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1.
Erscheinungsdatum:
21.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
In Riga warteten die Mörder
Zwischenüberschrift:
Die Nationalsozialisten ermordeten die Osnabrücker Bernhard, Pepei, Helene und Cäcilie Münz
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Die
Nationalsozialisten
rissen
die
jüdische
Familie
Münz
auseinander.
Ein
junger
Mann
emigrierte
schon
1934
nach
Palästina
und
kehrte
nach
dem
Krieg
zurück.
Ein
weiterer
schaffte
es
1939
gerade
noch
rechtzeitig,
nach
England
zu
emigrieren,
ein
dritter
versteckte
sich
in
einem
kleinen
Dorf
in
Belgien.
Doch
Bernhard
Münz,
seine
Frau
Pepei
sowie
ihre
Kinder
Helene
und
Cäcilie
von
der
Turnerstraße
5
wurden
verschleppt
und
ermordet.
Jetzt
erinnern
Stolpersteine
an
die
Opfer
des
Rassenwahns.
Gerrit
Rasch,
einer
der
Paten,
hatte
eine
Liste
mit
den
Namen
der
weitverzweigten
Familie
Münz
mit
zur
Verlegung
der
Stolpersteine
gebracht.
Sie
war
um
das
Jahr
1900
herum
vom
früheren
polnischen
und
späteren
ukrainischen
Galizien
nach
Osnabrück
gezogen.
Bernhard
Münz
war
Unternehmer.
Er
betrieb
in
der
Turnerstraße
die
Firma
„
J.
Münz
&
Söhne″,
einen
Großhandel
für
Rohprodukte.
Nachdem
die
Nationalsozialisten
1933
die
Macht
ergriffen
hatten,
begannen
sie
nach
und
nach,
die
Juden
in
die
Enge
zu
treiben.
Hasserfüllte
Propaganda
gegen
sie
war
der
erste
Schritt
auf
dem
Weg
zum
Massenmord.
Einige
der
Eskalationsstufen
dazwischen
waren
1938
zwei
Verordnungen:
eine
„
zur
Ausschaltung
der
Juden
aus
dem
deutschen
Wirtschaftsleben″
und
eine
weitere
„
über
den
Einsatz
des
jüdischen
Vermögens″.
In
ganz
Deutschland
wurden
Judenaus
ihren
Geschäften
vertrieben
und
enteignet,
sie
mussten
ihre
Wohnungen
verlassen
und
unter
Zwang
in
sogenannte
Judenhäuser
ziehen.
So
erging
es
auch
Bernhard,
Pepei,
Helene
und
Cäcilie
Münz.
Von
April
1939
bis
Dezember
1941
lebten
sie
im
„
Judenhaus″
an
der
Seminarstraße
31.
Dann
wurden
sie
mit
480
weiteren
Juden
erst
in
die
Turnhalle
der
Pottgrabenschule
gebracht.
Am
13.
Dezember
trieben
Nationalsozialisten
sie
in
einen
Sonderzug,
in
dem
sich
bereits
400
Juden
aus
Münster
befanden.
In
Bielefeld
kamen
noch
weitere
420
Menschen
dazu.
Sie
alle
sollten
ins
Konzentrationslager
Riga
verschleppt
werden.
Während
der
drei
bis
vier
Tage
dauernden
Fahrt
gab
es
für
sie
weder
zu
essen
noch
zu
trinken.
Einer
der
Überlebenden,
der
Osnabrücker
Ewald
Aul,
berichtete
später
über
den
Bielefelder
Transport:
„
In
Skivotava
jagte
uns
die
SS
mit
schweren
Stöcken
und
Eisenstangen
aus
den
Waggons
und
den
langen,
beschwerlichen
Weg
nach
Riga
vor
sichher.″
Es
ist
überliefert,
dass
die
meisten
Juden
dieses
Transports
in
einem
Wald
erschossen
wurden.
Wann
Bernhard,
Pepei,
Helene
und
Cäcilie
Münz
ermordet
wurden,
ist
nicht
bekannt.
Einige
Überlebende
der
Familie
Münz
kamen
nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
wieder
nach
Osnabrück,
um
sich
hier
erneut
nieder
zulassen.
Nun
erinnern
die
Stolpersteine
an
vier
ihrer
ermordeten
Vorfahren.
Bildtext:
Die
jüdische
Familie
Münz
war
zuletzt
an
der
Turnerstraße
5
im
Stadtteil
Westerberg
zu
Hause.
Fotos:
Jörn
Martens
Stolpersteine
Messingtafeln
in
den
Gehwegen
erinnern
an
Opfer
des
Nationalsozialismus
–
jeweils
vor
den
Wohn-
oder
Wirkungsstätten
der
Verfolgten
und
oftmals
Ermordeten.
Der
Kölner
Künstler
Gunter
Demnig
ist
Initiator
des
Projekts.
Paten
der
Stolpersteine
an
der
Turnerstraße
5
sind
Gerrit
Rasch
für
Bernhard
und
Pepei
Münz,
Joachim
Kruse
und
Marianne
Bayerl-
Kruse
für
Helene
Münz,
und
Fritz
Sauvlet
für
Cäcilie
Münz.
Das
städtische
Büro
für
Friedenskultur
nimmt
für
künftige
Recherchen
gern
Hinweise
über
das
Schicksal
von
weiteren
Opfern
des
nationalsozialistischen
Regimes
entgegen.
Die
Telefonnummer
lautet
05
41/
323-
22
87.
Die
nächsten
Stolpersteine
werden
voraussichtlich
am
Mittwoch,
22.Juni,
verlegt.
Autor:
Jann Weber