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NUSO-Archiv - Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
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Erscheinungsdatum:
aus Zeitung:
Überschrift:
Mit dem Pinguin den Klimawandel stoppen
Zwischenüberschrift:
Game Days: Laien programmieren Computerspiele / Pädagogen entwickeln Ideen für Jugendarbeit
Artikel:
Kleinbild
Originaltext:
Osnabrück Dass Video- und Computerspiele längst mehr sind als nur ein spaßiger Zeitvertreib, haben am Wochenende die Game Days im Haus der Jugend in Osnabrück bewiesen. Computerspiele werden in der Bildungsarbeit eingesetzt, sind eine Spielwiese für Kreative, lassen sich in eine Comedyshow einbinden oder erwachen in Bastelworkshops in der analogen Welt zu neuem Leben. Organisiert wurde das Wochenende von der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Jugend & Film Niedersachsen.

Los ging es am Freitag mit der Fortbildung Games in der Bildungsarbeit″ für Lehrer und Pädagogen. Die Fachkräfte erhielten einen Überblick darüber, warum Spiele einen so wichtigen Teil der Jugendkultur ausmachen. Zudem ging die Gruppe der Frage auf den Grund, wie Spiele in der Jugendarbeit eingesetzt werden können, sei es zur Vermittlung von Inhalten oder als Werkzeug in kreativen Projekten.

Parallel zu den Pädagogen entwickelten kreative Köpfe im Game Jam for Future″ eigene Computerspiele zum Thema Klima- und Umweltschutz. Workshopleiter Eric Jannot verfolgte dabei den sogenannten Gamification-Ansatz. Dabei können Personen durch spielerische Elemente dazu motiviert werden, ansonsten monotone oder komplexe Aufgaben zu erfüllen. Dies soll vor allem schnelle Lernerfolge generieren.

Diesen Ansatz versuchten die Teilnehmer des Workshops nun auf die Themen Klima und Umweltschutz umzumünzen. In kleinen Spielen zeigten die Teilnehmer die Folgen des Klimawandel auf. Zunächst wurden Themen für Spielideen gesammelt, gefolgt von einer Einführung in die Programmiersprachen Twine und Scratch. Miguel (22) und Marcel (28) bauten mit Scratch zusammen ein Spiel zum Thema schmelzende Pole und Temperaturanstieg. Aus vorgefertigten Befehlsblöcken entstand ihr Spiel:

Mit einem Pinguin muss der Anwender dabei in der Arktis Schneeflocken einsammeln. Mit jeder gesammelten Flocke sinkt die automatisch steigende Temperatur wieder. Da aber im Laufe des Spiels immer weniger Flocken fallen, wird es immer schwieriger, den Temperaturanstieg zu verhindern.

Außerdem bei dem Workshop dabei war Henrik Peitsch vom Projekt Klimalab Osnabrück. Der 75-jährige Lehrer leitet an verschiedenen Grundschulen in Osnabrück Projekte zum Thema Klimaschutz. Seine Erkenntnisse aus dem Workshop möchte er in seine Arbeit einfließen lassen. Die Spiele sollen bei den Kindern neues Interesse wecken″, hofft Peitsch.

Am Freitagabend konnten die Spiele-Entwickler ihrem Gehirnschmalz dann für die Incredible Playable Show″ etwas Ruhe gönnen. In der interaktiven Videospiel-Comedyshow verwandelten sich die Zuschauer selbst in Game-Controller, scannten sich gegenseitig mit Barcode-Scannern ein und wurden so Bausteine einer Gameshow mit dem Charakter eines Improvisationstheaters.

Am Samstag war dann wieder Mitdenken angesagt. Schon der Name des Workshops Mit Bananen Katzen steuern″ verrät, worum es ging: Die Kinder und Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren entwickelten ebenfalls mit Scratch kleine Spiele. Game-Controller waren aber diesmal nicht die Computertastatur, sondern Äpfel und Bananen, indem sie den Stromkreis schlossen.

In einem anderen Kurs bastelten Kinder und Jugendliche fleißig an einem virtuellen Osnabrück, gebaut mit dem Videopsiel Minecraft. Wer nicht in die digitale Welt abtauchen wollte, der konnte in der Kreativwerkstatt zur Abwechslung mal analog basteln und mit Schere und Papier die Titelhelden seiner Lieblingsspiele zu neuem Leben verhelfen.

Auch für Erwachsene gab es ein weiteres interessantes Angebot. In dem Seminar Gaming in Bibliotheken″ überlegten die Teilnehmer, wie Videospiele und Bücher zusammenpassen.

Vorstand der LAG, Stefan Berendes, war rundum zufrieden″ mit dem Wochenende. Insgesamt waren etwa 120 Gäste vor Ort. Wir hätten uns natürlich gefreut, wenn mehr gekommen wären, aber wir haben diese Veranstaltung in dieser Form zum ersten Mal in Osnabrück durchgeführt″, resümiert Berendes. Es müsse vielleicht erst einmal durchsickern, dass die Game Days mehr sind als zwei Tage Fortnite zocken″. Er hofft, dass die Game Days noch einmal eine Chance bekommen und dann eventuell mehrere Hundert Besucher kommen″.

Bildtext:
Im Game Jam for Future″ entwickelten Laien mit der Programmiersprache Scratch Spiele zum Thema Klimawandel.
Foto:
Swaantje Hehmann
Autor:
Konstantin Stumpe


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