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1.
Erscheinungsdatum:
05.09.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Programm für die Johannisstraße
Hilfe für die kaputte Johannisstraße
Zwischenüberschrift:
Rat will Sofortprogramm anschieben / Startschuss für Aufhebung des Neumarkt-Center-Bebauungsplans
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Stadt
nimmt
sich
nach
dem
Aus
fürs
Neumarkt-
Center
und
der
wegen
Problemen
mit
dem
Beton
aufgeschobenen
Straßensanierung
nun
der
Johannisstraße
an.
Solange
am
Neumarkt
Stillstand
herrscht,
soll
es
Sofortmaßnahmen
für
die
verwahrlost
wirkende
Einkaufsstraße
geben.
Es
gehe
darum,
„
dass
die
Aufenthaltsqualität
in
der
Johannisstraße
steigt,
sodass
wir
die
Übergangszeit,
die
ja
wohl
noch
ein
paar
Jahre
dauern
wird,
für
die
Anwohner
verträglich
gestalten
können″,
sagte
Michael
Hagedorn
(Grüne)
.
Seine
Fraktion
hatte
das
Sofortprogramm
vorgeschlagen,
die
CDU
erweiterte
es
um
das
Neumarktquartier
–
in
der
Hoffnung,
in
Absprache
mit
den
Center-
Investoren
die
leer
stehenden
Gebäude
und
Flächen
nutzen
zu
können,
etwa
als
Kreativquartier
mit
offenen
Ateliers.
Osnabrück
Notdürftig
geflickter
Asphalt,
schmutzige
Straßenlaternen
und
immer
wieder
Pöbeleien:
Das
ist
die
vordere
Johannisstraße.
Die
ansässigen
Einzelhändler
hatten
nach
diversen
Hilferufen
an
die
Stadt
in
den
letzten
vier
Jahren
schon
resigniert.
Nichts
tat
sich,
niemand
von
Rat
und
Verwaltung
ließ
sich
blicken.
Stattdessen
ging
es
steil
bergab:
Für
2018
verzeichnete
der
Handelsmonitor
einen
Passantenrückgang
um
25
Prozent
–
nach
einem
Minus
um
20
Prozent
im
Jahr
2017.
Jetzt
haben
die
Grünen
die
Problemstraße
auf
die
politische
Agenda
gesetzt,
und
der
Rat
beriet
am
Dienstagabend
über
ein
Zehn-
Punkte-
Sofortprogramm,
dessen
Details
noch
im
Stadtentwicklungsausschuss
näher
besprochen
werden
sollen.
Bis
dahin
soll
die
Verwaltung
aber
die
vorgeschlagenen
Punkte
schon
prüfen:
1.
Zwischennutzungen
für
die
leer
stehenden
Gebäude,
2.
Benennung
eines
Quartiers-
und
Baustellenmanagers,
3.
Durchführung
von
Kulturveranstaltungen
im
Quartier,
4.
„
Grundsäuberung
des
Eingangsbereichs
der
Johannisstraße
und
der
Arkaden
sowie
Maßnahmen
zur
Unterbindung
von
Vandalismus,
besonders
im
Bereich
von
Arkaden
und
Durchgängen″,
5.
Aufwertung
durch
Möblierung,
6.
Organisation
eines
Quartiersweihnachtsmarkts,
7.
Spezielle
Quartiersveranstaltungen
wie
der
Hollandmarkt,
8.
Auflegung
eines
Quartiersfonds
für
nachbarschaftliche
Aktivitäten,
9.
Ausweitung
von
Außengastronomie,
10.
Schaffung
von
Aufenthaltsflächen
und
Sitzgelegenheiten
im
Umfeld
und
Prüfung
weiteren
Stadtgrüns.
Die
CDU
erweiterte
das
Ganze
noch
um
das
gesamte
Neumarktquartier.
Die
Verwaltung
solle
prüfen,
„
ob
und
wie
eine
kreative
Zwischennutzung
bis
zum
Rückbau
der
Gebäude
und
Flächen
im
Neumarktquartier
(inklusive
Johannisstraße)
in
Abstimmung
mit
dem
Investor
Unibail
Rodamco
Westfield
und
Neumarkt
14
möglich
ist″.
Die
Konzeptgruppe
Plan
B
habe
dazu
„
viele
gute
Vorschläge″
gemacht.
Dabei
solle
auch
geprüft
werden,
das
ehemalige
Parkhaus
Wöhrl
für
Kunstprojekte
zu
nutzen.
FDP
entschuldigt
sich
Es
war
Zeit
für
eine
Entschuldigung,
fand
FDP-
Ratsherr
Oliver
Hasskamp:
„
Die
vordere
Johannisstraße
ist
seit
der
Neupflasterung
der
Großen
Straße
vor
20
Jahren
sträflich
vernachlässigt
worden″,
sagte
er.
„
Wir
möchten
uns
für
die
Versäumnisse
in
der
Johannisstraße
bei
den
Bürgerinnen
und
Bürgern
entschuldigen.″
Und
Heiko
Panzer
(SPD)
bezeichnete
es
als
den
„
eigentlichen
Skandal″,
dass
für
die
Verbesserung
der
Situation
in
der
Johannisstraße
überhaupt
ein
Antrag
nötig
sei.
„
Wir
haben
den
Oberbürgermeister
beauftragt
und
beauftragt,
dass
er
sich
um
die
Johannisstraße
kümmern
muss″,
so
Panzer.
„
Wir
wollen,
dass
die
Johannisstraße
genauso
zur
Chefsache
wird
wie
der
Neumarkt″,
forderte
Susanne
Hambürger
dos
Reis
(SPD)
.
Keine
Mehrheit
fand
der
Vorschlag
der
FDP,
den
Busverkehr
auch
in
Zukunft
aus
der
Johannisstraße
herauszuhalten.
Laut
Volker
Bajus
von
den
Grünen
und
SPD-
Mann
Panzer
hat
es
eine
Umfrage
unter
den
Kaufleuten
gegeben
–
und
die
sei
mit
60
zu
40
Prozent
pro
Busse
ausgefallen.
Aktuell
ist
die
Straße
baustellenbedingt
noch
busfrei.
Bis
vor
Kurzem
hatten
die
Stadtwerke
dort
die
Kanalisation
erneuert.
Druck
auf
Investoren
Der
Rat
beschloss
in
derselben
Sitzung
noch,
die
Center-
Investoren
unter
Druck
zu
setzen,
und
erteilte
den
Startschuss
für
das
Verfahren
zur
Aufhebung
des
Center-
Bebauungsplans.
Lediglich
der
Bund
Osnabrücker
Bürger
(BOB)
warnte,
das
sei
riskant.
Denn
über
dem
Verfahren
schwebt
die
Angst
vor
Schadenersatzforderungen.
Zwar
hat
Unibail
Rodamco
Westfield
im
Juni
mitgeteilt,
das
Center
nicht
mehr
bauen
zu
wollen.
Doch
einen
Durchführungsvertrag
hat
die
Stadt
mit
der
eigens
fürs
Center
gegründeten
Neumarkt
14
Projektgesellschaft
geschlossen
–
und
der
gehört
neben
Unibail
auch
noch
Immobilienkaufmann
Theodor
Bergmann
an.
Laut
Verwaltung
hat
die
Neumarkt
14
Projektgesellschaft
der
Stadt
am
20.
August
schriftlich
mitgeteilt,
„
dass
die
öffentliche
Verlautbarung
der
Unibail
Rodamco
Westfield
Germany
GmbH,
dass
sie
das
Einkaufszentrum
nicht
mehr
realisieren
wolle,
nicht
namens
der
Vorhabenträgerin
erfolgt
sei″.
Und,
zitiert
die
Verwaltung
die
Projektgesellschaft
weiter:
„
Da
zum
gegenwärtigen
Zeitpunkt
nicht
feststehe,
dass
die
vereinbarten
Durchführungsfristen
nicht
eingehalten
würden,
könne
die
Stadt
Osnabrück
im
Falle
der
Aufhebung
des
Bebauungsplans
Planentschädigungsansprüche
nicht
zurückweisen.″
Bildtext:
Hier
schlendert
kaum
noch
jemand,
um
shoppen
zu
gehen,
das
belegen
auch
die
Zahlen
aus
dem
jüngsten
Handelsmonitor.
Fotos:
Gert
Westdörp
Kommentar
Reichlich
spät
Die
Johannisstraße
ist
zu
einem
Schandfleck
verkommen.
Wer
regelmäßig
dort
ist,
kann
dem
Niedergang
zusehen,
der
sich
auch
in
die
einmündenden
Seminarstraße
und
Große
Rosenstraße
ausgebreitet
hat.
Alkoholkonsum
und
unverhohlener
Drogenhandel
sind
das
eine
–
das
katastrophale
Erscheinungsbild
der
Straße
das
andere:
Glasscherben,
beschmierte
leere
Schaufenster,
Uringestank.
Dass
die
Osnabrücker
Ratspolitiker
nun
reagieren
und
sich
der
Straße
annehmen,
dürften
die
ansässigen
Kaufleute
nur
mit
einem
müden
Lächeln
quittieren.
Zu
lange
sind
ihre
Hilferufe
scheinbar
ungehört
verhallt.
Es
ist
vier
Jahre
her,
dass
die
Anlieger
sich
öffentlich
über
die
Probleme
beschwerten,
die
mit
der
Verlagerung
eines
Teils
der
Alkoholszene
vom
Salzmarkt
in
Richtung
Neumarkt
einhergingen.
Vier
Jahre,
in
denen
provisorische
Bushaltestellen
und
Baustellenlärm
ihren
Alltag
bestimmten,
während
die
Ratspolitiker
sich
über
das
Auf
oder
Zu
des
Neumarktes
für
Autofahrer
stritten.
Wenn
die
Stadt
diejenigen
Ladeninhaber
halten
will,
die
trotz
dramatisch
zurückgegangener
Passantenzahlen
und
Umsatzeinbußen
bis
jetzt
durchgehalten
haben,
dann
muss
schnellstens
etwas
geschehen.
Sonst
wird
bald
das
nächste
Geschäft
schließen.
Und
jeder
weitere
Leerstand
wird
die
Johannisstraße
noch
ein
Stück
hässlicher
machen.
s.dorn@
noz.de
Autor:
Sandra Dorn