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1.
Erscheinungsdatum:
20.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Ohne Verkehrswende keine Klimawende″
Zwischenüberschrift:
Millionen für den Nahverkehr: Wie die Region Osnabrück vom Klimapaket des Bundes profitieren will
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Am
heutigen
Freitag
tritt
in
Berlin
das
„
Klimakabinett
der
Bundesregierung″
zusammen.
Die
Politiker
wollen
Projekte
auf
den
Weg
bringen,
um
die
Ziele
des
Pariser
Klimaschutzabkommens
realisieren
zu
können.
Neben
zahlreichen
Gesetzesänderungen
geht
es
um
40
Milliarden
Euro,
die
der
Bund
für
den
Klimaschutz
bereitstellen
möchte
–
unter
anderem
für
den
Ausbau
des
öffentlichen
Nahverkehrs.
So
will
die
Region
Osnabrück
davon
profitieren.
Für
welche
Nahverkehrsmaßnahmen
in
der
Region
Investitionen
sinnvoll
wären,
darüber
sprachen
verschiedene
Initiativen
aus
Stadt
und
Landkreis
mit
Jürgen
Fenske,
dem
Ehrenvorsitzenden
des
Verbandes
Deutscher
Verkehrsunternehmen.
„
Es
ist
interessant,
was
mental,
kulturell
und
politisch
derzeit
in
Sachen
öffentlicher
Personennahverkehr
stattfindet.
Es
bewegt
sich
so
viel,
wie
sich
über
Jahre
nicht
bewegt
hat.
Alle
sind
in
froher
Erwartung
auf
das
Klimapaket,
Geld
scheint
keine
Rolle
zu
spielen″,
so
die
Einschätzung
des
Verkehrsmanagers
Fenske.
Klar
sei
aber
auch,
dass
der
Verkehrssektor
bislang
nie
die
gesetzten
CO2-
Ziele
erreicht
habe
und
es
daher
„
ohne
Verkehrswende
keine
Klimawende″
gebe.
Hinzu
komme
eine
dramatische
Überlastung
der
Verkehrsinfrastruktur
–
auf
der
Schiene
wie
auf
der
Straße.
Gefordert
sei
daher
eine
Veränderung
des
„
Modal
Split″,
vereinfacht
also
eine
Verschiebung
des
Anteils
des
individuellen
Autoverkehrs
hin
zu
mehr
Radverkehr
und
ÖPNV.
In
der
Region
gibt
es
hierzu
mehrere
Ansätze,
auf
die
Fenske
in
der
Diskussion
mit
den
regionalen
Verkehrsinitiativen
einging.
Einführung
eines
Ein-
Euro-
Tickets:
Die
Grünen
in
Stadt
und
Landkreis
Osnabrück
wollen
mit
günstigeren
Tarifen
den
ÖPNV
attraktiver
machen
und
brachten
jüngst
ein
Ein-
Euro-
Ticket
ins
Gespräch.
Als
Beispiel
führen
sie
die
Stadt
Wien
an,
wo
Bürger
für
365
Euro,
also
umgerechnet
einen
Euro
pro
Tag,
ein
Jahr
lang
das
gesamte
Nahverkehrsnetz
nutzen
können.
Die
Stadt
Wien
kann
einen
Anteil
von
40
Prozent
des
ÖPNV
am
Verkehrsmix
verbuchen.
Zum
Vergleich:
In
Deutschland
liegt
Berlin
mit
gerade
einmal
27
Prozent
an
der
Spitze.
Für
Fenske
ist
der
beispielhafte
„
Modal
Split″
in
Wien
aber
in
erster
Linie
dem
jahrzehntelangen
Ausbau
von
Kapazitäten
und
Netzen
der
Wiener
Linien
zu
verdanken.
Der
hohe
ÖPNV-
Nutzungsgrad
habe
schon
vor
Einführung
des
365-
Euro-
Tickets
bestanden.
Stadtbahn
in
Osnabrück:
Osnabrück
setzt
auf
E-
Busse,
doch
es
gibt
nicht
wenige,
die
bei
der
Lösung
der
Verkehrs-
und
Klimaprobleme
eine
Stadtbahn,
vielleicht
sogar
eine
Schwebebahn
favorisieren.
Der
Vorteil:
Abgesehen
von
weniger
Schadstoffemissionen
kommt
eine
Bahn
mit
eigener
Schiene
im
Stadtverkehr
besser
voran,
ist
damit
schneller
als
der
Bus,
der
sich
die
Straße
mit
dem
Individualverkehr
teilen
muss,
und
wird
dadurch
vom
Verbraucher
besser
angenommen.
„
Vorsicht
an
der
Bahnsteigkante″,
bemerkte
Fenske
hierzu
launig
und
verwies
auf
die
anfallenden
Instandhaltungskosten
der
Schiene,
wenngleich
er
einräumen
musste,
dass
andererseits
auch
der
durch
schwere
Busse
erhöhte
Verschleiß
der
Fahrbahn
zu
vermehrten
Straßensanierungkosten
führe.
Fenske
sieht
in
einer
eigenen
Fahrspur
für
Busse
einen
Kompromiss,
grundsätzlich
komme
man
aber
–
egal
ob
Bus
oder
Bahn
–
nicht
umhin,
dem
Auto
Raum
wegzunehmen.
Die
regionalen
Verkehrsinitiativen
fordern,
dass
die
Stadtbahn
im
Jahr
2030
startklar
sein
müsse.
Sie
veranschlagen
10
Millionen
Euro
pro
Kilometer
Schiene
plus
25
bis
50
Millionen
Euro
für
den
Betriebshof.
Möglicherweise
kann
das
Projekt
durch
die
Klimamillionen
aus
Berlin
jetzt
angeschoben
werden.
Bessere
Umlandanbindung:
Haller
Willem,
Bahnhalte
am
Osnabrücker
Rosenplatz,
in
Belm,
Vehrte
und
vielleicht
auch
in
Ostercappeln
–
Schienenverbindungen
zwischen
Oberzentrum
und
ländlichem
Raum
sind
angeraten
bei
täglich
80
000
Pendlern.
Tatsächlich,
so
Jürgen
Fenske,
sei
die
Anbindung
der
Fläche
„
ein
Riesenthema,
für
das
wir
in
Deutschland
noch
keine
richtige
Antwort
haben″.
Es
gebe
in
anderen
Ländern
auch
gute
Erfahrungen
mit
Schnellbussystemen
mit
eigener
Fahrspur,
letztlich
sei
es
immer
eine
Frage,
was
man
sich
die
Anbindung
kosten
lassen
wolle.
Stadtwerke-
Vorstand
Stephan
Rolfes
zeigte
sich
auf
Nachfrage
von
Grünen-
Kreisgeschäftsführer
Johannes
Bartelt
zuversichtlich:
„
Der
Schienenpersonennahverkehr
(SPNV)
wird
in
unserer
Region
in
erster
Linie
vom
Land
Niedersachsen
finanziert,
das
bedeutet
für
uns
immer
Überzeugungsarbeit.″
Er
sei
optimistisch,
dass
mehr
Geld
für
den
Ausbau
der
Strecke
Osnabrück–Oldenburg,
für
Haller
Willem
und
die
Bahnhalte
in
Belm
und
Vehrte
zur
Verfügung
gestellt
werde.
Rolfes:
„
Ein
Ausbau
der
Schiene
scheint
leichter
zu
werden
als
in
der
Vergangenheit.″
Mehr
Kapazitäten:
Das
Fazit
von
Nahverkehrsfachmann
Fenske:
Klimapolitisch
sei
im
„
Modal
Split″
eine
Drittelung
anzustreben
–
ein
Drittel
Auto,
ein
Drittel
ÖPNV
und
ein
Drittel
Fußgänger-
und
Radverkehr.
Wie
und
mit
welchen
Verkehrsmitteln
dies
vor
Ort
gelinge,
hänge
vom
jeweiligen
Bestand,
den
örtlichen
Gegebenheit
und
den
finanziellen
Mitteln
ab.
Die
Frage,
wie
viel
die
Gesellschaft
investieren
wolle,
entscheide
letzten
Endes
über
die
Akzeptanz
alternativer
Verkehrskonzepte.
Fenske
misst
dabei
den
Investitionen
in
Kapazitäten
–
also
in
Personal,
Fahrzeuge
und
Fahrbahnen
und
damit
in
mehr
Komfort
und
bessere
Taktung
–
eine
höhere
Bedeutung
zu
als
Subventionen
zur
drastischen
Senkung
der
Fahrpreise.
Vor
allem
aber
müsse
eine
Stadt
entscheiden,
„
wie
viel
Raum
soll
dem
ÖPNV
und
wie
viel
dem
Auto
zugestanden
werden.″
Bildtexte:
Historisches
Gebäude,
das
bald
wieder
seiner
Bestimmung
nachkommen
dürfte:
der
Bahnhof
in
Vehrte.
Mit
diesen
Taschen
möchte
die
Stadtbahninitiative
Osnabrück
für
ihr
Konzept
werben.
Jürgen
Fenske
war
lange
Chef
der
Kölner
Verkehrsbetriebe
(hier
eine
Aufnahme
von
2013)
.
Die
Anbindung
des
ländlichen
Raumes
stellt
Verkehrsplaner
und
Pendler
vor
Probleme.
Fotos:
Kerstin
Balks,
Rolf
Vennenbernd/
dpa
Autor:
Kerstin Balks