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1.
Erscheinungsdatum:
15.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Windräder töten massenhaft Vögel und Fledermäuse
Zwischenüberschrift:
Leserbriefe
Artikel:
Originaltext:
Zum
Artikel
„
Grün
gegen
Grün
–
Osnabrücker
Klimaallianz
kritisiert
„
Verhinderungspolitik″
des
Umweltforums
Osnabrücker
Land″
und
dem
Kommentar
„
Miteinander
statt
gegeneinander″
von
Jean-
Charles
Fays
(Ausgabe
vom
9.
August)
.
„[. . .]
Es
ist
schon
schlimm
genug,
wenn
Grün
gegen
Grün
polemisiert.
Aber
direkt
besorgniserregend
ist,
wenn
die
Osnabrücker
Klimaallianz
den
Dachverband
(Umweltforum
Osnabrücker
Land)
derart
scharf
angreift
und
ihm
eine
Klimaverhinderungspolitik
vorwirft
und
sich
überdies
Dr.
Matthias
Schreiber
entschuldigen
soll,
weil
er
angeblich
die
Klimawende
blockiert.
Eine
solche
Aussage
von
Dr.
Kuhnke,
der
sich
hier
einseitig
für
die
Windenergie
einsetzt
und
scheinbar
das
massenhafte
Töten
von
Flugtieren
an
den
Rotorblättern
billigend
in
Kauf
nimmt,
kann
nicht
unwidersprochen
bleiben.
[…]
Ein
Ziel
des
Umweltforums
ist,
mit
einer
Stimme
für
Natur
und
Umwelt
einzutreten.
Also
nicht
nur
für
die
Windenergie,
sondern
auch
für
die
Flora
und
Fauna.
Wir
wissen,
durch
den
Einsatz
von
Windenergieanlagen
werden
massenhaft
tote
Vögel,
Fledermäuse
und
Insekten
in
Kauf
genommen.
Die
friedliche
Idylle
von
langsam
drehenden
Windrädern
täuscht
nämlich.
Tatsächlich
sausen
die
Spitzen
der
Rotorblätter
je
nach
Windstärke
mit
200
bis
400
km/
h
durch
die
Luft,
und
bei
einem
Durchmesser
von
126
m
werden
dabei
12
500
m2
überstrichen
(etwa
31
Baugrundstücke
von
400
m2)
.
Vögel,
Insekten
und
Fledermäuse,
die
sich
einem
Windrad
nähern
oder
durchfliegen
wollen,
bezahlen
dies
oft
mit
ihrem
Leben.
Entweder
werden
sie
direkt
von
einem
Rotorblatt
getroffen,
durch
Sog
und
Turbulenzen
in
die
Rotoren
gezogen
oder
durch
Druckschwankungen
getötet.
Aus
Deutschland
gibt
es
reichlich
Berichte
über
erschlagene
Weißstörche,
Seeadler,
Großtrappen,
Kraniche
und
das
gesamte
Artenspektrum
bis
hin
zum
Gemetzel
an
Fledermäusen.
Immer
wieder
findet
man
unter
den
Windrädern
streng
geschützte
Fledermäuse,
die
auch
durch
Druckschwankungen
getötet
wurden.
[. . .]
Bei
Volltreffern
bleibt
bei
kleinen
Vögeln
kaum
etwas
übrig.
Größere
werden
regelrecht
halbiert
oder
Teile
abgeschlagen.
Die
Opfer
verschwinden
auch,
weil
sie
gefressen
werden:
Für
Raben-
und
Greifvögel,
Füchse,
Marder,
Katzen
und
andere
Carnivoren
ist
der
Tisch
unter
Windrädern
immer
gut
gedeckt.
Die
gefundenen
Opfer
sind
daher
nur
Zufallsfunde
und
die
Spitze
eines
Eisberges.
Will
man
jedoch
den
gesamten
Eisberg
erkunden,
müsste
man
kreisförmig
unter
einem
Windrad
ein
überdimensioniertes
Netz
spannen,
die
Opfer
auffangen
und
ihren
Aufprall
durch
Sensoren
rund
um
die
Uhr
registrieren.
Diese
Untersuchung
würde
wahrscheinlich
ein
Desaster
ans
Licht
bringen.
Verglichen
mit
den
Windrädern,
so
der
Biologe
Dr.
Friedrich
Buer,
sind
die
kriminellen
Vogeljäger
im
Süden
Europas
nur
harmlose
Lausbuben.
Was
Dr.
Matthias
Schreiber
vom
Umweltforum,
laut
Dr.
Kuhnke
der
,
Protagonist
der
Windanlagen-
Behinderung′,
macht,
ist
praktizierter
Natur-
und
Artenschutz
in
unserer
weitgehend
verschandelten,
zerschnittenen,
verbauten,
vergifteten
und
mit
Gülle
überfrachteten
Landschaft.
Es
versucht
den
Bau
von
Windanlagen
dort
zu
verhindern,
wo
seltene
Adler
brüten,
oder
bewirkt
ein
zeitweises
Abschalten
dann,
wenn
Zugvögel
vorbeifliegen,
und
verhindert
somit,
dass
mehrere
Tausend
Greifvögel,
zum
Teil
vom
Aussterben
bedrohte
Wiesenweihen
und
Schreiadler,
an
Windrädern
getötet
werden.
Das
ist
eine
sehr
lobenswerte
Tat.′′
Dr.
Gerhard
Kooiker
Osnabrück
„
Harsche
Vorwürfe
sind
es,
die
Prof.
Dr.
Kuhnke
an
die
Adresse
des
Umweltforums
Osnabrücker
Land
richtet.
Dabei
versäumt
es
der
Artikel
leider,
über
Hintergrund
und
Anlass
dieser
Vorwürfe
zu
berichten.
Und
auch
inwiefern
Professor
Kuhnke
als
,
die
Osnabrücker
Klimaallianz′
spricht,
bleibt
leider
unerwähnt
und
wird
auch
auf
deren
Webseite
nicht
klarer.
Die
Form
der
Vorwürfe
deutet
auf
Frustration
hin,
und
dafür
gab
und
gibt
es
im
ehren-
oder
hauptamtlichen
Klimaschutz
mit
Sicherheit
genügend
Anlässe.
Diese
Frustration
jedoch
innerhalb
der
Reihe
eigentlicher
Mitstreiter
auszulassen
ist
kontraproduktiv.
Allzu
schnell
gibt
es
die
sprichwörtlichen
,
lachenden
Dritten′,
wenn
zwei
sich
streiten
beziehungsweise
sich
gegeneinander
ausspielen
lassen.
Deutlich
wird
dies
unter
anderem
gerade
wieder
in
der
erstarkenden
Diskussion
um
die
angeblich
klimafreundliche
Atomenergie,
mit
deren
Hilfe
man
erst
die
Abkehr
von
den
fossilen
Energieträgern
schaffen
werde.
Unterschiedlicher
Ansicht
zu
sein
sollte
in
einer
Demokratie
nicht
als
negativ
gewertet
werden,
Konstruktivität
vorausgesetzt.
Naturgemäß
beleuchten
Umwelt-
,
Natur-
und
Artenschutz
den
weiteren
Ausbau
der
Windenergie
anders
als
Vertreter
der
Ingenieurswissenschaften.
Und
dass
jede
Seite
ihr
Thema
auch
mit
einem
gewissen
Durchsetzungswillen
vertritt,
versteht
sich
ebenfalls
von
selbst.
Immerhin
stehen
Biodiversitäts-
und
Klimaschutz
durchaus
beide
bislang
in
Deutschland
mit
dem
Rücken
zur
Wand.
Vielleicht
sollte
sich
die
Osnabrücker
Klimaallianz
vermehrt
dem
Ausbaupotenzial
der
Solarenergie
im
städtischen
Bereich
widmen,
die
im
Vergleich
zum
ländlichen
Raum
hier
weit
hinterherhinkt.
Strom
selber
machen
und
selbst
verbrauchen,
das
wäre
ein
lohnender
Ansatz,
und
gewerbliche
wie
private
Dachflächen
gibt
es
in
der
Stadt
mehr
als
genug.′′
Christian
Seebass
Osnabrück
„
Die
Aussagen
in
dem
Artikel
erfordern
einige
wichtige
Klarstellungen:
Wir
gehen
davon
aus,
dass
die
von
Klaus
Kuhnke
gemachten
Äußerungen
lediglich
seine
Privatmeinung
beziehungsweise
maximal
eine
Minderheitenmeinung
innerhalb
der
Osnabrücker
Klimaallianz
sind.
Er
ist
jedenfalls
nicht
als
deren
Sprecher
in
irgendeiner
Weise
legitimiert.
Das
Bündnis
ist
lediglich
ein
loser
Zusammenschluss
ohne
feste
Struktur,
Sprecher
oder
Vorstand.
Das
Umweltforum
als
Dachverband
der
Osnabrücker
Umweltverbände
ist
ebenso
wie
seine
Mitgliedsverbände
Nabu
und
BUND
und
weitere,
wie
richtig
berichtet,
Mitglied
in
der
Osnabrücker
Klimaallianz.
Wie
man
sich
leicht
vorstellen
kann,
sind
diese
Verbände
nicht
über
Herrn
Kuhnkes
Vorstoß
informiert
worden.
Zumindest
für
diesen
Teil
der
Allianz
spricht
Herr
Kuhnke
also
definitiv
nicht.
Es
ist
deshalb
keinesfalls
,
die
Klimaallianz′,
die
hier
den
Dachverband
der
Osnabrücker
Umweltverbände
kritisiert,
sondern
eine
Einzelstimme.
Der
Kommentator
hat
völlig
recht,
wenn
er
die
Beteiligten
zu
einem
Miteinander
statt
Gegeneinander
auffordert.
Solche
Debatten
führt
man
nicht
destruktiv
gegeneinander
über
die
Presse,
sondern
konstruktiv
miteinander
im
Gespräch.
Ein
anderes
Vorgehen
schadet
unser
aller
gemeinsamem
Anliegen.
Das
ist
besonders
in
den
jetzigen
Zeiten,
wo
die
Klimaschutzdebatte
endlich
ihre
gesellschaftlich
angemessene
Aufmerksamkeit
bekommt,
sehr
ärgerlich
und
destruktiv.
Die
inhaltliche
Kritik
läuft
ohnehin
ins
Leere,
denn
auch
ein
Herr
Kuhnke
wird
sich
sicherlich
nicht
gegen
den
Leitsatz
,
Die
Osnabrücker
Klimaallianz
fordert
einen
konsequenten
Ausbau
der
Windkraft
unter
Beachtung
der
geltenden
Regelungen
zum
Immissionsschutz
der
Bevölkerung
und
unter
Einhaltung
der
gesetzlichen
Bestimmungen
zum
Natur-
und
Artenschutz′
stellen.
Wer
für
die
Klimaallianz
andere
Grundsätze
möchte,
möge
dies
bitte
ausdrücklich
formulieren,
sodass
wir
darüber
dann
konkret
reden
und
Konsens
oder
Dissens
auch
in
der
Öffentlichkeit
kommunizieren
können.
Wir
gehen
allerdings
davon
aus,
dass
alle
in
der
Klimaallianz
die
Beachtung
geltender
rechtlicher
Regeln
als
Basis
unterschreiben
können.
Nicht
mehr
und
nicht
weniger
fordert
das
Umweltforum
in
seinem
Vorgehen
immer
wieder
ein.″
Andreas
Peters
Osnabrück
Bildtext:
Windräder
können
für
Vögel
–
hier
ein
Mäusebussard
–
zur
Todesfalle
werden.
Foto:
imago
images/
xblickwinkel
Autor:
Dr. Gerhard Kooiker, Christian Seebass, Andreas Peters