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1.
Erscheinungsdatum:
16.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Neumarkt: Will Unibail jetzt doch bauen?
Erst Absage, jetzt doch der Bauantrag
Zwischenüberschrift:
Will Unibail Rodamco Westfield das Neumarkt-Center doch errichten?
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Vor
zwei
Monaten
verkündete
der
französische
Investor
Unibail
Rodamco
Westfield
das
Aus
für
das
geplante
Einkaufscenter
am
Neumarkt.
Doch
der
Konzern
wirbt
immer
noch
für
seine
Geschäftsflächen,
und
den
Bauantrag
hält
das
Unternehmen
weiterhin
aufrecht.
Fehlende
Unterlagen
zum
Brandschutz
wurden
jetzt
sogar
nachgereicht.
Aber
eine
kleine
Formalie
soll
immer
noch
fehlen.
Will
Unibail
jetzt
bauen
oder
nicht?
In
Osnabrück
wächst
derweil
die
Empörung
darüber,
dass
der
Investor
die
Stadt
aufs
Neue
hinhält.
Die
Konzeptgruppe
Plan
B,
die
sich
für
eine
Mischnutzung
des
Quartiers
engagiert,
startet
eine
Unterschriftenaktion.
Dem
französischen
Konzern
soll
signalisiert
werden,
dass
die
Center-
Pläne
in
Osnabrück
auf
breiten
Widerstand
stoßen.
Osnabrück
Es
war
ein
Paukenschlag,
als
der
französische
Konzern
Unibail
Rodamco
Westfield
(URW)
verkündete,
dass
er
das
Einkaufscenter
am
Neumarkt
nicht
mehr
bauen
wolle.
Doch
statt
den
Bauantrag
zu
widerrufen,
reicht
das
Unternehmen
die
fehlenden
Unterlagen
jetzt
doch
ein.
Was
passiert
da
am
Neumarkt?
Die
Zeichnung
vom
geplanten
Center
prangt
immer
noch
auf
der
Ypso-
Schaufensterwand
am
Neumarkt,
darüber
in
Großbuchstaben
der
Schriftzug
„
Es
wird
großartig!
″
Aber
der
Glanz
ist
dahin
und
der
Pipi-
Duft
vertreibt
jeden,
der
sich
für
die
langsam
vergilbende
Werbung
noch
interessieren
könnte.
Vor
zwei
Monaten
hat
der
französische
Konzern
Unibail
Rodamco
Westfield
verkündet,
dass
er
das
Einkaufscenter
nicht
mehr
bauen
will.
Doch
der
Investor
zieht
seinen
Bauantrag
nicht
zurück,
im
Gegenteil:
Nachdem
die
Stadt
eine
Frist
gesetzt
hatte,
sind
die
fehlenden
Unterlagen
vor
einer
Woche
im
Bauordnungsamt
eingegangen.
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
hat
das
gegenüber
unserer
Redaktion
bestätigt.
Taktisches
Manöver
Will
URW
jetzt
doch
bauen?
Das
glaubt
in
Osnabrück
niemand.
OB
Griesert
zeigt
sich
verwundert.
Er
hält
die
neuerliche
Wendung
eher
für
ein
taktisches
Manöver.
Und
was
sagt
Unibail
Rodamco
Westfield?
Der
deutsche
Konzernsprecher
Julian
Kalcher
lässt
sich
auf
unsere
Anfrage
nur
mit
einem
Satz
zitieren:
„
Wir
möchten
das
aktuell
öffentlich
nicht
kommentieren.″
Klare
Worte
findet
dagegen
Reinhart
Richter,
Kulturberater
und
Initiator
des
Planungsprozesses
Plan
B
für
das
Neumarkt-
Center:
Es
sei
empörend,
dass
ein
europaweit
agierender
Investor
sich
so
schäbig
gegenüber
einer
Stadt
verhalte.
Die
Konzernmanager
müssten
doch
wissen,
dass
sie
damit
dem
Ruf
ihres
Unternehmens
Schaden
zufügten,
meint
Richter.
Was
dahinter
steckt,
deutet
er
so:
„
Wir
wissen,
dass
Unibail
Rodamco
Westfield
das
Grundstück
auf
dem
Markt
anbietet
und
dabei
auf
Zeit
spielt,
um
sich
möglichst
viele
Optionen
auf
Basis
des
gültigen
Bebauungsplans
und
des
eingereichten
Bauantrages
offenzuhalten.″
Mit
dieser
Hinhaltetaktik
gefährde
der
Konzern
das
von
der
Konzeptgruppe
ausgearbeitete
Mischnutzungskonzept
für
das
Neumarktquartier.
„
Es
droht
die
Gefahr,
dass
ein
Investor
einen
höheren
Preis
als
die
Stadt
bietet
und
dann
ein
Einkaufszentrum
baut,
das
die
Einzelhandelsstruktur
der
Stadt
schädigt
und
nach
einigen
Jahren
selber
scheitert″,
fürchtet
die
Konzeptgruppe
Plan
B.
Die
Stadt
dürfe
ein
solches
Vorgehen
nicht
akzeptieren.
„
Es
ist
unbedingt
erforderlich,
dass
die
Stadt
dem
Investor
und
möglichen
Kaufinteressenten
deutlich
Signale
für
die
Zukunft
des
Quartiers
sendet″,
schreibt
Richter
in
einer
Stellungnahme.
Ab
sofort
sammelt
die
Konzeptgruppe
Unterschriften,
um
potenziellen
Investoren
deutlich
zu
machen,
dass
ein
Einkaufszentrum
auf
großen
Widerstand
in
der
Bevölkerung
stoßen
würde.
Wenn
dies
gelingt,
könne
die
Stadt
die
Immobilie
zu
einem
realistischen
Preis
kaufen
und
selber
die
künftige
Nutzung
bestimmen.
Die
Initiatoren
sind
zuversichtlich,
dass
viele
Tausend
Unterschriften
für
ein
starkes
Signal
zusammenkommen
werden.
Das
Motto
lautet:
„
Wir
wollen
kein
neues
Einkaufszentrum
in
der
Innenstadt,
sondern
eine
gute
Nutzungsmischung:
Viele
Wohnungen,
quartiersbezogener
Einzelhandel,
Kultur
und
Bildung,
Gastronomie
und
Gewerbe!
″
„
Die
Zeit
der
Shoppingcenter
ist
vorbei!
″,
sagt
Mechthild
Möllenkamp,
die
Präsidentin
des
Handelsverbandes
Niedersachsen-
Bremen,
die
sich
ebenfalls
in
der
Konzeptgruppe
Plan
B
engagiert.
Sie
ist
überzeugt,
dass
viele
regionale
Investoren
bereit
sind,
Teile
der
URW-
Immobilie
zu
übernehmen
und
die
angestrebte
Mischnutzung
zu
realisieren.
Reinhart
Richter
glaubt,
dass
der
Konzern
nach
seiner
Absage
nur
noch
deutlich
weniger
als
20
Millionen
Euro
für
das
9000
Quadratmeter
große
Areal
zwischen
Neumarkt
und
Großer
Rosenstraße
erzielen
kann.
Er
findet,
dass
die
Stadt
die
Fläche
erwerben,
aufteilen
und
an
Investoren
weiterveräußern
sollte.
Aber
vorerst
verfügt
URW
über
die
Grundstücke.
Und
über
hochkarätige
Juristen,
die
es
der
Stadt
schwer
machen
könnten,
wieder
die
Regie
zu
übernehmen.
Fehlende
Formalie
Schon
jetzt
konnten
einige
Passagen
des
Durchführungsvertrages
nicht
eingehalten
werden.
Darin
heißt
es
etwa:
„
Die
Vorhabenträgerin
(das
ist
die
URW-
Tochter
Neumarkt
14
GmbH
&
Co.
KG)
verpflichtet
sich,
spätestens
12
Monate
nach
dem
In-
Kraft-
Treten
des
vorhabenbezogenen
Bebauungsplans
Nr.
600
–
Einkaufszentrum
Neumarkt
–
einen
vollständigen
und
genehmigungsfähigen
Bauantrag
für
das
Vorhaben
einzureichen
und
das
Vorhaben
spätestens
36
Monate
nach
Erteilung
der
Baugenehmigung
fertigzustellen.″
Zu
Verzögerungen
kam
es
zuerst
durch
eine
Klage
gegen
den
Bebauungsplan,
später
wurde
zwar
ein
Bauantrag
eingereicht,
die
Stadt
vermisste
jedoch
wesentliche
Unterlagen
zum
Brandschutz.
Die
hat
die
URW-
Tochter
Neumarkt
14
GmbH
&
Co.
KG
jetzt
nachgereicht,
es
soll
allerdings
immer
noch
eine
Formalie
fehlen.
Die
könnte
für
findige
Juristen
ein
Hebel
sein,
die
Sache
weiter
zu
verzögern.
Die
Unterschriftenlisten
der
Konzeptgruppe
Plan
B
liegen
in
Kinos
und
Einzelhandelsgeschäften
aus.
Sie
können
auch
außerdem
von
der
Internetseite
http:
//
planb-
os.de
heruntergeladen
werden.
Bildtexte:
Ein
großes
Versprechen,
an
das
niemand
mehr
glaubt:
Center-
Investor
URW
spielt
offenbar
auf
Zeit.
Mischutzung
statt
Einkaufszentrum:
Dafür
sammeln
Victor
Schulte,
Mechthild
Möllenkamp,
Jens
Raddatz
und
Reinhart
Richter
(v.
l.)
von
der
Konzeptgruppe
Plan
B
Unterschriften.
Fotos:
Swaantje
Hehmann
Kommentar
So
schafft
man
eine
Investitionsruine
Neumarkt
auf,
Neumarkt
zu.
Busse
raus
und
wieder
rein.
Das
Hü,
Hott
und
wieder
Hü
scheint
eine
ansteckende
Krankheit
zu
sein.
Jetzt
also
auch
für
das
Einkaufszentrum.
Unibail
Rodamco
Westfield
taktiert,
um
für
die
Schrottimmobilie
einen
möglichst
hohen
Preis
zu
erzielen.
Im
Juni
haben
die
Profis
aus
Frankreich
verlauten
lassen,
dass
sie
keine
wirtschaftliche
Basis
für
ein
Shoppingcenter
am
Neumarkt
sehen.
Und
nun
soll
ein
Investor
zweiter
Wahl
die
Sache
richten?
Da
müssen
in
Osnabrück
doch
sämtliche
Alarmglocken
läuten!
Die
Stadt
hat
Unibail
Rodamco
Westfield
viel
Vertrauen
entgegengebracht
und
den
immer
wieder
verzögerten
Baubeginn
offenbar
zu
großzügig
akzeptiert.
Auf
der
anderen
Seite
wurde
wenig
empathisch
gehandelt.
Viel
zu
spät
ließ
der
Konzern
verlauten,
dass
er
die
Pläne
für
das
Einkaufscenter
„
Oskar″
aufgegeben
hat.
Jetzt
geht
die
Hängepartie
weiter,
und
es
kann
sein,
dass
die
Stadt
eine
Baugenehmigung
erteilen
muss
für
ein
Projekt,
das
große
Chancen
hat,
als
Investitionsruine
in
die
Stadtgeschichte
einzugehen.
Wenn
die
Manager
von
Unibail
Rodamco
ihren
Ruf
nicht
gänzlich
ruinieren
wollen,
sollten
sie
der
Stadt
das
Grundstück
zu
einem
fairen
Preis
anbieten.
So
könnte
Osnabrück
vor
weiterem
Schaden
bewahrt
werden.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert