User Online: 3 |
Timeout: 03:07Uhr ⟳ |
Ihre Anmerkungen
|
NUSO
|
Info
|
Auswahl
|
Ende
|
A
A
A
Mobil →
Umweltgeschichtliches Zeitungsarchiv für Osnabrück
Themen ▾
Baumschutz (112)
Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) (360)
Die Arbeit der Stadtgaertner seit 1891 (975)
Die Hase und ihre Nebengewaesser (3007)
Gartenprojekte (22)
Klimageschichte (seit 1874) (162)
Konflikte um Kleingarten (25)
Konversionsflaechen (245)
Kooperation Baikal-Osnabrueck (25)
Umweltbildungszentrum(UBZ)1997-2018 (108)
Verein für Ökologie und Umweltbildung Osnabrueck (324)
Suche ▾
Einfache Suche
Erweiterte Suche
Listen ▾
Themenauswahllisten
Erscheinungsdatum (Index)
Ergebnis
Merkliste ▾
Merkliste zeigen
Merkliste löschen
Datensätze des Ergebnis
Suche:
Auswahl zeigen
Treffer:
1
Sortierungen:
Datum vorwärts
Datum rückwärts
1.
Erscheinungsdatum:
10.08.2019
aus Zeitung:
Neue Osnabrücker Zeitung/ Neue OZ
Überschrift:
„Wir wünschen uns einen Klimabeauftragten″
Zwischenüberschrift:
Was die neue Generation Politiker in der Region Osnabrück verändern will
Artikel:
Originaltext:
Osnabrück
Die
Jugend
verändert
die
Politik
zurzeit
so
stark
wie
selten
zuvor.
Unsere
Redaktion
hat
die
Spitzen
der
Jugendorganisationen
von
CDU,
SPD
und
Grünen
in
der
Region
befragt,
wie
sie
sich
die
Wahl
der
grünen
Landrätin
im
Landkreis
Osnabrück
erklären,
wie
sich
die
Politik
durch
die
Fridays-
for-
Future-
Bewegung
verändern
wird
und
was
sie
konkret
von
ihren
Mutterparteien
fordern.
Was
ist
passiert,
dass
in
einem
schwarzen
Landkreis
eine
grüne
Landrätin
gewählt
wurde?
Jannes
Fock
(Grüne
Jugend)
:
Natürlich
kann
man
nicht
abstreiten,
dass
das
auch
mit
dem
Bundestrend
zu
tun
hatte.
Anna
Kebschull
ist
mit
einem
progressiven
Programm
aufgetreten,
wollte
mehr
Investitionen
in
den
Nahverkehr,
und
das
entscheidende
Thema
waren
die
Gewässerrandstreifen.
Dieses
Problem
wurde
einfach
verschlafen,
Herr
Lübbersmann
hat
keine
klaren
Antworten
geliefert,
Frau
Kebschull
war
mit
ihrer
Forderung
nach
mindestens
fünf
Meter
breiten
Gewässerrandstreifen
in
Schutzgebieten
einfach
überzeugender.
Judith
Hörning
(Junge
Union)
:
Die
absolute
Zahl
der
Wählerstimmen
für
Anna
Kebschull
war
im
zweiten
Wahlgang
etwa
genauso
hoch
wie
im
ersten.
Das
Problem
war,
dass
wir
unsere
Leute
nicht
mehr
mobilisieren
konnten,
auch
noch
zur
Stichwahl
zu
gehen.
Viele
wichtige
aktuelle
Themen
sind
nun
einmal
grün:
Dazu
gehören
Klima
und
Erderwärmung.
Diese
Stimmung
sorgt
gerade
dafür,
dass
zurzeit
viele
junge
Menschen
zur
Wahl
gehen
oder
Ältere,
die
einfach
mal
ausprobieren
wollten,
grün
zu
wählen.
Man
darf
aber
nicht
vergessen,
dass
Michael
Lübbersmann
eine
sehr
starke
Politik
gemacht
hat
und
den
Landkreis
wirtschaftlich
stark
aufgestellt
hat.
Vielleicht
sah
der
Landrat
beim
Thema
Gewässerrandstreifen
nicht
so
gut
aus,
aber
bei
dieser
Wahl
hat
sicherlich
auch
der
bundespolitische
Trend
eine
starke
Rolle
gespielt.
Yannick
Moormann
(Jusos)
:
Sicherlich
war
die
Bundespolitik
entscheidend,
aber
es
gab
auch
andere
Faktoren.
Viele
Wählerinnen
und
Wähler
haben
sich
überlegt:
Will
ich,
dass
es
so
weiterläuft
wie
in
den
vergangenen
Jahrzehnten,
oder
will
ich
frischen
Wind?
Dafür
stand
insbesondere
Anna
Kebschull.
Warum
stand
die
SPD
bislang
nicht
für
frischen
Wind?
Moormann:
Die
SPD
hat
den
großen
Fehler
gemacht,
dass
sie
sich
immer
wieder
auf
Große
Koalitionen
einlässt,
in
denen
man
die
Politik
des
kleinsten
gemeinsamen
Nenners
macht.
Hier
vor
Ort
muss
man
feststellen,
dass
die
Bürgerinnen
und
Bürger
nicht
wirklich
bemerkt
haben,
dass
es
eine
SPD-
Beteiligung
gibt.
Ein
Großteil
der
politischen
Projekte
wurde
aus
der
Verwaltung
vorgegeben
und
somit
tendenziell
eher
Herrn
Lübbersmann
und
der
CDU
zugeschrieben.
So
stellte
die
SPD
lediglich
das
rote
Deckmäntelchen
dar
–
obwohl
die
SPD
mit
den
Millionen
für
den
sozialen
Wohnungsbau
ein
starkes
sozialdemokratisches
Thema
vorangebracht
hat.
In
der
Großen
Kooperation
mit
der
CDU
wurde
das
aber
schlicht
nicht
wahrgenommen.
Somit
war
es
eine
richtige
Entscheidung
der
Kreis-
SPD,
diese
Kooperation
mit
der
CDU
aufzukündigen.
Wie
hat
und
wie
wird
die
Fridays-
for-
Future-
Bewegung
die
Politik
verändern?
Fock:
Wir
haben
es
Fridays
for
Future
und
Greta
Thunberg
zu
verdanken,
dass
die
Klimakrise
endlich
als
das
angesehen
wird,
was
sie
wirklich
ist:
das
größte
Problem
unserer
Zeit.
Da
ist
insbesondere
auch
die
Bundesregierung
gefordert
zu
handeln.
Es
kann
nicht
sein,
dass
Deutschland
als
eine
der
größten
Volkswirtschaften
der
Welt
es
nicht
schafft,
seine
Klimaziele
bis
2020
zu
erreichen,
und
immer
noch
deutlich
zu
viel
CO2
ausstößt.
Hörning:
Ich
finde
es
klasse,
wie
viele
junge
Menschen
sich
jetzt
auf
einmal
engagieren.
Die
Jugend
muss
die
Zukunft
natürlich
maßgeblich
mitbestimmen.
Es
ist
egal,
ob
CDU,
SPD
oder
Grüne,
wir
müssen
jetzt
alle
mehr
ans
Klima
denken
und
das
noch
stärker
thematisieren.
Ich
finde
es
gut,
dass
dieser
Druck
jetzt
da
ist,
um
in
dieser
Hinsicht
noch
mehr
zu
bewegen.
Moormann:
Umwelt
und
Klimaschutz
war
immer
schon
ein
wichtiges
Thema.
Ein
Verdienst
von
Greta
Thunberg
und
von
den
Schülerinnen
und
Schülern
ist,
dass
es
in
den
Blick
der
breiten
Öffentlichkeit
gerückt
wurde.
Durch
den
Druck
von
außen
ist
es
jetzt
natürlich
einfacher
auch
für
uns
Jugendorganisationen,
größeren
Druck
auf
die
Mutterpartei
aufzubauen.
Was
konkret
fordern
Sie
von
Ihren
Mutterparteien?
Fock:
Ich
fordere
den
Kreistag
auf,
den
Klimanotstand
auszurufen.
Alle
Beschlüsse
sollen
dabei
hinsichtlich
der
Auswirkungen
auf
das
Klima
überprüft
werden,
es
ist
also
weit
mehr
als
ein
symbolischer
Akt.
Der
Rat
der
Stadt
Osnabrück
hat
hierzu
einen
guten
Beschluss
gefasst,
der
auch
die
städtischen
Beteiligungen
und
die
Stadtwerke
mit
in
die
Pflicht
nimmt.
Hörning:
Die
Ausrufung
des
Klimanotstands
ist
nicht
das
einzige
Mittel.
Darüber
hinaus
ist
der
Landkreis
hinsichtlich
des
Ausbaus
der
erneuerbaren
Energien
auf
jeden
Fall
fortschrittlich.
Ich
wünsche
mir
ein
klares
Bekenntnis,
dass
wir
uns
mit
den
Klima-
Themen
weiter
konkret
auseinandersetzen.
Moormann:
Die
Ausrufung
des
Klimanotstands
ist
erst
einmal
nur
ein
Hilferuf,
dass
etwas
passieren
muss.
Allerdings
ist
mir
das
zu
wenig
konkret.
Die
Jusos
im
Landkreis
haben
beschlossen,
dass
wir
einen
offiziellen
Klimabeauftragten
für
den
Landkreis
haben
wollen.
Da
gibt
es
zwar
bereits
ein
nebulöses
Gremium
und
so
etwas
wie
einen
Masterplan-
Manager,
aber
wir
wünschen
uns
klar
institutionalisiert
einen
offiziellen
Klimabeauftragten,
der
zwingend
bei
Vorhaben
angehört
werden
muss,
ob
es
bezüglich
des
Klimaschutzes
Vorbehalte
gibt.
Ein
Manager
des
Masterplans
100
Prozent
Klimaschutz
hat
in
seiner
aktuellen
Form
deutlich
zu
wenig
Kompetenzen.
Was
halten
Sie
von
der
Idee
eines
offiziellen
Klimaschutzbeauftragten
für
den
Landkreis?
Hörning:
Das
halte
ich
für
eine
gute
Idee.
So
könnte
das
Thema
Klimaschutz
zum
Beispiel
noch
stärker
angegangen
werden.
Die
Parteien
an
sich
müssten
das
Thema
allerdings
auch
angehen.
Es
darf
nicht
dabei
bleiben,
nun
einen
Klimaschutzbeauftragten
zu
benennen
und
damit
das
Thema
als
erledigt
zu
betrachten.
Fock:
Ich
halte
einen
Klimaschutzbeauftragten
ebenfalls
für
sinnvoll.
Wichtig
ist,
dass
das
Thema
von
allen
Seiten
gedacht
wird:
beim
Verkehr,
beim
Wohnen,
Bauen
und
auch
etwa
bei
der
Landwirtschaft.
Es
darf
nicht
nur
ein
symbolischer
Akt
bleiben,
sondern
danach
muss
auch
etwas
passieren.
Hat
die
CDU
richtig
auf
Rezos
Video
„
Die
Zerstörung
der
CDU″
reagiert,
Frau
Hörning?
Hörning:
Die
CDU
hat
falsch
auf
dieses
Video
reagiert.
Man
hätte
nicht
einfach
nichts
sagen
dürfen,
man
reagiert
tagelang
gar
nicht,
dann
produzieren
wir
ein
Video,
das
Video
senden
wir
aber
nicht,
und
dann
bieten
wir
zum
Schluss
einen
Austausch
mit
Rezo
an.
Man
hätte
es
von
Anfang
an
jung
denken
müssen.
Philipp
Amthor,
mit
dem
das
Video
gedreht
wurde,
ist
zwar
ein
junger
Politiker,
aber
er
wäre
nicht
der
Typ
gewesen,
der
diese
junge
Zielgruppe
auch
anspricht.
Das
hätte
die
CDU
eigentlich
wissen
müssen.
Das
Gesprächsangebot
an
Rezo
hätte
sofort
kommen
müssen
und
kam
definitiv
zu
spät.
Man
hätte
darüber
mit
den
jungen
Leuten
vor
der
Wahl
konkret
sprechen
müssen.
Ich
hatte
zunächst
auch
die
Idee,
auf
Kreisebene
darauf
zu
reagieren.
Das
Thema
ist
allerdings
sofort
so
groß
geworden,
dass
direkt
auf
Bundesebene
hätte
reagiert
werden
müssen.
Fock:
Man
hätte
das
Rezo-
Video
als
Chance
begreifen
müssen,
um
mit
den
Leuten
in
die
Diskussion
zu
gehen.
Stattdessen
ist
man
aber
sofort
in
eine
Abwehrhaltung
gegangen,
indem
man
die
Quellen
in
Zweifel
gezogen
hat,
es
nicht
wirklich
ernst
genommen
hat
und
das
Video
stattdessen
noch
eher
ins
Lächerliche
gezogen
hat.
Moormann:
Das
Video
hat
eine
Grundstimmung
aufgegriffen,
mit
Quellen
hinterlegt.
Davor
habe
ich
großen
Respekt.
Wir
unterschätzen
aber
die
Reflexionsfähigkeit
derjenigen,
die
sich
das
angeguckt
haben.
Wenn
die
CDU
damit
nicht
einverstanden
war,
dann
hätte
die
CDU
die
Möglichkeit,
dazu
eine
ordentliche
und
angemessene
Gegendarstellung
zu
verfassen.
Das
ist
aber
leider
nur
in
Teilen
passiert.
Bildtext:
Wie
muss
sich
die
Politik
in
unserer
Region
verändern?
Die
neue
Generation
Politiker
stellt
sich
im
NOZ-
Medienzentrum
den
Fragen
unserer
Redaktion
(von
links)
:
Yannick
Moormann
(Jusos)
,
Judith
Hörning
(Junge
Union)
und
Jannes
Fock
(Grüne
Jugend)
.
Foto:
David
Ebener
Die
Nachwuchspolitiker
Jannes
Fock,
seit
August
2019
Sprecher
der
Grünen
Jugend
in
Stadt
und
Landkreis
,
20,
studiert
an
der
Hochschule
„
Internationale
Betriebswirtschaftslehre
und
Management″.
Yannick
Moormann,
Juso-
Vorsitzender
im
Landkreis
und
stellvertretender
Vorsitzender
der
Jusos
Weser-
Ems,
26,
Wirtschaftsingenieur
und
Projektleiter
bei
der
Firma
Piepenbrock.
Judith
Hörning,
Vorsitzende
der
Jungen
Union
im
Landkreis
,
23,
seit
2014
im
JU-
Kreisvorstand,
Master-
Studiengang
Kommunikationsmanagement
an
der
Hochschule
Hannover.
Autor:
Jean-Charles Fays