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1.
Erscheinungsdatum:
23.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Zoo: Eklat auf dem Schölerberg
Brickwedde neuer Zoopräsident
Zwischenüberschrift:
Sliwka abgewählt / Chaotische Versammlung der Osnabrücker Zoogesellschaft
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Was
die
Mitglieder
der
Zoogesellschaft
am
Mittwochabend
auf
ihrer
Jahreshauptversammlung
erlebten,
schrammte
nur
knapp
an
einem
vollständigen
Desaster
vorbei.
Nach
viereinhalb
Stunden
hatten
sie
wider
Erwarten
einen
neuen
Präsidenten,
denn
Amtsinhaber
Reinhard
Sliwka
wurde
nicht
im
Amt
bestätigt.
Dann
leerte
sich
auch
noch
die
Präsidiumsbank
komplett,
weil
die
restlichen
Mitglieder
ihre
Ämter
niederlegten.
Währenddessen
fragte
sich
das
Publikum,
was
zu
diesen
Exodus
geführt
haben
könnte.
Ihren
Nachhauseweg
mussten
sie
mit
unkonkreten
Andeutungen,
aber
wenigstens
mit
einem
konkreten
neuen
Präsidenten
antreten:
Fritz
Brickwedde
sprang
in
die
Bresche
und
wird
nun
viel
Arbeit
investieren
müssen,
um
das
zerschlagene
Porzellan
zu
kitten.
Osnabrück
Was
sich
am
Mittwochabend
im
Unterbau
des
Museums
am
Schölerberg
abgespielt
hat,
ist
einmalig
in
der
Geschichte
der
Zoogesellschaft:
Die
Jahreshauptversammlung
des
Vereins
stand
kurz
vor
dem
Scheitern.
Sie
endete
mit
der
Wahl
eines
neuen
Präsidenten
und
eines
Schatzmeisters.
Die
restlichen
Präsidiumssitze
waren
am
Ende
nach
dem
Rücktritt
aller
Mitglieder
des
Gremiums
leer.
Dabei
war
das
Gros
der
Mitglieder
völlig
ahnungslos
auf
den
Schölerberg
gekommen.
Dass
es
ein
besonderer
Abend
werden
würde,
mag
ihnen
ersten
klar
geworden
sein,
als
sie
vor
dem
Museumseingang
eine
heftige
Diskussion
zwischen
dem
zu
diesem
Zeitpunkt
noch
amtierenden
Zoopräsidenten
Reinhard
Sliwka
und
dem
Geschäftsführer
der
Zoo
gGmbH,
Andreas
Busemann,
verfolgen
durften.
Wer
danach
noch
Zweifel
hatte,
dürfte
diese
spätestens
bei
der
Einlasskontrolle
verloren
haben.
Zum
einen
kontrollierten
nicht
wie
gewohnt
Mitarbeiter
des
Zoos
die
Mitgliedskarten,
sondern
Mitglieder
der
Zoogesellschaft,
die
52
neuen
Mitgliedern
die
Ausgabe
von
Stimmzetteln
verweigerten.Stimmrecht
verweigert
Damit
war
der
erste
Eklat
des
Abends
gesetzt,
der
in
der
juristischen
Frage
mündete,
ob
die
neuen
Mitglieder
nun
stimmberechtigt
sind
oder
nicht.
Rechtsanwalt
Marco
Athen
sorgte
für
die
juristische
Klärung.
Nach
seinen
Worten
hätte
es
nicht
der
Satzung
der
Zoogesellschaft
entsprochen,
die
neuen
Mitglieder
von
der
Stimmabgabe
auszuschließen.
Auch
unter
Beachtung
höchstrichterlicher
Rechtsprechung
konnte
Athen
keinen
Grund
erkennen,
der
die
Auffassung
des
Präsidiums
gestützt
hätte,
dass
die
Neumitglieder
nicht
hätten
wählen
dürfen.
Das
Gremium
schwenkte
denn
auch
nach
kurzer
Beratung
hinter
der
großen
Leinwand
um
und
ließ
die
Neuankömmlinge
an
den
Wahlen
teilnehmen.
Dieweil
macht
sich
im
Auditorium
vor
allem
bei
den
langjährigen
Mitgliedern
leises
Grummeln
breit,
wo
denn
die
52
Neuanmeldungen
herkämen.
Die
Erklärung
wurde
am
Donnerstag
nachgeliefert.
Laut
Busemann
feiert
ein
Partner
des
Zoos
in
diesem
Monat
sein
Firmenjubiläum.
Aus
diesem
Anlass
habe
er
seinen
Mitarbeitern
eine
Mitgliedschaft
in
der
Zoogesellschaft
geschenkt,
um
so
nicht
nur
ihnen
eine
Anerkennung
zuteilwerden
zu
lassen,
sondern
um
auf
diesem
Weg
auch
den
Verein
und
den
Zoo
zu
unterstützen
–
mit
der
festen
Absicht,
die
Mitgliedschaften
im
kommenden
Jahr
zu
verlängern.
Die
ohnehin
schon
latent
schwelende
Verwunderung
über
den
ungewöhnlichen
Verlauf
und
die
befremdliche
Stimmung
im
Saal
fand
ihren
nächsten
Höhepunkt,
als
Sliwka
bei
der
Präsentation
des
Masterplans
und
Jahresabschlusses
nicht
wie
gewöhnlich
den
Geschäftsführer
nach
vorne
bat,
sondern
selber
vortrug.
Auf
diesen
ungewöhnlichen
Vorgang
wies
die
Betriebsratsvorsitzende
des
Zoos,
Sabine
Springmeier,
hin,
was
im
Anschluss
zum
wiederholten
Male
zu
der
Frage
aus
dem
Publikum
führte,
worauf
die
nun
zunehmend
zutage
tretenden
Missstimmungen
zurückzuführen
seien.
Eine
erschöpfende
Antwort
gab
es
nicht.
Und
so
quälte
sich
der
Abend
seinem
Höhepunkt
entgegen
–
der
Wahl
des
Präsidenten.
Und
die
verlief
eindeutig
anders,
als
vom
Präsidium
geplant:
Die
Mitglieder
verweigerten
Sliwka
die
Gefolgschaft.
Lediglich
90
votierten
für
den
amtierenden
Präsidenten,
149
sprachen
sich
gegen
ihn
aus,
zwei
Mitglieder
enthielten
sich
bei
der
geheimen
Abstimmung.
Damit
war
dann
allerdings
auch
aus
der
Aufregung
um
die
Stimmen
der
52
Neumitglieder
die
Luft
raus,
denn
Sliwka
hätte
auch
ohne
diese
Stimmen
den
Präsidentenstuhl
räumen
müssen.
Dem
Entsetzen
auf
den
Präsidiumsplätzen
folgte
die
Frage
nach
dem
„
Wie
jetzt
weiter?
″.
Alexander
Hesselbarth,
selbst
ehemaliges
Mitglied
des
Präsidiums,
schlug
Fritz
Brickwedde
als
Kandidaten
für
das
Präsidentenamt
vor.
„
Hier
ist
ein
ganz
dickes
Problem
auf
dem
Tisch,
das
ganz
unangenehm
riecht″,
fand
Hesselbarth
deutliche
Worte
für
die
Vorgänge
zwischen
Präsidium
und
Geschäftsführung.
Es
seien
„
ganz
tiefe
Gräben″
deutlich
geworden.
Die
Situation
mache
auf
ihn
einen
bedrohlichen
Eindruck,
vor
allem
auch,
weil
der
Zoo
sich
in
einem
wirtschaftlichen
Umfeld
bewege.
„
Was
wir
jetzt
brauchen,
ist
ein
Brückenleger.″
Mit
diesen
Worten
schlug
Hesselbarth
Fritz
Brickwedde
vor,
Vorsitzender
des
Zoo-
Beirats
und
des
Vereins
Löwen
für
Löwen.
„
Das
habt
ihr
nun
von
eurem
Hass″,
quittierte
Vizepräsidentin
Karin
Bruchhausen
den
Vorschlag.
Brickwedde
sei
der
Mentor
von
Geschäftsführer
Busemann.
Mit
dem
Satz
„
Wir
als
Präsidium
haben
beschlossen
zurückzutreten″
zündete
sie
die
nächste
Bombe
des
Abends.
Das
Gremium
habe
kein
Vertrauen
in
eine
zukünftige
Zusammenarbeit.
„
Ich
bin
heute
nicht
hierhin
gekommen,
um
dieses
Amt
zu
bekommen″,
machte
Brickwedde
gleich
zu
Beginn
seiner
Vorstellungsrede
klar.
Er
habe
in
den
vergangenen
Wochen
mehrfach
als
Mediator
versucht,
Unstimmigkeiten
auszugleichen.
Er
sehe
sich
auf
keinen
Fall
als
Mentor
des
Geschäftsführers,
entgegnete
er
auf
den
Vorwurf
Bruchhausens.
„
Ich
würde
gerne
mit
allen,
die
an
diesem
Konflikt
beteiligt
sind,
eine
Versöhnung
herstellen″,
wandte
sich
Brickwedde
an
die
alten
Präsidiumsmitglieder.
Das
dürfte
wohl
schwierig
werden,
denn
schon
während
des
Wahlvorgangs
waren
die
Präsidiumsstühle
leer,
und
nur
noch
die
Namensschilder
wiesen
darauf
hin,
dass
noch
zu
Beginn
des
Abends
ein
kompletter
Vorstand
zugegen
war.Interimspräsident
„
Ich
hatte
mit
mehr
Nein-
Stimmen
gerechnet″,
kommentierte
Brickwedde
dann
das
Ergebnis
seiner
Wahl.
Von
den
abgegebenen
223
Stimmen
sprachen
sich
168
für
Brickwedde
aus.
Lediglich
51
stimmten
gegen
ihn.
Vier
Mitglieder
enthielten
sich.
„
Ich
werte
dieses
Ergebnis
als
einen
ersten
Schritt
aufeinander
zu″,
sagte
Brickwedde,
der
zuvor
schon
angekündigt
hatte,
das
Amt
nur
so
lange
bekleiden
zu
wollen,
wie
es
brauche,
die
Wogen
zu
glätten
und
wieder
eine
konstruktive
Basis
für
die
weitere
Arbeit
auf
dem
Schölerberg
herzustellen.
Neu
gewählt
werden
musste
an
diesem
Abend
auch
der
Schatzmeister
der
Zoogesellschaft.
Die
Wahl
fiel
auf
Michael
Wendt.
Der
Unternehmer
aus
Georgsmarienhütte
ist
dem
Zoo
schon
länger
als
Sponsor
verbunden
und
einer
von
den
in
den
letzten
Wochen
eingetretenen
neuen
Mitgliedern
der
Zoogesellschaft.
Um
22.30
Uhr
war
diese
denkwürdige
Jahreshauptversammlung
der
Osnabrücker
Zoogesellschaft
beendet.
Kopfschütteln
und
Unverständnis
beim
Blick
auf
das
Erlebte
dominierten
die
Kommentare
der
Mitglieder.
An
diesem
Abend
blieb
vieles
im
Dunkeln.
Die
Aufklärung
der
Vorgänge
wird
Zoo
gGmbH
und
Zoogesellschaft
in
den
kommenden
Tagen,
aber
wohl
auch
darüber
hinaus
beschäftigen.
Bildtexte:
Ein
Bild
mit
Symbolcharakter:
Die
Zoogesellschaft
wird
sich
nach
dem
Rücktritt
des
gesamten
Präsidiums
unter
der
Führung
des
neuen
Zoopräsidenten
Fritz
Brickwedde
(r.)
neu
aufstellen
müssen.
Drangvolle
Enge
herrschte
im
Unterbau
des
Museums
am
Schölerberg
während
der
Jahreshauptversammlung
der
Zoogesellschaft.
Fotos:
Dietmar
Kröger,
Zoo
Osnabrück
Kommentar
Neuanfang
im
Osnabrücker
Zoo
Mögen
die
Gründe
für
das
peinliche
Debakel
der
diesjährigen
Hauptversammlung
der
Zoogesellschaft
noch
im
Dunkeln
liegen,
so
hat
es
–
positiv
betrachtet
–
eine
reinigende
Wirkung
in
einer
kontaminierten
Atmosphäre.
Auf
den
neuen
Präsidenten
wartet
allerdings
eine
große
Aufgabe.
Reinhard
Sliwka
ist
nicht
im
Amt
des
Zoopräsidenten
bestätigt
worden.
Das
kann
man
bedauern,
man
kann
darin
aber
auch
die
Chance
eines
Neuanfangs
sehen,
der
nach
dem
Verlauf
der
Jahreshauptversammlung
dringend
geboten
scheint.
Dass
das
gesamte
Präsidium
seinen
Rücktritt
erklärt
hat,
kann
diesen
Neuanfang
nur
befördern.
Fritz
Brickwedde
hat
ein
Ehrenamt
übernommen,
um
das
ihn
in
der
derzeitigen
Situation
niemand
beneiden
sollte.
Allerdings
können
alle
Beteiligten,
und
hier
sind
ausdrücklich
auch
Politik
und
Verwaltung
der
Stadt
eingeschlossen,
froh
sein,
dass
Brickwedde
diese
Verantwortung
übernommen
hat.
Der
neue
Präsident
wird
viel
Aufklärungsarbeit
leisten
müssen.
Die
Mitglieder
haben
ein
Recht
zu
erfahren,
was
zu
der
Eskalation
geführt
hat,
allein
schon,
um
ein
zweites
Debakel
dieser
Art
verhindern
zu
können.
d.kroeger@
noz.de
Autor:
Dietmar Kröger