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1.
Erscheinungsdatum:
21.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
SPD will 750 Millionen Euro für Umwelt
Zwischenüberschrift:
Debatte um Agrarsubventionen
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
SPD
im
Bundestag
will
2020
mehrere
Hundert
Millionen
Euro
aus
dem
Topf
der
EU-
Agrarsubventionen
zusätzlich
in
Umweltmaßnahmen
und
bessere
Tierhaltung
fließen
lassen.
Das
betont
Rainer
Spiering,
agrarpolitischer
Sprecher
der
Fraktion.
Er
schlägt
vor,
die
Direktzahlungen
für
Landwirte
im
Jahr
2020
um
15
Prozent
zu
kürzen
und
das
Geld
stattdessen
in
die
sogenannte
zweite
Säule
der
Subventionszahlungen
zu
stecken.
Aus
dieser
werden
vorrangig
ökologische
Maßnahmen
unterstützt.
Nach
den
Berechnungen
des
SPD-
Politikers
stünden
bei
einer
solchen
Umschichtung
750
Millionen
Euro
zur
Verfügung,
die
auch
in
tierschutzgerechte
Ställe
investiert
werden
könnten.
„
Damit
würde
der
Einstieg
in
den
Umbau
der
Landwirtschaft
gelingen″,
so
Spiering.
In
der
noch
bis
2021
laufenden
Förderperiode
können
Mitgliedstaaten
maximal
15
Prozent
der
Direktzahlungen
in
die
zweite
Säule
umschichten.
In
Deutschland
geschieht
dies
derzeit
mit
4,
5
Prozent
der
Mittel.
Wie
es
nach
diesem
Jahr
weitergeht,
ist
noch
unklar.
Die
CDU
weist
den
Vorstoß
der
SPD
zurück.
Albert
Stegemann,
agrarpolitischer
Sprecher,
sagte
unserer
Redaktion,
seine
Partei
werde
eine
Fortschreibung
der
Umschichtung
in
Höhe
von
4,
5
Prozent
mittragen
–
mehr
aber
nicht.
Die
Forderung
des
Koalitionspartners
gehe
„
an
der
Realität
vorbei″
und
hätte
„
direkte
negative
Auswirkungen
auf
das
Einkommen
unserer
bäuerlichen
Familien″.
Auch
vom
Bauernverband
kam
Kritik.
Generalsekretär
Bernhard
Krüsken
teilt
mit:
„
Wir
halten
nichts
davon.″
Eine
Erhöhung
der
Umschichtung
im
letzten
Jahr
des
aktuellen
Förderzeitraums
sei
ein
Verstoß
gegen
den
Grundsatz
von
Verlässlichkeit
und
Planbarkeit.
„
Diesen
sollte
man
nicht
für
eine
politische
Trophäe
über
Bord
werfen.
Außerdem
sieht
der
Koalitionsvertrag
das
nicht
vor″,
betonte
Krüsken.
Insgesamt
fließen
derzeit
im
Jahr
etwa
6,
2
Milliarden
Euro
nach
Deutschland,
davon
4,
5
Milliarden
Euro
in
Form
von
Direktzahlungen.
Diese
richten
sich
vorrangig
nach
der
Größe
der
Flächen,
die
ein
Landwirt
bewirtschaftet.
Die
Bundesregierung
hatte
kürzlich
mitgeteilt,
dass
etwa
ein
Prozent
der
Betriebe
hierzulande
etwas
mehr
als
20
Prozent
der
Direktzahlungen
erhält.
Spiering
rief
die
Union
und
das
CDU-
geführte
Bundeslandwirtschaftsministerium
auf,
die
maximale
Umschichtung
für
das
Jahr
2020
zu
unterstützen.
Eile
ist
auch
beim
Nitrat-
Streit
zwischen
Deutschland
und
der
EU-
Kommission
geboten.
Agrarministerin
Julia
Klöckner
hat
heute
erneut
zu
einem
Nitrat-
Gipfel
eingeladen.
Die
Kommission
fordert
strengere
Düngeregeln
zum
Schutz
des
Grundwassers.
Setzt
Deutschland
das
nicht
um,
drohen
hohe
Strafzahlungen.
Kommentar
Zeit
für
Antworten
Die
Debatte
um
die
Landwirtschaft
ist
sinnbildlich
für
den
Zustand
von
Politik
und
Gesellschaft.
Hypernervös
eilt
die
Öffentlichkeit
von
Thema
zu
Thema,
kaum
in
der
Lage,
sich
auf
die
Problemlösung
zu
fokussieren.
Hinter
jeder
Ecke
lauert
der
nächste
Skandal.
Ein
politstrategisch
dämliches
Video
der
Agrarministerin
mit
einem
Nestlé-
Manager
etwa.
Oder
die
Forderung
nach
einer
Fleischsteuer,
über
die
so
lange
gestritten
wird,
dass
am
Ende
alle
vergessen,
worum
es
ging:
bessere
Tierhaltung
zu
bezahlen.
Ja,
es
ist
ein
Trauerspiel,
und
man
möchte
in
diesem
gesellschaftlichen
Klima
kein
Bauer
sein.
Die
Landwirtschaft,
das
Land
sind
Sehnsuchtsort
und
Sündenbock
zugleich.
Der
Berufsstand
wird
mit
mal
mehr,
mal
weniger
berechtigten
Forderungen
konfrontiert.
Natürlich
muss
er
sich
damit
auseinandersetzen.
Und
natürlich
hat
die
Gesellschaft
ein
Anrecht
darauf
zu
bestimmen,
wie
und
wofür
etwa
die
milliardenschweren
EU-
Agrargelder
ausgegeben
werden.
Aber
wie
lange
will
man
noch
streiten?
Es
ist
Zeit
für
Antworten
–
zuvorderst
von
der
Politik,
deren
Aufgabe
es
ist,
einen
Kompromiss
zwischen
dem
Anspruch
der
Wähler
und
der
Realität
auf
den
Bauernhöfen
zu
finden.
Aber,
und
da
sind
wir
wieder
am
Anfang,
man
verliert
sich
im
Klein-
Klein,
zerstreitet
sich
über
das
politische
Prestigeobjekt
Tierwohllabel,
das
immerhin
ein
erster
Schritt
wäre.
Aber
schon
der
wird
verstolpert.
Ein
Trauerspiel
eben.
d.fisser@
noz.de
Autor:
Dirk Fisser