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1.
Erscheinungsdatum:
13.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Das Ende Alt-Osnabrücks
Zwischenüberschrift:
Vor 75 Jahren zerstörte ein Bombenangriff Rathaus, Marienkirche und Dom
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Bombenangriff
Palmsonntag
1945
gilt
als
der
schwerste,
den
Osnabrück
zu
erleiden
hatte.
Doch
er
konnte
vielfach
nur
die
schon
vorhandenen
Trümmer
ein
weiteres
Mal
umpflügen.
Das
Ende
Alt-
Osnabrücks
wurde
bereits
am
13.
September
1944
besiegelt,
also
heute
vor
75
Jahren.
Die
14
Minuten
zwischen
18.26
und
18.40
Uhr
reichten
300
britischen
Bombern
aus,
2170
Sprengbomben
und
181
000
Brandbomben
abzuwerfen
und
einen
Feuersturm
zuvor
nicht
gekannten
Ausmaßes
anzurichten.
Ein
Viertel
der
Einwohnerschaft
Osnabrücks
wurde
obdachlos,
145
verloren
ihr
Leben.
Die
Altstadt
mit
Rathaus,
Marienkirche,
Dom
und
den
vielen
Ackerbürgerhäusern
in
Bierstraße,
Krahnstraße
und
Lohstraße
war
nur
noch
ein
qualmender
Trümmerhaufen.
Auch
die
Bischöfliche
Kanzlei,
die
Giebelhäuser
des
Marktes,
die
Adelshöfe
in
der
Hakenstraße,
der
Vitihof,
das
Theater,
das
Carolinum,
die
Ursulaschule,
das
Kloster
Zur
ewigen
Anbetung,
das
Marienhospital,
der
Hauptbahnhof
sowie
viele
Geschäftshäuser
der
Großen
Straße,
um
nur
die
bekanntesten
Gebäude
zu
nennen,
wurden
zerstört
oder
schwer
beschädigt.
Seit
dem
Angriff
vom
13.
September
gab
die
Stadtverwaltung
es
auf,
Schätzungen
über
die
entstandenen
Schäden
in
Reichsmark
zu
beziffern.Vollalarm
um
17.52
Uhr
In
Wido
Sprattes
Buch
„
Im
Anflug
auf
Osnabrück″
lässt
sich
der
minutiöse
Ablauf
dieses
36.
Luftangriffs
auf
die
Stadt
nachvollziehen.
Der
13.
September
1944
war
ein
Mittwoch.
Tagsüber
erschienen
vereinzelt
Flugzeuge
über
der
Stadt
und
verschwanden
wieder,
ohne
anscheinend
eine
Gefahr
zu
bedeuten.
Es
waren
in
Wirklichkeit
schnelle
Aufklärer,
die
die
Sichtbedingungen
erkunden
sollten.
Um
16.19
Uhr
ertönten
erstmals
die
Sirenen,
weil
zwölf
Flugzeuge
auf
Ostkurs
über
der
holländischen
Küste
gemeldet
wurden.
Sie
hatten
aber
nicht
die
Hasestadt
im
Visier.
Anders
drei
starke
Bombergruppen
mit
insgesamt
300
Maschinen,
die
um
17.52
Uhr
über
dem
Westrand
der
Zuidersee
auftauchten.
Sie
lösten
sofort
Vollalarm
in
Osnabrück
aus,
was
bedeutete,
dass
jedermann
unverzüglich
einen
Luftschutzraum
aufzusuchen
hatte.
Bereits
um
18.07
Uhr
kurvten
vorausfliegende
Begleitjäger
und
Markierungsflugzeuge
über
Osnabrück.
Um
18.17
Uhr
stand
die
Spitze
der
nachfolgenden
Bomberverbände
bei
Meppen
und
zwei
Minuten
später
bei
Fürstenau,
von
wo
sie
auf
den
verhängnisvollen
Südostkurs
abschwenkten.
Um
18.26
Uhr
öffneten
die
Flieger
in
8000
Meter
Höhe
ihre
Bombenschächte.
Insgesamt
1137
Häuser
wurden
total
zerstört
und
weitere
1420
so
weit
beschädigt,
dass
sie
teilweise
unbewohnbar
waren.
Für
die
22
000
Osnabrücker,
die
Haus
und
Hab
und
Gut
verloren,
war
der
Verlust
ihrer
unmittelbaren
Lebensgrundlage
natürlich
das
Schlimmste.
Ein
Schmerz
von
anderer
Qualität
traf
alle
Osnabrücker:
Das
über
Jahrhunderte
gewachsene
Erscheinungsbild
der
Altstadt
ging
unter.
Kirchtürme
prägen
die
Silhouette
einer
Stadt
und
stiften
ihren
Bewohnern
Identität
und
Vertrautheit.
Zwei
Hauptkirchen
wurden
vor
75
Jahren
ihrer
Turmhauben
beraubt.
Wie
brennende
Fackeln
erschienen
Dom
und
Marienkirche
als
Fanale
des
Untergangs.
Dach
und
Türme
wurden
von
Brandbomben
getroffen.
Das
Feuer
ergriff
die
Holzkonstruktionen
und
zerschmolz
die
Kupferplatten.
Gegen
20.30
Uhr
stürzten
die
Wahrzeichen
der
Stadt
funkensprühend
zusammen.
Was
für
New
York
der
„
Nine-
Eleven″
war,
der
11.
September
2001
mit
dem
Zusammenbruch
der
Zwillingstürme
des
World
Trade
Center,
das
erlebte
die
Stadt
Osnabrück
bei
ihrem
„
Nine-
Thirteen″
am
13.
September
1944.
Allerdings
mit
dem
Unterschied,
dass
in
Osnabrück
auch
im
weiten
Umkreis
alles
brannte.Dom
mit
„
Notmützen″
Rathaus,
Dom
und
Marienkirche
wurden
wiederhergestellt,
wenn
auch
im
Falle
des
Doms
mit
sehr
vereinfachten
Hauben
in
Pyramidenform.
Lange
Jahre
diskutierte
man,
ob
die
Westtürme
des
Doms
ihre
ursprüngliche
barocke
Gestalt
zurückerhalten
sollten.
Eine
vom
Heimatbund
Osnabrücker
Land
(HBOL)
angestrengte
Sammlung
brachte
bei
Weitem
nicht
genug
Geld
zusammen.
Und,
was
noch
entscheidender
war,
der
Bischöfliche
Stuhl
versagte
der
Initiative
aus
bauhistorischen
Gründen
seine
Unterstützung.
Er
folgte
der
Strömung
in
der
Denkmalpflege,
bei
Rekonstruktionen
auf
den
Ursprungsstil
zurückzugehen
und
modische
Veränderungen
zwischenzeitlicher
Baustile
zu
ignorieren.
So
blieb
es
bei
den
„
Notmützen″,
die
aus
der
Knappheit
an
Geld,
Zeit
und
Baumaterial
1946/
47
entstanden
waren.
Längst
haben
sich
die
Gemüter
beruhigt
und
die
Augen
an
die
Pyramidendächer
gewöhnt.
Die
neue
Domsilhouette
ist
in
stilisierter
Form
zum
Logo
des
Bistums
geworden,
als
wäre
sie
schon
immer
so
gewesen.
Bildtexte:
Die
Altstadt
versinkt
im
Feuersturm:
Noch
stehen
die
Domtürme.
Die
Silhouette
Osnabrücks
bis
zum
13.
September
1944
mit
den
Türmen
(von
links)
von
St.
Marien,
Dom
Nordwest,
Dom
Vierung,
Dom
Südwest
und
Herz
Jesu.
Ansichtskarte
der
Kunstanstalt
Cramer,
Dortmund,
Archiv
Herbert
Ellinghaus.
Am
nächsten
Morgen
recken
die
enthaupteten
Kirchen
Dom
St.
Peter
(links)
und
St.
Marien
ihre
Turmstümpfe
in
den
dunstverhangenen
Himmel.
Fotos:
OKD-
Archiv
W.
Büttner,
aus:
Wido
Spratte,
Im
Anflug
auf
Osnabrück,
Verlag
Wenner
Osnabrück,
1985.