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1.
Erscheinungsdatum:
17.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Griesert: Einkaufszentrum am Neumarkt hat keine Zukunft
Den Widerstand der Bürger deutlich machen
Zwischenüberschrift:
Im Stadtentwicklungsausschuss geht es nächste Woche um den Bebauungsplan
Neumarkt-„Plan B″-Vordenker Reinhart Richter über die richtige Strategie gegen Unibail Rodamco & Co
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Vor
einem
neuen
Plan:
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
sieht
für
ein
Einkaufszentrum
keine
Zukunft.
Wie
die
Stadtverwaltung
mitteilt,
geht
es
in
der
kommenden
Woche
im
Stadtentwicklungsausschuss
um
den
Bebauungsplan
für
die
Grundstücke
am
Neumarkt,
auf
denen
Unibail
Rodamco
Westfield
ein
Einkaufscenter
bauen
wollte.
In
einer
Mitteilung
der
Stadt
heißt
es,
dass
die
Verwaltung
die
Sommerpause
genutzt
habe,
„
für
den
Bereich
zwischen
Neumarkt
und
Großer
Rosenstraße
eine
städtebauliche
Idee
zu
formulieren,
in
der
das
Einkaufszentrum
keine
Zukunft
mehr
hat″.
Entsprechend
seien
zwei
Beschlussvorlagen
erstellt
worden,
die
am
Donnerstag,
22.
August,
im
Stadtentwicklungsausschuss
„
in
öffentlicher
Sitzung″
diskutiert
werden
sollen.
Die
Vorlagen
seien
den
Ratsmitgliedern
bereits
Anfang
der
Woche
zugegangen.
Damit
reagiert
die
Verwaltung
auf
die
Absage
von
Unibail
Rodamco
Westfield
im
Juni.
Statt
am
Neumarkt
ein
Einkaufszentrums
zu
bauen,
„
wurde
das
Interesse
an
der
Entwicklung
eines
gemischt
genutzten
Quartiers
formuliert″.
Weil
die
Verwaltung
daher
davon
ausgeht,
dass
das
Einkaufszentrum
nicht
gebaut
wird,
sei
„
konsequenterweise
der
vorhabenbezogene
Bebauungsplan
aufzuheben″.
Entsprechend
ist
die
erste
Beschlussvorlage
für
den
Stadtentwicklungsausschuss
formuliert.
Und
in
der
zweiten
Beschlussvorlage
empfiehlt
die
Verwaltung
den
Ausschussmitgliedern
die
Aufstellung
eines
neuen
Bebauungsplans,
und
zwar
einer,
„
der
eine
attraktive
alternative
Entwicklung
der
derzeitige
Center-
Grundstücke
ermöglichen
soll″.
Weiter
heißt
es:
„
Wir
wollen
die
Voraussetzung
für
eine
Zukunft
am
Neumarkt
schaffen″,
kündigt
Oberbürgermeister
Griesert
an.
Er
habe
„
erfreut
zur
Kenntnis
genommen,
dass
diese
Zielsetzung
bürgerschaftliche
Unterstützung
findet″.
Derzeit
werde
mit
Unibail
Rodamco
Westfield
verhandelt:
„
Parallel
führen
wir
Gespräche
mit
den
Gesellschaftern
der
Grundstückseigentümerin.
Bei
den
jetzigen
Verhältnissen
können
wir
nur
miteinander
auskommen,
und
ich
bin
zuversichtlich,
dass
wir
das
auch
hinbekommen.
Die
ersten
Schritte
haben
wir
jedenfalls
bereits
eingeleitet.″
Osnabrück
Investor
Unibail
Rodamco
Westfield
(URW)
zaudert.
Obwohl
der
Konzern
das
Einkaufscenter
am
Neumarkt
nicht
mehr
bauen
will,
erhält
er
den
Bauantrag
aufrecht.
Die
Konzeptgruppe
„
Plan
B″
will
andere
Investoren
mit
einer
Unterschriftenaktion
davon
abhalten,
doch
noch
in
die
Center-
Pläne
einzusteigen.
Was
dahintersteckt,
erläutert
Reinhart
Richter.
Der
Kulturberater
hat
alternative
Planung
vor
zwei
Jahren
initiiert
und
kompetente
Mitstreiter
gefunden.
Sie
hatten
mehrmals
Kontakt
zu
Unibail
Rodamco
Westfield.
Was
hat
der
Konzern
vor,
wenn
er
jetzt
doch
den
Bauantrag
stellt?
Wir
hatten
konstruktive
Gesprächskontakte
zu
dem
Deutschlandbeauftragten
des
Projekts.
Aber
daraus
kann
ich
keine
Schlüsse
ziehen,
wenn
es
um
das
aktuelle
Verhalten
geht.
Unser
Anliegen
war,
das
Parkhaus
Große
Rosenstraße
wiederzueröffnen,
um
die
Geschäfte
in
der
Johannisstraße
und
die
Anlieger
vom
Parkdruck
zu
entlasten
und
eine
bessere
Erreichbarkeit
herzustellen.
Was
ich
aus
anderen
Zusammenhängen
schließen
kann,
ist,
dass
URW
nicht
selber
bauen
will,
sondern
beabsichtigt,
die
Flächen
mit
möglichst
geringem
wirtschaftlichen
Schaden
zu
verkaufen.
Offenbar
ist
das
den
Verantwortlichen
so
wichtig,
dass
sie
unklug
agieren
und
die
Gefahr
eines
Imageverlustes
unterschätzen.
Mit
einer
Unterschriftensammlung
wollen
Sie
verhindern,
dass
das
Neumarkt-
Center
doch
noch
gebaut
wird.
Glauben
Sie,
dass
sich
im
Hauptquartier
von
URW
irgendjemand
davon
beeindrucken
lässt?
Nicht
im
Hauptquartier,
aber
die
potenziellen
Investoren
werden
sich
davon
beeindrucken
lassen.
Sie
müssen
befürchten,
dass
sie,
wenn
sie
ein
Projekt
in
Osnabrück
machen
wollen,
auf
großen
Widerstand
stoßen
werden.
Auf
den
Widerstand
von
vielen
Tausend
Menschen,
von
Geschäften,
Unternehmen
und
Organisationen.
Ich
kann
mir
nicht
vorstellen,
dass
sich
ein
Investor
unter
solchen
Umständen
für
ein
Projekt
begeistern
wird,
das
der
Verkäufer
URW
aus
ökonomischen
Gründen
aufgegeben
hat.
Sie
favorisieren
eine
Mischnutzung
für
das
Quartier
zwischen
dem
Neumarkt
und
der
Großen
Rosenstraße.
Wer
sollte
da
nach
Ihrer
Ansicht
investieren?
Wir
haben
viele
Kontakte
in
die
Investorenszene,
und
wir
wissen,
dass
sehr
gute
und
zuverlässige
Investoren
bereitstehen,
zur
Umsetzung
eines
Mischkonzepts
in
diese
Flächen
zu
investieren.
Unsere
Fachleute
haben
die
Berechnungen
über
die
Rentierlichkeit
dieser
Investition
aktualisiert.
Das
Ergebnis
lautet:
Wenn
für
das
Grundstück
ein
marktüblicher
Preis
gezahlt
wird,
sind
diese
Nutzungsvorschläge
für
Investoren
wirtschaftlich
sinnvoll
zu
realisieren.
Jetzt
geht
es
erst
einmal
um
die
Frage,
was
mit
dem
Grundstück
geschieht.
Sie
sähen
es
am
liebsten,
wenn
die
Stadt
zugreift.
Ist
das
realistisch?
Das
halte
ich
für
sehr
realistisch.
Ich
glaube,
dass
die
Stadt
dabei
kein
ökonomisches
Risiko
eingeht,
sondern
dass
sie
möglicherweise
sogar
einen
Gewinn
erzielen
kann,
wenn
sie
das
Grundstück
unter
verschiedenen
Investoren
aufteilt
und
an
diese
verkauft.
Haben
Sie
einen
Tipp,
wie
die
Stadt
an
das
Grundstück
kommt?
Ich
weiß,
dass
der
Oberbürgermeister
Kaufgespräche
mit
URW
führt.
Ziel
unserer
Unterschriftenaktion
ist,
dass
die
Stadt
einen
möglichst
niedrigen
Preis
zahlt.
Wenn
starker
Widerstand
gegen
das
Projekt
erkennbar
wird,
sind
Investoren
nicht
bereit,
das
Grundstück
zu
kaufen.
Und
wenn
es
keine
anderen
Kaufinteressenten
gibt,
ist
die
Verhandlungsposition
der
Stadt
wesentlich
besser.
Schon
in
der
Vergangenheit
hat
URW
getrickst
und
verzögert.
Wie
kann
die
Stadt
so
einem
Konzern
überhaupt
die
Stirn
bieten?
Die
Stadt
braucht
eine
extrem
qualifizierte
juristische
Beratung.
Sie
muss
davon
ausgehen,
dass
für
URW
die
besten
Baurechtsspezialisten
arbeiten.
Grundsätzlich
ist
die
Nutzungsvereinbarung
sehr
schwach,
und
die
Gestaltungsmöglichkeiten
der
Stadt
sind
gering.
Erfreulich
ist,
dass
der
Oberbürgermeister
jetzt
mit
seinen
Vorschlägen
an
den
Stadtentwicklungsausschuss
die
Stadt
in
eine
aktive
Rolle
bringt.
Im
Plan
B,
den
die
Konzeptgruppe
entwickelt
hat,
geht
es
vornehmlich
um
Räume
für
die
Hochschule,
um
Wohnungen,
Büros
und
Geschäfte.
Ihr
persönliches
Anliegen
ist
dabei
eine
Bibliothek
am
Neumarkt.
Was
versprechen
Sie
sich
davon?
Das
ist
nicht
nur
mein
persönliches
Anliegen,
sondern
von
vielen
Mitgliedern
der
Konzeptgruppe.
Wir
glauben,
dass
die
Stadt
an
dieser
schwierigen
Stelle
einen
Identifikationsort
braucht,
der
von
seiner
inhaltlichen
und
architektonischen
Qualität
eine
hohe
Anziehungskraft
hat.
Nach
unserer
Meinung
ist
eine
zukunftsfähige
Bibliothek,
wie
wir
sie
aus
vielen
Städten
weltweit
kennen,
die
ideale
Nutzungsmöglichkeit,
um
daraus
einen
Ort
der
demokratischen
Wissensgesellschaft
zu
machen.
Und
der
Neumarkt
ist
deswegen
so
gut
geeignet,
weil
dort
jeden
Tag
30
000
bis
40
000
junge
Menschen
rumwuseln,
die
wegen
der
Schule
oder
Hochschule
unterwegs
sind.
Wir
halten
es
für
sinnvoll,
für
den
Bereich
Neuer
Graben
–
Johannisstraße
–
Süsterstraße
–
Lyrastaße
ein
Sanierungsgebiet
zu
beschließen,
damit
dort
die
Möglichkeit
besteht,
Projekte
wie
die
Bibliothek
mit
Städtebauförderungsmitteln
zu
finanzieren.
Bildtext:
Sammelt
Unterschriften,
um
den
Neumarkt
für
mögliche
Investoren
aus
dem
Shopping-
Center-
Sektor
unattraktiv
zu
machen:
Kulturberater
Reinhart
Richter.
Foto:
Swaantje
Hehmann
Autor:
jweb, Rainer Lahmann-Lammert