechungen
gegenüber
den
Gewerbetreibenden″
gegeben.
In
dieser
Woche
wird
die
notdürftig
geflickte
Johannisstraße
erneut
zur
Baustelle.
Die
Stadtwerke
lassen
provisorische
Bussteige
betonieren,
damit
die
Busse
nach
den
Herbstferien
wieder
durch
die
Johannisstraße
rollen
können.
FDP-
Ratsherr
Oliver
Hasskamp
hält
das
für
eine
falsche
Entscheidung.
„
Alle
Ratsfraktionen
sehen
mittlerweile
dringenden
Handlungsbedarf
bei
der
vorderen
Johannisstraße,
dann
wäre
es
nur
sinnvoll
und
richtig,
den
Busverkehr
aus
dem
Bereich
herauszunehmen″,
teilte
Hasskamp
am
Wochenende
mit.
Die
neue
Möblierung,
Außengastronomie,
Veranstaltungen
und
Straßenfeste,
die
das
Zehn-
Punkte-
Programm
bringen
soll,
seien
zwischen
den
minütlich
fahrenden
Bussen
kaum
zu
realisieren.
„
Das
ist
doch
Volksverdummung″,
so
Hasskamp
wörtlich.
Die
aktuelle
Umleitung
der
Busse
zeige,
dass
es
funktioniere,
den
Bereich
busfrei
zu
halten.
„
Eine
Steigerung
der
Aufenthaltsqualität
und
ein
hochwertigeres
Geschäftsangebot
werden
nur
ohne
Busse
funktionieren″,
so
der
FDP-
Ratsherr.
Vielen
Ratsmitgliedern
fehlten
bei
diesem
Thema
„
Mut
und
Weitsicht″.Studenten-
WG
Stephan
Meyer
wird
am
22.
Dezember
den
letzten
Gast
verabschieden
und
das
Haus
dann
anders
bewirtschaften.
Einen
Teil
nutzt
schon
heute
das
EMIL-
Projekt,
an
dem
auch
seine
Tochter
Zina
ehrenamtlich
mitwirkt.
Das
von
der
Bohnenkamp-
Stiftung
geförderte
Patenschaftsprojekt
führt
Kinder
aus
sozial
benachteiligten
Familien
mit
Paten
zusammen,
die
mit
den
Kindern
etwas
unternehmen
und
sie
individuell
fördern.
Einen
weiteren
Teil
des
Hotels
will
Meyer
an
studentische
Wohngemeinschaften
vermieten,
ein
anderer
soll
fürs
Co-
Living
genutzt
werden.
Co-
Living-
Konzepte
richten
sich
vor
allem
an
Berufstätige,
die
unter
einem
Dach
zusammen
leben
und
arbeiten.
Groß
umbauen
muss
Meyer
dafür
nicht:
„
Nur
ein
paar
Handgriffe″
seien
nötig,
sagt
er.
Bildtext:
Stephan
Meyer
schießt
sein
Hotel,
weil
er
seinen
Gästen
die
Trostlosigkeit
der
Johannisstraße
nicht
mehr
erklären
kann.
Fotos:
Graf,
Gert
Westdörp
Kommentar
Die
Stadt
ist
in
der
Pflicht
Studenten
der
Betriebswirtschaftslehre
werden
eines
Tages
am
Beispiel
des
Hotels
Meyer
studieren
können,
wie
äußere
Umstände
ein
solides
Familienunternehmen
in
die
Knie
zwingen
können.
Dass
die
explosionsartige
Vermehrung
der
Hotelbettenzahl
in
Osnabrück
kleine
Betriebe
in
Bedrängnis
bringen
würde,
war
absehbar.
Das
Hotel
Meyer
wäre
künftig
umringt
von
drei
neuen
Systemhotels
am
Neumarkt
und
im
alten
Leffers-
Haus.
Und
dann
auch
noch
diese
katastrophalen
Umstände
in
der
Johannisstraße,
die
Gäste
abschrecken
und
Gewerbetreibende
zur
Verzweiflung
bringen.
Die
jüngste
Entwickung
zeigt:
Das
Neumarkt-
Quartier
gehört
auf
der
politischen
Prioritätenliste
auf
Platz
1
–
da
mögen
Theatersanierung
oder
Stadionausbau
noch
so
dringlich
erscheinen.
Die
Stadt
hat
vor
allem
in
der
Johannisstraße
etwas
gutzumachen.
w.hinrichs@
noz.de
Osnabrück
Ist
die
Pest
nach
Osnabrück
zurückgekehrt?
Mit
einer
aufsehenerregenden
Performance
kommentierten
22
Schülerinnen
und
Schüler
der
Angelaschule
am
Freitag,
was
sie
von
der
Nicht-
Entwicklung
am
Neumarkt
und
in
der
Johannisstraße
halten.
„
Die
Geschichten,
die
wir
uns
erzählen,
stimmen
nicht
mehr″:
Das
ist
der
Titel
der
Kunstaktion,
die
von
der
Osnabrücker
Künstlerin
Renate
Hansen
für
die
Musik-
und
Kunstschule
entwickelt
wurde.
Den
Satz
sprachen
die
Schüler
an
verschiedenen
Stellen
am
Neumarkt
und
in
der
Johannisstraße.
Er
stand
auch
auf
den
Flyern,
die
an
Passanten
verteilt
wurde.
Die
reagierten
unterschiedlich
auf
die
Aktion,
bei
der
die
Schüler
mit
Pestmasken
durch
die
Straßen
liefen.
Manche
Betrachter
schauten
sie
ängstlich
an,
andere
lachten
sie
an,
manche
ignorierten
sie,
eine
Frau
filmte
die
Gruppe,
und
zwei
Polizisten
fragten
neugierig,
was
denn
los
sei.
„
Der
Neumarkt
ist
eine
Geschichte,
die
nicht
mehr
stimmt″,
sagte
Renate
Hansen.
Was
treibe
die
Menschen
an,
an
ein
Einkaufszentrum
und
an
ein
„
Höher,
schneller,
weiter″
zu
glauben,
aus
welcher
Haltung
werde
so
etwas
geplant?
,
fragte
sie.
Antworten
gab
sie
jedoch
nicht.
„
Die
Kunst
gibt
keine
Antworten,
sie
stellt
Fragen.″
Jelka
Denter
und
Henning
Monska
wurden
da
konkreter.
Der
Jetzt-
Zustand
sei
verwirrend
und
nicht
schön,
sagten
die
Zwölftklässler.
Das
Areal
sei
als
„
niederes
Viertel″
in
der
Stadt
bekannt,
wo
sich
„
düstere
Gestalten″
aufhielten,
legte
er
nach.
Der
17-
Jährige
und
seine
gleichaltrige
Klassenkameradin
hätten
sich
gewünscht,
dass
dort
etwas
Neues
entstehe,
gleichgültig,
ob
Einkaufszentrum,
Wohnungen
oder
Bäume.
Der
Gang
bis
zur
Johanniskirche
wurde
teilweise
zum
Spießrutenlauf
für
die
Schüler.
Die
Schüler
berichteten
von
Beleidigungen
und
Unmutsäußerungen.
Ein
Mann
wünschte
sie
„
ins
Straflager″,
eine
Frau
meinte,
sie
sollten
lieber
beten
als
protestieren.
Die
Angelaschüler
vermuteten,
ihre
Performance
sei
mit
der
Klima-
Demo
„
Fridays
for
Future″
verwechselt
worden,
und
berichteten,
es
habe
auch
Zuspruch
gegeben.
Die
16-
jährige
Bilha
Landwehr
zog
das
Fazit:
„
Es
hat
Spaß
gemacht,
die
Leute
zu
verwirren.″
Foto:
S.
Hehmann
Autor:
Wilfried Hinrichs, tw
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