User Online: 2 |
Timeout: 02:02Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
13.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
Statt Loks künstliche Intelligenz
Ringlokschuppen wird Forschungszentrum
Zwischenüberschrift:
Künstliche Intelligenz hinter historischen Mauern / Fünf Millionen Euro von der Coppenrath-Stiftung
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Der
Ringlokschuppen
am
Güterbahnhof
wurde
einmal
für
34
Dampflokomotiven
gebaut,
doch
zuletzt
drohte
das
denkmalgeschützte
Gebäude
zu
verfallen.
Jetzt
gibt
es
eine
neue
Nutzung,
und
die
Pläne
sind
schon
sehr
konkret:
Hinter
den
historischen
Mauern
soll
ein
Forschungszentrum
für
künstliche
Intelligenz
eingerichtet
werden,
ein
Gemeinschaftsprojekt
von
Universität
und
Hochschule
Osnabrück.
Nicht
nur
das:
Auch
Existenzgründer
sollen
mit
ihren
Start-
ups
im
Ringlokschuppen
eine
Bleibe
finden
–
eng
angebunden
an
die
Forscher
aus
dem
Deutschen
Forschungszentrum
für
Künstliche
Intelligenz
(DFKI)
.
Bei
der
Finanzierung
erwies
sich
als
Glücksfall,
dass
die
Aloys-
&-
Brigitte-
Coppenrath-
Stiftung
ein
Projekt
suchte,
um
Existenzgründern
auf
die
Sprünge
zu
helfen.
Osnabrück
Aus
dem
Ringlokschuppen
am
Güterbahnhof
wird
ein
Forschungszentrum
für
die
künstliche
Intelligenz.
Uni
und
Hochschule
wollen
das
denkmalgeschützte
Gebäude
gemeinsam
nutzen,
außerdem
sollen
Start-
up-
Unternehmen
in
die
historischen
Mauern
ziehen.
Die
Aloys-
&-
Brigitte-
Coppenrath-
Stiftung
ebnet
dafür
den
Weg
mit
fünf
Millionen
Euro.
Lokomotiven
werden
schon
seit
Jahrzehnten
nicht
mehr
im
Ringlokschuppen
abgestellt.
Der
Bau
verfiel
zusehends,
Fensterscheiben
wurden
eingeworfen,
für
eine
Nachfolgenutzung
fehlte
ein
Investor.
Den
hat
die
Stadt
jetzt
gefunden.
Dabei
ging
die
Initiative
von
der
Coppenrath-
Stiftung
aus,
die
sich
für
Existenzgründer
und
Start-
ups
engagiert.
So
entstand
die
Idee,
den
wissenschaftlichen
Forschungsbereich
Künstliche
Intelligenz
von
Universität
und
Hochschule
als
Hauptmieter
in
die
alte
Lokremise
zu
nehmen
und
die
Gründerszene
als
Untermieter.
Um
den
denkmalgeschützten
Bau
an
der
Rückseite
des
Hauptbahnhofs
zu
sanieren
und
umzubauen,
stellt
die
Stiftung
fünf
Millionen
Euro
zur
Verfügung.
Die
Stadt
Osnabrück
bringt
das
26
000
qm
große
Grundstück
und
das
Gebäude
(mit
einem
Bilanzwert
von
1,
875
Millionen
Euro)
ein,
sie
übernimmt
die
Entsorgung
der
Altlasten
und
beseitigt
mögliche
Kriegsaltlasten.
Außerdem
verpflichtet
sie
sich,
das
Grundstück
zu
erschließen,
mit
Gas-
,
Wasser-
und
vor
allem
mit
leistungsfähigen
Datenleitungen
auszustatten.
Denn
die
sind
für
das
Forschungslabor
unerlässlich.
Stadt
und
Stiftung
wollen
eine
gemeinsame
Grundstücksgesellschaft
gründen,
die
zu
einem
späteren
Zeitpunkt
möglicherweise
in
eine
Betriebsgesellschaft
umgewandelt
wird.
Dabei
soll
die
Stiftung
51
Prozent
der
Anteile
übernehmen.
Bei
einem
Pressetermin
vor
dem
Ringlokschuppen
erklärte
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert
am
Montag,
eine
zeitgemäße
Nutzung
sei
der
beste
Denkmalschutz.
Die
Ansiedlung
des
Forschungsbereichs
sei
ideal,
um
die
Industriebrache
aufzuwerten
und
endlich
wieder
an
die
Stadt
anzubinden.
Pläne
für
den
Umbau
des
Ringlokschuppens
hat
das
Architekturbüro
Kresings
aus
Münster
ausgearbeitet.
Das
halbringförmige
Gebäude
soll
seine
Herkunft
nicht
verleugnen.
Zwei
Rondelle
im
Hof,
das
eine
als
Wasserfläche
mit
Springbrunnen,
sollen
an
die
beiden
Drehscheiben
erinnern,
auf
denen
die
Loks
aufs
richtige
Gleis
bugsiert
wurden.
Im
Gebäude
stehen
8000
qm
nutzbare
Fläche
zur
Verfügung
–
genug
Platz,
um
80
Wissenschaftlern
einen
Arbeitsplatz
zu
zu
bieten.
Für
den
Anfang
werden
es
wohl
weniger
sein,
wie
Joachim
Hertzberg
vom
Deutschen
Forschungszentrum
für
Künstliche
Intelligenz
(DFKI)
vorrechnet:
Etwa
50
Beschäftigte
bilden
das
Team,
das
schon
2021
in
den
KI-
Lokschuppen
an
der
Hamburger
Straße
ziehen
will.
Dazu
kommen
noch
einige
Studierende.
Wenn
aus
denen
Existenzgründer
werden,
können
sie
unter
demselben
Dach
ihre
Büros
einrichten.
Hertzberg
ist
es
keineswegs
egal,
in
was
für
einem
Gebäude
die
neue
Forschungseinrichtung
untergebracht
wird.
Wer
mit
KI
arbeite,
bekomme
immer
gute
Angebote
aus
der
Wirtschaft,
erklärte
er
im
Pressegespräch.
In
den
Hochschulen
gebe
es
dagegen
weniger
Geld
und
meist
nur
Zeitverträge.
Um
die
guten
Köpfe
zu
halten,
brauche
es
weiche
Faktoren,
„
irgendwas
Cooles″,
wie
der
Professor
vermerkte.
Und
der
Ringlokschuppen,
fügte
er
hinzu,
„
der
ist
richtig
cool!
″
Uni-
Präsident
Wolfgang
Lücke
hob
hervor,
dass
die
künstliche
Intelligenz
zu
den
herausragenden
Forschungsschwerpunkten
Osnabrücks
gehöre.
Das
neue
Zentrum
mit
der
historischen
Kulisse
werde
dazu
beitragen,
dass
der
Begriff
KI
in
Niedersachsen
automatisch
mit
Osnabrück
gleichgesetzt
werde.
Für
die
Coppenrath-
Stiftung
erklärte
der
Vorstandsvorsitzende
Felix
Osterheider,
das
Projekt
passe
perfekt
zum
Stiftungszweck,
nämlich
Unternehmensgründungen,
Wissenschaft
und
Forschung
zu
fördern.
Die
Stiftung
wurde
2017
von
Brigitte
Coppenrath
gegründet
und
mit
10
Millionen
Euro
ausgestattet.
Ihr
Ziel
ist
es,
Gründern
auf
die
Sprünge
zu
helfen,
ganz
gleich,
ob
sie
aus
dem
Handwerk
oder
der
Hochschule
kommen.
Brigitte
Coppenrath
hat
an
der
Entscheidung
für
den
Ringlokschuppen
noch
mitgewirkt.
Vor
einigen
Wochen
ist
sie
jedoch
gestorben.
Bildtexte:
„
Der
beste
Denkmalschutz
ist
eine
neue
Nutzung″,
meinte
Oberbürgermeister
Wolfgang
Griesert,
als
er
am
Montag
die
Pläne
für
den
Ringlokschuppen
vorstellte.
Ein
cooles
Gebäude:
Aus
dem
langsam
verfallenden
Ringlokschuppen
soll
ein
modernes
Forschungslabor
werden.
Fotos:
Gert
Westdörp
Simulation:
Kresings
Architektur
Platz
für
34
Dampflokomotiven
Zwei
Drehscheiben
und
Platz
für
34
Lokomotiven:
Der
Ringlokschuppen
an
der
Hamburger
Straße
wurde
1913
gebaut
und
fortlaufend
genutzt,
bis
das
Zeitalter
der
Dampflokomotiven
in
den
70er-
Jahren
zu
Ende
ging.
Wegen
seiner
Größe
und
der
seltenen
Doppeldrehscheibe
aus
der
Spätzeit
der
Königlich
Preußischen
Eisenbahnverwaltung
gilt
der
Ringlokschuppen
als
herausragendes
Industriedenkmal.
1996
wurde
das
Gebäude
deshalb
unter
Denkmalschutz
gestellt.
Als
die
Bahn
den
Güterbahnhof
2010
verkaufte,
ging
der
Ringlokschuppen
in
das
Eigentum
der
Schilling
&
Schreyer
GmbH
über.
Zwei
Jahre
später
übernahm
die
Zion
GmbH
(heute
3
G
Group)
die
Gesellschaft
und
damit
die
Immobilie.
2013
nutzte
die
Stadt
ihr
Vorkaufsrecht,
als
eine
2,
6
Hektar
große
Fläche
mit
dem
Ringlokschuppen
aus
dem
Gesamtareal
herausgelöst
und
veräußert
werden
sollte.
Seitdem
befindet
sich
die
Lok-
Remise
im
Eigentum
der
Stadt.
Kommentar
Eigentum
macht
souverän
Kaum
eine
andere
Wissenschaftsdisziplin
ist
so
angesagt
wie
die
künstliche
Intelligenz.
Und
um
kaum
ein
anderes
Gebäude
in
Osnabrück
musste
man
sich
so
viele
Sorgen
machen
wie
um
den
Ringlokschuppen.
Dass
sich
jetzt
beides
auf
nahezu
perfekte
Weise
zusammenfügt,
ist
ein
Glücksfall
für
die
Stadt.
Wie
schön
wäre
es,
wenn
auf
dem
gesamten
Güterbahnhof
eine
so
erfreuliche
Entwicklung
einsetzen
würde!
Der
Streit
mit
der
„
Lebensquelle″
und
der
3
G
Group
lähmt
die
Entwicklung
seit
Jahren.
Dass
die
Stadt
ihr
Vorkaufsrecht
für
den
Ringlokschuppen
und
das
umgebende
Grundstück
in
Anspruch
nahm,
war
im
Rat
umstritten.
Aber
als
es
jetzt
um
das
Forschungszentrum
für
künstliche
Intelligenz
ging,
erwies
es
sich
als
Vorteil,
dass
die
Stadt
über
die
Fläche
verfügt.
Natürlich
ist
es
Traumtänzerei,
sich
jetzt
auszumalen,
was
alles
möglich
wäre,
wenn
die
Stadt
den
Güterbahnhof
gekauft
hätte.
Damals,
als
die
Bahn
ihn
nicht
mehr
brauchte.
Vielleicht
hat
aber
auch
die
fatale
Entwicklung
dort
die
Einsicht
befördert,
dass
sich
kommunale
Aufgaben
souveräner
lösen
lassen,
wenn
sie
nicht
schon
an
Eigentumsfragen
scheitern.
Beim
Wohnungsbau
zeigt
sich
inzwischen,
dass
sich
die
Stadt
nicht
mehr
die
Butter
vom
Brot
nehmen
lässt.
rll@
noz.de
Autor:
Rainer Lahmann-Lammert