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1.
Erscheinungsdatum:
21.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Inhalt:
Zeitreise
Überschrift:
Der erste E-Bus hieß Obus
Zwischenüberschrift:
Im Depot an der Osnabrücker Atterstraße stehen jetzt die Traditionsbusse
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Vor
70
Jahren
eröffneten
die
städtischen
Verkehrsbetriebe
das
erste
Depot
für
ihre
Oberleitungsbusse,
kurz
Obusse,
an
der
Atterstraße.
Von
1949
bis
1963
wurden
Osnabrücks
Elektrobusse
hier
abgestellt
und
gewartet.
Nach
dem
Zweiten
Weltkrieg
hatten
die
nordwestlichen
Stadtteile
Eversburg
und
Atter
gehofft,
eine
leistungsfähigere
ÖPNV-
Anbindung
an
die
Stadtmitte
zu
bekommen.
So,
wie
Haste,
Schinkel,
Schölerberg
und
die
Weststadt
das
durch
die
Straßenbahnlinien
längst
hatten.
Eine
neue
Straßenbahnstrecke
kam
aus
Kostengründen
jedoch
nicht
infrage.
Auch
die
niveaugleiche
Kreuzung
mit
der
Bahnlinie
nach
Rheine
hätte
ein
zu
großes
Hindernis
dargestellt,
deshalb
war
diese
Variante
schon
in
wirtschaftlich
besseren
Zeiten
vor
dem
Krieg
verworfen
worden.
Als
nun
1947
die
Wiederinbetriebnahme
der
drei
Vorkriegs-
Buslinien
zur
Debatte
stand,
billigte
man
immerhin
der
alten
Linie
5
nach
Eversburg
als
der
längsten
und
am
stärksten
ausgelasteten
Linie
eine
Pionierrolle
zu.
Sie
sollte
elektrifiziert
werden.
Obusse
beschleunigten
flotter
als
die
damaligen
Dieselbusse,
sie
waren
leiser
und
verbreiteten
„
keine
Auspuffgase″,
wie
man
damals
sagte.
Für
den
Betreiber
waren
die
niedrigeren
Betriebs-
und
Unterhaltungskosten
sowie
die
Befreiung
von
der
Kfz-
Steuer
interessant.
Man
hatte
ausgerechnet,
dass
die
Investition
in
Betonmasten
und
Fahrdrähte
sich
schon
nach
wenigen
Jahren
bezahlt
machen
würde.
Mit
der
Linie
durch
die
Natruper
Straße
in
den
Nordwesten
sollte
zugleich
erprobt
werden,
ob
dieser
Verkehrsträger
der
geeignete
sei
für
weitere
gewünschte
Ergänzungen
des
ÖPNV-
Netzes
im
Hinblick
auf
geplante
Neubausiedlungen
in
den
Außenbezirken.
Das
Depot
mit
der
Werkstatt
für
die
neuen
Busse
sollte
sinnvollerweise
direkt
an
der
Pionierstrecke
irgendwo
zwischen
Rißmüllerplatz
und
den
Endstationen
in
Eversburg
und
Atter
liegen.
Dafür
bot
sich
der
Standort
des
Gerätehauses
der
Freiwilligen
Feuerwehr
Eversburg
gleich
hinter
dem
Bahnübergang
Atterstraße
an.
Das
alte
Gerätehaus
war
abgängig,
weil
die
neue
Feuerwache
an
der
Kirchstraße
bereits
im
Entstehen
war.
Die
städtischen
Verkehrsbetriebe
ließen
dort
zwei
Schulter
an
Schulter
nebeneinander
liegende
Hallen
mit
je
zwei
Abstellreihen
und
Wartungsgruben
bauen.
Rechtzeitig
zur
Inbetriebnahme
der
neuen
Obus-
Linien
5a
und
5b
vor
70
Jahren
war
der
„
Betriebshof
Eversburg″
fertiggestellt.
Den
Bau
der
Wagenhalle
hatten
die
Firmen
Echterhoff
und
Potthoff
besorgt.
Seit
Mai
1949
waren
zudem
314
Betonmasten
aufgestellt,
mehr
als
100
Wandhaken
in
Hausfassaden
verankert
und
23
Kilometer
Draht
aus
der
Fabrikation
des
Osnabrücker
Kupfer-
und
Drahtwerks
(OKD)
im
Gesamtgewicht
von
17
Tonnen
aufgehängt
worden.
Der
Oberleitungsbau
lag
in
Händen
der
Siemens-
Schuckert-
Werke,
die
elektrische
Ausrüstung
der
beiden
zunächst
eingesetzten
Henschel-
Wegmann-
Busse
lieferte
die
Firma
Brown,
Boveri
&
Cie
(BBC)
.
1958
beschloss
der
Rat,
sich
von
den
Straßenbahnen
zu
trennen
und
zukünftig
ganz
auf
Obusse
und
Dieselbusse
zu
setzen.
Ab
1960
wurden
weitere
Linien
elektrifiziert,
die
Obus-
Flotte
wuchs
und
hatte
trotz
einer
Verlängerung
der
Hallen
um
18
Meter
bald
nicht
mehr
genug
Platz
an
der
Atterstraße.
Deshalb
erhielt
der
parallel
bestehende
Diesel-
Betriebshof
an
der
Augustenburger
Straße
weitere
Kapazitäten
und
Oberleitungsanschluss
für
Obusse.
Für
das
expandierende
Obusnetz
lag
der
Betriebshof
Atterstraße
auch
nicht
mehr
zentral
genug.
Er
spielte
nur
noch
eine
Nebenrolle
und
wurde
im
Mai
1963
ganz
aufgegeben.
Danach
waren
die
Hallen
mehr
als
drei
Jahrzehnte
vermietet
an
den
Bremsendienst
Karl
Haug
KG,
später
Klaus
Haug
+
Co.
Im
Jahr
2003
zog
Haug
aus.
Die
folgende
Zeit
des
Leerstands
bekam
der
Immobilie
im
Eigentum
der
Stadtwerke
nicht
gut.
Man
kann
es
wohl
nur
als
glückliche
Fügung
ansehen,
dass
2006
die
verlassene
Wagenhalle
und
ein
Kreis
begeisterter
Bus-
Oldtimer-
Freunde
zusammenkamen.
Die
Oldtimer-
Freunde
hatten
sich
bereits
2002
von
der
Idee
anstecken
lassen,
zum
hundertjährigen
Jubiläum
der
Verkehrsbetriebe
2006
einen
Bus-
Veteranen
anzuschaffen
und
ihn
so
weit
instand
zu
setzen,
dass
er
als
VIP-
Schaukel
und
später
auch
für
Stadtrundfahrten
einsetzbar
wäre.
Zu
den
Ideengebern
gehörten
der
Nahverkehrshistoriker
Alfred
Spühr
und
Stadtwerke-
Vorstand
Stephan
Rolfes,
aus
dem
Fahrerlager
und
Werkstatt-
Team
der
Stadtwerke
scharte
Verkehrsmeister
Stephan
Kanzler
begabte
und
begeisterte
Freunde
der
großen
alten
gelben
Autos
um
sich,
die
bereit
waren,
in
ihrer
Freizeit
Hand
anzulegen.
Im
November
2005
gründete
sich
der
Verein
Traditionsbus
Osnabrück.
Ab
2006
wurde
der
alte
Betriebshof
an
der
Atterstraße
zu
„
wohlwollenden
Mietbedingungen″,
wie
der
zweite
Vorsitzende
Marcel
Beckmann
es
ausdrückt,
zum
festen
Domizil.
Seither
hat
der
Verein
ein
altes
Schätzchen
nach
dem
anderen
aufgekauft
und
restauriert.
Von
den
Beiträgen
der
Vereinsmitglieder
können
keine
allzu
großen
Sprünge
gemacht
werden.
Aber
mit
Sonderfahrten
kommt
Geld
in
die
Kasse.
Stadtrundfahrten,
Landfrauenausflüge,
Junggesellenabschiede,
Jubiläumsfeiern
und
ähnliche
Anlässe
summieren
sich
zu
rund
200
bezahlten
Fahrten
im
Jahr.
Sechs
Oldtimer
sind
für
den
Straßenverkehr
zugelassen,
an
zwei
weiteren
wird
gearbeitet.
Das
zukünftige
Paradepferd,
ein
Eineinhalbdecker
von
1976,
steht
schon
frisch
lackiert
in
der
Halle.
Wann
er
fertig
wird,
ist
noch
nicht
ganz
klar,
weil
Ersatzteile
für
die
Bremsanlage
fehlen.
Vier
Youngtimer
der
Baujahre
1990
bis
1999
sind
einfach
nur
auf
Vorrat
abgestellt
und
warten
darauf,
irgendwann
auch
einmal
zu
begehrten
Oldtimern
zu
werden.
Unter
den
derzeit
83
Mitgliedern
finden
sich
nicht
nur
solche,
die
auch
im
Hauptberuf
mit
Bussen
zu
tun
haben,
sondern
ebenso
Garten-
und
Landschaftsbauer,
ein
Apotheker
und
ein
Hochschulprofessor.
Fast
ein
Drittel
der
Mitglieder
ist
aktiv,
sei
es
als
Schrauber
an
den
Fahrzeugen,
als
Schneider
für
Sitzbezüge,
bei
der
Jagd
nach
Ersatzteilen,
beim
Renovieren
der
Hallen,
beim
Gestalten
der
Außenanlagen
oder
in
der
Buchhaltung.
Und
nicht
zuletzt
als
Fahrer.
Denn
auch
alte
Busse
wollen
regelmäßig
bewegt
werden.
Bildtexte:
Das
Obus-
Depot
an
der
Atterstraße
war
1949
für
Osnabrücks
erste
elektrifizierte
Buslinie
errichtet
worden.
Das
Foto
aus
dem
Jahr
1955
entstammt
dem
Archiv
von
Joachim
Behrens.
Das
ist
„
Heini″,
ein
Büssing
4500
TU
vom
Baujahr
1955
als
Vorzeigestück
der
Oldtimer-
Freunde
des
Vereins
Traditionsbus.
Den
Spitznamen
trägt
„
Heini″
zu
Ehren
des
Firmengründers
Heinrich
Büssing.
Das
Luftbild
aus
dem
Jahr
1959
zeigt
die
Lage
des
Obus-
Depots
zwischen
der
Schule
Eversburg
und
der
Bahnstrecke
nach
Rheine
am
unteren
Bildrand.
Fotos:
Archiv/
Joachim
Behrens,
Joachim
Dierks,
Archiv
des
Bürgervereins
Eversburg
Autor:
Joachim Dierks