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1.
Erscheinungsdatum:
09.05.2011
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Flohmarkt in der Nacht lockt Zehntausende
Von den Regeln des Nachtflohmarktes
Zwischenüberschrift:
Mit dem Bollerwagen auf der Suche nach einem freien Platz
Artikel:
Originaltext:
OSNABRÜCK.
Der
Osnabrücker
Nachtflohmarkt
hat
Samstagabend
Zehntausende
Besucher
angelockt.
Erstmals
begann
er
offiziell
bereits
um
20
Uhr.
Sowohl
Händler
als
auch
Besucher
bevölkerten
die
Fußgängerzone
allerdings
deutlich
früher.
Die
Regeln
der
Stadtverwaltung
verpufften
zum
Teil
wirkungslos.
Der
Flohmarkt,
der
in
der
Innenstadt
regelmäßig
im
Mai
und
September
stattfindet,
endete
gestern
am
Sonntagmittag.
Nach
den
Erfahrungen
vergangener
Jahre
hatte
die
Verwaltung
den
Schluss
um
vier
Stunden
vorverlegt.
Im
Laufe
der
Jahre
wurde
der
Beginn
des
Flohmarktes,
der
ursprünglich
ausschließlich
am
Sonntag
stattgefunden
hatte,
vorgezogen.
Damit
entwickelte
er
sich
zu
einer
wahren
Attraktion
des
Samstagabends.
OSNABRÜCK.
Das
hatte
ich
mir
gedacht!
Es
ist
Samstagabend
kurz
nach
20
Uhr.
Und
es
ist
zu
spät.
Doch
ich
wollte
mich
ja
unbedingt
an
die
Regeln
der
Stadtverwaltung
halten.
Deshalb
stehe
ich
erst
jetzt
mit
dem
kleinen
Bollerwagen
vor
dem
Theater.
Es
beginnt
nun
die
beschwerliche
Suche
nach
einem
freien
Platz
für
mich
und
meine
Ware.
Der
Flohmarkt
hat
längst
begonnen.
Und
ich
bekomme
zu
spüren,
dass
er
seine
eigenen
Regeln
hat.
Ich
sehe
eine
Lücke.
„
Ist
der
Platz
noch
frei?
″
Ich
stelle
diese
Frage
freundlich,
und
zwar
öfter
auf
meinem
Weg
durch
das
Gedränge
in
Richtung
Nikolaiort
und
darüber
hinaus.
Doch
ist
mein
Ansinnen
vergeblich.
Manches
Mal
schmettert
mir
eine
aggressive
Antwort
entgegen:
„
Wir
stehen
hier
schon
seit
halb
elf!
″
Wer
sich
hier
an
die
Regeln
hält,
hat
offensichtlich
verloren.
Später
befinde
ich
mich
in
der
Randlage
des
Flohmarkts
am
Hintereingang
eines
Lebensmittelhändlers.
Ich
hatte
eine
nette
Standnachbarin
gefunden,
die
meine
Frage
nach
einer
Lücke
mit
„
Ja″
beantwortete.
Endlich!
Während
ich
meine
Waren
auf
dem
kleinen
Tisch
und
dem
Bollerwagen
ausbreite,
höre
ich
die
ersten
Anfragen.
Das
Fahrrad,
das
neben
meinem
Stand
an
der
Laterne
angekettet
ist,
hätte
ich
mehrmals
verkaufen
können.
Doch
es
gehört
mir
nicht.
Ich
möchte
handeln
und
fange
mit
leicht
überhöhten
Preisvorstellungen
an.
Fünf
Euro
für
eine
zusammenklappbare
Leseleuchte?
„
Die
gibt
es
ja
im
Laden
billiger!
″
Leicht
empört
entfernt
sich
der
Interessent.
Später
bestaunt
ein
kleines
Mädchen
die
strahlende
Leuchte,
und
sein
Vater
kriegt
sie
für
einen
Euro.
Die
Kunden
zu
beobachten
erscheint
mir
bald
interessanter
als
das
Geschäft.
Doch
sobald
sich
jemand
etwa
durch
die
drei
Stapel
Compact
Discs
arbeitet,
schaueich
in
eine
andere
Richtung,
um
ihm
Ruhe
für
seine
Entscheidung
zu
gewähren
–
doch
befindet
er
sich
immer
noch
in
einem
äußeren
Winkel
meines
Blicks.
Ausschließlich
Männer
interessieren
sich
für
die
beiden
alten
Walkie-
Talkies
aus
den
1970er-
Jahren
mit
meterlangen
Antennen.
Offensichtliche
Fachleute
halten
die
Funkgeräte
in
den
Händen
und
erzählen
einander
technische
Details.
Jemand
schraubt
eines
der
Geräte
auf,
um
sich
das
Innenleben
anzuschauen.
So
viele
Interessenten,
doch
niemand
kauft
die
Walkie-
Talkies!
Für
viele
scheint
der
Flohmarkt
eher
eine
Ausstellung
zu
sein.
Doch
sehe
ich
auch
eilende
Männer
mit
Taschenlampen
und
versiertem
Blick,
die
ich
für
Profihändler
halte.
Sie
lassen
den
Lichtkegel
rasch
über
die
Auslage
huschen
und
sind
schon
wieder
weg.
Am
Anfang
hatte
ich
für
die
Kristallgläser
noch
bis
zu
fünf
Euro
das
Stück
verlangt
–
vergeblich.
Mehr
und
mehr
schwanken
meine
Preisforderungen
je
nach
Gesichtsausdruck
meines
Gegenübers,
und
dazu
sinken
sie
im
Laufe
des
Abends.
Und
jetzt
freut
sich
eine
junge
Dame
über
ein
Schnäppchen
–
und
zwar
im
Halbdunkel.
Denn
plötzlich
war
vorhin,
etwa
eine
halbe
Stunde
vor
Mitternacht,
die
Laterne
über
mir
ausgegangen,
und
nur
nochwenige
Menschen
zieht
es
hierher.
Also
packe
ich
meine
übrig
gebliebene
Ware
wieder
ein
und
mache
mich
auf
den
Rückweg.
Es
ist
kurz
nach
Mitternacht,
als
ich
meinen
Bollerwagen
in
Richtung
Nikolaiort
ziehe.
Was
für
eine
Überraschung:
Hier
drängen
sich
die
Menschen
durch
die
Gassen
der
Stände!
Keine
Chance
für
ein
Durchkommen
mit
meinem
kleinen
Anhänger.
Ich
kehre
um,
und
eine
Flohmarkthändlerin
spricht
mich
auf
dem
Umweg
an:
Ob
ich
ihr
meinen
Stuhl
verkaufen
könnte?
Der
gehörte
bis
jetztz
war
zum
Inventar
meines
Kellers,
doch
wir
kommen
ins
Geschäft.
Auf
dem
Weg
nach
Hause
abseits
des
Flohmarkts
wundern
sich
Passanten
über
den
Mann
mit
dem
Bollerwagen.
Bildtexte:
Ein
Reporter
als
Händler:
Jann
Weber
spürte
die
Regeln
des
Flohmarkts
am
eigenen
Leib.
Nachtleben
mit
Feilschen:
Zehntausende
Besucher
amen
zum
Flohmarkt
zwischen
Samstagabend
und
Sonntagmittag.
Doch
ging
es
ihnen
nicht
nur
ums
Kaufen
und
Verkaufen.
Das
Flair
gehört
ebenfalls
dazu.
Fotos:
Hermann
Pentermann
Autor:
Jann Weber