User Online: 2 |
Timeout: 16:50Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO-Archiv
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Orte in Osnabrück
Themen zu Umwelt und Nachhaltigkeit
AkteurInnen
Bildung
Auswahllisten für wichtige Themen (im Aufbau)
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
23.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Wo Bauhaus heute noch zu finden ist
Zwischenüberschrift:
Auf Spurensuche in Osnabrück nach den Werken der Avantgarde-Architekten
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
In
diesem
Jahr
wird
das
100-
jährige
Bestehen
des
Bauhaus
gefeiert.
Spuren
hat
der
Baustil
aber
nicht
nur
in
seiner
Gründungsstätte
in
Weimar
hinterlassen,
sondern
weltweit.
Auch
in
Osnabrück
lassen
sich
ein
paar
Gebäude
finden,
die
dem
„
Neuen
Bauen″
zuzuordnen
sind.
Quartier
Kornstraße:
Der
Osnabrücker
Bauhaus-
Hotspot
liegt
in
der
Kornstraße.
Nirgends
gibt
es
flächenmäßig
mehr
Avantgarde-
Architektur
als
nördlich
des
Hasefriedhofs,
wo
1929
ein
ganzer
Siedlungskomplex
im
Bauhaus-
Stil
entstand.
Der
Architekt
und
Unternehmer
Paul
Thor
ließ
diese
Siedlung
mit
45
Wohnungen
für
kinderreiche
Familien
und
an
Tuberkulose
Erkrankte
errichten.
Besonderes
Merkmal
ist
die
für
damalige
Verhältnisse
konsequent
moderne
und
funktionale
Architektur.
Die
mehrgeschossigen
Flachdachbauten
sind
rechtwinklig
angeordnet
und
verfügen
jeweils
auf
der
Westseite
über
durchlaufende
Fenster-
und
Balkonfronten.
Auf
der
Ostseite
sind
die
Funktionsräume
wie
Treppenhäuser
oder
Küchen
untergebracht.
Ganz
im
Sinne
des
Bauhauses
wirken
die
Fassaden
flächig
und
schmucklos.
Bei
der
Baubehörde
und
auch
bei
einigen
Bürgern
stieß
die
neuartige
Architektur
zunächst
auf
Ablehnung.
Erst
nach
mehreren
Anläufen
wurde
dem
Architekten
Paul
Thor
die
Baugenehmigung
erteilt.
Haus
Thor/
Haus
Thalheim
:
Am
Westerberg
befinden
sich
zwei
Häuser
im
Bauhaus-
Stil,
die
ebenfalls
vom
Architekten
Paul
Thor
entworfen
wurden.
Die
Bauten
in
der
Friedrichstraße
sehen
heute
fast
noch
genauso
aus
wie
zu
ihrer
Fertigstellung
1928.
Auch
sie
zeichnen
sich
durch
einen
klaren
und
funktionalistischen
Baustil
aus.
Das
Haus
Friedrichstraße
33
umfasst,
wegen
seiner
Hanglage
von
der
Straße
aus
kaum
erkennbar,
vier
Etagen.
Das
als
eigenständiger
Kubus
aufgesetzte
Dachgeschoss
ist
reduziert,
sodass
an
beiden
Seiten
große
Dachterrassen
entstanden.
Der
Avantgardegedanke
des
Architekten
äußert
sich
zudem
in
der
Gestaltung
der
kleinen
bleiverglasten
Frontfenster.
Sie
lassen
mit
ihrer
blauen,
gelben,
weißen
und
roten
Farbgebung
und
der
Formsprache
an
Kunstwerke
von
Piet
Mondrian
oder
Theo
van
Doesburg
denken.
Das
Haus
Nummer
31
besticht
durch
eine
Verklammerung
aneinanderstoßender
Wände
und
große
übergreifende
Fenster
–
eine
neue
Architektursprache,
mit
der
Paul
Thor
gerne
für
lichtdurchflutete
Räume
sorgte.
Haus
Flatauer
:
Ein
zuletzt
viel
beachtetes,
aber
verkommenes
Haus
im
Katharinenviertel
ist
ebenfalls
dem
Bauhaus
zuzuordnen
–
auch
wenn
es
heute
nur
noch
teilweise
zu
erkennen
ist.
In
der
Herderstraße
22
steht
die
ehemalige
Villa
des
jüdischen
Ehepaars
Alma
und
Raphael
Flatauer,
die
es
1929
erwarben.
Die
Flatauers
engagierten
den
Osnabrücker
Architekten
Otto
Schneider,
der
ihnen
das
Haus
im
Bauhaus-
Stil
mit
typischem
Flachdach
entwarf,
was
erst
Streit
mit
der
Baubehörde
provozierte,
aber
letztlich
genehmigt
wurde.
Besonders
charakteristisch
ist
zudem
die
große
Fensterfront
an
der
Eingangsseite,
die
viel
Licht
in
den
prachtvollen
Flur
brachte.
1938
erließen
die
Nazis
die
„
Verordnung
über
den
Einsatz
des
jüdischen
Vermögens″,
was
dazu
führte,
dass
die
Flatauers
ihr
Haus
verkaufen
mussten.
Danach
ging
der
moderne
Stil
ein
Stück
weit
verloren.
Das
Flachdach
wurde
1955
zu
einem
Satteldach
aufgestockt,
sodass
ein
ganzes
Stockwerk
hinzukam.
Auch
im
Innern
wurde
einiges
verändert
–
mit
der
Folge,
dass
das
Haus
heute
nicht
unter
Denkmalschutz
steht
und
sein
ursprünglicher
Charakter
nur
noch
zu
erahnen
ist.
Stadthaus:
Das
jetzige
Stadthaus
am
Natruper-
Tor-
Wall
wurde
1928
als
städtisches
Krankenhaus
errichtet.
In
den
1950ern
bekam
das
Gebäude
ein
Staffelgeschoss
für
Schwesternwohnungen
aufgesetzt.
Mit
einem
Eigentümerwechsel
1993/
1994
wurde
das
Krankenhaus
zu
einem
Bürogebäude
umgebaut
und
ist
denkmalgeschützt.
Der
Entwurf
des
siebengeschossigen
Hochhauses
stammt
von
Stadtbaurat
Friedrich
Lehmann
(1869–1961)
und
zeigt
deutliche
Bauhaus-
Elemente
wie
das
Flachdach
oder
die
großzügigen
Glasflächen.
Ebert-
Erzberger-
Rathenau-
Mahnmal:
Bauhaus-
Spuren
sind
auch
beim
Denkmal
am
Herrenteichswall
zu
finden,
das
an
die
Politiker
der
Weimarer
Republik
Friedrich
Ebert,
Matthias
Erzberger
und
Walther
Rathenau
erinnert.
Das
heutige
Mahnmal
ist
eine
neu
erbaute
Kopie
des
ursprünglichen
Bauwerks,
das
1933
von
den
Nationalsozialisten
zerstört
wurde.
Entworfen
hat
es
der
Architekt
Justus
Haarmann,
ein
Sohn
des
Hüttendirektors
August
Haarmann.
Er
stand
den
Künstlern
des
Bauhauses
nahe,
und
dementsprechend
abstrakt
war
sein
Entwurf:
Kubus,
Kreissegment
und
Quadrat
stehen
in
gegenseitigen
Überschneidungen.
Bildtexte:
Ein
ganzer
Siedlungskomplex
im
Bauhaus-
Stil:
Der
Architekt
Paul
Thor
errichtete
das
Wohnquartier
an
der
Kornstraße.
An
die
Weimarer
Republik
erinnert
das
Ebert-
Erzberger-
Rathenau-
Mahnmal.
1928
als
modernes
Krankenhaus
errichtet:
Das
Stadthaus
am
Natruper-
Tor-
Wall
ist
heute
Sitz
der
Stadtverwaltung.
Hier
stand
früher
das
Gebäude
der
Fleischerei
Bartlitz,
das
im
Bauhaus-
Stil
errichtet
wurde.
Fotos:
Philipp
Hülsmann,
Archiv/
Jörn
Martens
Autor:
Benjamin Havermann