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1.
Erscheinungsdatum:
12.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Müssen Häuser der neuen A 30 weichen?
Wo ist der Platz für sechs Fahrspuren?
Zwischenüberschrift:
So viel Transparanz war nie: Landesbehörde lädt zum Anwohnerspaziergang entlang der A 30 ein
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Dem
sechsspurigen
Ausbau
der
A
30
in
Osnabrück
stehen
möglicherweise
Gebäude
in
Hellern
im
Weg.
Das
sagte
Frank
Engelmann
von
der
Landesbehörde
für
Straßenbau
beim
ersten
Anwohnerspaziergang
entlang
der
Autobahn.
Der
Ausbau
zwischen
Lotter
Kreuz
und
Südkreuz
wird
frühestens
in
zehn
Jahren
beginnen.
Die
Planungen
haben
gerade
erst
begonnen.
Dennoch
geht
die
Landesbehörde
schon
jetzt
aktiv
auf
betroffene
Bürger
zu,
legt
die
Entwürfe
offen
und
lädt
zu
Anwohnerspaziergängen
ein.
Am
Dienstagabend
fand
der
erste
Gang
in
Nahne
und
Sutthausen
statt.
Die
Betroffenen
finden
das
gut:
„
Ich
fühle
mit
gut
mitgenommen
und
informiert″,
sagte
ein
Anwohner.
Der
Ausbau
ist
für
Osnabrück
von
großer
Bedeutung,
denn
die
Hälfte
des
A-
30-
Verkehrs
ist
städtischer
Verkehr.
Osnabrück
Die
A
30
wird
auf
sechs
Spuren
ausgebaut.
Es
dauert
zwar
noch
gut
zehn
Jahre,
bis
die
Bagger
kommen,
aber
die
Planungsbehörde
geht
jetzt
schon
mit
den
Anwohnern
an
der
Trasse
spazieren,
um
über
mögliche
Folgen
für
Haus
und
Garten
zu
reden.
Es
kann
nämlich
sein,
dass
Häuser
der
breiten
Autobahn
weichen
müssen.
Diese
Transparenz
gab
es
noch
nie:
Die
Landesbehörde
für
Straßenbau
und
Verkehr
in
Osnabrück
bittet
zu
„
Anliegerspaziergängen″
in
Nahne,
Sutthausen
und
Hellern.
Am
Dienstagabend
folgten
etwa
20
Autobahnnachbarn
aus
Nahne
und
Sutthausen
der
Einladung
und
dem
orangefarbenen
Bulli
der
Landesbehörde,
in
dem
das
Planungsteam
die
Pläne
und
Zeichnungen
mitführte
und
an
vier
Haltepunkten
ausbreitete.
Die
Pläne
sind
noch
sehr
vage.
„
Wir
stehen
noch
ganz
am
Anfang″,
betonte
Frank
Engelmann,
stellvertretender
Leiter
der
Landesbehörde
für
Straßenbau.
Anfang
bedeutet:
Die
Planer
suchen
noch
nach
der
Ideallinie.
Bis
Ende
2020
soll
die
Vorzugsvariante
für
den
Verlauf
der
künftigen
Autobahn
vorliegen.Bürgerbeteiligung
Die
Anwohnerspaziergänge
sind
ein
neues
Instrument
der
Bürgerbeteiligung.
Julia
Hampe
von
der
Firma
IKU-
Dialoggestalter
aus
Dortmund
moderiert
die
Gespräche,
Mitarbeiter
der
Landesbehörde
beantworten
die
Fragen.
Am
kommenden
Dienstag
(17.30
bis
20.30
Uhr)
bietet
die
Behörde
den
nächsten
Spaziergang
für
Betroffene
in
Hellern
an.
Im
Frühjahr
hat
es
bereits
einen
Anliegerstammtisch
gegeben,
es
folgen
im
Herbst
und
Frühjahr
Anliegerworkshops
und
Infomärkte,
die
über
den
jeweiligen
Planungsstand
informieren.
Auch
die
behördeninternen
Gesprächsrunden
sind
in
Zukunft
öffentlich.
Die
Betroffenen
finden
das
ausnahmslos
gut:
„
Ich
fühle
mich
sehr
informiert
und
gut
abgeholt,
die
Fragen
wurden
sehr
detailliert
beantwortet,
soweit
es
in
diesem
Stadium
eben
geht″,
sagte
etwa
Christian
Quebe
(36)
,
der
seit
zwölf
Jahren
an
der
Wulfter
Straße
direkt
neben
der
Autobahn
wohnt
–
ohne
Lärmschutzwand.
Quebe
hofft,
dass
der
Autobahnausbau
ihm
und
seiner
Familie
endlich
Ruhe
bringt
und
das
Grundstück
nicht
angeknabbert
werden
muss.
Zurzeit
rauschen
die
Lastwagen
nur
wenige
Meter
hinter
seinem
Gartenzaun
Richtung
Hannover
vorbei.
In
Nahne
und
Sutthausen
ist
Platz,
um
die
Autobahn
um
die
geforderten
zehn
Meter
zu
verbreitern.
Zwischen
dem
Südkreuz
und
Nahne/
B
51
greifen
die
Planer
auf
den
nördlichen
Rand
zu,
zwischen
Nahne
und
Sutthausen
gibt
es
auf
der
südlichen
Seite
genügend
Ausdehungsfläche.
Daraus
folgt,
dass
die
neue
A
30
wohl
einen
etwas
größeren
Bogen
schlagen
wird
als
heute.
Die
gute
Nachricht
für
die
Anlieger:
Private
Grundstücke
oder
Gebäude
stehen
in
diesen
Abschnitten
nicht
im
Weg.
Anders
im
Abschnitt
Hellern.
Hier
könnte
es
zu
„
Konflikten
mit
der
Bebauung
kommen″,
sagte
Frank
Engelmann.
Im
Klartext:
Möglicherweise
müssen
dort
Häuser
abgerissen
werden.Lärmschutz
Eine
zentrale
Frage
für
die
Anlieger
ist
der
Lärmschutz.
Viele
verbinden
mit
dem
Ausbau
die
Hoffnung,
dass
es
in
den
Wohngebieten
ruhiger
wird.
Eine
Garantie
dafür
mochte
Frank
Engelmann
nicht
geben,
denn
die
Lärmberechnungen
folgen
erst
am
Ende
des
Planungsprozesses,
wenn
die
künftige
Autobahnachse
festgelegt
ist.
Engelmann
vermied
jede
Festlegung,
ließ
aber
durchblicken:
Lücken
in
der
Lärmschutzwand,
wie
es
sie
heute
gibt,
sind
an
der
neuen
Autobahn
nicht
zu
erwarten.
Denkbar
ist
auch,
besonders
betroffene
Autobahnabschnitte
mit
einem
Deckel
zu
versehen.
Karin
und
Karl
Heidker
leben
seit
den
Siebzigerjahren
in
Nahne
direkt
hinter
der
Lärmschutzwand.
Sie
führen
die
Gruppe
in
ihren
Garten.
Es
ist
19
Uhr,
der
schlimmste
Verkehr
scheint
vorbei.
Das
Plätschern
des
Brunnens
überdeckt
das
leise
Summen
von
der
Autobahn.
Der
Lärm
sei
kein
Problem,
sagt
Karl
Heidker,
eher
der
Schattenwurf
der
fast
haushohen
Wand.
Auch
Ansgar
Gräuler,
Bewohner
der
Nahner
Landwehr
auf
der
Südseite
der
Autobahn,
sorgt
sich
nicht
über
den
Lärm,
der
von
der
Schutzwand
gut
abgeschirmt
werde,
sondern
über
die
Luftbelastung:
„
An
manchen
Tagen
kann
man
richtig
eine
Dunstwolke
über
der
Autobahn
sehen.″
Das
Bundesverkehrsministerium
hat
den
A-
30-
Ausbau
in
die
höchste
Kategorie
des
Bundesverkehrswegeplans
2030
eingestuft.
Der
städtische
Abschnitt
der
A
30
gilt
als
einer
von
vielen
Engpässen
im
europaweiten
Verkehrsnetz,
die
das
Ministerium
vorrangig
beseitigen
will.
Die
Autobahn
muss
auf
11,
5
Kilometern
zwischen
dem
Lotter
Kreuz
und
dem
Südkreuz
auf
50
bis
60
Meter
verbreitert
werden.
Die
Kosten
werden
(Stand
Mitte
2019)
auf
143
Millionen
Euro
geschätzt.
Der
Ausbau
kommt
einem
Neubau
gleich,
denn
alle
20
Brücken,
vier
Anschlussstellen,
das
Südkreuz
und
alle
Lärmschutzwände
müssen
neu
errichtet
werden.
Engelmann
geht
davon
aus,
dass
der
Bau
frühestens
2028
oder
2029
beginnen
kann
und
mindestens
sechs
Jahre
dauern
wird.
Bildtexte:
Auf
der
Autobahnbrücke
am
Kreishaus
erklärt
Frank
Engelmann
von
der
Landesbehörde
für
Straßenbau,
wie
die
A30
an
dieser
Stelle
sechsspurig
ausgebaut
werden
könnte.
Baustart:
2028/
2029.
Kalkulierte
Bauzeit:
sechs
Jahre.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Kommentar
Auf
die
Bürger
hören
–
so
geht
das
Die
Landesbehörde
für
Straßenbau
macht
es
genau
richtig.
Sie
holt
professionelle
Moderatoren,
geht
schon
jetzt
auf
die
Bürger
zu
und
erprobt
neue
Beteiligungsmodelle.
Der
A-
30-
Planungsprozess
illustriert
in
vorbildlicher
Weise,
was
Politiker
auf
allen
Ebenen
immer
wieder
zu
tun
geloben:
den
Bürger
ernst
nehmen.
Zur
Erinnerung:
Erst
als
2010
die
Bagger
vor
dem
Stuttgarter
Bahnhof
anrollten,
regten
sich
plötzlich
Protest
und
Widerstand.
Den
jahrelangen
Planungsprozess
zuvor
hatten
offenbar
nur
wenige
zur
Kenntnis
genommen,
und
kaum
jemand
hatte
die
umfangreichen
Beteiligungsmöglichkeiten
genutzt,
die
das
Baugesetzbuch
eigentlich
jedem
Bürger
bietet.
Die
Öffentlichkeit
sei
möglichst
frühzeitig
über
die
allgemeinen
Ziele
und
den
Zweck
einer
Planung
zu
unterrichten,
heißt
es
in
Paragraf
3
das
Baugesetzbuches.
Dieser
Pflicht
sind
die
Behörden
in
der
Vergangenheit
nachgekommen,
wenn
Bürger
fragten.
Doch
jetzt
sprechen
sie
die
Bürger
an
und
öffnen
ihnen
Türen
und
Akten.
Deutschlands
Behörden
haben
aus
Stuttgart
21
Lehren
gezogen.
Das
kann
helfen,
die
weitere
Planung
ohne
Reibungsverluste
und
Klagen
voranzutreiben.
Mehr
noch
aber
hilft
es,
die
Akzeptanz
für
Großprojekte
zu
verbessern,
gegensätzliche
Interessen
auszugleichen,
dem
Wutbürgertum
den
Boden
zu
entziehen
und
möglicherweise
sogar
gute
Ideen
aus
der
Bürgerschaft
in
ein
Projekt
einzubringen.
w.hinrichs@
noz.de
Autor:
Wilfried Hinrichs