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1.
Erscheinungsdatum:
29.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeugen
des
Zweiten
Weltkriegs
Überschrift:
„Einige Frauen schrien, andere beteten″
Zwischenüberschrift:
Udo Goedecke verlebte eine ganz normale Kindheit, so empfand er es zumindest – bis seine Heimatstadt zerbombt wurde
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
80
Jahre
nach
Ausbruch
des
Zweiten
Weltkriegs
leben
nur
noch
wenige
Menschen,
die
sich
an
ihn
erinnern
oder
damals
bereits
so
alt
waren,
dass
sie
sogar
eine
aktive
Rolle
innehatten.
Wir
geben
in
dieser
Woche
fünf
Zeitzeugen
das
Wort.
Der
Zahnarzt
Udo
Goedecke
ist
heute
87
Jahre
alt.
Er
erlebte
den
Krieg
als
Schüler.
Die
Familie
wohnte
neben
der
Praxis
des
Vaters,
der
auch
schon
Zahnarzt
war.
Die
letzten
Kriegsjahre
verbrachte
seine
Familie
nachts
in
der
Wohnung
einer
Tante,
weil
diese
dem
Eingang
eines
ausgedehnten
Luftschutzstollens
direkt
gegenüberlag.
Herr
Goedecke,
wie
stark
war
der
Nationalsozialismus
in
Ihrem
Alltag
verankert?
Mein
Vater
war
kein
Nazi.
Für
ihn
als
Freiberufler
war
es
einfacher,
kein
Parteimitglied
zu
sein,
als
wenn
er
Beamter
gewesen
wäre.
Er
hat
allerdings
nie
ein
Geheimnis
daraus
gemacht,
Hitler
1933
gewählt
zu
haben.
Er
verband
damit
die
Hoffnung,
dass
die
Zeiten
der
Depression
und
der
großen
Arbeitslosigkeit
endlich
vorbeigingen.
Dazu
kam,
dass
er
1928
als
Neuankömmling
in
Osnabrück
einen
schweren
Start
mit
seiner
Praxis
hatte.
Aus
Köln
zugezogen,
war
er
ein
Nobody
und
erhielt
keine
Kassenzulassung.
Hitler
versprach,
dass
jeder
Arzt
und
Zahnarzt,
der
am
Ersten
Weltkrieg
teilgenommen
hatte,
eine
Zulassung
bekommen
werde.
Das
war
also
ein
weiterer
Köder,
der
meinen
Vater
dazu
bewog,
den
Mann
zu
wählen.
Kurze
Zeit
später
sah
er
dann
aber,
wohin
die
Richtung
ging,
und
er
wurde
zum
Gegner
des
NS-
Staates.
Nicht
im
offenen
Widerstand,
sondern
mehr
versteckt
im
Privaten.
Das
war
die
Situation
in
Ihrer
Familie.
Aber
wie
sah
es
denn
rings
um
Sie
herum
aus,
in
anderen
Familien?
Auch
alles
Nazi-
Gegner?
Nein.
Die
meisten
behielten
länger
die
Hoffnung,
dass
Hitler
Deutschland
aus
der
Depression
herausführen
und
zu
alter
Größe
führen
würde.
Fahnenschmuck,
Girlanden,
frohe
Gesichter,
die
Menschen
waren
überwiegend
voller
Hoffnung
auf
eine
bessere
Zukunft.
Wann
schwenkte
das
um?
1936,
Stichwort
Olympiade
in
Berlin,
da
war
noch
alles
begeistert.
Auch
den
Anschluss
Österreichs
und
des
Sudetenlandes
1938
fanden
die
Menschen
in
unserer
Umgebung
nach
meiner
Erinnerung
gut.
Aber
1939,
da
kippte
das.
Die
Menschen
waren
nicht
glücklich,
dass
ein
Krieg
bevorstand.
Viele
glaubten
zwar
der
offiziellen
Propaganda,
dass
die
Polen
durch
begangene
Überfälle
die
Schuld
am
Kriegsausbruch
trügen,
aber
von
der
Hurra-
Stimmung
des
Ersten
Weltkriegs
war
man
weit
entfernt.
Die
meisten
hatten
ja
den
Ersten
Weltkrieg
durchlebt
und
wussten,
wie
das
ausgehen
kann.
Waren
die
industriemäßigen
Tötungen
in
den
Vernichtungslagern
bekannt?
Soweit
ich
weiß,
nur
gerüchteweise.
1943
haben
wir
eine
Reise
nach
Weimar
gemacht.
Mein
Vater
wollte
mir
noch
einmal
die
Stätten
der
deutschen
Klassik
zeigen,
bevor
sie
möglicherweise
im
Bombenkrieg
untergingen
–
das
war
seine
realistische
Befürchtung.
Im
Zug
kamen
wir
am
Ettersberg
vorbei.
Ein
Mitreisender
raunte
uns
zu,
dass
dort
oben
das
KZ
Buchenwald
sei,
wo
Juden
vergast
würden.
Mein
Vater
war
entsetzt.
Nicht,
weil
er
das
für
eine
Lüge
gehalten
hätte,
sondern
weil
er
Angst
vor
Mithörern
hatte.
Ganz
schnell
setzten
wir
uns
in
einen
anderen
Waggon
ab,
um
nicht
mit
hineingezogen
zu
werden,
falls
es
zu
einer
Denunziation
gekommen
wäre.
Fiel
es
auf,
dass
hier
und
da
Leute
verschwanden?
Nein,
das
habe
ich
in
meinem
Umfeld
nicht
mitbekommen.
In
meiner
Klasse
war
ein
Halbjude.
Der
blieb
auf
der
Schule,
offiziell
wurde
er
nicht
verfolgt.
Er
wurde
aber
gemobbt.
Das
merkte
man
zum
Beispiel
beim
Völkerballspiel
im
Sportunterricht.
Wir
mussten
uns
der
Größe
nach
aufstellen.
Dann
ging
das
der
Reihe
nach:
Mannschaft
1,
Mannschaft
2,
1,
2,
1,
2
und
so
weiter.
Wenn
die
Reihe
an
diesen
betreffenden
Mitschüler
kam,
gab
es
häufig
Protest:
Den
können
wir
nicht
gebrauchen.
Der
Lehrer
unternahm
nichts
dagegen.
Der
Schüler
musste
sich
dann
auf
die
Bank
setzen
und
zugucken
oder,
und
das
war
für
uns
Jungen
eine
Demütigung,
in
einer
Mädchenklasse
den
Unterricht
mitmachen.
Hatte
denn
keiner
den
Mumm,
gegen
diese
Ungerechtigkeit
aufzustehen?
Manchem
von
uns
war
nicht
wohl
bei
dieser
Diskriminierung,
aber
keiner
wagte
es,
den
Mund
dagegen
aufzumachen.
Man
schwamm
so
mit
im
Mainstream.
Wir
bekamen
ja
auch
mit,
was
sich
in
der
Turnhalle
des
Realgymnasiums
in
der
Arndtstraße
abspielte.
Die
war
vollgestellt
mit
Möbeln,
hochwertigen
Möbeln,
Sofas,
Fauteuils,
Betten
und
so
weiter.
Die
waren
gedacht
für
ausgebombte
Osnabrücker
und
Jungverheiratete,
die
bekamen
dafür
Bezugsscheine.
Für
uns
war
das
ein
toller
Spielplatz.
Wir
spielten
Verstecken.
Und
wir
hatten
uns
die
Sofas
und
Stühle
in
einer
Diagonale
durch
die
Halle
gestellt,
und
dann
hüpften
wir
da
so
trampolinmäßig
drüber.
Ich
war
so
naiv,
ich
habe
zu
Hause
erzählt,
das
ist
gar
nicht
so
schlimm,
wenn
man
ausgebombt
wird,
man
kriegt
so
schöne
Möbel
wieder!
Mein
Vater
wurde
am
Abendbrottisch
blass
und
sagte,
niemals
käme
so
ein
Möbelstück
in
unser
Haus!
Eher
würden
wir
auf
dem
nackten
Boden
schlafen!
Niemals
würden
wir
uns
an
dem
Eigentum
dieser
gequälten
Menschen
bereichern!
Denn
die
Möbel
stammten
aus
den
Wohnungen
deportierter
holländischer
Juden.
Das
war
spätestens
1942/
43
allgemein
bekannt,
das
wusste
jeder.
Eine
Bekannte
unserer
Familie
hatte
aus
diesem
Lager
einen
Pelzmantel
erhalten.
In
dem
Mantel
fand
sie
einen
Zettel,
so
halb
im
Futter
versteckt,
wohl
von
der
Vorbesitzerin,
darauf
stand:
Wir
sind
Familie
xy,
wir
kommen
in
einen
Sammeltransport
und
dann
in
ein
Konzentrationslager,
und
ob
wir
da
lebend
wieder
rauskommen,
das
ist
ungewiss.
Was
dachten
Sie
über
den
Krieg,
als
er
weit
weg
war?
Wir
hatten
natürlich
Soldaten-
Figuren,
mit
denen
wir
spielten,
und
Geschütze
und
Panzer
und
Stukas.
Das
war
völlig
selbstverständlich.
Als
Kinder
haben
wir
nicht
durchschaut,
dass
das
eine
Art
Kriegsvorbereitung
war.
Und
dann
haben
wir
den
Bau
der
Flakstellung
auf
dem
Westerberg
verfolgt,
das
war
für
uns
hochinteressant.
Als
Grundschulkinder
wurden
wir
in
mustermäßig
vorbereitete
Luftschutzkeller
geführt.
Wir
halfen
mit,
Keller
und
Dachböden
zu
entrümpeln,
also
Brandlasten
zu
entfernen,
wir
lernten
den
Umgang
mit
Feuerpatschen
und
Feuerlöschpumpen.
Wir
hatten
das
beruhigende
Gefühl,
es
wird
alles
für
unsere
Sicherheit
getan.
Die
Konsequenzen
des
Waffeneinsatzes,
die
Schrecken
des
Krieges
für
unsere
Soldaten
genau
wie
für
die
des
Feindes,
das
konnten
wir
uns
nicht
ausmalen.
Wir
Kinder
nicht,
und
viele
Erwachsene
auch
nicht,
obwohl
die
schrecklichen
Entbehrungen
während
des
Ersten
Weltkriegs,
die
Trauer
um
Tote
und
Verletzte
doch
gerade
einmal
20
Jahre
zurücklagen.
Die
Befürchtung
habe
ich
ja
aktuell
auch,
dass
die
Menschheit
nichts
lernt,
dass
die
katastrophalen
Folgen
des
Kriegs
viel
zu
schnell
verdrängt
werden
oder
in
Vergessenheit
geraten.
Und
wie
haben
Sie
den
Ausbruch
des
Krieges
in
Erinnerung?
Das
hat
mich
nicht
in
Weltuntergangsstimmung
versetzt.
Es
war
etwas
Erwartetes,
was
schon
lange
im
Gespräch
der
Erwachsenen
Thema
war,
es
lag
in
der
Luft.
Nun
war
er
also
da,
der
Krieg.
Man
konnte
sich
nichts
anderes
als
Siege
an
allen
Fronten
vorstellen.
Dafür
hatte
die
Propaganda
gesorgt.
Und
dann
kamen
ja
auch
tatsächlich
die
ersten
Siegesmeldungen,
die
den
Nationalstolz
noch
weiter
befeuerten.
Mein
Vater
war
nicht
so
optimistisch.
Er
legte
planmäßig
Vorräte
an,
für
alle
Fälle.
Ich
weiß
noch,
wie
mein
Vater
zu
einer
Patientin
sagte,
wegen
so
ein
paar
Grenzüberschreitungen
der
Polen,
Überfall
auf
Sender
Gleiwitz
und
so
weiter,
da
macht
man
doch
nicht
gleich
Krieg!
Da
muss
doch
erst
mal
die
Diplomatie
ran!
Die
Patientin
war
empört,
sie
ist
nicht
wieder
zu
meinem
Vater
in
die
Sprechstunde
gekommen,
aber
sie
hat
ihn
wenigstens
nicht
denunziert.
Mein
Empfinden
damals
war,
ich
will
diese
skeptischen
Töne
zu
Hause
einfach
nicht
hören.
Denn
in
der
Schule
wird
von
dir
eine
ganz
andere
Einstellung
erwartet.
Diese
notwendige
Schizophrenie
im
Denken,
die
belastete
mich.
Was
empfanden
Sie,
als
der
Krieg
in
Gestalt
der
Bombenangriffe
nach
Osnabrück
kam?
Die
ersten
Angriffe
1941/
42
habe
ich
als
elementar
gefährlich
empfunden.
Sie
erschienen
mir
endlos,
weil
immer
nur
in
Abständen
vereinzelt
Bomben
fielen.
Man
hörte
jedes
Mal
das
Pfeifen
und
dann
die
Detonation.
Und
das
alles
in
diesem
engen
Luftschutzraum,
wo
die
Wände
wackelten,
einige
Frauen
schrien,
andere
beteten.
Über
Stunden
wurde
keine
Entwarnung
gegeben.
Zwischendurch
hatte
man
viel
Zeit
zum
Nachdenken:
Wo
geht
jetzt
wohl
die
nächste
Bombe
runter?
Die
Großangriffe
auf
Osnabrück
1944/
45
mit
Hunderten
von
Bombern
und
weit
größeren
Zerstörungen
und
viel
mehr
Toten
und
Obdachlosen
waren
dann
noch
einmal
schlimmer
für
Sie?
So
paradox
es
klingen
mag:
Nein.
Da
habe
ich
nicht
mehr
so
viel
Angst
gehabt.
Denn
inzwischen
war
das
Bunkersystem
im
Westerberg
fertig
ausgebaut.
Der
Eingang
zum
Luftschutzstollen
Mozartstraße/
Beethovenstraße
lag
direkt
gegenüber
der
Wohnung
meiner
Tante.
Es
ging
dort
zehn
oder
zwölf
Meter
tief
in
den
felsigen
Berg
hinein.
Da
war
man
schnell
in
Sicherheit.
Außerdem
fielen
ganze
Bombenteppiche
in
kurzen
Abständen.
Es
ging
meist
schnell
vorbei,
man
kam
bald
wieder
raus
aus
dem
Bunker.
In
meiner
Familie
herrschte
die
biblische
Vorstellung,
man
solle
sein
Herz
nicht
an
Dinge
hängen,
die
zu
Staub
werden
können
oder
die
der
Rost
kaputt
fressen
kann.
Das
ist
alles
ersetzbar.
Insofern
hatten
wir
auch
keine
Möbel
oder
Hausrat
auf
dem
Land
bei
Verwandten
oder
Freunden
untergestellt,
wie
Bekannte
das
in
großem
Stil
gemacht
hatten.
Die
hausten
praktisch
in
leeren
Wohnungen.
Mein
Vater
hatte
nur
Familienarchivalien,
alte
Briefe
und
Fotos
im
Keller
in
Sicherheit
gebracht,
weil
die
unersetzbar
waren.
Wie
denken
Sie
heute
über
die
Flächenbombardements
deutscher
Städte?
Der
Krieg
war
doch
längst
verloren,
als
Städte
wie
Dresden,
Potsdam
oder
auch
Osnabrück
noch
bombardiert
wurden.
Es
war
militärisch
nicht
nötig,
es
war
ein
Kriegsverbrechen
an
der
deutschen
Zivilbevölkerung,
es
war
eine
grausame
Vernichtung
von
kulturellem
Erbe
der
Menschheit.
Sicher,
die
Deutschen
haben
angefangen
und
noch
viel
schlimmere
Verbrechen
begangen.
Das
ist
richtig.
Trotzdem,
ich
konnte
es
nicht
verstehen,
dass
man
dem
Luftmarschall
Harris,
dem
Erfinder
der
Feuerstürme
in
Wohngebieten,
in
London
auch
noch
ein
Denkmal
setzte.
Was
denken
Sie
über
den
heutigen
Zustand
Europas?
Das
Zusammenwachsen
Europas
ist
die
einzig
richtige
und
vernünftige
Antwort
auf
die
katastrophalen
Kriege
des
20.
Jahrhunderts
gewesen.
Adenauer
und
de
Gaulle
haben
gerade
auch
durch
Jugendbegegnungen
den
Grundstein
dafür
gelegt,
dass
wir
nun
bald
75
Jahre
Frieden
in
Europa
haben.
Das
vergessen
gerade
die
jungen
Leute,
die
nichts
anderes
kennen,
für
die
der
Frieden
scheinbar
selbstverständlich
ist.
Das
ist
er
aber
nicht.
Das
sollte
man
bei
allen
Mäkeleien
über
Fehlentwicklungen
in
der
EU
im
Hinterkopf
behalten.
–
Ich
selber
habe
die
Öffnung
nach
Europa
als
Student
in
Göttingen
erlebt,
da
wurde
ich
für
das
internationale
Studentenheim
Fridtjof-
Nansen-
Haus
ausgewählt.
Ich
lebte
mit
einem
Schotten
und
einem
Türken
zusammen
auf
einem
Zimmer.
Das
war
eine
großartige
Erfahrung.
–
Ich
beklage,
dass
die
Diplomatie
es
nicht
verstanden
hat,
die
Briten
in
Europa
zu
halten.
Ich
hoffe,
dass
der
Brexit
nicht
zu
einem
Wiederaufleben
der
Rivalität
zwischen
Deutschland
und
Frankreich
führt.
Das
sind
Befürchtungen,
die
ich
für
das
Leben
meiner
Enkel
habe.
Es
sind
dann
nur
noch
zwei
große
Player
in
der
EU,
wenn
die
Briten
als
ausgleichendes
drittes
Schwergewicht
entfallen.
Bildtext:
Am
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs
glichen
sich
die
Trümmerlandschaften
deutscher
Großstädte.
Im
Bild
oben
ist
Dresden
zu
sehen.
Knapp
drei
Monate
vor
Ende
des
Zweiten
Weltkriegs
legten
britische
und
amerikanischen
Bomber
die
Stadt
am
13.
und
14.
Februar
1945
in
Schutt
und
Asche.
Udo
Goedecke
(links
heute,
rechts
als
Kind)
erlebte
die
Luftangriffe
in
Osnarück
als
Schüler.
Fotos:
dpa,
Jörn
Martens,
Goedecke
Luftangriffe
auf
deutsche
Städte
Reichspropagandaminister
Joseph
Goebbels
proklamierte
am
18.
Februar
1943
den
„
Totalen
Krieg″:
Die
„
opferbereite
Heimatfront″
sollte
mit
der
Mobilisierung
der
letzten
personellen
und
materiellen
Ressourcen
noch
einmal
zu
Höchstleistungen
angespornt
werden.
Gleichzeitig
schlug
der
Krieg
immer
öfter
auf
Deutschland
zurück.
Mit
systematischen
Flächenbombardierungen
reiner
Wohnviertel
fernab
von
Militär-
und
Industrieanlagen
wollten
Briten
und
Amerikaner
die
Moral
der
Deutschen
brechen.
Erstes
Opfer
von
massierten
Flächenbombardements
war
am
29.
März
1942
Lübeck.
Der
Bombardierung
Hamburgs
im
Juli
1943
durch
über
2200
britische
Maschinen
fielen
über
30
000
Menschen
zum
Opfer.
Berlin
war
ab
November
1943
massiven
Luftangriffen
ausgesetzt.
Insgesamt
forderten
die
Luftangriffe
auf
Berlin
bis
zu
30
000
Todesopfer.
Kaum
weniger
Menschenverluste
verursachte
die
militärisch
bedeutungslose
Bombardierung
Dresdens
am
13./
14.
Februar
1945.
Bei
den
Bombenangriffen
auf
deutsche
Städte
starben
insgesamt
wohl
mehr
als
500
000
Menschen.
Aufgrund
der
Verlagerung
von
Produktionsstätten
in
ländliche
Gebiete
oder
unterirdische
Anlagen
hatten
die
gezielten
Angriffe
auf
die
deutsche
Industrie
kaum
Einbußen
für
die
Rüstungsproduktion
zur
Folge.
Strategisch
bedeutsam
waren
dagegen
Bombardements
auf
das
Verkehrsnetz
und
die
Treibstoffversorgung.
Für
die
deutsche
und
britische
Bevölkerung
bedeuteten
die
todbringenden
Luftangriffe
endlose
Nächte
in
Luftschutzbunkern
oder
Hauskellern.
In
deutschen
Städten
reichten
bombensichere
Luftschutzbunker
bei
weitem
nicht
für
alle
aus.
Die
meisten
Menschen
überdauerten
die
Angriffe
in
Kellern
und
Katakomben.
Zehntausende
erstickten
in
Hauskellern.
Quelle:
Deutsches
Historisches
Museum
Autor:
Joachim Dierks