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1.
Erscheinungsdatum:
13.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zersplitterte Bäume in der Noller Schlucht
Zwischenüberschrift:
Förster und Waldbesitzer stehen in Dissen vor großen Herausforderungen
Artikel:
Originaltext:
Dissen
Ein
Gewittersturm
verwüstete
am
20.
Juli
den
ohnehin
schon
durch
Trockenheit
und
Borkenkäfer
angegriffenen
Wald
in
der
Noller
Schlucht
zwischen
Dissen
und
Wellingholzhausen.
Nun
haben
die
Aufräumarbeiten
begonnen.
Förster
und
Waldbesitzer
sind
erschöpft
vom
Kampf
für
den
Walderhalt.
„
Gerade
hatten
wir
hier
die
Folgen
des
Anfang
2018
wütenden
Orkans
Friederike
beseitigt,
umgefallene
Stämme
aus
dem
Wald
geholt,
Aufforstungen
angelegt,
da
wehte
das
nächste
Problem
auf
uns
zu″,
sagt
Bezirksförster
Günter
Knop.
Eine
Art
Windhose
habe
sich
Mitte
Juli
durch
die
Noller
Schlucht
geschoben
und
dabei
punktuell
Bäume
abgebrochen
und
auch
entwurzelt.
Rund
50
Waldbesitzer
sowie
Bereiche
der
Niedersächsischen
Landesforsten
sind
betroffen.
Da
es
jetzt
Schäden
an
vielen
vereinzelten
Orten
gebe,
sei
es
besonders
schwierig,
alle
diese
kreuz
und
quer
verteilten
Stämme
und
Kronen
zu
finden
und
sie
dann
mit
den
Waldmaschinen
zu
erreichen.
„
Als
Erstes
müssen
wir
jetzt
die
Nadelholzbestände
aufräumen,
weil
dort
die
Borkenkäfer-
Entwicklung
am
größten
ist″,
erklärt
Günter
Knop.
In
den
ausgetrockneten
umgestürzten
Fichten
fühle
sich
der
Käfer
besonders
wohl.
Netze
und
Fallen,
die
aufgrund
der
Borkenkäferplage
bereits
im
letzten
Jahr
aufgestellt
wurden,
wirken
an
dieser
Stelle
nun
nicht
mehr,
da
der
Waldschädling
vielmehr
von
dem
Harzgeruch
der
windzerstörten
Bäume
angezogen
werde.
Doch
nicht
nur
die
flachwurzelnden,
windanfälligen
Fichten,
sondern
auch
dicke
Eichen
und
Buchen
wurden
von
den
Böen
Mitte
Juli
erfasst.
Durch
die
Trockenheit,
die
den
Bäumen
schon
seit
dem
Hitze-
Sommer
2018
zu
schaffen
macht,
haben
auch
ihre
Wurzeln
im
bröckeligen
Boden
nicht
mehr
so
viel
Halt.
Besonders
verheerend
für
die
Waldbauern
und
den
Holzverkauf
ist
es,
dass
die
Windhose
sich
so
bewegte,
dass
sie
viele
trockene
Bäume
nicht
komplett
entwurzelte
–
dann
wäre
das
Holz
noch
nutzbar
–,
sondern
sie
zum
großen
Teil
zerdrehte
und
zersplitterte.
„
Dieser
Bruch
bedeutet
einen
starken
Wertverlust″,
weiß
Andreas
Wiemer,
Holzkoordinator
des
Forstamts
Weser-
Ems.
Um
die
Holzpreise
sei
es
ohnedies
schon
schlecht
bestellt,
weil
Borkenkäfer
und
Trockenheit
nicht
nur
ein
Problem
unserer
Gefilde,
sondern
ganz
Europas
sind.
„
Das
ganze
Holz
der
kranken,
gerodeten
und
umgefallenen
Bäume
fließt
nicht
mehr
ab.
Es
gibt
einfach
zu
viel
davon″,
erklärt
er.
Zeit
also
für
innovative
Ideen,
um
die
Ressource
Holz
vermehrt
und
nützlich
einzusetzen.
Quasi
im
Auge
des
Sturms
stand
Waldbesitzer
Heiner
Brinker
aus
Wellingholzhausen.
„
So
schnell,
wie
das
Gewitter
kam,
ging
es
auch
wieder.
Aber
es
wütete
in
diesen
zehn
Minuten
so
stark,
dass
ich
im
Regen
hier
im
Wald
nichts
mehr
sehen
konnte″.
Zusammen
mit
den
benachbarten
Waldbauern
versucht
er
nun,
den
Wald
wieder
aufzuforsten.
„
Doch
auch
dabei
macht
uns
die
Trockenheit
einen
Strich
durch
die
Rechnung″,
berichtet
Förster
Knop.
„
Der
Grundwasserspeicher
ist
nicht
aufgefüllt.
Wird
jetzt
in
die
Aufforstung
investiert,
geht
das
mit
dem
Risiko
einher,
dass
die
jungen
Pflanzen
im
Frühjahr
verdursten.″
Dennoch
soll
in
der
Noller
Schlucht
wieder
ein
gesunder
Wald
entstehen,
der
den
Veränderungen
des
Klimawandels
standhält
und
von
dem
sowohl
ökologisch
als
auch
ökonomisch
profitiert
werden
kann.
Doch
wie
sieht
ein
zukunftsfähiger
Wald
aus?
„
Wir
können
nicht
abschätzen,
welche
klimatischen
Veränderungen
und
damit
einhergehende
Probleme
auf
uns
zukommen
und
welche
Baumarten
für
die
Bedingungen,
die
hier
in
50
Jahren
vorherrschen,
die
richtigen
sind″,
sagt
Knop.
So
setzen
er
und
viele
andere
Förster
bei
Neupflanzung
und
Beratung
der
Waldbesitzer
nun
auf
Risikominimierung
durch
Mischbestände.
Viele
Waldbesitzer
sehen
sich
derzeit
vermehrt
dem
Vorwurf
ausgesetzt,
falsche
Baumarten
gewählt
zu
haben.
„
Wir
bemühen
uns
seit
Generationen
um
einen
widerstandsfähigen
Baumbestand,
doch
die
Anforderungen
ändern
sich.
Bäume
wachsen
nunmal
langsam,
und
dachte
man
vor
30
Jahren
bei
der
Aufforstung
noch,
jetzt
ist
die
Buche
an
diesem
Standort
die
passende
Art,
kann
das
heute
eventuell
nicht
mehr
zutreffen″,
wissen
Heiner
Brinker,
Hendrik
Brinkmann
und
andere
Waldbesitzer
in
der
Noller
Schlucht.
Sie
alle
beobachten
eine
enorme
Lichtung
des
Waldes
in
den
letzten
fünf
bis
sechs
Jahren.
So
einen
punktuell
wütenden
Sturm
wie
der
Mitte
Juli,
den
habe
es
immer
mal
wieder
in
der
Noller
Schlucht
gegeben.
Aber
die
zahlreichen,
in
relativ
kurzer
Zeit
aufeinander
folgenden
Umweltereignisse,
wie
Dürre,
Stürme,
Schädlings-
und
Pilzbefall,
seien
dem
Klimawandel
zuzuschreiben
und
stellen
die
Waldbewirtschafter
vor
so
bisher
nie
da
gewesene
Herausforderungen.
Bildtexte:
Zersplitterte
Eiche:
Wäre
ihr
Holz
nicht
durch
lange
Trockenheit
angegriffen
und
die
Wurzeln
durch
mehr
Nässe
im
Boden
fester
verankert,
hätte
so
ein
Baum
laut
Günter
Knop,
Bezirksförster
Melle-
Süd,
dem
Sturm
womöglich
standgehalten
oder
wäre
mit
Wurzelteller
komplett
gekippt,
Auf
den
umgeworfenen
Fichtenstämmen
sind
bereits
an
vielen
Stellen
die
mit
Sägemehl
umrandeten
Bohrlöcher
des
Borkenkäfers
zu
erkennen.
Abgenickte
und
entwurzelte
Laub-
und
Nadelbäume
hat
die
Windhose
Mitte
Juli
in
der
Noller
Schlucht
hinterlassen.
Spaziergänger
sollten
auf
den
Wegen
bleiben.
Fotos:
Carolin
Hlawatsch
Autor:
Carolin Hlawatsch